Am vergangenen Wochenende konnte Werders zweite Mannschaft die Saison der 2. Bundesliga Nord mit einem Doppelerfolg in Potsdam abschließen. Die Grün-Weißen landen hinter dem SK König Tegel auf einem guten zweiten Platz.
Am vergangenen Wochenende konnte Werders zweite Mannschaft die Saison der 2. Bundesliga Nord mit einem Doppelerfolg in Potsdam abschließen. Die Grün-Weißen landen hinter dem SK König Tegel auf einem guten zweiten Platz.
Werder II fuhr mit einer starken Mannschaft nach Potsdam, wo wir als Favoriten auf die abstiegsbedrohten Teams SC Empor Potsdam und SG AE Magdeburg trafen. Überraschend verkündete am Samstag unser Reisepartner Kiel den Rückzug, sodass an beiden Tagen jeweils nur unser Kampf stattfand.
Am Samstag ging es los gegen Potsdam, die erwartungsgemäß nahezu in Bestbesetzung antraten.
An Brett 3 entwickelte sich in der Partie Zumsande-Hansch schnell eine komplizierte Partie, die für Martin wohl auch nach hinten hätte losgehen können. Stattdessen griff Schwarz fehl und Martin sicherte Werder den ersten vollen Punkt.
An Brett 7 in Kardoeus-Trenner wurde David früh in der Eröffnung überrascht und investierte viel Zeit. Das sollte sich im weiteren Verlauf rächen und zu seiner Niederlage führen. Unterdessen hatten sich Sven Joachim und Ralf Schöne an Brett 5 den Punkt geteilt.
An Brett 8 trat erstmals Nils-Lennart Heldt für Werders Zweite an. Er schien sich nach der Eröffnung gegen Tino Marwitz in einigen Schwierigkeiten zu befinden, doch er hielt die Stellung zusammen und konnte schließlich sogar die Initiative übernehmen und die Partie für sich entscheiden.
Am Spitzenbrett traf Spartak Grigorian auf Karsten Hansch, der wohl durch den Rückzug Kiels unbedingt einen Sieg mit Schwarz brauchte, um eine IM-Norm zu erspielen. Demzufolge traf er in einer für Schwarz sehr schwer zu gewinnenden Stellung einige riskante Entscheidungen, die Spartak jedoch eiskalt ausnutzte und so die Partie für sich entschied.
An den Brettern 4 und 6 erarbeiteten sich Gerlef Meins gegen Jann-Christian Tiarks und Christian Richter gegen Andreas Haasler jeweils einen Mehrbauern, welchen beide sicher im Endspiel verwerteten. In der längsten Partie des Tages hatte ich (Jari Reuker) nach der Zeitkontrolle zwei glatte Mehrbauern gegen Andreas Penzold, fiel jedoch einem Trick zum Opfer, der mich einen davon kostete und letztendlich nur zum Remis führte. Ärgerlich, da ich meinerseits mit einem Sieg noch gute Chancen auf eine Norm gehabt hätte.
Am Ende des Tages stand uns also ein souveräner 6:2-Erfolg zu Buche.
Zum Sonntagsspiel trafen wir dann auf motivierte Magdeburger, die auch noch um den Klassenerhalt bangen mussten. Da unsere Aufstellung schon am Samstag bekannt geworden war, die der Magdeburger aber nicht, hatten die Sachsen-Anhalter einen kleinen Vorteil und es entwickelte sich ein zäher Kampf.
Am dritten Brett einigte sich Martin mit Jan Wöllermann früh auf Remis. Auch Gerlef an Brett 4 konnte einen leichten Eröffnungsvorteil im Katalanen gegen Gordon Andre nicht ausbauen und gab sich mit einem Remis zufrieden. Am fünften Brett jedoch gelang Sven für Werder die Führung durch einen souveränen Schwarzsieg über Johannes Paul.
Christian gewann an Brett 6 gegen Tatjana Melamed plötzlich einen Bauern. Als die WGM jedoch Gegenspiel gegen Christians König entfachte, sah er nichts Besseres als eine Abwicklung ins remisliche Endspiel und der Punkt wurde geteilt.
Am siebten Brett glich David gegen Maximilian Merkert komfortabel aus und hätte möglicherweise gar die Initiative an sich reißen können. Stattdessen kam es zu Vereinfachungen und auch er musste sich mit einem Remis begnügen.
Am achten Brett behandelte Nils die Eröffnung stark und eroberte zwei Bauern gegen Maria Schönes Königsinder. Die Stellung war allerdings schwer zu spielen, und kurz vor der Zeitkontrolle wurde das schwarze Gegenspiel nach einem passiven Zug von Nils riesig. So musste er nach der Zeitkontrolle einsehen, dass seine Stellung trotz der Mehrbauern nicht mehr zu verteidigen war.
Ganz vorne spielte Spartak eine tolle Partie gegen IM Evgeny Degtiarev und musste im Endspiel nur noch den weißen Turm mit dem Bauern schlagen, wonach er mit zwei Mehrqualitäten den einfachen Sieg eingefahren hätte. Stattdessen kam es ganz bizarr: Er entschied sich, noch ein Zwischenschach einzuschieben. Einige Sekunden nach dem Zug wurde Spartak dann auf einmal klar, dass sein Gegner nun plötzlich einfach den gewinnbringenden Bauern schlagen konnte und er den Gewinn verschenkt hatte! Seinem Gegner fiel dies dann auch auf: allerdings hatte er zu diesem Zeitpunkt nur noch eine Sekunde auf der Uhr und schaffte es nicht mehr, den remisierenden Zug auszuführen, sodass Spartak den Punkt dann doch mitnahm.
Am zweiten Brett brachte ich (Jari Reuker) in der wie üblich längsten Partie des Tages völlig meine Vorbereitung durcheinander und stand schnell mit Weiß auf Verlust. Daran änderte sich auch lange nichts, doch beide Seiten verbrauchten viel Zeit und am Ende der Zeitkontrolle stand ich auf einmal mit Turm und Läufer gegen Turm dar, was mein Gegner Jonas Roseneck erfolgreich verteidigte.
So endete der Kampf mit einem knappen 4,5-3,5 Sieg für Werder, Magdeburg blieb trotzdem dank der besseren Feinwertung der Abstieg erspart.
Durch dieses gelungene Wochenende schließt Werder II die lange Saison auf dem starken zweiten Platz hinter SK König Tegel ab.