Auch die Vorbereitung auf die neue Saison lief nicht so ab wie gewöhnlich. Aufgrund der coronabedingten Einschränkungen wurden deutlich weniger Testspiele absolviert, zumeist auch ohne Zuschauer, dass machte es deutlich schwieriger für die neu formierte Mannschaft sich einzuspielen. Hinzu kam immer die Unsicherheit im Umgang mit der Pandemie: „Wir haben sofort reagiert, wenn eine Spielerin Anzeichen einer Erkältung hatte oder es Verdachtsfälle in der Schule oder im beruflichen Umfeld gab. So waren wir aber natürlich nur selten komplett beim Training.“ Umso mehr freut sich Nijdam rückblickend dann über das Trainingslager im niederländischen Zwartemeer: „Die Zeit war sehr gut, wir konnten intensiv arbeiten und sind als Mannschaft sehr gut zusammengewachsen.“
Den Saisonstart hatte sich der Werder-Trainer dann allerdings doch anders vorgestellt. Aus den ersten acht Saisonspielen holten die Bremerinnen lediglich einen Punkt, zumeist gingen die Spiele allerdings nur knapp verloren. Nijdam sprach immer wieder von fehlender Konstanz in seiner jungen Mannschaft, betonte aber auch immer wieder die individuellen Fortschritte die jede einzelne Spielerin Woche für Woche machen würde: „Wenn ich sehe, wie Nina Engel spielt, die als jüngste Spielerin unsere beste Torschützin ist, oder die Entwicklung von Lena Thomas, die mittlerweile in Abwehr und Angriff eine wichtige Stütze ist, dann stimmte mich das immer positiv. Wir hatten in jedem Spiel gute Ansätze, mussten aber auch immer wieder auf einzelne Ausfälle reagieren, wie zum Beispiel bei Merle Heidergott, die drei Wochen komplett raus war oder Rabea Neßlage die auch einige Spiele verpasst hat.“
In den letzten Wochen vor der EM-Pause lief es dann besser, zunächst holte Werder beim 27:27-Unentschieden in Zwickau einen Punkt, eine Woche später gab es dann im letzten Spiel des Jahres beim HC Rödertal endlich den ersten Saisonsieg. „Man darf nicht vergessen, dass wir eine sehr junge Mannschaft haben und Spielerinnen zu uns gekommen sind, die bisher zum größten Teil auch noch nicht in der 2. Liga gespielt haben oder gar in der 1. Liga. Ich wusste, dass die Mannschaft Zeit benötigt, vielleicht brauchte sie etwas mehr Zeit als ich es mir erhofft hatte, aber wir sind auf einem sehr guten Weg und daher bin ich zuversichtlich was die kommenden Spiele im neuen Jahr betrifft“, so Nijdam mit Blick auf den Januar, wo man am 9. Januar den HC Leipzig zu einem Heimspiel empfängt. Das Training läuft aktuell weiter. Bis zum 22. Dezember wird Nijdam noch mit der Mannschaft trainieren, danach wird es eine 10-tägige Pause geben, in der sich die Spielerinnen über die Feiertage individuell fit halten und dann beginnt die direkte Vorbereitung auf das Duell mit Leipzig: „Im Januar erwarten uns sehr wichtige Spiele, nach Leipzig geht es nach Freiburg und danach empfangen wir Wuppertal.“
Dass dann wieder Zuschauer bei den Spielen sein werden, ist aktuell eher unwahrscheinlich. Für Nijdam auch eine Situation, die er lieber heute als morgen wieder ändern würde, wenn das denn möglich wäre: „Ich bin natürlich froh, dass wir überhaupt weiterspielen und auch trainieren können unter den aktuellen Gegebenheiten. Ohne die Zuschauer ist es aber eine komische Situation, wir brauchen natürlich das Publikum und die Unterstützung, für diese ganze Atmosphäre ist man doch auch Leistungssportler. Ich habe es ja in der letzten Saison erlebt, wir haben in Bremen ein geiles Publikum. Unsere Halle ist nicht die größte, aber die Zuschauer sind nah dran am Spielfeld und unterstützen uns lautstark, ich hoffe das wir in der Saison nochmal vor Zuschauern spielen können.“