Sandy Sakyi ist Deutsche Meisterin

Mit neuer Bestzeit zum deutschen Meistertitel: Sandy Sakyi
Leichtathletik
Montag, 24.07.2023 / 10:56 Uhr

Olaf Kelterborn

Mit einer persönlichen Bestleistung und neuem Bremer Landesrekord von 13,74 sec gewann Werders 100m Hürdensprinterin Sandy Sakyi am vergangenen Wochenende in Rostock den Deutschen Meistertitel der Altersklasse U18.

Es war eine „emotionale Achterbahnfahrt mit Sandy an diesem Wochenende“, so beschrieb es Werders Trainer Lars Keffel nach dem Hürdenfinale. Damit hatte er nicht ganz unrecht, denn bevor am Sonntagabend der große grün-weiße Jubel nach dem Finalrennen ausbrach, hatte die U18 Hürdensprinterin Sandy Sakyi noch einen Vorlauf und Zwischenlauf zu meistern. Und diese beiden Läufe hätten unterschiedlicher kaum verlaufen können. Im Vorlauf sprintete die Werderanerin in äußerst souveräner Art und Weise über die knapp 76 Zentimeter hohen Hürden und qualifizierte sich standesgemäß sicher für die Zwischenrunde. Dort wurde es dann allerdings spannend, denn kurz nach dem Start strauchelte Sandy bereits an der ersten Hürde und war kurz davor auszuscheiden.

„Ihr Wille war aber stärker, sie wollte unbedingt ins Finale und dementsprechend hat sie sich in außergewöhnlicher Art und Weise in das Rennen zurückgekämpft und mit 14,09 sec das Finale erreicht“, so Werders Sprinttrainer Andrei Fabrizius.

Im Finale passte dann alles zusammen. Sandy blendete die alles andere als optimalen äußeren Bedingungen mit Wind und Regen aus und kam nahezu perfekt aus dem Startblock. Beflügelt von der vorderen Position blieb sie locker und ließ tatsächlich alle Konkurrentinnen aus Deutschland hinter sich. Im Ziel stand eine herausragende Zeit von 13,74 sec auf der Uhr und der Jubel des Werder Anhangs kannte auf der Tribüne keine Grenzen mehr. Nach 2019, mit Stina Seidler im Stabhochsprung, hat die Leichtathletikabteilung mit Sandy Sakyi nun erneut eine Deutsche Meisterin in ihren Reihen, ein toller Erfolg für alle Beteiligten.

Sie selbst konnte ihr Glück im Ziel kaum fassen: „Ich bin einfach nur glücklich in diesem Moment. Klar wusste ich im Vorfeld, dass ich, wenn ich meine Form beim nationalen Höhepunkt bringe, um Medaillen mitkämpfen kann. Dass am Ende allerdings der Titel herauskommt konnte Niemand erwarten. Ich bin total überwältigt und freue mich riesig drüber. Ein riesen Dank auch an meine Trainer, die mich toll auf diese Meisterschaften vorbereitet haben“, so Sandy.

Diesen Dank nahm Trainer Lars Keffel gerne an, gab das Lob aber auch gleich wieder zurück, denn „gelaufen ist Sandy schon selbst. Man kann im Vorfeld viel erarbeiten, aber das muss in der entscheidenden Situation dann auch erst einmal auf der Bahn abgeliefert werden. Und genau das hat Sandy heute geschafft. Großes Kompliment dafür, sie hat sich mit dem Titel selbst belohnt und der Bundestrainer hat ihre Rennen ebenfalls gesehen und wird sie demnächst im Bundeskader berücksichtigen. Auch das ist eine großartige Sache und gibt einen weiteren Motivationskick für die Zukunft.“

Sandy war in Rostock aber keineswegs die einzige Werderanerin, die mit tollen Resultaten glänzen konnte. Neben ihr traten sechs weitere Athletinnen und Athleten aus der Hansestadt an, die sich nahezu alle in super Verfassung präsentierten.

In der männlichen U18 überzeugte beispielsweise Benjamin Heideman in gleich zwei Disziplinen. Im Stabhochsprung, wo er bei einer Höhe von 4,00 Meter in den Wettkampf einstieg, zeigte er wie gut die Trainingseinheiten in den letzten Monaten angeschlagen haben. Mit vielen gültigen ersten Versuchen steigerte sich Benjamin bis zu seinem Tagesbestwert von 4,40 Meter, gleichbedeutend mit Rang 4 der Gesamtwertung sowie einer neuen persönlichen Bestleistung. „Der Versuch über 4,50 Meter war richtig knapp, da sieht man, das bei Benjamin noch ordentlich Potential vorhanden ist“, so der sichtlich zufriedene Coach Lars Keffel.

