Eine tolle Erfahrung für Carolin Kirtzel

Das deutsche Cross-Mixed Team
Leichtathletik
Mittwoch, 14.12.2022 / 03:54 Uhr

Olaf Kelterborn

Am vergangenen Wochenende fanden in Turin die Europameisterschaften im Crosslaufen statt. Werders Lauf-Ass Carolin Kirtzel war als Ersatzfrau der Mixedstaffel für das Deutsche Nationalteam nominiert und erlebte ein ganz besonderes Wochenende in Italien.

Zwar kam die Werderanerin letzten Endes nicht zu einem Wettkampfeinsatz, da „die anderen Athletinnen und Athleten zum Glück alle fit waren“ wie sie selbst zu Protokoll gab, aber dennoch schnupperte sie nach langer Zeit mal wieder Nationalmannschaftsluft und steht damit eindeutig auch zukünftig im Blickfeld der Bundestrainer. Vor Ort nutzte sie die Gelegenheit zu einer intensiven Trainingseinheit und war im Anschluss als Fan lautstark an der Strecke dabei, als der Startschuss zum 4x 1.500 Meter langen oder eher gesagt kurzen Staffelrennen fiel.

Das deutsche Team sorgte dabei fast für eine faustdicke Überraschung, wie auf der Internetseite des Deutschen Leichtathletikverbandes im Bericht von Nicolas Walter nachzulesen ist:

Das deutsche Mixed Relay-Team hat am Sonntag bei der Cross-EM nur knapp eine Medaille verpasst. Marc Tortell, Elena Burkard, Jens Mergenthaler und Nele Weßel legten einen couragierten Auftritt hin und durften am Ende über Platz vier jubeln.

Im Mixed Relay-Rennen der Cross-EM nahe Turin (Italien) hat das deutsche Team am Sonntagvormittag für eine dicke Überraschung gesorgt. Als Kandidat für die Medaillenränge hatte die DLV-Mannschaft vorab wohl kaum jemand eingeschätzt – und dennoch sollte am Ende lediglich eine Sekunde auf den Bronze-Rang fehlen. Marc Tortell (Team Athletics Karben), Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald), Jens Mergenthaler (SV Winnenden) und Nele Weßel (Eintracht Frankfurt) schlossen die 4x1.500 Meter auf einem starken vierten Rang in 17:32 Minuten ab. Es ist das beste deutsche Relay-Resultat bei der Cross-EM seit Einführung des Wettbewerbs im Jahr 2017.

Marc Tortell zeigte als Startläufer eine gute Leistung und hielt von Anfang an mit dem vorderen Feld mit. An vierter Position schickte er schließlich Elena Burkard ins Rennen, die sich ebenfalls ordentlich präsentierte – aufgrund der starken Konkurrenz jedoch drei Plätze verlor. Jens Mergenthaler kämpfte sich in der Folge wieder nach vorne und übergab als Vierter an Nele Weßel. Die Frankfurterin hatte zu Beginn ihres Einsatzes zwar bereits einen gehörigen Rückstand auf die Teams aus Italien, Spanien und Frankeich, doch in der Schlussphase hätte es fast noch für ein Überholmanöver auf die Französin Anais Bourgoin gereicht, die aus dem Spitzentrio herausgefallen war.

Erstmals in der Geschichte des Relay-Wettbewerbs sicherte sich Italien (17:23 min) die Goldmedaille. Gaia Sabbatini sorgte bei den Tifosi dabei für ein emotionales Auf und Ab. Als italienische Schlussläuferin war sie mit großem Vorsprung auf die Strecke gegangen. Doch diesen konnte sie nicht halten, sodass sie in der Schlussphase mit der Spanierin Rosalia Tarraga konkurrieren musste. Tarraga setzte sich schließlich ab und lief dem Zielband entgegen. Ihre Teammitglieder reckten bereits die Arme jubelnd nach oben, als Gaia Sabbatina doch noch einmal all ihre Kräfte bündelte und in wortwörtlich letzter Sekunde zum Sieg sprintete. Spanien schloss das Rennen in 17:24 Minuten ab.

Stimmen zum Wettbewerb:

Marc Tortell (Athletics Team Karben)

„Es war ein super Rennen.“

 

Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald)

„Ich habe bergauf alles gegeben, ich war oben schon ein bisschen platt. Bergab war es dann nicht einfach. Es war nach dem nicht so guten Jahr ein versöhnlicher Abschluss. Die Tendenz stimmt, ich habe mich heute viel besser gefühlt als bei den Deutschen Meisterschaften. Im Januar laufe ich den Cross Cinque Molini, davon träume ich schon lange. Dann konzentriere ich mich auf die Qualifikation für Paris. Ich will aber nach Budapest zur WM, das ist mein Ziel. Da kann ich aber auch die wichtigen Punkte für Paris sammeln.“

 

Jens Mergenthaler (SV Winnden)

„Ich bin zufrieden mit dem vierten Platz, es war ein gutes Rennen von uns allen. Wir haben alle unsere Leistung gebracht. Ich bin schnell losgelaufen, um den Belgier, der beim Wechsel vor mir war, einzuholen. Am Berg ging es gut, bergab habe ich versucht, es laufen zu lassen. Im Schloss habe ich auf dem anderen Boden nach dem Matsch schnelle erste Schritte gemacht, das hat gut gepasst.“

 

Nele Weßel (Eintracht Frankfurt)

„Es war so knapp, aber ich bin zufrieden. Ich glaube, 50 Meter mehr und es hätte gereicht. Ich bin bergab immer nähergekommen. Ich habe versucht, es rollen zu lassen. Wir haben als Mannschaft ein super Rennen gemacht, wir haben gesehen, dass es nicht unmöglich ist. Unser Ziel vor dem Rennen war Platz fünf. Jeder hat sein Bestes gegeben und alles rausgeholt, keiner von uns ist abgefallen.“

 

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