Wer liesst denn noch heutzutage?

Dieses Thema im Forum "Off Topic" wurde erstellt von Schmolle, 24. Juni 2008.

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  1. Der ist manchmal fad zu lesen (seine Romane) allerdings ist er ähnlich profund wie Eco (was sein Wissen anbetrifft) und er wirft ja auch recht kritissche Fragen auf.
     
  2. la_mariposa

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    @oceandreamer: Ich bin mir ja nicht so sicher, ob "wilder Punk" im Bezug auf Literatur mir unbedingt so zusagt, aber ein bisschen neugierig hast du mich wohl doch gemacht :D
     
  3. @la_mariposa: das mit dem "wilden Punk" lässt sich glaub ich schon etwas relativieren, mir fiel bloß gerade keine bessere Beschreibung des Stils ein :D.... Die 864 Seiten des Buches kann man aufgrund des rasanten, abwechslungsreichen Stils durchaus in einem "Rutsch" hintereinander weglesen. Wenn man sich nicht von den ganzen Ereignissen überschlagen lässt. Der Band ist übrigens der erste einer Trilogie. Leider starb Ejersbo schon 2008 im Alter von nur 40 Jahren.
     
  4. :eek: Die habe ich auch auf den Buckel, die 40.
     
  5. ...aber nicht mehr lange! :D
     
  6. la_mariposa

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    @oceandreamer: Schon ok, bei 'wildem Punk' konnte ich mur nichts richtig vorstellen. Und ich muss zugeben, ich mags bei Buechern manchmal nicht so ganz experimentiell.... ;) Im Moment schrecken mich so dicke Buecher aber leider ein bisschen ab, weil ich keine Lust habe ein halbes Jahr dafuer zu brauchen. Oder aber mich so drin zu verlieren, dass ich alle Pflichten vergesse ;)
     
  7. DIE Gefahr sehe ich da durchaus :D
     
  8. opalo

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    Dann sind diese beiden Bücher - meine ersten beiden Lese-Ausflüge im Neuen Jahr - kein guter Plan für Dich:

    Carlos Ruiz Zafón - Der Schatten des Windes
    Das Buch war vor ein paar Jahren hier ein Bestseller, und das völlig zu Recht. Es hat mich so gefesselt, dass ich 2 Tage unausgeschlafen ins Büro gekommen bin, weil ich nachts nicht aufhören konnte zu lesen...

    Nicole Jamet / Marie-Anne Le Pezennec - Dolmen - Vergessen sollst Du nie
    Allerdings weiß ich hier nicht, wie die deutsche Übersetzung ist, weil ich das Original gelesen habe....
     
  9. Zu Jakob Ejersbo fällt mir eben noch ein, dass ich von ihm, als er hier noch ganz unbekannt war, seinen Roman Nordkraft gelesen habe. Müsste ca. 2003 gewesen sein. Diesen empfehle ich übrigens keinem :D . Der ist nämlich diesmal wirklich hart an der Grenze geschrieben und spielt im Drogen- und Kleinkriminellenmilieu in Aalborg. Werde den jetzt bestimmt bald mal noch ein zweites Mal lesen, mal sehen ob sich meine Meinung dazu ändert.
     
  10. la_mariposa

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    Bei mir ist das sowieso ganz schlimm. Ich brauche zwar immer eine ganze Weile, um mit einem Buch warm zu werden, aber wenn ich dann einmal in der Story drin bin, dann komme ich gedanklich auch nicht mehr so schnell raus. :roll:

    @opalo: Der erste liegt auch schon lange auf meinem SUB (Stapel ungelesener Buecher :D). Aber wegen der Dicke und weil da alle so begeistert von sind moechte ich mir wirklich ein bisschen Zeit dafuer lassen.

    Das 2. hab ich mir mal gerade bei Amazon angeguckt. Tja, franzoesisch im Original kann ich leider nicht bieten, ich muesste mich dann wohl auf die Uebersetzung verlassen.




