Der Besuch bei Jenice Funke wurde ganz spontan zu einem Doppelinterview mit zwei Leistungssportlern. Denn der Neuzugang aus Halle ist nicht alleine an die Weser gezogen. Im Gepäck waren auch ihre Lebensgefährtin Janina Schinkel, die Basketball in der 2. Bundesliga bei den Avides Hurricanes in Rotenburg spielt, und die beiden Kater Joris und Dexter. Daher wurde Schinkel direkt mit an den Tisch genommen, um zu klären, wer die treibende Kraft für den Umzug war.
In Halle spielten Funke und Schinkel in ihren Sportarten in der 1. Liga und lernten sich so kennen, denn beide Vereine trainierten und spielten in der gleichen Halle. „Da entstand schnell ein Kontakt zwischen den beiden Mannschaften, wir haben die Spiele der anderen besucht und auch privat etwas unternommen und dann hat es gefunkt“, erzählt Funke über das Kennenlernen ihrer Lebensgefährtin und dann ging es auch recht schnell. „Jenice hatte eine eigene Wohnung und ich lebte in einer WG“, be- richtet Schinkel und so war für die Basketballerin relativ schnell klar, wo sie die meiste Zeit in Zukunft verbringen würde. Nach gut einem Jahr in ihrer Beziehung stand dann die große Frage im Raum, wie es für die beiden weitergeht. Funke und Schinkel hatten beide nicht so viele Spielanteile in ihren Mannschaften und für Funke war dann schnell klar, dass sie eine neue Herausforderung suchen würde, um mehr Spielanteile zu bekommen und Schinkel ging den Weg mit: „Für Jenice hat der Sport aktuell einen höheren Stellenwert, für mich war klar, dass ich mich auf mein Studium konzentrieren will und das war mit dem Umfang in der 1. Liga nicht mehr möglich. Ich freue mich aber, dass es am Ende Bremen geworden ist und ich mit den Avides Hurricanes in Rotenburg einen tollen Verein in der 2. Bundesliga gefunden habe, wo ich weiterhin im Leistungsbereich spielen kann.“
Die treibende Kraft für den Umzug nach Bre-men wäre damit schon einmal geklärt, bleibt die Frage, wer in der Beziehung ansonsten die Hosen anhat und da kann Schinkel nicht lange innehalten: „Jenice kann ganz schlecht Aufgaben abgeben, wenn sie zum Beispiel in der Küche kocht, dann darf ich sie nicht stören, solche Sachen macht sie dann lieber alleine.“ Ansonsten nutzen die beiden die wenige Zeit, welche die beiden haben, aber am liebsten gemeinsam. „Wir sind eigentlich immer unterwegs, erkunden die Stadt und auch das Umland, treffen uns mit Freunden oder haben auch oft Besuch von Freunden und Verwandten aus der Heimat“, erzählt Funke. Gemeinsame Zeit haben die beiden Leistungssportlerinnen aber meist sehr wenig. „Durch Studium, Beruf und Sport bleibt natürlich nicht viel Zeit, wir versuchen Studium und Beruf aber so zu legen, dass Zeit für uns beide bleibt, und meistens haben wir auch noch den Sonntag, den wir aber auch oft in einer Sporthalle verbringen“, erzählt Funke lachend.
Man hat das Gefühl, dass beide eigentlich nie zur Ruhe kommen. „Doch, wir machen beide gerne Yoga und spielen Gesellschaftsspiele“, fallen Funke direkt zwei ruhigere Themen ein, wobei die Handballerin die schlechtere Verlie- rerin ist. Daher spielen die beiden am liebsten „Exit“, ein Escape Game, bei dem es darum geht, gemeinsame Aufgaben und Rätsel zu lösen, um aus einer Situation zu entkommen. Außerdem trinken die beiden auch einfach nur mal einen Kaffee oder Tee und lassen die ganzen neuen Eindrücke in Bremen auf sich wirken. „Wir wohnen in Findorff, das ist sehr zentral, und fühlen uns schon richtig heimisch“, freut sich Funke über den guten Start in Bremen und Schinkel ergänzt: „Wir haben schon unsere Lieblingsplätze in der Stadt gefunden, besonders gerne sind wir an der Schlachte oder im Viertel unterwegs. Man trifft überall auf offene und freundliche Menschen.“
Neben dem Handball liegt der Fokus für Funke aktuell auf ihrem Studium und ihrer beruflichen Zukunft: „Ich studiere soziale Arbeit und arbeite Teilzeit beim Martinsclub Bremen. Eine Aufgabe, die mir total viel Spaß bereitet.“ Das erste halbe Jahr in Bremen ist für die beiden ein Erfolg und das soll auch in Zukunft so bleiben.
