Du arbeitest sehr eng mit Dominic zusammen. Wie würdest du ihn als Trainer charakterisieren?
Er ist sehr kollegial, hat sich super in die gesamte Abteilung integriert und pflegt eine sehr guten Austausch mit den Trainerkolleginnen und -kollegen. Außerdem ist er sehr wissbegierig, hat einen guten Draht zu den Spielerinnen gefunden und arbeitet sich in alle Themengebiete ein. Wir wollen uns gemeinsam mit ihm weiterentwickeln.
Nach den vielen Abgängen kommen natürlich auch viele neue Spielerinnen zum Team. Mit welchen gedanken blickst du derzeit auf die kommende Saison?
Die Zusammenstellung der Mannschaft war sicher nicht ganz einfach, wir mussten das in einer Phase schaffen, als der Klassenerhalt noch nicht sicher war. Aber es ist uns gelungen, interessante Spielerinnen mit außerordentlich guter Perspektive zu gewinnen, so dass wir in der kommenden Saison eine sehr gute Mischung aus jungen und erfahrenen Spielerinnen haben. Das Wichtigste für uns ist, dass sich alle absolut mit dem SV Werder identifizieren. Wir wollen wieder einen aggressiven und mutigen Tempohandball spielen, bei dem das gesamte Team zum einen Spaß am Handball und zum anderen absoluten Siegeswillen ausstrahlt!
Mit Pia Döpke und Malin Pods haben zwei Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs den Sprung geschafft. Wie bewertest du ihre Entwicklung und das Konzept mit A-Jugend, Oberliga-Team und Bundesliga-Kader?
Dieses System funktioniert. Es ist schon eine gute Quote, dass wir zwei Spielerinnen aus unserer Jugend in die erste Mannschaft integrieren können. Dahinter warten weitere Talente. Malin hat sich, seit sie vom VfL Oldenburg zu Werder zurückgekommen ist, super an das Bundesliga-Team herangekämpft und mit ihren Leistungen in der Oberliga absolut überzeugt. Pia gehörte vor eineinhalb Jahren schon zum Bundesliga-Kader. Dieser Schritt war damals etwas zu früh, aber über den „Umweg“ Oberliga hat sie sich wieder empfohlen. Und man darf nicht vergessen, dass Pia auch gerade erst 18 Jahre alt ist.
Die 2. Frauen hat in der Oberliga mit einer recht jungen Mannschaft die Vize-Meisterschaft geholt. Ein Ergebnis, mit dem ihr zufrieden seid?
Ja, absolut. Wir haben volles Vertrauen in Radek Lewicki. Er kann diese jungen Spielerinnen weiterentwickeln. Wir haben in der Jugend viele weitere Talente. Daher wäre es perspektivisch wünschenswert, wenn wir den Sprung in die 3. Liga schaffen. Damit könnten wir unseren Talenten Spielpraxis auf höchstem Niveau bieten, und der Sprung in die 2. Liga wäre nicht mehr ganz so groß.
Mit Hanna Ferber-Rahnhöfer, Naomi Conze und Nina Engel gehören drei Nachwuchsspielerinnen zum Kader der U17-Nationalmannschaft, auch weitere Spielerinnen stehen beim DHB im Fokus. Wie kann der SV Werder diese Talente langfristig binden?
Zum einen dadurch, dass der Handball hier im Verein einen hohen Stellenwert hat und breite Unterstützung erfährt. Das zeigt sich nicht nur in den infrastrukturellen und den finanziellen Möglichkeiten, die uns der Gesamtverein gibt, sondern auch dadurch, dass unser Präsident und Geschäftsführer Dr. Hubertus Hess-Grunewald und zum Beispiel auch Ehrenspielführer Dieter Eilts oder weitere Vertreter aus den Gremien und Abteilungen regelmäßig bei uns in der Halle sind. Ich denke es ist „cool“, wenn man bei Werder nicht nur zum Fußball sondern auch zum Handball geht. Außerdem hat sich auch in der Abteilung und im Umfeld zuletzt vieles weiterentwickelt. Wir konnten unsere Zuschauerzahlen bei den zweitliga-Spielen steigern und liegen durchschnittlich bei mehr als 300 Besuchern. Wir haben mit Dominic Buttig einen hauptamtlichen Trainer, der auch an der Sportbetonten Schule an der Ronzelenstraße das Frühtraining leitet. So werden die Spielerinnen einheitlich in der Partnerschule, der A-Jugend und in der 2. Liga gefördert und wir können Belastung und Entwicklung optimal steuern. Auch im physiotherapeutischen Bereich sind wir sehr gut aufgestellt, die jungen Spielerinnen werden bei uns also rundum versorgt. Und zuletzt hört unsere Förderung am Ende der Jugend eben nicht einfach auf, sondern wir arbeiten daran, diese Talente tatsächlich in unser Bundesligateam zu integrieren – wie man an der Kaderzusammenstellung erkennt.