"Wahrscheinlich würde das alles nicht funktionieren, wenn meine Frau keine Sportaffinität haben würde", sagt er. Hat sie aber. Er würde nie sagen, dass nicht mal der Punkt kommt, ab dem es nicht mehr funktioniert. Aber momentan hält es die Beziehung aus, dass für lange Wochenenden oder längere Urlaube kaum ein Zeitfenster offensteht. Als Lehrer ist Andrei Fabrizius zum Urlauben mit der Familie auf die Ferien angewiesen. Die Hauptferien fallen aber mit der Hauptsaison in der Leichtathletik zusammen. In diesem Sommer sei er an 13 Wochenenden am Stück unterwegs gewesen, sagt der Trainer.
Demnächst steht die Hallensaison an, da sind auch schon wieder neun aufeinanderfolgende Wochenenden verplant. Die Wettkämpfe, die sich oft über viele Stunden ziehen, die langen Fahrten zu den Hallen oder Stadien im Süden der Republik: Vorwiegend sind das unbezahlte Überstunden. Über zwei, drei Wochen zusammen irgendwo hinfahren, das geht in der Familie Fabrizius in der aktuellen Konstellation nicht. Sie würden es versuchen, zumindest ein bisschen zu kompensieren durch gemeinsame Fahrten zu Wettkämpfen oder ins Trainingslager, sagt der Werder-Trainer. Ende März geht es ins Trainingslager nach Mallorca, da sind Osterferien. Frau und Kinder kommen mit.
Zumindest diese starken Urlaubseinschränkungen für seine Familie würde er dann doch als echten Verzicht definieren, räumt Andrei Fabrizius ein. Dass da wenig geht in den langen Sommerferien, das würde auch seine Frau durchaus bedauern. Die Kinder werden es eventuell auch bedauern, wenn sie etwas älter sind. Andererseits: Ein hochemotionales Erlebnis hatte die Familie in diesem Sommer ja. Sie ist zu den Europameisterschaften nach München gefahren, die vor allem in der Leichtathletik zu einem rauschenden Fest wurden. Grandiose deutsche Sprinterfolge waren inklusive.