Gaby Assmann, von Chessbase als souveräne Turnierleiterin freundlich nach Bremen entsandt (danke, Gaby!), steuerte ihre SpielerInnen durch die sieben Runden bei einer Bedenkzeit von 12 Minuten + 6 Sekunden pro Zug. Das war ein sozusagen innovatives Zeitformat, auch vor dem Hintergrund, dass in vielen Turnieren allüberall ja auch gerne mal bei 3 + 2 in flotter Folge die Züge aufs Brett gehämmert werden müssen. Doch wie soll dabei weihnachtliche Stimmung aufkommen? 3 + 2 wäre Vorweihnachtsstress geworden in einer ohnehin schon nicht unbelasteten Zeit – darum hatte sich Werder Chief Turnierleiter Udo Hasenberg für eine schöne Runde mit entspannteren 12 + 6 am Nikolaustag entschieden. Angenehm!
Das eher kleine, aber sehr feine Teilnehmerfeld sah zahlreiche Werderanier und Werderanierinnen, ergänzt um Gäste auch aus fernen Bundeslanden. Und so war es dann auch ein Spieler aus umzu, der mit dem ersten Preis von dannen zog – die neue und weithin gelobte DVDs von Marco Baldauf „Caro Kann 1 +2“ ging an Paul Plum vom Schachclub ML Kastellaun!
Wunderwelt des Onlineschachs
Paul ließ die zahlreich vertretenen grün-weißen Schachfachkräfte allesamt hinter sich wie Nikoläuse auf einem abgesagten Weihnachtsmarkt und steuerte entschlossen auf den Spitzenplatz zu. Ein hübscher Sieg gegen FM Stephan Buchal, ein kühler Kopf gegen FM Olaf Steffens und den stark aufspielenden Dr. Irmin Meyer, dann zweimal Abfedern gegen IM Martin Zumsande und FM Collin Colbow – schon stand das Adventskalendertürchen für Paul weit offen und der Gewinn des Turniers war mit 6 Punkten in trockenen Weihnachtsdecken.
Glückwunsch an Paul zu diesem außerordentlichen Ergebnis!
Die Plätzchen hinter Paul teilten sich Martin Zumsande (ebenfalls 6 Punkte) vor Irmin Meyeron fire (5,0!), Collin Colbow und Stephan Buchal.
Nicht den Senioren- (hört, hört), aber den Ü50-Preis gewann zum ersten Mal in seinem Leben Olaf Steffens, und auch Burkard Lloyd Shang (Frankfurt/Main) erhält als bester U1900er einen Gutschein des Schachversands Niggemann.
Tom Hoffmann sicherte nach unten hin alles ab und setzte sich souverän auf den ersten Rang der zweiten Tabellenhälfte. Damit füllte er den Nikolausstiefel für sich mit einem Buchpreis, ebenso wie Matthias Heiligtag (DJK Aufwärts Aachen) als bester U18-Spieler.
Es war ein kurzweiliges Turnier mit guter Laune auch im Chat zwischen den Runden. Beim nächsten Mal (Oster-Open, Karnevalsturnier, Nikolausturnier?) sehen wir uns dann wieder, und gerne noch ein paar SpielerInnen mehr! So schön es auch ist gemeinsam im Netz - am Liebsten aber spielen wir dann aber wieder in echt, in real, mit veritablen Holzfiguren und Uhren, auf denen man raufhämmern kann (aber nicht soll). Mögen die schweren Corona-Zeiten bis dahin schon längst Geschichte sein. Hohoho!
Wenn der Gegner was kann, verliert man doch gerne
Noch ein Fragment aus der Mitte des Turniers – mit Schwarz gegen SF Tinz (= der bärenstarke Martin Zumsande) erreichte ich die folgende Stellung: