„Natürlich war ich nach dem abschließenden 800-Meter-Lauf erst mal enttäuscht, dass es nicht gereicht hat“, sagte die 20-Jährige. Doch schon bald überwog ihre Zufriedenheit über einen ganz starken Wettkampf gegen noch stärkere Konkurrenz. Die Werderanerin lief die 800 Meter in persönlicher Bestzeit von 2:27,02 Minuten – mehr ging wirklich nicht. Und dass sie mit 5.517 Punkten den 38 Jahre alten Landesrekord auslöschte, unterstrich, dass sie topfit in die DM gegangen war. Am ersten Tag hatte Wiebke Oelgardt schon persönliche Bestleistungen im Hochsprung (jetzt 1,74 m) und über 200 Meter (jetzt 25,70 sec) aufgestellt. „Jetzt sehe ich nur noch die Punktzahl – es war ein toller Wettkampf“, sagte sie.
Auch Hannah Fricke hatte am ersten Tag mit 1,67 Metern im Hochsprung eine neue persönliche Bestleistung erzielt. Obwohl sie danach im Kugelstoßen (9,77 m) einige Punkte liegen ließ, war sie nach den ersten vier Disziplinen und 2.225 Punkten noch vielversprechend unterwegs, denn 11,97 Sekunden über 80 Meter Hürden und 13,04 Sekunden über 100 Meter waren ordentliche Leistungen. Doch zu Beginn des zweiten Tages zog sich die Bremerin im Weitsprung (5,33 m) eine Knieverletzung zu, die sie im Speerwerfen (28,63 m) und im 800-Meter-Lauf (2:30,27 Minuten) behinderte. So reichte es mit 3.806 Punkten für Hannah Fricke zwar zu einem Bremer Landesrekord, aber am Ende eben nur zu Rang sechs.
Angesichts der beiden Landesrekorde war Trainer Roman Fricke mit der Leistung seiner beiden Schützlinge letztlich der zufriedenste Werderaner. Er würdigte die Platzierungen uneingeschränkt als großartige Erfolge, denen beide in den nächsten Wochen noch weitere folgen lassen können.