Bei seinem zweiten Auftritt über 110m Hürden gab er ebenfalls alles, kam nach sehr guten 14,74 sec ins Ziel und hatte damit nur etwas Pech, dass es die neunschnellste Zeit im Teilnehmerfeld war. Dadurch verpasste er das Finale der besten acht Hürdensprinter der U18 denkbar knapp. Nichts desto trotz war auch diese Platzierung in den Top-10 äußerst positiv zu bewerten.

Ebenfalls gleich zwei Mal im Einsatz war Borna Bujdo in der U20. Er trat sowohl auf der Kurzhürdendistanz von 110 Metern als auch über die Langhürdenstrecke von 400 Metern an. Im kürzeren Rennen gelang Borna dabei nach 14,67 sec im Vorlauf im Zwischenlauf erneut eine ähnliche Zeit (14,69 sec). Damit reichte es zwar nicht fürs Finale, aber sein 12. Platz war dennoch ein Erfolg. Auf der Langhürdenstrecke lief es für den Werderaner noch besser.

In einem großartigen Vorlauf zeigte er was in ihm steckt und belohnte sich mit einer neuen persönlichen Bestzeit von 54,52 sec sowie einem Finalplatz. Dort gab er noch einmal alles was kräftemäßig drin war, heraus kam ein achter Platz in Deutschland mit einer Zielzeit von 56,88 sec. „Borna hat das super gemacht, er hatte viele Wettkampfstarts und unterschiedlich lange Pausen dazwischen, damit muss man erst einmal klarkommen. Eine neue Bestzeit über 400m Hürden sowie eine Top-8 Platzierung sind aber absolut top“, so Andrei Fabrizius.

Absolut im Rahmen ihrer Möglichkeiten blieben Julius Baumbach, Celina Koops sowie Emma Strauß. Für alle drei Athleten in grün-weiß war es bereits ein super Erfolg sich in einer Einzeldisziplin für die nationalen Titelkämpfe zu qualifizieren. Dementsprechend ging es in Rostock für sie in erster Linie darum einen guten Wettkampf zu zeigen und im Feld des Besten ein wenig mitzumischen. Julius tat dies auf der 800m Distanz der U18 sehr selbstbewusst. Im dritten Vorlauf ging er das Rennen sehr gut an und war besonders in der ersten Runde durchaus öfter an den führenden Positionen dran. Im Zielsprint der zweiten Runde musste er seine Konkurrenten jedoch ein wenig ziehen lassen und lag am Ende mit 1:59,08 min knapp 1,5 Sekunden hinter der Qualifikationszeit fürs Finale. Nichts desto trotz konnte er zufrieden sein, denn er hatte es in der Gesamtwertung auf einen Top-10 Platz geschafft.

Dieser blieb Celina Koops als Gesamt 12. über 800 Meter der weiblichen U20 verwehrt, was aber weniger mit ihren Laufqualitäten zu tun hatte als vielmehr mit einem sehr taktisch geprägten zweiten Vorlauf. In diesem Lauf wurde die erste Runde sehr langsam absolviert, so dass sich die besten Athletinnen auf ihren Schlusssprint verließen. Das ging auf, allerdings konnte Celina dort nicht mithalten. Dennoch stand am Ende eine Zeit von 2:22,34 min auf der Uhr, womit sie durchaus zufrieden sein konnte.

Ebenfalls in der U20, allerdings auf der 100m Hürden Distanz unterwegs, war Emma Strauß. Die Athletin aus der Trainingsgruppe von Felix Wedekämper hat besonders im letzten Jahr einen großen Leistungssprung gemacht und sich auf gutem nationalen Niveau stabilisiert. Dies zeigte sie auch im Vorlauf mit einer soliden Zeit von 15,29 sec, was gleichbedeutend mit Rang 29 in der Gesamtwertung war. Für einen Finaleinzug fehlte Emma knapp eine halbe Sekunde.

Pech hatte derweil Joanna Otoko, die ebenfalls über 100m Hürden der U20 am Start war. Sie musste das Rennen bedauerlicherweise im Vorlauf verletzungsbedingt aufgeben.

Nach dem Wochenende waren sich Werders Trainer einig, dass es insgesamt, trotz des „miserablen Wetters“ eine ganz besondere Meisterschaft „mit jeder Menge tollen Ergebnissen sowie wahnsinnig vielen emotionalen Momenten“ war. „So oft ist man auch nicht dabei wenn ein Werder Athlet oder eine Werder Athletin Deutscher Meister wird, dementsprechend werden wir diese Titelkämpfe in Rostock noch lange in guter Erinnerung behalten“, so die zurecht glücklich strahlenden Trainer Lars Keffel und Andrei Fabrizius.

 

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