Mit viel Spielfreude am Online-Brett und Spaß beim Zoom-Treffen zeigten sie, dass Rassismus in ihren Köpfen keinen Platz hat und knüpften dabei Freundschaften mit Spielern aus zehn Vereinen rund um die Welt.
Unser Dank gilt ganz besonders Jörg Wengler, dem unermüdlichen Abteilungsleiter der Schachabteilung von Bayern München, der diese tolle Veranstaltung mit wahnsinnig viel Herzblut für das Jugendschach organisierte und folgenden Bericht auf der Homepage seiner Abteilung veröffentlichte:
„Das erste „Rot gegen Rassismus“ Turnier der Schachabteilung des FC Bayern, das am Sonntag pünktlich zum „Internationalen Tag gegen Rassismus“ stattfand, war ein voller Erfolg. Zehn Mannschaften aus sieben Ländern mit insgesamt 363 teilnehmenden Kindern fanden sich auf der Plattform lichess.org zu einem freundschaftlichen Mannschaftsturnier zusammen, das der Initiative „Rot gegen Rassismus" gewidmet war.
Den Veranstaltern und teilnehmenden Vereinen war dabei besonders wichtig, dass die Kinder nicht nur auf dem Schachbrett ihre Kräfte messen konnten, sondern auch die Gelegenheit hatten, sich in einer parallel laufenden Videokonferenz zu sehen und zu unterhalten. Das sorgte für eine internationale Atmosphäre ganz im Sinne des zentralen Themas des Tages. Der Zutritt zur Videokonferenz war bereits eine Stunde vor Turnierbeginn möglich, wovon auch viele Kinder sowie deren Eltern und Betreuer Gebrauch machten. Ein besonderer Höhepunkt des „Vorprogramms“ war eine starke Videobotschaft des Teams aus Singapur gegen Rassismus.
Punkt 10:00 Uhr fiel dann der Startschuss zum Mannschaftsturnier, dass im beliebten „Arena-Format“ stattfand. In den 60 Minuten Spieldauer brachten es die schachbegeisterten Kinder auf insgesamt 1.354 Partien und spielten dabei knapp 77.000 Züge. Am besten schnitten letztlich „Die Schulschachprofis“ aus der Schweiz ab, die sich an der Spitze zunächst einen Zweikampf mit der Mannschaft von der Overseas Family School aus Singapur lieferten. Zwischen beide Mannschaften schob sich zum Schluss noch die Mannschaft der Dornbirner Schachjugend aus Österreich auf den 2. Platz. Aber auch alle anderen Mannschaften punkteten fleißig und sorgen für einen abwechslungsreichen und interessanten Verlauf (Endstand: siehe Turnierseite)
Mit Spannung erwartet worden war auch der Auftritt eines ganz besonderen Ehrengastes. Marco Bode vom SV Werder Bremen, der nicht nur zu den bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Fußballspielern der 1990er und 2000er Jahre zählt, sondern auch ein sehr guter Schachspieler ist und sich in Bremen mit großem Einsatz für Schach an Schulen engagiert, hatte sein Kommen angekündigt und nahm sich mehr als eine Stunde Zeit, um die Fragen der Kinder, Eltern und Betreuer in der Videokonferenz zu beantworten. Dabei erzählte er nicht nur Interessantes aus seiner aktiven Zeit als Fußballer, sondern kam auch auf das Schulschach-Projekt „Schach macht schlau“ zu sprechen, von dem in Bremen zahllose Kinder profitieren. Und das ist nicht übertrieben, füllten die Schulschachkinder aus der Hansestadt anlässlich eines Open Air Turniers doch bereits den gesamten Bremer Marktplatz.
Natürlich wollte sich Marco Bode nicht verabschieden, ohne auch ein oder zwei Partien mit den Kindern zu spielen. Dafür bot sich nach dem Mannschaftsturnier noch ein zusätzliches Einzelturnier an, das vom Suffolk Junior Chess Team organisiert wurde und an dem viele der Kinder im Anschluss noch teilnahmen. So kamen zwei der Kinder noch in den Genuss einer Partie gegen Marco Bode. Ein schöner Abschluss eines aufregenden Schachvormittags in Europa bzw. Schachnachmittags in Singapur.
Vielen Dank an alle Teams und deren Betreuer für die gute Zusammenarbeit während der Vorbereitung des Turniers sowie den fairen Verlauf. Neben den bereits genannten Teams aus der Schweiz, Österreich, Singapur und England, waren dies noch die beiden schwedischen Teams Limhamns SK aus Malmö und Wasa SK aus Stockholm, die kurzfristig noch zum Teilnehmerfeld dazugestoßene Mannschaft Orcher La Tour aus der Nähe der Hafenstadt Le Havre in der Normandie, und natürlich der Hamburger SK und der SV Werder Bremen, mit denen der FC Bayern ja schon seit einiger Zeit enge Kontakte im Kinder- und Jugendbereich unterhält. Und keine Frage: Dies war nicht das letzte Turnier dieser Art. Darin sind sich alle einig! (Wengler)“
Wir Werderaner freuen uns schon jetzt auf ein baldiges Wiedersehen und viele weitere Veranstaltungen mit unseren neu gewonnenen Schachfreunden aus der ganzen Welt.