SV Werder muss Drittliga-Team zurückziehen

Werder musste die Mannschaft aus der 3. Liga zurückziehen (Foto: Imke May)
Handball
Montag, 04.04.2022 / 15:00 Uhr

Der SV Werder Bremen zieht seine zweite Frauen-Mannschaft vorzeitig vom Spielbetrieb der 3. Liga, Staffel A zurück. Das hat der Verein der Spielleitenden Stelle des Deutschen Handball-Bunds mitgeteilt.

„Wir haben diese Entscheidung in den vergangenen Tagen mehrfach intensiv diskutiert und alle Möglichkeiten, um auf die seit Monaten angespannte Personalsituation des Teams zu reagieren, abgewogen“, erklärt Martin Lange, Vorsitzender der Abteilung Handball der Grün-Weißen. „Denn man zieht eine Mannschaft nicht einfach so während einer laufenden Saison zurück. Wir haben hier aber eine außergewöhnlich und ganz besondere Situation.“

Wie andere Teams der Liga litt auch der SV Werder im bisherigen Saisonverlauf immer wieder darunter, dass der Kader aufgrund von Verletzungen und Corona-Infektionen arg dezimiert wurde. „Dazu kommt, dass nach überstandener Corona-Erkrankung die Belastung aus medizinischen Gründen nur langsam wieder gesteigert werden kann und die Spielerinnen nicht sofort wieder einsatzfähig sind“, erklärt Trainerin Renee Verschuren. „Darauf nehmen wir natürlich Rücksicht, denn die Gesundheit der Spielerinnen steht immer im Vordergrund.“

Nachdem in den vergangenen Tagen bereits das für den zurückliegenden Freitag angesetzte Heimspiel gegen den TSV Altenholz und die für Sonntag geplante Partie gegen die HG O-K-T abgesetzt worden waren, ist auch für das Duell am Dienstag gegen den TSV Wattenbek und das Derby gegen den TV Oyten am kommenden Sonntag keine Besserung der Personalsituation in Sicht. Durch die auf die reguläre Spielrunde folgende Abstiegsrunde besteht zudem nicht mehr die Möglichkeit einer weiteren Verschiebung der Spieltermine auf einen späteren Zeitpunkt.

„Die Zahl der Ausfälle ist so ungewöhnlich hoch, dass nur mit massiven Aushilfen aus anderen Teams überhaupt eine spielfähige Mannschaft zusammenkäme“, erläutert Martin Lange. „Wir müssen aber in dieser Situation der Verantwortung gegenüber unseren Spielerinnen gerecht werden und dürfen niemanden zu früh wieder in den Wettkampf schicken, sondern müssen allen Erkrankten oder Verletzten die notwenige Zeit zur Regeneration und Rehabilitation geben. Das Team aus dem Spielbetrieb zurückzuziehen, hat sich daher im Laufe der vergangenen Tage als alternativlos erwiesen.“

Der SV Werder Bremen hatte im vergangenen Jahr die Möglichkeit wahrgenommen, die 2. Mannschaft für die 3. Liga zu melden. Dort belegen die Grün-weißen den letzten Tabellenplatz. „Wir wussten, dass es für unsere sehr jungen Spielerinnen eine große Herausforderung wird“, so Lange. „Doch auch wenn der Mannschaft ein Punktgewinn verwehrt blieb, so haben sich die Spielerinnen individuell und als Team unter schwierigen Bedingungen deutlich weiterentwickelt. Dafür gebührt allen und insbesondere Renee Verschuren, die ihre Mannschaft hervorragend durch die ständigen Unwägbarkeiten der Spielzeit geführt hat, ein großes Kompliment.“

Auch die Trainerin, die vor Beginn dieser Saison zum SV Werder gewechselt war, blickt positiv auf ihr Team: „Natürlich war diese Saison alles andere als einfach und von vielen Problemen geprägt“, sagt Verschuren. „Aber wir haben uns immer wieder zusammengerauft und als Team sehr gut funktioniert. Von den Erfahrungen dieser Saison werden wir im nächsten Jahr in der Oberliga profitieren.“ Zudem geht es für ihre Mannschaft darum, auch in dieser Saison noch gute Leistungen abzurufen. Denn in der A-Jugend-Oberliga kämpfen die Grün-Weißen um einen Spitzenplatz und die daraus resultierende Möglichkeit der erneuten Teilnahme an der Qualifikation für die Jugend-Bundesliga. Von Mitte April bis Mitte Mai stehen hier noch acht Partien in nur einem Monat auf dem Programm. „Darauf liegt nun unser Fokus. Ich hoffe, dass es uns gelingt, möglichst viele Spielerinnen wieder in den Trainings- und Wettkampfbetrieb zurückzubringen, so dass wir in der Lage sind, unsere Ziele zu erreichen.“

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