    Apropos. Ich habe in letzter Zeit eine ganze Reihe wirklich schauerlicher Uberseztungen gelesen (vom englischen ins deutsche), da lief es mir wirklich kalt den Ruecken runter. Ganz schlimm sind Thriller und Krimis aus den USA, die ja auf der aktuellen Welle en masse produziert werden. Ausserdem finde ich auch in Neuerscheinungen vermehrt Druckfehler, und leider auch bei einigen Verlagen deutlich oefter als bei anderen, das ist wirklich schade.

    Obwohl... wenn jemand mal an Paradebeispiel an schlechter Uebersetzung und Druckfehlern sehen moechte, sollte er zu diesem Schmuckstueck aus den 80ern greifen. Glaubt mir, es ist es wert - ich tippe mal Uebersetzer und Lektor haben sich die Drogen geteilt. :D
     
  11. @la_mariposa: Das mit den Krimis und Thrillern aus den USA ist mir auch schon aufgefallen. Da geht es wohl auch nur um den größtmöglichen Profit. Zum Glück sind die skandinavischen (bzw. die nordischen ;)) Sachen so gut wie immer sehr gut/excellent übersetzt. Gerade im dänischen und norwegischen versuche ich da immer mal ab und zu einen zu lesen... Schön war auch während eines Schwedenurlaubs ein Fortsetzungsroman von Mankell in einer Tageszeitung... dieser war damals auch hierzulande noch nicht übersetzt :).
     
  12. opalo

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    @la_mariposa. Das dürfte weniger an irgendwelchen Drogen, sondern daran liegen, dass Literaturübersetzer grottenschlecht bezahlt werden und darüber hinaus die Verlage mehr und mehr beim Lektorat einsparen.

    Wenn sich seit meinem Studium nichts Wesentliches geändert hat, werden Literaturübersetzer pro Seite bezahlt - und müssen bei einem niedrigen Seitenpreis schnell arbeiten, damit sie auf ein ansatzweise vernünftiges Gehalt kommen. Darunter leidet natürlich eine angemessene Recherche. Dazu kommt vermutlich zusätzlicher Zeitdruck, wenn internationale Bestseller hier schnell auf dem Ladentisch liegen sollen. Die vielen schlechten Übersetzungen tragen jedenfalls wesentlich dazu bei, dass ich, wenn irgend möglich, ein Buch im Original lese.

    "Der Schatten des Windes" sollte alsbald den Weg von Deinem Stapel ungelesener Bücher in Deine Hände finden (die Übersetzung fand ich übrigens OK, mein Spanisch hätte für das Original nicht gereicht...). Es ist ein fesselndes Buch mit interressanten, größtenteils liebenswerten Charakteren und einer durchgehend spannenden Handlung mit immer wieder überraschenden Wendungen.
     
  13. @opalo: Ja, damit hast du recht... da ich eine ganze Menge solcher Leute in meinem Bekanntenkreis habe, kann ich sagen, dass die lächerlich wenig für eine übersetzte Seite bekommen...

    Was mir gerade in Bezug auf nordische Übersetzungen noch einfällt, ist das diese häufig noch gefördert werden (von Stiftungen, Botschaften etc.). Das kann natürlich auch ein Grund mit dafür sein, dass die Übersetzungen in der Regel sehr gut sind.
     
  14. la_mariposa

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    Ja, wollte ich auch noch gesagt haben. Die skandinavischen Sachen sind momentan genauso populaer und da ist es mir auch nicht so negativ aufgefallen, allerdings denke ich auch oft, dass es einem mehr ins Auge sticht, wenn man die Originalsprache kennt und dann einfach merkt, dass eine typisch englische Formulierung ungeschickt uebersetzt wurde.

    Das mag natuerlich sein und es war auch keineswegs persoenlich gegen den Autor und den Lektor obigen Buches gerichtet. Bei kleinen Durckfehlern, wie sie mir in letzter Zeit haeufig auffallen, denke ich durchaus, dass es vor allem daran liegt, dass die Verlage Geld sparen wollen. Allerdings wechselt bei obiger Ausgabe die Protganistin ab und zu einfach mal ihren Vornamen, mitten im Satz befinden sich% einfach irgendwelch&e Zeichen die da nicht hin^gehoeren, oder es fehlen einfach mal Halbsaetze und das ist natuerlich aergerlich, wenn man bedenkt, dass der Verlag das Buch natuerlich nicht verschenkt hat. ;)

    Nun gut, ich halte es ebenfalls so, dass ich das Original lese wenn es nur geht. Das obige Buch hatte ich halt nur bekommen, weil es irgendwer nicht mehr haben wollte, und dann hab ich es mal zwischengeschoben. Gekauft haette ich es mir sowieso nicht, weil es eigentlich nicht so ganz mein Ding ist.

