Über seine Anfangshöhe von 5,00 Metern benötigte Kass beispielsweise zwei Versuche und auch über 5,20 war er erst im zweiten Durchgang erfolgreich. Das kostet Kraft und fehlte an diesem Tag bei der Höhe von 5,30m, an der er drei Mal scheiterte. Dennoch freute er sich sehr über die DM-Medaille, und die Freude wurde nach dem Wettkampf noch gesteigert. Es sickerte nämlich die frohe Botschaft durch, dass Kass am kommenden Wochenende bei den Landesmeisterschaften in Göttingen noch eine weitere Chance haben wird die geforderte EM-Norm von 5,40m zu springen. Gleiches gilt für Stina Seidler, die für die EM eine Höhe von 4,25m springen müsste.
Als weitere Einzelstarterin trat in Wetzlar Wiebke Oelgardt im Weitsprung der weiblichen U23 an. In der starken Konkurrenz der Springerinnen wusste sie, dass sie voraussichtlich nur drei Versuche haben wird und ging entsprechend konzentriert an den Start. Nach einem ungültigen Versuch im ersten Durchgang steigerte sie sich nach und nach und erzielte nach 5,04m in Durchgang Zwei ihre Beste Weite im dritten Versuch. Mit 5,34m landete sie letzten Endes auf einem ansprechenden 15. Rang in Deutschland. Pech hatte derweil das 4x100m Staffelquartett, zu dem Oelgardt ebenfalls gehörte. Das Team, welches in der Besetzung Wiebke Oelgardt, Yelena Pelz, Pauline Arndt und Sarah Narloch antrat, lag aussichtsreich im Rennen und auf dem Weg zu einer guten Zeit, patzte dann allerdings bei einem Wechsel und „schon war der Traum von einer guten Platzierung ausgeträumt“, so Trainer Andrei Fabrizius, der aber schnell wieder nach vorne blickte: „Das gehört einfach bei Staffelwettbewerben dazu, schade war es heute, aber die Mädels werden sich an anderer Stelle belohnen, da bin ich sicher.“
Besser machte es das 4x400m Staffelteam der männlichen U20. Leo Haupt, Rasmus Klamka, Jannick Schneider und Joop Naumann nutzten die Gunst der Stunde gegen die besten U20 Mannschaften Deutschlands anzutreten und verbesserten ihre persönliche Bestzeit um mehr als eine Sekunde auf 3:28,30. Damit belegten sie im starken Feld den 13. Rang, ein tolles Resultat für das junge Werder Team.