"Wir sind sehr froh und stolz, dass wir eine solch erfolgreiche und erfahrene Sportlerin und Trainerin für den SV Werder gewinnen konnten", erklärte Fischer. "Der Fußball ist und bleibt zwar unsere Kernkompetenz, aber die Einstellung von Maike Balthazar ist ein deutliches Signal, dass wir auch in den weiteren Sportabteilungen hohe Ziele anstreben." Gleichwohl, so Fischer, sei diese Personalentscheidung nur "mit Hilfe engagierter Sponsoren" möglich gewesen: "Ihnen gilt unser großer Dank."
Maike Balthazar wird ab 01.04.2014 hauptamtliche Handball-Nachwuchstrainerin und Jugendkoordinatorin beim SV Werder Bremen. Das gaben Vereins-Präsident Klaus-Dieter Fischer und Gunnar Lübben-Rathjen, Vorsitzender der Abteilung Handball, bekannt.
Balthazar sagte bei ihrer Vorstellung: "Ich freue mich sehr auf diese Aufgabe. Nach den ersten Gesprächen haben wir schnell festgestellt, dass wir hinsichtlich der Vereinsphilosophie und der Ziele der Abteilung auf einer Wellenlänge liegen." Die 51 Jahre alte A-Lizenzinhaberin hatte zuletzt bis Juni 2013 als Nachwuchs-Cheftrainerin und Co-Trainerin des Bundesliga-Teams bei Bayer 04 Leverkusen gearbeitet. "Es war eine interessante und lehrreiche Zeit", so Balthazar. "Die zurückliegenden Monate habe ich genutzt, um die Akkus wieder aufzuladen, und bin nun bereit für die neue Herausforderung beim SV Werder."
Schon vor einigen Wochen übernahm Balthazar die Verantwortung für die weibliche C-Jugend der Grün-Weißen. "So konnte ich die Abteilung bereits kennenlernen, viele Gespräche mit den Jugendtrainern führen und mir ein Bild über die bisherige Arbeit machen", erklärt sie. Mit Beginn der Hauptamtlichkeit wird die ehemalige Jugend-Bundestrainerin dann die weibliche B-Jugend trainieren und zudem regelmäßig auch Trainingseinheiten der weiteren Jugend-Mannschaften, vor allem in der A- und C-Jugend, leiten. Hinzu kommen unter anderem die Entwicklung und Leitung interner Fortbildungsveranstaltungen für die Jugendtrainer der Abteilung und die Koordination der gesamten Nachwuchsarbeit. "Wir sind im Jugendbereich in der Breite sehr gut aufgestellt", erklärt der Vorsitzende Handball, Gunnar Lübben-Rathjen. "Mit Maike Balthazar wollen wir nun die Arbeit im Leistungsbereich weiter forcieren. Dabei werden alle unsere Jugendtrainer von ihrer enormen Erfahrung profitieren."
Die Handballabteilung des SV Werder ist die größte in Bremen und dem nahen Umland und feierte in der Vergangenheit vor allem im weiblichen Bereich beachtliche Erfolge. Aushängeschild ist die erste Frauen-Mannschaft, die derzeit Platz drei in der 3. Liga Nord belegt. Die zweite Frauen-Mannschaft ist Sechster der Oberliga Nordsee, also der vierthöchsten Spielklasse. "Unser Ziel ist es, noch mehr Spielerinnen so gut auszubilden, dass sie den Sprung in diese Mannschaften schaffen", kündigt Balthazar an. Mit dem Drittliga-Team, das von Radek Lewicki trainiert wird, streben die Grün-Weißen mittelfristig den Sprung in die zweite Bundesliga an.
Bei aller leistungssportlichen Orientierung soll aber auch in Zukunft der Breitensport nicht zu kurz kommen. "Auch der höchste Turm braucht ein breites Fundament", weiß Balthazar. "Beides wird bei uns Hand in Hand gehen. Wichtig ist die gute Kommunikation aller Beteiligten." Dabei betont die erfahrene Übungsleiterin, die sich selbst als "Teamplayer" bezeichnet: "Wir werden Zeit brauchen, um im Leistungsbereich erste Ergebnisse der Arbeit zu sehen. Etwas Nachhaltiges aufzubauen, dauert länger als eine Saison." Das Ziel, das Maike Balthazar gemeinsam mit der Abteilung Handball des SV Werder ab sofort in Angriff nimmt, ist aber klar: "Wir wollen Talente ausbilden und ihnen die Möglichkeit geben, beim SV Werder leistungsorientiert Handball zu spielen - und das über den Jugendbereich hinaus."
INFOS
MAIKE BALTHAZAR
Stationen als Spielerin:
TuS Esens, MTV Aurich, VfL Oldenburg, TuS Walle Bremen, Harpstedter TB
Größte sportliche Erfolge als Spielerin:
• Deutscher Pokalsieger 1981 mit dem VfL Oldenburg
• Deutscher Vize-Meister 1983 mit dem VfL Oldenburg
• Erreichen des Finales im IHF-Pokal 1984 mit dem VfL Oldenburg
• Erreichen des DHB-Pokal-Finales 2002 mit dem VfL Oldenburg
• 4. Platz bei den Olympischen Spielen 1984
• Teilnahme an der WM 1982
• 3. Platz bei der Juniorinnen-WM 1981
• 39 A-Länderspiele für Deutschland, diverse Jugend- und Juniorinnen-Länderspiele
Stationen als Trainerin:
2002 - 2006 VfL Oldenburg (Co-Trainerin Bundesliga)
2006 - 2011 VfL Oldenburg (Jugendkoordinatorin)
2011 - 2013 TSV Bayer 04 Leverkusen (Cheftrainerin Nachwuchs und Co-Trainerin Bundesliga)
Weitere Stationen als Trainerin (neben-/ehrenamtlich):
1996 - 2006 VfL Oldenburg (Kinder-, Jugend- und Seniorenbereich)
2000 - 2002 Landestrainerin beim Handball-Verband Niedersachsen (HVN)
2002 - 2011 Bundestrainerin Jugend beim Deutschen Handball-Bund (DHB)
2002 - 2009 Stützpunkttrainerin des HVN
2005 - 2012 Stützpunkttrainerin des DHB
Ausbildung/berufliche Tätigkeiten außerhalb des Handballs:
1981 Abitur
1981 - 1983 Studium für das Lehramt Mathematik und Sport
1984 - 1988 Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin
1988 - 1999 Erzieherin
