Den besseren Start in das Spiel hatten die Gäste aus Wuppertal. Die Werder-Damen leisteten sich in den ersten Minuten einige leichte Fehler und kassierten bereits in der dritten Spielminute die erste Zeitstrafe. Dadurch geriet Bremen mit 1:5 (4.) in Rückstand und Trainer Robert Nijdam musste früh die erste Auszeit des Spiels nehmen. Danach war der SVW besser im Spiel, und kam beim 7:9 (11.) durch Naomi Conze auf zwei Treffer ran. Die dezimierten Gäste spielten aber vollen Tempo-Handball und überraschten mit der schnellen Mitte und der zweiten Welle ein ums andere Mal die Bremer-Hintermannschaft. Beim 8:14 (20.) lief Werder plötzlich einem Sechs-Tore-Rückstand hinterher, kam dann in der Defensive aber besser ins Spiel und konnte durch einfache Tore den Rückstand auf 15:16 (36.) verkürzen. Alina Defayay konnte beim 17:17 (29.) den Ausgleich erzielen, doch Ramona Ruthenbeck brachte den Wuppertal kurz vor der Pause per Siebenmeter wieder in Führung. In den letzten sechs Sekunden kam Werder noch einmal vor das Tor der Wuppertalerinnen, wurden aber durch ein Foul am Abschluss gehindert. Den direkten Freiwurf konnte Naomi Conze allerdings zum 18:18-Halbzeitstand im Tor unterbringen.
In der zweiten Halbzeit ging Werder zunächst durch Conze mit 19:18 in Führung, doch in einem torreichen Spiel konnten der TVB wieder in Führung gehen und sich sogar absetzen. Beim 23:27 (41.) durch Nika Matavs wuchs der Rückstand für die Grün-Weißen auf vier Tore an. Diesem Vier-Tore-Rückstand lief Werder bis zum 27:31 (45.) hinterher. Erst durch eine offensive Deckung gegen Ramona Ruthenbeck kam Bremen zurück ins Spiel, holte Tor um Tor auf und konnte beim 33:32 (53.) durch Laura Sposato wieder in Führung gehen. Die Schlussphase hatte es dann in sich. Die Kräfte bei den Wuppertalerinnen schwanden, aber aufgeben tat die Mannschaft von TVB-Trainer Dominik Schlechter noch lange nicht. Werder blieb zwar in Führung, musste in der letzten Minuten allerdings in Unterzahl agieren, die stark aufspielende Ruthenbeck hatte eine Minute vor dem Ende den Ausgleich in der Hand, scheiterte aber mit einem Siebenmeter an Victoria Nigbur. Auch die offene Manndeckung brachte Werder nicht mehr aus dem Konzept. Nina Engel fand eine Deckung in der Abwehr von Wuppertal und traf quasi mit dem Schlusspfiff zum 36:34.
„Zuallererst großen Respekt an die Leistung von Wuppertal. Sie haben uns das Leben verdammt schwer gemacht und haben das ganze Spiel über Vollgas gegeben“, so Werder-Trainer Nijdam nach dem Sieg seiner Mannschaft. Der Niederländer lobte nach dem Spiel die mentale Stärke seiner Mannschaft, sah aber im Großen und Ganzen kein gutes Handballspiel: „Ich habe die klare Linie der Schiedsrichter vermisst, das machte es uns schwer uns auf das Spiel einzustellen. In der Defensive konnte keine Mannschaft wirklich überzeugen und hinzukam, dass wir die schnelle Mitte von Wuppertal nicht gut verteidigt haben. Der Wendepunkt war dann sicherlich die kurze Deckung gegen Ramona Ruthenbeck, sie war der Dreh- und Angelpunkt im Spiel von Wuppertal. Meine Mannschaft muss ich aber für die Mentalität loben, wir haben das Spiel trotz einer eher durchwachsenen Leistung noch gedreht, das zeugt von einer mannschaftlich starken Leistung.“