Nach langem Warten und dem Gedanken, dass sich langsam Moos ansetzt, konnten die grün-weißen nach 2019 wieder ein Bundesligaheimspiel im Weserstadion austragen. Zu Gast waren die Topmannschaften SG Solingen und Tabellenführer SC Viernheim.
Nach langem Warten und dem Gedanken, dass sich langsam Moos ansetzt, konnten die grün-weißen nach 2019 wieder ein Bundesligaheimspiel im Weserstadion austragen. Zu Gast waren die Topmannschaften SG Solingen und Tabellenführer SC Viernheim.
Gegen den Vize-Rekordmeister Solingen ist es für uns bekanntlich sehr schwierig. Dementsprechend war auch der Beginn in die Begegnung. In einer modernen Tarrasch-Variante im Damengambit verwertete GM Van Wely seinen Mehrbauern noch vor der Zeitkontrolle gegen Zbynek mit dem wunderschönen finalen Zug 38.Th6!!
Nachdem die leicht besseren Stellungen von Nikolas, Spartak und Alex gemeinsam mit der soliden Partie von Zahar remis endeten, sah es nach 6h Spielzeit für alle Zuschauer, die sich so langsam auf den Heimweg machten, beim Stand von 2:3 nach einer Niederlage für uns Bremer aus.
Zwar waren die Gewinnchancen in den drei verbliebenen Partien eher auf der Heimseite, indem Jari noch GM Handke im Endspiel Turm + Springer gegen Turm forderte, Romain gegen GM Andersen ein ungleichfarbiges Läuferendpiel zu gewinnen versuchte und Kirill gegen GM van Forrest (Jorden, nicht unser Lucas!) ein Damenendspiel mit eigentlich kaum Chancen, einen Schutz für den König gegen die vielen Dauerschachdrohungen zu finden, probierte zu gewinnen.
Wie dramatisch es wurde, zeigte dann der überraschende Ausgleich von Romain.
In der folgenden Diagrammstellung nach 55… Lb6 bekam der Werderaner die Gelegenheit, mit einem Läuferrückzug seinen König den Weg nach e6 zu ebnen, welche er im ersten Versuch verpasste. Sehr schnell bemerkte Romain seine ungenutzte Gelegenheit und lockte den Gegner mit schnellen Zügen in die gleiche Stellung und fand beim zweiten Mal mit 60. Ld5 den Gewinn.
Jari erreichte kurz nachdem Ausgleich von Romain den 50. Zug und so sollte die Entscheidung am Spitzenbrett getroffen werden. Beide probierten auf Gewinn zu spielen und nach einigem hin und her wurde das oben bereits erwähnte Damenendspiel erreicht, welches Kirill - kaum zu glauben - noch Gewann und uns so einen Sieg bescherte. Werder 4,5 – Solingen 3,5.
Nicht leichter wurde die Begegnung am Sonntag gegen Tabellenführer Viernheim, die am Samstag unseren Reisepartner Mülheim mit 6,5 – 1,5 besiegten.
Während die relativ ausgeglichen Begegnungen an Brett eins und zwei sehr friedlich im Remis endeten, entwickelte sich an allen anderen Brettern eine spannende Dynamik. Zbynek sah allerdings bei wenig Zeit kein durchkommen und remisierte. Vor der Zeitkontrolle brachte GM Wagner gegen Spartak die Viernheimer in Führung.
Mit 20…Td8 hätte Spartak hier noch rechtzeitig Gegenspiel gegen den Isolani kreieren können, um Weiß nicht die Freiheit zu geben, die verschiedene Angriffsideen (Opfer auf e6, Te3 nebst Sh5 und Tg3, h5 nebst Batterie auf der Diagonale b1-h7, …) leicht umzusetzen. Jari spielte wieder eine starke Partie und überspielte seinen französischen Gegner GM Maze aus einer ausgeglichenen Stellung. GM Maze fing jedoch rechtzeitig an, Beton in die Stellung zu mischen. Zwar probierte Jari noch ein wenig, aber mehr als ein Remis sollte es auch heute nicht werden. Zahar überspielte seinen starken Kontrahenten GM Anton Guijarro ebenfalls, das folgende Turmendspiel brachte er dann souverän nach Hause.
Letztendlich eine knappe Niederlage mit Werder 3,5 – Viernheim 4,5, aber mit 50% der möglichen Mannschaftspunkte können wir an einem solchen Doppelspieltag leben und stehen jetzt auf einem guten 7. Platz; wir haben noch alle Möglichkeiten die Top 5 zu erreichen.
Nach unserem lang ersehnten Heimspiel geht es vom 07. – 10. Juli noch einmal in unsere Wirkungsstätte, wo wir die zentrale Bundesligaendrunde mit allen 16 Mannschaften im Weserstadion veranstalten!