WERDER.DE: Die Konkurrenz im Norden ist mit den Erstligisten Oldenburg und Buxtehude und den Zweitliga-Gegnern Rosengarten und Hannover-Badenstedt groß. Mit welchen Stärken kann sich der SV Werder behaupten?
Patrice Giron: "Ich würde hier nicht von Konkurrenz sprechen. Der Nordwesten Deutschlands ist gut beraten, sich im weiblichen Leistungshandball professionell und breit aufzustellen. Die vielen Talente, die sich dank professioneller Strukturen hier weiterentwickeln wollen, brauchen eine starke Handballregion. Wir bei Werder können dazu einen Beitrag leisten - mit hochqualifizierten Trainerinnen und Trainern, einer sehr guten Sportstätten-Infrastruktur, einer guten Verzahnung mit den anderen Profi-Abteilungen des Vereins und auch mit professionellen Strukturen bei der Schulbegleitung und der Integration in das soziale Umfeld im Verein und außerhalb."
WERDER.DE: Aushängeschild der Abteilung ist die Zweitliga-Mannschaft. Wie ist der bisherige Saisonverlauf zu beurteilen?
Patrice Giron: "Sehr positiv! Mannschaft und Trainerteam machen einen tollen Job. Man sieht, dass die Mannschaft und jede einzelne Spielerin im mittlerweile dritten Zweitliga-Jahr gewachsen sind. Mit Florian Marotzke haben wir einen engagierten Trainer, der gute Impulse setzt und bestens in der Handballszene vernetzt ist. Die neuen Spielerinnen haben sich sehr gut in das Mannschaftsgefüge integriert und sich als echte Verstärkungen erwiesen."
WERDER.DE: Wohin soll der Weg in den nächsten Jahren führen?
Patrice Giron: "Wir wollen in allen Bereichen Stück für Stück nach vorne und uns nachhaltig weiterentwickeln. Wir wissen, dass es immer schwieriger wird, den nächsten Schritt zu machen, je weiter man nach oben kommt. Die nächsten Jahre werden daher für uns sehr arbeitsreich. Aber wir freuen uns darauf."
WERDER.DE: Wie wichtig ist zukünftig die Qualifikation für die A-Juniorinnen-Bundesliga?
Patrice Giron: "Sie ist für uns ein Kernanliegen. Denn in unseren Teams haben wir das Potenzial, um dort mitzuspielen. Und wir sind überzeugt, dass es an der Zeit ist, auch hier die nächste Stufe zu erklimmen."
WERDER.DE: Du musstest deine Trainertätigkeit beim Zweitliga-Team nach zwei Jahren aus zeitlichen Gründen aufgeben. Was hat dich daran gereizt, weiter bei Werder zu bleiben und die Aufgabe als Koordinator Leistungssport zu übernehmen?
Patrice Giron: "Im Grunde gab es nur Argumente dafür! Die Menschen, die für den Werder-Handball arbeiten, von den Spielerinnen, Trainern und Trainerinnen, über die Sponsorenvertreter, Zuschauer, Eltern und Ehrenamtlichen bis hin zu den Kolleginnen und Kollegen im Handballvorstand mit unserem Vorsitzenden Martin Lange an der Spitze habe ich enorm schätzen gelernt. Hier entsteht etwas sehr Frisches und Lebendiges, auch weil eben einiges für uns noch Neuland ist. Dennoch bündeln wir hier sehr viel Kompetenz. Alle wissen, wie wir die Dinge anpacken müssen, um uns in der Arbeit von anderen Clubs positiv abzuheben."
WERDER.DE: Der professionelle Fußball ist Werders Kerngeschäft. Welchen Stellenwert hat der Handball?
Patrice Giron: "Durch die Unterstützung unseres Präsidenten und Geschäftsführers Dr. Hubertus Hess-Grunewald, nicht nur als Zuschauer bei unseren Zweitliga-Spielen, merken wir, dass der Handball – wie alle anderen Sportarten neben dem Fußball – beim SV Werder eine sehr große Bedeutung hat. Er hat als wichtigster Verantwortlicher des Vereins stets ein offenes Ohr für unsere Bedürfnisse und begleitet sehr intensiv die Weiterentwicklung unserer Abteilung. Darüber sind wir sehr glücklich. Auch ansonsten ist das Publikum bei den Spielen der ersten Mannschaft ein bunter Querschnitt der Abteilungen und Gremien des Vereins. Das zeigt das große Interesse aller am Handball. Wir fühlen uns als Handballer beim SV Werder mit unseren Zielen für die nächsten Jahre sehr gut aufgehoben."