Höhenflüge, Qualinormen und weite Sprünge

Jump Off 2024 auf Platz 11 erneut ein voller Erfolg

Amadeus Gräber sprang mit 5,15 Meter die U20 WM-Norm
Leichtathletik
Donnerstag, 09.05.2024 / 20:07 Uhr

Olaf Kelterborn

Die Rahmenbedingungen hätten kaum besser sein können, strahlender Sonnenschein auf Platz 11, kaum Wind und jede Menge motivierte Athletinnen und Athleten, die bereits zu Beginn der Freiluftsaison mit zahlreichen Top-Resultaten für Furore sorgten.

Es war bereits kurz vor 17 Uhr, als es im Stabhochsprung der Männer mit Höhen jenseits der fünf Meter Marke richtig spektakulär für die Zuschauerinnen und Zuschauer auf Platz 11 wurde. Insgesamt drei Athleten waren zu diesem Zeitpunkt noch im Rennen um den Tageserfolg, zwei von ihnen als Mehrkampfspezialisten. Der erste Allrounder, der mit 5,05 Meter letzten Endes auf dem dritten Rang landete, war Niklas Tuschling vom 1. LAV Rostock. Direkt vor ihm platzierte sich einer der weltweit besten Mehrkampfathleten seines Jahrgangs, Amadeus Gräber vom SV Leonardo-da-Vinci Nauen. Er ließ sich von der Stimmung mit rhythmischem Applaus anstecken und zeigte einen fast fehlerfreien Wettkampf. Nach übersprungenen 5,00 Metern ließ er weitere Höhen aus und überquerte tatsächlich im ersten Versuch seine neue persönliche Besthöhe von 5,15 m. Doch damit nicht genug, die Höhe bedeutete gleichzeitig die Erfüllung der Qualifikationsnorm für die Weltmeisterschaften der U20 in Lima (Peru). Dementsprechend groß war seine Freude über das Resultat in Bremen.

Als Tagessieger ging letztes Endes Fabio Wünsche vom SC Potsdam hervor, der seiner Favoritenrolle mit übersprungenen 5,30 Meter gerecht wurde. An der im Anschluss aufgelegten persönlichen Bestleistung von 5,50 Meter scheiterte er drei Mal. Bei den Frauen setzte sich ebenfalls eine Potsdamerin durch. Moana-Lou Kleiner übersprang im zweiten Versuch eine Höhe von 4,20 Meter und war damit an diesem Tag nicht zu schlagen. Direkt hinter ihr platzierte sich mit Friedelinde Petershofen eine Sportlerin des gastgebenden Vereins SV Werder Bremen. Auch sie war mit ihrer Sprungleistung von 4,10 Meter, nach eigenen Worten, „zu diesem Zeitpunkt der Saison voll zufrieden“. Ihr Ziel ist auf jeden Fall noch der bestehende Bremer Landesrekord, der bei eine Höhe von 4,20 m liegt, damals aufgestellt von Stine Seidler.

Im Jugendbereich überzeugten ganz besonders Casper Gräber (SV Leonardo-da-Vinci Nauen) mit 3,40 m in der M15, Heidi Leppin vom Scheriner SC mit 3,30 m in der W15 sowie Lany Jane Saguan (Schweriner SC), die in der W14 mit übersprungenen 3,20 m erfolgreich war.

Als zweites großes Highlight entpuppte sich wieder einmal der Weitsprung der Männer, bei dem zahlreiche Para-Athleten mit von der Partie waren.

Der weiteste Satz des Tages gelang einmal mehr Markus Rehm in der T64 Startklasse. Im fünften Durchgang landete der Leverkusener bei großartigen 8,44 Meter. Dies soll allerdings nur ein Zwischenschritt zu noch weiteren Sprüngen sein, denn aktuell feilt Markus an seinem „Material“, und da hilft ihm jeder Wettkampf bei der Feinabstimmung weiter.

Der gebürtige Bremer Leon Schäfer, der immer wieder gerne auf Platz 11 dabei ist, präsentierte sich in der Klasse T63 ebenfalls in toller Verfassung. Mit 7,23 Meter, gesprungen im vierten Durchgang, blieb er nur 2 Zentimeter hinter seiner persönlichen Bestleistung, die gleichbedeutend mit einer Weltrekordweite wäre. Ähnlich erging es Stelios Makakopoulos in der Klasse T62. Nachdem er im vergangenen Jahr auf Platz 11 einen neuen Weltrekord sprang, fehlten ihm in diesem Jahr nur wenige Zentimeter zu einer erneuten Verbesserung. 7,15 Meter kamen letzten Endes heraus, ein klasse Resultat auf der von den Athleten vielfach gelobten Sprunganlage in Bremen.

Im Weitsprung der Frauen, bei dem Lynn Michelmann vom TSV Asendorf mit 5,80 m die Nase vorn hatte, landete Fina Frankenstein vom SV Werder mit 5,17 m auf einem sehr guten zweiten Platz und staunte nach Abschluss des Wettkampfes nicht schlecht, dass sie diejenige Athletin war, die zur Stichproben-Dopingkontrolle ausgelost wurde. Mit Sicherheit ein Erlebnis, welches sie noch längere Zeit in Erinnerung behalten wird.

Weiter ging es mit dem Hochsprung der Männer. Auch hier gelang es zwei Athleten die „magische“ Höhe von zwei Metern zu überqueren. Auf dem zweiten Rang landete mit 2,01 Meter Finn Drümmer vom Kaltenkirchener TS. Drei Zentimeter höher sprang Theo Hellwig vom Schweriner SC. Seine Siegeshöhe von 2,04 Meter, die er im dritten Versuch überquerte, bedeuteten gleichzeitig eine persönliche Freiluftbestleistung.

Der letzte Wettbewerb des Tages war der Dreisprung, sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern. Im Frauenbereich setzte sich Lotta-Henrike Werner von der LG Weserberglang durch. Die Springerin hätte mit jedem ihrer gültigen Versuche den Wettkampf gewonnen und landete beim besten Durchgang bei 12,58 Meter. Im Männerbereich setzte sich Marek Pabst (BTB Oldenburg) mit 13,87 Meter, vor Alexander Stauffenberg vom SV Werder (13,57 m) und Matti Hirschner von Hannover 96 (13,52 m) durch.

Werders Abteilungsleiter Enrico Oelgardt zeigte sich im Anschluss voll zufrieden mit dem Wettkampftag: „Es war auch in diesem Jahr ein sehr gelungenes Event. Den Athletinnen und Athleten wurden, dank der vielen fleißigen Helferinnen und Helfer, tolle Wettkampfanlagen bereitgestellt und diese Rahmenbedingungen konnten vielfach zu großartigen Leistungen genutzt werden. Das freut uns als Veranstalter sehr und motiviert gleichzeitig für die nächsten Jahre. Ich möchte es an dieser Stelle nicht versäumen allen Kampfrichtern, Helfern und Trainern einen großen Dank auszusprechen, denn ohne sie wären Events wie dieses heute hier nicht möglich.“

 

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