Der Samstag begann für Werder nach Maß. Luke McShane überraschte Peter Leko in der Taimanov-Variante der Sizilianischen Verteidigung und der WM-Finalist von 2004 büßte neben viel Bedenkzeit auch einen Bauern ein, den Luke sicher verwertete. Viele Partien verliefen ausgeglichen und so gab es erste Remisen im Duell zwischen dem Alexander Areshchenko und dem Ex-Werderaner Matthias Blübaum sowie zwischen Alexander Markgraf und Dimitri Kollars, der als Kind auch für Werder gespielt hat. Die Entscheidung fiel an Brett 4. Hier hatte das Supertalent Vincent Keymer gegen Wouter Spoelman einen Bauern geopfert und sehr starken Angriff erhalten. Spoelman musste den Mehrbauern zurückgeben und Vincent hatte bereits deutlichen Vorteil, als er auf eine Springergabel hereinfiel. Zugegeben ein glücklicher Punktgewinn für Werder. Die übrigen Partien von Zbynek Hracek, Vlastimil Babula, Jan Werle und Nikolas Wachinger endeten nach langem Kampf alle unentschieden. Hracek verteidigte erfolgreich ein schlechteres Turmendspiel, während Babula zwei Mehrbauern aufgrund ungleicher Läufer nicht verwerten konnte. In der Partie Werle gegen Heimann hatten beide Spieler zwischenzeitlich Gewinnchancen. Hervorhebenswert ist das Remis von Nikolas Wachinger, der in seinem ersten Bundesligaeinsatz ein Remis gegen den ehemaligen Nationalspieler Rustam Dautov erspielte.
Am Sonntag war Jan Werle der Held des Bremer Teams. Er bezwang den französischen Weltklassespieler Etienne Bacrot mit Schwarz. In einer französischen Partie opferte Werle mutig einen Springer für zwei Bauern. Im Endspiel setzten sich dann drei Bauern gegen den Springer durch. An den beiden Spitzenbrettern siegte allerdings Baden-Baden. Peter Svidler wehrte einen ungestümen Opferangriff von Luke McShane ab und Alexander Areshchenko verlor gegen den früheren Werderaner Richard Rapport. Am letzten Brett unterlag Nikolas Wachinger dem armenischen Topgroßmeister Sergei Movsesian. Zbynek Hracek, Vlastimil Babula, Wouter Spoelman und Alexander Markgraf remisierten, sodass Baden-Baden mit 5-3 die Oberhand behielt. Eine besonders interessante Gegnerin hatte Alexander Markgraf. Er spielte gegen die mit Abstand stärkste Schachspielerin der Welt, die Chinesin Hou Yifan, die an diesem Wochenende zum ersten Mal in der Bundesliga antrat.
Mit 2-2 Mannschaftspunkten und 8-8 Brettpunkten gegen diese beiden sehr starken Mannschaften, die nominell besser besetzt waren, ist Mannschaftsführer Gennadij Fish sehr zufrieden. Bereits in zwei Wochen warten zwei weitere starke Teams auf Werder. In Düsseldorf spielen die Grün-Weißen zunächst gegen den Gastgeber und dann gegen den Deutschen Meister von 2016, die SG Solingen.