Das von der Schachabteilung des FC Bayern München organisierte internationale Online-Schach-Turnier am UN World Children's Day (20. November 2021) war in vielerlei Beziehung ein Turnier der Superlative
Das von der Schachabteilung des FC Bayern München organisierte internationale Online-Schach-Turnier am UN World Children's Day (20. November 2021) war in vielerlei Beziehung ein Turnier der Superlative
Das von der Schachabteilung des FC Bayern München organisierte internationale Online-Schach-Turnier am UN World Children's Day (20. November 2021) war in vielerlei Beziehung ein Turnier der Superlative:
13 Teams von vier Kontinenten (Afrika, Amerika, Asien und Europa), rund 600 Spieler (die Mannschaften aus Singapur mit 143 Spielern und aus dem argentinischen Rosario mit 128 Aktiven brachten dabei jeweils über 100 Kinder und Jugendliche an die Bretter!) sowie zwischenzeitlich über 300 Kinder und Jugendliche in der Zoom-Session der Veranstaltung unterstreichen, dass hier ein ganz besonderes Event stattgefunden hat.
Doch nicht nur die reinen Zahlen zeigen sehr deutlich, dass das Turnier eine höchst bemerkenswerte Veranstaltung war.
Im einstündigen Vorprogramm vor dem Team-Wettbewerb stellten die verschiedenen Vereine, Schulen und Schachprojekte ihren Heimat-Ort, ihre Beziehungen zum Schachsport sowie ihre Gedanken zum UN World Children's Day mit kreativen Videos und Powerpoint-Präsentationen vor. Die Präsentationen zeigten dabei allesamt sehr anschaulich, wie vielfältig und bunt unsere Welt ist. Zumindest ich habe bei den Beiträgen viele Dinge gesehen, die ich bisher noch gar nicht kannte.
Besonders eindrucksvoll für mich war dabei das Video der Schule aus Jerewan (Armenien), dass sehr schön die wunderbare Kultur und Landschaft dieses Landes zeigte sowie die große Schachtradition von Armenien. Außerordentlich interessant war für mich zudem auch die Vorstellung des Schach-Projekts der argentinischen Stadt Rosario (die Stadt ist mit rund einer Millionen Einwohnern die drittgrößte Stadt Argentiniens und liegt etwa 300 km nordwestlich von Buenos Aires). Mir persönlich war bis dato gar nicht bewusst, dass Schach in Argentinien so intensiv als Bildungs-Tool in Schulen genutzt wird. Aktuell sind 308 Schulen an diesem von der Stadt geförderten Schach-Programm in Rosario beteiligt.
Von Werder-Seite hatte unsere Jugendwartin Caroline Detjen das Turnier exzellent vorbereitet. Die von ihr erstellte Powerpoint-Präsentation zeigte dabei sehr schön die vielen Facetten des SV Werder Bremen und insbesondere unserer Jugend-Schachabteilung.
Bei dem eigentlichen Kern der Veranstaltung – dem Mannschafts-Turnier auf Lichess – nahmen dann rund 20 Kinder und Jugendliche von Werder teil.
Das Turnier selbst war dann eine sehr klare Angelegenheit. Die Schule Nummer 67 aus dem armenischen Jerewan siegte überlegen mit großem Vorsprung und zeigte beeindruckend, dass das Schachspiel auch in der jungen Generation Armeniens einen hohen Stellenwert besitzt. Die acht besten Spieler des Turniers waren dabei allesamt Kinder und Jugendliche aus Armenien.
Platz zwei bei dem Wettkampf belegte mit zwei Punkten Vorsprung vor dem drittplatzierten Team des Schach-Programms aus Rosario die Mannschaft der „Overseas Family School“ aus Singapur.
Das Werder-Team belegte in diesem starken Turnier einen guten siebten Platz. Die gesamten Ergebnisse kann man unter dem unten stehenden Link im Detail nachlesen:
Weiteres Highlight war dann im Anschluss an dem Team-Wettbewerb auch noch das zusätzliche Blitz-Turnier auf Lichess, bei dem die Kinder und Jugendlichen auch gegen starke Spieler aus aller Welt antreten konnten.
Immerhin 258 Spieler beteiligten sich an diesem Turnier.
Vom FC Bayern München spielte bei diesem Blitz-Turnier der zweifache deutsche Meister und Großmeister Niclas Huschenbeth mit. Doch auch wir Werderaner waren bei diesem Turnier stark vertreten. Unser Bundesliga-Manager Spartak Grigorian spielte mit, ebenso wie sein Vorgänger Olaf Steffens und auch David Kardoeus ließ sich das Vergnügen nicht nehmen, bei diesem außergewöhnlichen Event mitzuspielen.
Niclas und Spartak kommentierten dabei auch live ihre Partien und ließen damit alle kleinen und großen Schachfreunde an ihren Gedanken während einer Partie teilhaben.
Das war – zumindest für mich – außerordentlich lehrreich und ein ganz besonders Schmankerl dieser Veranstaltung.
Gewonnen hat dieses Blitz-Turnier am Ende natürlich auch ein Jugendspieler aus Armenien.
Gewonnen haben meines Erachtens bei diesem Event am Ende aber alle Beteiligten.
Die Veranstaltung vermittelte sehr klar die Botschaft, wie wichtig – gerade in Zeiten einer Pandemie – der Einsatz für Kinderrechte weltweit ist. Denn gerade Kinder und Jugendliche leiden in diesen momentanen Corona-Zeiten mit am meisten unter der Pandemie. Daher sollten wir uns alle in den aktuellen Debatten immer dafür engagieren, das Wohl von Kindern und Jugendlichen zur Richtschnur des politischen Handelns zu machen.
Darüber hinaus zeigte das Event beeindruckend, wie stark die völkerverbindende Kraft des Schach-Sports über Kontinente hinweg ist. Es war schön zu sehen, wie Kinder aus Deutschland, Armenien, Singapur, Südafrika, Argentinien und vielen anderen Ländern miteinander kommunizierten und gemeinsam Schach spielten. Nationalität, Geschlecht, Hautfarbe oder Alter spielten dabei überhaupt keine Rolle. Welche Sportart – vom Fußball vielleicht abgesehen – besitzt diese große integrative Kraft wie Schach?
Und nicht zuletzt – und das ist meines Erachtens mit das allerwichtigste – hat die Veranstaltung nach meiner Einschätzung allen Beteiligten viel Spaß und Freude gemacht und ein paar unbeschwerte Stunden beschert.
Mein großer Dank gilt hier allen Organisatoren, die dieses spektakuläre und außergewöhnliche Event mit viel Engagement und Arbeit überhaupt erst möglich gemacht haben. An erster Stelle ist hier sicherlich Jörg Wengler zu nennen, der Abteilungsleiter der Schachabteilung von Bayern München, der wahrscheinlich die meiste Arbeit rund um die Organisation der ganzen Veranstaltung hatte.
Zum Schluss des Events waren sich alle Beteiligten einig, dass es auf jeden Fall noch viele weitere Veranstaltungen dieser Art im Sinne von Freundschaft und Begegnungen geben soll.
Das nächste Turnier ist daher schon fest für Samstag, den 19.03.2022, rund um den internationalen Tag gegen Rassismus geplant. Wir als Werder freuen uns schon jetzt auf dieses nächste Event im Zeichen der internationalen Begegnungen.
Weitere Informationen zu dem Turnier gibt es auch auf der Seite der Schachabteilung von Bayern München unter dem untenstehenden Link