Am letzten Märzwochenende machten sich 16 junge Nachwuchsspieler schon früh auf den Weg ins niedersächsische Weyhe, wo die Schachfreunde vom TuS Varrel, rund um den versierten Organisator Dennis Webner, zu einem „U25-Turnier“ eingeladen hatten. An eine der wahrscheinlich letzten Zeitumstellungen hatten alle gedacht, sodass sich die Gruppe absolut pünktlich an der Werderhalle einfand. In bester Turnierlaune reisten sie in grün-weißen Trikots, teilweise begleitet durch ihre Eltern und mit zwei erfahrenen Trainern im Team, zum Austragungsort in die KGS Leeste.
Fast 70 Spieler, unterschiedlicher Bremer und auswärtiger Vereine, waren der Einladung der Varreler gefolgt und maßen ihr taktisches Können, genau eine Woche vor den „Bremer Jugend-Einzelmeisterschaften“, an den Brettern – eine überaus erfreuliche Beteiligung. Vom Zeitpunkt her bot sich dieses Turnier ideal an, noch ein wenig Spielpraxis als Vorbereitung auf die Einzelmeisterschaften zu sammeln, seine DWZ zu verbessern oder vielleicht kurzfristig eine Einstiegs-Wertungszahl zu erspielen.
Unsere sieben Vielspieler Caio, Luiz, Mattes, Emilia, Arved, Keno und Mario hatten bereits Erfahrungen mit DWZ-Ausgewerteten Turnieren und sahen dem Ganzen relativ gelassen entgegen. Etwas aufgeregter waren dagegen schon unsere DWZ-Neulinge, denn mit Shaheen, Paul, Adriana, Ture, Jurek, Elmir, Tim, Erik und Alexander hatten wir neun Spieler gemeldet, die bisher vermehrt auf Schulschach- oder Schnellschachturnieren aktiv waren und sich nun erstmals den Herausforderungen eines Turniers mit längerer Bedenkzeit und Notationspflicht stellten.
Das war allerdings gar kein Problem für die Kids und sie meisterten die Anforderungen ganz hervorragend. Außerdem konnten wir für die schachliche Betreuung mit Michael Kollars und Oliver Höpfner zwei absolut kompetente und geduldige Trainer für unser Team gewinnen, die mit der Vielzahl der Werderaner Spieler alle Hände voll zu tun hatten. Sie besprachen die Partien der Kinder gleich im Anschluss mit ihnen, im eigens dafür eingerichteten Analyseraum, zeigten Stärken auf, erörterten aber auch schwache Züge und bessere Alternativen. Solange die Kinder ihre Partien noch frisch im Kopf hatten, konnten die teilweise doch recht lückenhaften Notationen durch gutes Erinnerungsvermögen gefüllt und schnell wieder lebendig werden.
Es wurde neben aller Ernsthaftigkeit aber auch viel und herzlich gelacht, zum Beispiel als ein junger Erstklässler unseres Teams seinen Trainer Michael voller Ehrfurcht fragte, ob man wirklich 25€ bezahlen müsse, wenn man den ersten Platz belege. Nein, da hatte er natürlich etwas falsch verstanden – auch auf Schachturnieren werden die Sieger nicht bestraft, sondern belohnt und so durfte sich der Sieger der B-Gruppe über 25€ Preisgeld freuen, was den jungen Turnierneuling sichtlich beruhigt. Ein weiterer Spieler unseres Teams beeindruckte alle Tischnachbarn, neben seinem schachlichen Können, mit seiner enormen Fähigkeit, Mini-Muffins in Rekordzeit zu vertilgen. In gefühlten drei Minuten bracht er es auf stolze 12 Muffins – Schach als Denksport verbraucht viel Energie – Hut ab!