Bundesliga-Atmosphäre in der Sparkasse Bremen: Im Spitzenspiel der Landesliga Nord gewinnt Werder Drei gegen den ungeschlagenen Tabellenführer aus Uelzen mit 5:3 und übernimmt hauchdünn die Tabellenspitze.
Bundesliga-Atmosphäre in der Sparkasse Bremen: Im Spitzenspiel der Landesliga Nord gewinnt Werder Drei gegen den ungeschlagenen Tabellenführer aus Uelzen mit 5:3 und übernimmt hauchdünn die Tabellenspitze.
Das Heimspiel-Wochenende von Werders Bundesligamannschaft, seit langem im schönen Ambiente der Sparkasse Bremen geplant, stand unter einem unglücklichen Stern: Aus heiterem Himmel erklärte Werders Reisepartner, der SV Lingen, einen Tag vor der Veranstaltung seinen Rückzug aus der Schachbundesliga. Ganz kurzfristig und mitten in der Saison - ein unglaublicher Vorgang! Statt zweier hochkarätiger Bundesligamatches am Samstag und Sonntag blieb für beide Tage nur jeweils eines übrig.
Werders dritter Mannschaft gab dies die Gelegenheit, das Spitzenteam der Landesliga Nord, den Post SV Uelzen (1. Platz mit 10:0 Punkten) im würdigen Bundesligaambiente der Sparkasse zu begrüßen, gewissermaßen als Lückenfüller für das ausgefallene Match zwischen Dresden und Lingen. Und damit gab es auch die Premiere, dass eine Landesliga-Begegnung live im Internet zu sehen war, sowohl auf der Seite des Niedersächsischen Schachverbandes als auch bei Chess24.
Werder Drei musste unbedingt gewinnen, um nicht den Anschluss an die Spitze zu verlieren, die Gäste aus Uelzen konnten mit einem Sieg praktisch den Aufstieg in die Oberliga perfekt machen. Beide Mannschaften traten in Bestbesetzung an und es entwickelte sich ein unglaublich spannender Wettkampf. Zunächst hatten die Gäste einige Vorteile, vor allem auf der Uhr. Sie waren offensichtlich perfekt vorbereitet und konnten die von unserem Coach Jonathan Carstedt ebenfalls gut vorbereiteten Werderaner an vielen Brettern überraschen. Es sah lange Zeit nicht nach einem Sieg für die Grün-Weißen aus .... Aber in der vierten Stunde wendete sich das Blatt zu unseren Gunsten. Zunächst konnte Duong Lai Hop seinen Gegner langsam aber sicher überspielen und brachte uns in Führung! Auch euer Berichterstatter konnte eine lange Zeit ausgeglichene Stellung nach einem Fehler seines Gegners effektvoll gewinnen. Kurz darauf stellte der Mannschaftskapitän der Uelzener, Ingo Schulze, den Anschlusstreffer zum 1:2 her. Unser Top-Scorer Timur Elmali (bisher 4 aus 4) war auf der Suche nach Initiative in einen Konter gelaufen, verlor eine Figur und musste bald darauf kapitulieren. Eine unerwartete Niederlage ..
Aber mittlerweile hatte Peter Lichman am Spitzenbrett gegen den erfahrenen FM Bernd Laubsch eine schwierige Partie gehalten - nach der Zeitkontrolle besiegelte ein Dauerschach das Remis.
Während das Bundesligamatch zwischen Werder Eins und den Schachfreunden Berlin längst mit einem leistungsgerechten 4:4 beendet war, ging der Kampf in der Landesliga noch eine ganze Zeitlang weiter: Reiner Franke gelang ein sehr sauber herausgespielter Endspielsieg und er baute dadurch unsere Führung aus. Und mittlerweile hatte auch Olaf Steffens eine grottenschlechte Stellung durch Kampfgeist und große Verwicklungen auf wundersame Weise gedreht - und krönte das Ganze mit einem hübschen Mattbild. Der Kampf war zu unseren Gunsten entschieden! Schließlich musste sich David Kardoeus in einem velorenen Springerendspiel geschlagen geben und Collin Colbow konnte den hartnäckigen Widerstand seines Gegners in einem besseren Turmendspiel nicht überwinden und willigte ins Remis ein.
Durch den 5:3-Erfolg konnte Werder wieder die Tabellenführung in der Landesliga übernehmen, mit dem winzigen Vorsprung von einem halben Brettpunkt. Drei Punkte hinter dem Führungsduo haben der Hagener SV und der SV Bremen-Nord nur noch theoretische Chancen auf den Aufstieg in die Oberliga. Werder Drei oder Uelzen? Der Kampf um den Aufstieg bleibt spannend und schon der nächste Ausrutscher kann entscheidend sein.
Das erste Diagramm zeigt die Partie Bogomolov-Steffens nach dem 26.Zug - und das zweite Diagramm Olafs Schlussoffensive: 46... Tb2!! 47.Dxb2 Se4 matt