Vizetitel für Camilla Zaage

Camilla Zaage vor einem der Wahrzeichen der Stadt Uelzen, dem U(h)lenkörperdenkmal © Thomas Müller
Leichtathletik
Montag, 27.09.2021 / 08:13 Uhr

Olaf Kelterborn

Werders Top-Läuferin Camilla Zaage lief am vergangenen Wochenende bei den Landesmeisterschaften über 10 Kilometer zur Silbermedaille. Das war allerdings nicht das einzige Highlight des Laufwochenendes, denn in Berlin waren ebenfalls einige grün-weiße Athlet:innen beim Marathon am Start.

Der diesjährige Austragungsort der Landesmeisterschaften für Bremen und Niedersachsen über 10 Kilometer auf der Straße war die Hansestadt Uelzen. Dort wurde in der Innenstadt ein nicht einfacher, weil sehr kurviger, Rundkurs über 2 Kilometer abgesteckt, der insgesamt fünf Mal zu durchlaufen war. „Als besonders schwierig stellte sich dabei unter anderem der 180 Grad Wendepunkt dar, abbremsen, neu in Tritt kommen und sein Tempo finden bzw. halten war eine große Herausforderung“, so Camilla Zaage, die für den SV Werder Bremen am Start war.

Die Top-Läuferin aus dem Laufteams A meisterte ihre Strecke aber gewohnt souverän und kam nach sehr guten 38:39 Minuten als Zweite der Altersklasse W30 sowie Sechste der Gesamtwertung Frauen im Ziel an. Dort musste sie allerdings erst einmal durchatmen bevor sie wieder zu Worten fand: „Es war schon ziemlich hart heute, denn für diese Jahreszeit stiegen die Temperaturen noch einmal ganz ordentlich an und auf der 10 km Distanz gibt es keine Verpflegungspunkte wie bei den langen Marathon- oder Halbmarathonläufen. Dementsprechend bin ich froh, dass ich jetzt erst einmal was trinken kann. Mit der Zeit und der Platzierung bin ich aber sehr zufrieden, denn ich habe den Lauf sehr genossen, die Stimmung passte und nebenbei hab ich viele andere tolle Läufer:innen getroffen.“

An einem anderen Ort, und zwar in der deutschen Hauptstadt, traten insgesamt drei Werder-Athlet:innen bei der 47. Auflage des Berlin-Marathons an. Marten Szidat erwischte dabei einen ganz besonders guten Tag. Euphorisiert von den Eindrücken am Start legte er in seinem persönlichen Wunschtempo los und hielt dies problemlos bis Kilometer 21. Dann machte sich nach und nach das warme Wetter bemerkbar, so dass er ein wenig Tempo rausnehmen musste und den ein oder anderen Verpflegungsstand mehr ansteuerte. Ihm gelang weiterhin ein konstant gutes Rennen, bei dem er im Ziel in neuer persönlicher Bestzeit von 3:09:24 über die Ziellinie lief. In der Altersklasse der M40 belegte er damit Rang 343.

Ebenfalls richtig glücklich war Aurélie Le Fort-Beunink bei ihrem insgesamt erst zweiten Marathon. Sie verfolgte, anders als Marten Szidat, in erster Linie das Ziel „Durchkommen“ und ging das Rennen entsprechend ihren persönlichen Möglichkeiten an.

Ihr gelang es das Tempo relativ konstant durchzulaufen und dabei alle Eindrücke und die gute Stimmung an der Strecke mit aufzusaugen. Im Ziel stand eine Zeit von 5:37:23 zu Buche, womit sie in der W40 auf dem 950. Rang landete. Der Platz spielte aber eine eher untergeordnete Rolle, denn für sie war es viel wichtiger, dass „ich im Ziel bin und die Medaille in der Hand halten kann. Ein tolles Gefühl, ich bin richtig glücklich“.

Weniger gut verlief der Marathonstart für Uwe Waldhaus. Der Vielstarter der letzten Wochen hatte sich eine Zeit um die 3:15:00 vorgenommen und lag bis Kilometer 17 auch voll im Zeitplan. Dann allerdings hatte der Werderaner ziemlich viel Pech. Ein vor ihm laufender Athlet wollte plötzlich die Eindrücke des Laufes als Foto oder Video festhalten und zückte dementsprechend sein Handy aus der Tasche.

Soweit eigentlich noch kein Problem, wenn er nicht gleichzeitig auch „von einer Sekunde auf die andere Sekunde stehen geblieben wäre“, wie es Uwe Waldhaus hinterher beschrieb. Dem Werderaner blieb keine andere Möglichkeit als ebenfalls eine „Vollbremsung“ einzulegen, wobei Waldhaus sein Bein unglücklich überstreckte und sich eine leichte Zerrung zuzog. Er konnte zwar weiterlaufen, seine Pläne für eine Zeit von 3:15:00 konnte er aber zu den Akten legen. „Aufgeben galt aber trotzdem nicht, denn ins Ziel wollte ich schon“, gab Uwe Waldhaus hinterher zu Protokoll. Dieses erreichte er in 4:14:48 schließlich auch und zog danach sein ganz persönliches Fazit: „Für viele Läufer:innen ist der Berlin Marathon ein Highlight, das kann ich in gewissen Punkten vielleicht auch nachvollziehen. Ich selbst allerdings habe für mich festgestellt, dass ich die etwas kleineren Veranstaltungen, bei denen man als Läufer auch mehr Platz hat, deutlich mehr lieben und schätzen gelernt habe.“

 

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