Wer liesst denn noch heutzutage?

Dieses Thema im Forum "Off Topic" wurde erstellt von Schmolle, 24. Juni 2008.

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  1. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Wie wäre es mit den Krimis von Michael Connelly? Schade, dass sich "Niveau" immer so schlecht bemessen lässt. Ich finde sie einfach zu lesen, sind nicht sehr tiefsinnig, aber unheimlich spannend.
    Würde die Bücher um Ivestigator Harry Bosch (spielen alle in Los Angeles) empfehlen, müssen nicht in der richtigen Reihenfolge gelesen werden, lohnt sich aufgrund des Hintergrunds der Personen aber ;)


    Man muss dazu sagen, dass das Buch gut geschrieben aber irgendwie auch sehr frustrierend ist. Für mich brachte das Buch einfach so eine tieftraurige Stimmung rüber (könnte auch an der Wahl seins Vereins liegen) und als sei das gesamte Fanleben irgendwie immer nur eine einzige Enttäuschung, mit der ich auf dem Weg zum Erwachsen werden irgendwie klar kommen muss.
    Wer's mag, okay, aber mir wurde es von Zeit zu Zeit dann auch doch ein bisschen zu persönlich, autobiographisch und zu weit weg von meinen eigenen Erfahrungen als Fußballfan.
    Aber ich bin auch sowieso kein Fan von Autobiographien. Ich vergöttere Simon Pegg, komme aber nicht mal durch DIE durch...
     
  2. el_ben

    el_ben

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    Hinterm Mond gleich links
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    In dem Zusammenhang find ich persönlich das hier auch nicht schlecht:
    Kevin Sampson - Awaydays
     
  3. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Ui, da würde ich aber aufpassen, was das Sprachniveau angeht. Finde es aufgrund des "Slangs" überhaupt gar nicht so leicht zu lesen und wenn man kein Wissen über die Szene in England besitzt, wird es umso schwieriger.
    In diesem Buch ging es mir außerdem zu wenig um Fußball und zu viel um Hooligans, die nur irgendwo hinfahren, um den anderen auf die Fresse zu geben.
     
  4. Welche Begriffe sind in Fever Pitch denn erklärungsbedürftig?

    Mich hat das Buch eher positiv beatmet. Ich habe imaginär immer seinen KLub durch Werder und seine Erlebnisse durch in etwa gleiche von mir ausgetauscht und konnte ganz prima eine Vergangenheitsreise unternehmen.
    Nach wie vor Hornbys zweitbestes buch (sein bestes ist für mich High Fidelity).
     
  5. Bin jetzt mit "tuareg" von alberto vazquez figueroa fertig geworden. Kann ich nur empfehlen, genauso wie zuvor von mir gelesen "Bocanegra". In dem Buch wird eindrucksvoll das (Über-)Leben in der Wüste (Sahara) beschrieben.
    Bei der Story geht es um den Rachefeldzug eines "Tarqi" (Angehöriger der Tuaregs; eine Volksgruppe, die in der Sahara Afrikas wie die Beduinen lebt) gegen Soldaten, die einen Menschen ermorden und einen anderen aus dem Zeltlager des Tarqi verschleppen und damit gegen die althergebrachten Regeln der Gastfreundschaft der Tuaregs verstoßen. Das Ende ist zwar komisch, aber erscheint aber im Vergleich zum Weg dahin nebensächlich.

    In dem Buch fand ich eine Situation besonders witzig: es kündigte sich ein Regenschauer an, der Tarqi ist alleine weit und breit, er zieht sich blank aus und fängt an nach Monaten das 1. Mal zu duschen.

    Jetzt mache ich mich an Truman Capotes "kaltblütig ran.
     
  6. "Kaltblütig" ist wahrscheinlich so was wie ein "all-american classic". Setzte Standards in journalistischer Tätigkeit.
     
  7. opalo

    opalo

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    Wo die Ruhr einen großen Bogen macht...
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    +221
    Nicht erklärungsbedürftig, aber ggf. nachschlagebedürftig, wenn man das englische Original liest und Wörter nicht kennt ;)
     
  8. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Meine Eltern sind Gladbach und Schalke, als Kind stand ich bei Paderborn hinterm Tor... das hat bei mir irgendwie nicht gefunzt... :lol:
     
  9. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Viel Spaß kann man da wohl kaum wünschen, das ist harter Stoff.

    Zur Entstehung des Buches gibt es außerdem einen tollen film mit Phlip Seymour Hoffman.

