In unserer 3:2:1 Interviewreihe spricht Birthe Barger über die Herausforderungen die das Amt der Kapitänin mit sich bringt, wie sie die Handball und Beruf unter einen Hut bekommt und über die Abläufe vor einem Spiel.
In unserer 3:2:1 Interviewreihe spricht Birthe Barger über die Herausforderungen die das Amt der Kapitänin mit sich bringt, wie sie die Handball und Beruf unter einen Hut bekommt und über die Abläufe vor einem Spiel.
WERDER.DE: Du wurdest von eurem Coach vor der Saison zur Mannschaftsführerin ernannt. Hat sich deine Rolle dadurch verändert, und was versuchst du speziell den jüngeren Spielerinnen zu vermitteln?
Birthe Bager: "Nein, eine andere Rolle nehme ich nicht ein. Ich muss mehr an organisatorische Dinge denken (lacht): Was ziehen wir an? Was nehmen wir mit? Innerhalb des Teams versuche ich einfach positive Stimmung zu verbreiten, egal in welcher Situation wir stecken, zu motivieren und teilweise auch die nötige Ruhe wieder reinzubringen. Den jüngeren Spielerinnen versuche ich zu vermitteln, dass es normal ist, Fehler zu machen. Das ist insgesamt eher positionsabhängig als altersabhängig."
WERDER.DE: An welchen Moment in deiner Laufbahn als Handballerin denkst du am liebsten zurück?
Birthe Bager: "Da kann ich keinen besonderen Moment herausheben, es gab viele schöne. Mit dem VfL Oldenburg habe ich den DHB-Pokal gewonnen, allerdings hatte ich damals wenige Spielanteile. Sehr besonders waren natürlich auch die internationalen Spiele im EHF-Pokal. Sich mit anderen Teams aus Europa zu messen, war eine tolle Erfahrung. Mit der ‚Zweiten‘ waren wir in Oldenburg mehrfach Meister in der 3. Liga, ebenfalls einzigartige Momente. Und mit Werder genieße ich es momentan sehr, in der zweiten Liga zu spielen. Das ist eine ganz neue Herausforderung, ein gutes Niveau."
WERDER.DE: Du bist mit 30 die älteste und erfahrenste Spielerin des Teams. Wie geht’s eigentlich weiter, solltest du irgendwann mal aufhören? Als Lehrerin liegt es ja auf der Hand, dass du dann Trainerin wirst ...
Birthe Bager: "Ein Team zu trainieren, macht mir sehr viel Spaß. In Oldenburg habe ich damals eine C-Jugend trainiert und eine Zeit lang auch die Minis. Aber wenn ich morgens vor der Klasse stehe und nachmittags eine Mannschaft trainiere, stelle ich mir schon die Frage, ob das nicht ein bisschen zu viel davon ist, Menschen etwas beibringen zu wollen. Ich denke, das muss ich für mich herausfinden und einfach mal ausprobieren."
WERDER.DE: Wie bringst du deinen Job als Lehrerin und deine Leidenschaft Handball unter einen Hut?
Birthe Bager: "Das ist teilweise sehr anstrengend, vor allem in den Wochen mit Auswärtsspielen. Da fehlt ein kompletter Tag am Wochenende durch das Spiel, und der andere ist für Korrekturen und Unterrichtsvorbereitung eingeplant. Aber das Handball spielen gibt mir auch sehr viel zurück. Und die Zeit im Bus können wir schon spaßig gestalten."
WERDER.DE: Wenn du mal nicht in der Halle bist oder vor deinen Schülern stehst: Was machst du dann am liebsten?
Birthe Bager: "Ich verbringe die Zeit gerne mit meinem Freund und Freunden. Momentan gehe ich sehr gerne Kitesurfen. Das habe ich vor rund einem halben Jahr im Urlaub mit einer Freundin begonnen. Auch in meiner Freizeit muss es immer etwas Sportliches sein."
WERDER.DE: Aus deiner Mannschaft kommt die Frage: Hast du ein bestimmtes Ritual vor dem Spiel?
Birthe Bager: "Ein festes Ritual vor dem Spiel habe ich nicht, aber der ganze Spieltag hat einen festen Ablauf. Es gibt immer Nudeln mit Tomatensoße, und ich höre immer das gleiche Lied: ‚I believe‘ von Yolanda Adams. Der Song gehörte schon in Oldenburg zu meiner Vorbereitung aufs Spiel."