Die Virulenz von Covid-19 sei ja nicht weg. Es kommt wohl nicht von ungefähr, dass Matthias Reick darauf hinweist. Der Bremer sagt das als Präsidiumsmitglied des DLV – und als Arzt. Die Lockerungen, die es nun in der Leichtathletik gibt, würden nicht deswegen erfolgen, weil Corona Gott sei Dank in die Ecke gedrängt und vollends beherrschbar sei. Sondern, weil ein scharfer Lockdown wirtschaftlich, sozial und psychologisch kaum noch vermittelbar sei. Und man schauen müsse, wie die Lage doch noch beherrschbar sei. Für den Verband heiße das: Er könne nur Empfehlungen aussprechen, für Genehmigungen oder Restriktionen ist er nicht zuständig. Für den 8. und 9. August hofft der DLV auf eine behördliche Genehmigung für eine deutsche Meisterschaft. Sie soll in Braunschweig stattfinden. Quasi als Geister-Meisterschaft. Es wird kein Publikum geben, zwischen den Läufern soll eine Bahn frei bleiben, längere Läufe soll es gleich gar nicht geben. Das war von Spitzenathleten wie der WM-Dritten Gesa Felicitas Krause scharf kritisiert worden, sinngemäß auch mit der Frage: Warum dürfen wir nicht, was die Profifußballer dürfen? Ein solches Kontrollsystem wie der Fußball könne die Leichtathletik aber nicht stemmen, bekam sie zur Antwort. Mit Chance werden die Laufentscheidungen beim für September geplanten Istaf in Berlin nachgeholt. „Das Problem ist die Abstandsregel“, sagt Reick, in dessen Verantwortungsbereich auch die deutsche Meisterschaft im Berglauf fällt. Sie wurde abgesagt, so wie auch etliche andere Titelkämpfe. So torsohaft die Veranstaltung in Braunschweig auch sei, so wichtig sei ihr Zustandekommen. Sei die Anwesenheit von TV-Kameras, die Bilder für Zuschauer, Medien, Sponsoren erzeugen. „Es ist wichtig, weiter sichtbar zu bleiben“, sagt Matthias Reick.