Neuer Landesrekord für Benjamin Heideman

Benjamin Heideman wurde Neunter bei der Mehrkampf DM
Leichtathletik
Montag, 29.08.2022 / 08:25 Uhr

Olaf Kelterborn

Bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften der Jugendlichen in Halle an der Saale sowie in Bernhausen gingen mit Benjamin Heideman und Emma Strauß zwei Werder-Athleten an den Start, die in dieser Saison bereits mit vielen guten Ergebnissen überzeugen konnten. Ihre Form bestätigten sie auch bei den Titelkämpfen mit den Rängen 9 und 12 in ihren Altersklassen.

Der erste Tag der Mehrkampfmeisterschaften begann denkbar schlecht für die vielen Athletinnen und Athleten, denn von den schönen sommerlichen Bedingungen der letzten Wochen war plötzlich nichts mehr zu sehen, es regnete und war windig. Dementsprechend mussten teilweise immer wieder wetterbedingte Pausen eingelegt werden und der Rhythmus des Wettkampfes kam ein wenig durcheinander. Nichts desto trotz präsentierten sich die beiden grün-weißen Athleten in toller Form und ließen sich von den äußeren Bedingungen wenig beeindrucken. Benjamin beispielsweise erzielte in den vier Disziplinen des ersten Wettkampftages gleich drei neue persönliche Bestleistungen. Im Weitsprung steigerte er sich von bisher 5,91m auf großartige 6,21m, im Kugelstoßen erreichte er 11,17m und im 100m Sprint blieb die Uhr bei 12,05 sec stehen. Zusätzlich übersprang er im Hochsprung, eine Disziplin, die bei Regen und Wind eine noch größere Herausforderung darstellt als ohnehin schon, sehr ordentliche 1,77m. Dadurch verschaffte sich Benjamin eine gute Ausgangsposition für den zweiten Tag.

Seine Mannschaftskollegin Emma Strauß fand ebenfalls gut in den Mehrkampf hinein, indem sie über 100m Hürden eine sehr gute Zeit von 15,33 sec lief. Damit war der Auftakt gemacht. Es folgte ein solider Hochsprung bei schwierigen Bahnverhältnissen mit 1,47m. Nach einer längeren Regenpause ging es danach mit dem Kugelstoßen sowie dem 200m Lauf weiter. In beiden Disziplinen gelang es Emma ihre persönliche Bestleistung zu verbessern. Die 4 kg schwere Kugel landete bei 11,07m und im Sprint wurde eine Zeit von 27,17 sec für sie gestoppt.

Am zweiten Tag ging es für die beiden Werder-Athleten nicht so gut los. Benjamin erwischte im Hürdenlauf einen schlechten Start und blieb mit 11,55 sec hinter seinen persönlichen Erwartungen zurück. Emma hatte im Weitsprung ebenfalls Pech. Nach zwei Sprungversuchen, die weit vor dem Absprungbalken erfolgten wurde der dritte Versuch hauchdünn als ungültig gewertet, dementsprechend blieb „nur“ eine Weite von 4,75m stehen, womit Emma alles andere als zufrieden war.

Da solche Dinge im Laufe eines Mehrkampfes aber immer wieder passieren motivierte sich das Duo schnell für die nächsten Disziplinen…und siehe da, schon lief es wieder deutlich besser. Im Diskuswurf verbesserte Benjamin beispielsweise seine persönliche Bestleistung um mehr als 4 Meter und erzielte mit 42,44m ein richtig gutes Ergebnis. Emma kam im Speerwurf mit 28,23m recht nah an ihre Bestleistung heran und hatte nach sechs absolvierten Disziplinen nur noch den 800m Lauf vor sich während Benjamin noch drei Disziplinen zu meistern hatte.

Die erste davon war der Stabhochsprung. Hier profitierte er von seiner bisherigen Wettkampferfahrung in dieser Disziplin und meisterte alle Höhen von 3,40m bis 3,70m im ersten Versuch, wodurch er viel Kraft sparen konnte. Über 3,80m konnte er im dritten Versuch ebenfalls springen, womit er seine Bestleistung einstellte und gleichzeitig die beste Stabhochsprungleitung alles Mehrkämpfer seiner Altersklasse ablieferte. Im anschließenden Speerwurf passte dafür umso weniger zusammen, so dass Benjamin diese Disziplin schnell abhakte und sich auf den abschließenden 1.000m Lauf konzentrierte. Hier gab er noch einmal alles was in ihm steckt, was im Ziel zu einer neuen Bestleitung von 3:15,65 min führte. Damit erreichte Benjamin eine Gesamtpunktzahl von 5.242 Punkten, so viel wie er noch nie zuvor erzielen konnte. Seinen eigenen Bremer Landesrekord verbesserte er um knapp 200 Punkte und in der DM-Wertung landete der Werderaner auf einem guten neunten Rang. Sein Trainer Lars Keffel war dementsprechend sehr zufrieden: „Benjamin hat eine harte und lange Saison hinter sich und hat das hier an den zwei Tagen richtig toll gemacht. Das Niveau der Teilnehmer war dieses Jahr sehr hoch, ich habe mit einigen Trainern gesprochen und die haben mir berichtet, dass man mit dem Punktebereich von Benjamin in den letzten Jahren um Medaillen mitgekämpft hat. Dementsprechend ist das Ergebnis schon sehr hoch zu bewerten. Benjamin hat sich in diesem Jahr toll entwickelt und durchweg super Leistungen erzielt. Nun kommt für ihn vielleicht noch ein kleinerer Wettkampf im Stabhochsprung, aber ansonsten ist die Freiluftsaison für ihn beendet.“

Emma Strauß zeigte in der letzten Disziplin des Siebenkampfes auch noch einmal ihren Kampfgeist. Auf den zwei Stadionrunden des 800m Rennens blieb sie erstmals in ihrem Leben unter 2:30:00 min. Ihre persönliche Bestzeit von 2:28,78 min brachten der Werder-Athletin noch einmal richtig viele Punkte ein, womit sie sich in der Gesamtwertung auf den 12. Platz vorschieben konnte. Ihre Punktzahl lag bei 4.328 Punkten. Ihr Trainer Roman Fricke fasste nach den zwei Tagen zutreffend zusammen: „Emma kann insgesamt sehr zufrieden nach Hause fahren, denn mit drei Bestleistungen in sieben Disziplinen hat sie sich toll präsentiert. Für uns beide bleibt die Enttäuschung im Weitsprung stehen, aber das haken wir schnell ab, denn insgesamt war es ein wunderbarer Wettkampf und eine gute Platzierung für Emma. Darauf kann sie aufbauen und im nächsten Jahr wieder angreifen.“

 

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