„In der Qualifikation haben beim THC einige wichtige Spielerinnen verletzt gefehlt, das wird diesmal anders sein“, erzählt Werders-Jugendnationalspielerin Nina Engel vor dem Spiel in Erfurt. In der Qualifikation trennten sich beide Teams am Ende mit 14:14. Chancenlos sieht Engel ihr Team aber nicht: „Wir spielen für unsere erste Saison in der Jugendbundesliga bislang eine gute Saison, haben erst ein Spiel verloren und auch gegen den Thüringer HC erwarte ich ein spannendes und ausgeglichenes Spiel.“ Der Nachwuchs des siebenmaligen Deutschen Meisters hat die Vorrunde mit 6:2 Punkten als Gruppensieger beendet, tat sich aber schwerer als viele vermutet haben. „Gerade in der Jugendbundesliga hängt auch immer viel von der Tagesform ab“, weiß auch Werder-Coach Dominic Buttig. Für ihn lassen sich aus dem ersten Spiel gegen den THC auch keine großen Rückschlüsse ziehen: „Beide Mannschaften hatten in dem Spiel einige Ausfälle und diesmal wird es über die volle Spielzeit gehen.“ Das Erreichen der Zwischenrunde ist für Buttig ein erster Erfolg aber noch nicht das Ende: „Die Mannschaft hat sich im letzten halben Jahr sehr gut entwickelt, ich denke, dass wir eine Chance haben um das Viertelfinale mitzuspielen, da werden Kleinigkeiten und die Tagesform entscheiden.“
Für Engel wird das Wochenende wieder ein Spagat werden, denn nicht nur in der A-Jugend ist die Linkshänderin aktiv. In dieser Saison hat sie bereits ihre ersten Erfahrungen in der 2. Bundesliga gesammelt und gehört auch fest zum Kader der Oberliga-Mannschaft des SV Werder. „Es ist schon anstrengend und mit einem hohen Zeitaufwand verbunden, aber ich bekomme das alles ganz gut geregelt. Außerdem freut es mich, dass ich bei den Damen sehr viel lernen kann, dadurch übernehme ich in der Jugend auch viel Verantwortung“, schaut Engel positiv gestimmt auf die Mehrfachbelastung. Für Buttig spielt die Mehrfachbelastung auch keine große Rolle: „Wir haben keine Überschneidung mit den Damen-Mannschaften, meine Spielerinnen können dort also am Samstag mitwirken.“ Dass es hier überhaupt zu Überschneidungen kommen kann, liegt an den verschiedenen Verbänden. „Der DHB nimmt Rücksicht auf die Jugendbundesliga, so werden dann keine Spieltage in der 3. Liga angesetzt, was vielleicht ein Vorteil beim THC ist, wo viele Spielerinnen zusätzlich in der 3. Liga auflaufen“, so Buttig.
Bei der Belastung kommen bei Nina Engel noch die Einsätze bei der U19-Nationalmannschaft hinzu, wo in der kommenden Woche auch der nächste Lehrgang ansteht. „Es macht mich schon stolz den Adler auf der Brust zu tragen, es ist ein ganz anderes Gefühl und auch ein anderer Druck bei der Nationalmannschaft“, so Engel, die sich bereits auf den kommenden Lehrgang freut. Der bisherige Weg zeigt, dass Engel viel Talent besitzt und hohe Ziele verfolgt: „In ein paar Jahren würde ich schon gerne in der 1. Bundesliga spielen und die Nationalmannschaft wäre dann auch ein Traum“, so die Nachwuchshandballerin, die aber auch weiß, dass es bis dahin noch ein weiter weg ist: „Ich möchte mich jetzt erstmal bestmöglich weiterentwickeln und meine Leistung zeigen. Natürlich ist es auch wichtig, dass ich verletzungsfrei bleibe und den Spaß an der Sache nicht verliere.“