Es war fast ein Start-Ziel-Sieg für die Mannschaft von Trainer Radek Lewicki, die nur zu Beginn mit 0:1 und 1:2 zurücklag. Der erste kleine Zwischenspurt führte durch Tore von Jennifer Börsen, Katrin Schatzer und Marie-Christin Kaiser zur 4:2-Führung, die bis zur 20. Minute auf 14:8 ausgebaut wurde. Zur Pause stand ein beruhigendes 16:12 auf der Anzeigetafel. „Wir wussten aber, dass Osterode nicht aufgeben und weiter kämpfen würde", so Lewicki. Schließlich wurden die Gastgeberinnen von knapp 300 Zuschauern immer wieder angetrieben.

Und so sorgte nach dem Treffer zur 21:16-Führung durch Werder-Spielmacherin Svenja Jänicke eine Schwächephase der Grün-Weißen dafür, dass die HSG auf 19:21 verkürzte und noch einmal Hoffnung schöpfte. Doch die überzeugende Werder-Torhüterin Charlotte Schumacher entschärfte einen Siebenmeter von Osterodes Michaela Kovacova. Im Gegenzug erhöhte Katrin Schatzer auf 22:19. Julia Behrens und Marie-Christin Kaiser legten innerhalb von zwei Minuten nach. Und spätestens beim 27:21 für den SVW war eine Vorentscheidung gefallen. Zwar kam die HSG 120 Sekunden vor dem Abpfiff noch einmal auf 26:28 heran, doch zwei Treffer von Nadja Wassrodt sorgten für die endgültige Entscheidung.

„Wir haben uns sehr konzentriert und diszipliniert präsentiert, dazu wie bereits in den vergangenen Wochen ausgesprochen kampfstark", lobte Trainer Lewicki. „Immer wenn der Gegner herankam, konnten wir das Tempo erhöhen und nachlegen." Auch für HSG-Trainer Olaf Denecke stand daher fest: „Das war ein verdienter Erfolg für Bremen." Selbstverständlich war der Sieg der Grün-Weißen im Vorfeld aber keinesfalls. Und so sprach Lewicki von „zwei wichtigen Punkten bei einem Gegner, der in eigener Halle noch einigen Teams das Leben schwermachen wird". Vor einigen Wochen hatte das mit dem SV Germania Fritzlar beim 24:24 bereits eine der Spitzenmannschaften zu spüren bekommen.

Auf die Grün-Weißen, die nun bereits sechs Spiele in Folge ungeschlagen sind, wartet am kommenden Wochenende das nächste Spitzenspiel. Am Samstag, 17.11.2012, um 18.00 Uhr gastiert der Tabellensechste HSV Minden-Nord in der Werder-Halle Hermine-Berthold-Straße. Zwar musste das Team aus Ostwestfalen bereits drei Niederlagen hinnehmen, doch „mit dem enormen Potenzial des Kaders ist Minden auf jeden Fall in der Lage, noch in den Kampf um die Spitzenplätze einzugreifen", weiß Lewicki. „Es ist daher tatsächlich ein echtes Spitzenspiel, das uns wieder alles abverlangen wird." Eine weitere Niederlage darf sich die Mannschaft aus Minden um Trainer Rainer Niemeyer, Ex-Nationaltorhüter und Weltmeister 1978, dabei aber kaum leisten, wenn es in den kommenden Wochen noch weiter nach oben gehen soll.

Für den SV Werder spielten bei der HSG Osterode-Harz: Charlotte Schumacher, Sarah Grützmacher - Katrin Schatzer (8/2), Marilena Niemann (6), Marie-Christin Kaiser (4), Julia Behrens (3), Svenja Jänicke (3), Nadja Wassrodt (2), Katrin Friedrich (2/2), Jennifer Börsen (1), Britta Neumann (1), Anna Barnstorff, Imke Nübel, Sina Wassrodt