    :thumb:
     
  10. Den Film habe ich letztens noch gesehen. Werd' mir das Buch "irgendwann" auch mal geben.
     
  11. Das Buch ist sogar verfilmt worden. Der Film auf den angesprochen wurde heißt wohl "Capote" mit P.S. Hoffmann als Truman Capote.

    @hasenbommel
    Ich bin einfach als Steppke im Nieselregen an einem Samstag zum fußball mitgenommen worden. Werder-MSV, war die nach aufsteigssaison und ich bin Werderaner geworden.
    Konnte Hornbies Kindheitserlebnisse voll nachvollziehen.
    Ich glaube Paderborn hieß damals noch TuS Schloß Neuhaus, kann das sein?
     
  12. Die Verfilmung ist meiner Meinung nach total gelungen :) ... mit das beste, was es bei Literaturverfilmungen gibt. Hatte das Glück, diesen Film auf der Berlinale schon vorab schauen zu können. Aber unbedingt im englischen Original schauen, notfalls auch mit dt. Untertiteln.
     
  13. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Ja, genau der und der 1. FC Paderborn (ebenfalls Mix-Produkte) sind damals zusammen gewachsen, ich hab allerdings erst kurz danach das Licht der Welt erblickt, kenne also nur den SCP ;)
     
  14. Das muß nichts schlechtes sein.
     
  15. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Nein, sicherlich nicht ;)
    Aber Fan ist Paderborn sein ist auch irgendwie was anderes. Man geht dahin, weil man daher kommt, weil man vielleicht hinter seiner Heimat steht. In Wirklichkeit ist man in Paderborn aber Fan von Dortmund oder Schalke...
    Der Kreis der "Fans" (je nach Definition) ist daher auch sehr klein.
    Fan sein in diesem Sinne habe ich deshalb bei Werder erst relativ spät angefangen (meine Eltern mögen Werder so als Zweitsympathie) und konnte mich mit dem Buch deshalb nicht selber so identifizieren.

    Ich fand es furchtbar gut geschrieben und man entwickelt trotzdem ein ein krasses Verständnis für die Situation, weil man so ganz generell diese so frustrierende aber einen eben nicht mehr loslassende Liebe einfach kennt.
    Aber das habe ich zeitweise eben eher von außen betrachtet, gerade seine frühen Jahre...

    Und während ich das schreibe, verpasse ich die 2 Tore von Aachen :eek: :applaus:
     
  16. la_mariposa

    la_mariposa

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    Neither here nor there
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    +20
    Mir geht es was Fever Pitch angeht uebrigens ganz aehnlich wie hasenbommel. ;) Bin auch vergleichsweise spaet zum Vereinsfussball und speziell zu Werder gekommen, weil ich da weder familiaer noch regional vorbelastet war. Aber ich denke, dass sich trotzdem jeder Fussballfan ein bisschen in dem Buch wiederfinden kann. Mekrwuerdigerweise gibt es ja auch Leute, die keine Fussballfans sind und die das Buch gut fanden. Ich weiss nicht, ob mir das genauso gehen wuerde. Ich stelle mir zumindest ein aehnliches Buch in dem es um Motorsport oder sonst etwas, mit dem ich gar nichts anfangen kann, geht ziemlich uninteressant vor. ;)

    @hasenbommel: Na, ok, dann meinen wir bezueglich Panem doch dasselbe. Ich denke wie gesagt, dass auch daran liegt, dass auch juengere Leser sie geniessen sollen, deshalb habe ich mich auch nicht weiter dran gestoert :)
     
  17. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Nee, die Spannung hat das eigentlich wieder wett gemacht, nur ich war halt manchmal sehr gespannt, wie sie die Situationen am Ende auflöst und war dann ab und an ganz leicht enttäuscht, wie einfach es dann ging...
     
  18. @hasenbommel und la mariposa
    Wie gesagt, fand ich mich beinahe sofort in dem Buch Fever Pitch wieder. Und gerade die Beschreibung von ihm "wo man sich die Stars" quasi suchen mußte konnte ich so nachvollziehen (ich kannte Werders siebziger noch als ich noch nicht so Fußballfan drauf war und die zeiten 95-99 waren als ich das Buch las 2003 gerade erst passe`). Wie er dann die überraschende Meisterschaft beschrieb mußte ich an 1993 denken!
     
  19. Ich lese im Moment das Buch "Alle unsere frühen Schlachten" von Javier Marias. Sehr empfehlenswert! :)
     
  20. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Hmm, Marias. "Mein Herz so weiß", das Buch habe ich geliebt!