Bestleistungsfestival bei Deutschen Meisterschaften

Fünf Athleten - fünf Top-8 Platzierungen bei der DM in Leipzig
Leichtathletik
Montag, 28.02.2022 / 07:46 Uhr

Olaf Kelterborn

Am vergangenen Wochenende fanden in Leipzig die Deutschen Hallenmeisterschaften statt. Mit von der Partie waren insgesamt fünf Werder Athlet:innen, die sich pünktlich zum Saisonhöhepunkt der Hallensaison in toller Verfassung befanden und mit vielen großartigen Ergebnissen glänzen konnten.

Den Auftakt am ersten der zwei Meisterschaftstage machte Keno Krieger im Dreisprung der Männer. Und er legte los wie man es von ihm kennt, top motiviert und voller Adrenalin sprang er gleich im ersten Versuch auf eine neue Bestmarke von 14,68m. Das sollte aber noch nicht das Ende der Fahnenstange sein, denn bereits im zweiten Durchgang steigerte sich Keno mit Unterstützung der applaudierenden Zuschauer auf hervorragende 14,91m, so nah wie an diesem Tag war er noch nie an die 15-Meter Marke herangesprungen. In den verbliebenen vier Versuchen wurden ebenfalls jeweils Weiten über 14 Meter gemessen, der zweite Durchgang blieb jedoch der Beste und bedeutete in der Endabrechnung einen sehr erfreulichen fünften Platz. Trainer Roman Fricke war dementsprechend zufrieden: „Keno ist beim Saisonhöhepunkt eine neue persönliche Bestleistung gesprungen, das ist klasse und es freut mich für ihn, dass er sich mit dem Top-5 Rang selbst belohnen konnte“, so Fricke.

Noch am selben Tag war Finja Damaschke, ebenfalls im Dreisprung, an der Reihe. Für sie war die Qualifikation zu den Deutschen Meisterschaften bereits ein riesengroßer Erfolg, so dass es vor Ort in erster Linie darum ging die Atmosphäre zu genießen und einen tollen Wettkampf zu bestreiten. Dies gelang ihr im Rahmen ihrer Möglichkeiten sehr gut, Finja sprang in fünf von sechs Durchgängen weiter als zwölf Meter und landete im fünften Versuch bei ihrer Tagesbestweite von 12,60m, womit sie sich Rang 8 sicherte.

Auf der Laufbahn feierte Carolin Kirtzel derweil ihr DM-Comeback über 3.000 Meter. Die Neu-Werderanerin, der es mit ihrer bisherigen Saisonleistung erfreulicherweise gelang sich für das auf zwölf Teilnehmerinnen begrenzte Feld der DM-Starterinnen zu qualifizieren, demonstrierte in Leipzig ihre ganze Stärke und teilte sich das Rennen ausgezeichnet ein. Die Zeitnahme blieb bei 9:22,83, gleichbedeutend mit einer neuen persönlichen Bestzeit, stehen. Die Belohnung dafür: Platz 8 in Deutschland. Birte Bernhardt, Trainerin des Laufteams A, fieberte in Bremen vor dem Livestream mit und war dementsprechend begeistert: „Caro hat das super gemacht, man hat einfach gesehen, dass sie in ihrem Leben schon mehrere Top-Rennen gelaufen ist. Sie wusste was sie kann und hat sich diszipliniert an ihren Plan gehalten. Dass der am Ende so perfekt aufgegangen ist freut mich riesig für sie.“

Einen Doppelstart absolvierte im Sprint der Frauen Sandra Dinkeldein. Am ersten Tag stand die Kurzstrecke von 60 Metern auf dem Programm, die den Auftakt für ihre Paradestrecke, die 200 Meter, bilden sollten. Sandra sprintete 7,53 sec schnell und verpasste damit den Einzug ins Finale um lediglich eine Zehntelsekunde. Am Tag darauf schlug allerdings ihre große Stunde. Die Sprinterin stand bereits mit einem guten Gefühl auf und wusste instinktiv, dass „heute etwas geht“. Und genau das sollte sich wenig später auf der schnellen blauen Rundbahn in der Leipziger Arena bewahrheiten. In 23,88 Sekunden sprintete Sandra so schnell wie nie zuvor über die 200 Meter in der Halle und blieb erstmals in ihrem Leben unter der 24-Sekunden Marke. Die Qualifikation für das Finale der besten sechs Athletinnen Deutschlands war geschafft. Im Finale bestätigte die Werderanerin ihre Zeit mit 23,99 sec abermals und holte mit Rang Vier das Maximum heraus. „Ich war heute richtig gut drauf und es hat mir einfach total Spaß gemacht“, gab sie im Ziel zu Protokoll. Mit Platz 4 bei den Deutschen Meisterschaften gelang der 28- jährigen zudem das beste DM-Ergebnis ihrer Karriere, ein großartiger Erfolg.

Ebenfalls glücklich war Mareike Max im Hochsprung der Frauen. Nach den vielen Verletzungen der Vergangenheit war es für die Werderanerin besonders schön „endlich mal wieder bei einer Deutschen Meisterschaft dabei zu sein“. Dementsprechend motiviert ging sie an den Start und meisterte die Versuche über 1,70m und 1,75m gleich im ersten Durchgang. Leider machte sich im Anschluss der Fuß ein wenig bemerkbar, so dass sie im Anlauf etwas Druck rausnehmen musste. Die Höhe von 1,80m war unter anderem auch deshalb an diesem Tag noch eine Nummer zu groß, dennoch reichten 1,75m für einen tollen vierten Platz. Trainer Roman Fricke zeigte sich äußerst zufrieden: „Man kann es schon so sagen: Mareike ist wieder zurück. Ihre Form stimmt und ich bin zuversichtlich, dass sie nach einer kurzen Erholungszeit ohne Probleme in die Sommervorbereitung starten kann. Dort sollten dann auch wieder Höhen über 1,80m möglich sein. Heute freuen wir uns aber erst einmal gemeinsam über den tollen vierten Platz.“          

Zufrieden war auch Werders Sprintcoach und Sportwart Andrei Fabrizius, denn an diesem Meisterschaftswochenende stimmten „sowohl die Leistungen als auch die Platzierungen. Alle Aktiven, die am Start waren, konnten sich einen Top-8 Platz erkämpfen, drei Mal wurden persönliche Bestleistungen erzielt, das ist eine überragende Bilanz“, so Fabrizius. Besonders hervor hob er auch die gute Stimmung unter den Athleten, die alle richtig „Bock auf diese Meisterschaft“ hatten.

 

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