    Vielleicht, wenn ich Osterferien habe :) Spanisch traue ich mir momentan auch nicht mehr so zu, bin ja jetzt doch schon ein Weilchen raus und ausserdem wuerde ich dann als Einstieg wohl eher etwas duenneres nehmen. Generell fand ich aber bisher alle Spanischuebersetzungen die ich gelesen habe ganz gut.
     
  15. Die englische Übersetzung von Der Schatten des Windes soll excellent sein, hat mir eine Freundin erzählt, die Muttersprachlerin ist :) Nur so als Tipp.

    Ich finde das Buch einfach nur toll, und kann mich noch gut daran erinnern, dass ich es damals, als ich es las, innerhalb von 2 Tagen verschlungen habe; in den nicht so interessanten Vorlesungen fand man mich öfters mit diesem Buch auf dem Schoß :D

    Momentan lese ich von Saul Friedländer The Years of Extermination - Nazi Germany and the Jews 1939- 1945.
    Ich habe bereits den ersten Band gelesen, und auch der zweite verspricht dort weiterzumachen, was den ersten auszeichnete :applaus: Ist zwar eine absolute Schwarte mit knapp 900 Seiten aber in der heißen Klausurenphase willkommene Ablenkung.

    Freunden des dialektischen Schreibens kann ich Anne Donovans Being Emily empfehlen, eine locker- leichte Lekture für zwischendurch, die schnell gelesen wird und bei der man an manchen Stellen meint, die Schotten reden zu hören :D

    Ein letzter Tip, den ich unbedingt loswerden möchte ist Charlotte Roches Schoßgebete. Ich habe damals schon Feuchtgebiete verschlungen, nachdem ich meinen Ekel überwunden hatte, und das Buch ist stil- technisch stellenweise noch besser. Damals und auch heute war es hauptsächlich Roches Art des Schreibens, die mich am Ball bleiben ließen, ansonsten wäre ich versucht gewesen, das Buch einfach beiseite zu legen und das Projekt als gescheitert zu erklären :ugly: Aber ebenso wie in Feuchtgebiete muss man sich nur durch die ersten ca. 30 Seiten Sex durchwühlen und dann beginnt die eigentliche Geschichte, die ich sehr gut geschrieben fand.
     
  16. Das ist mir gar nicht als so schlecht in Erinnerung geblieben. Allerdings ist es schon gut 20 Jahre her, dass ich es las, deswegen weiß ich eigentlich gar nichts mehr davon...
     
  17. Ein Bekannter hat was von Zafon gelesen und war begeistert. Es war aber nicht "Der Schatten des Windes", sondern hat in Barcelona gespielt. Ich meine aber, das tun alle seine Bücher, oder?

    Insgesamt kamen aber alle Bücher der Reihe sehr gut weg. Der Schreib- und Erzählstil, sehr detailliert und Möglichkeiten zum eintauchen bietend, stach wohl besonders heraus.
     
  18. So stell ich mir "meinen" Literaturthread vor: Ich nehm nen Keks und nen kaffee zu mir und lese was ihr so liesst.

    Mehr davon!

    :applaus:

    (Keine Ironie!)
     
  19. la_mariposa

    la_mariposa

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    @loozy: Danke fuer die Tipps, von Charlotte Roche lasse ich trotzdem lieber die Finger. Ich glaube manches kann man auch nicht mit "Schreibstil" kompensieren :D Anne Donovan koennte aber was sein. Inwiefern ist denn Being Emily eine Anspielung auf Emily Bronte? Ich liebe die Brontes! :)

    Ich glaube Heyne hat auch nochmal eine ueberarbeitete Ausgabe mit demselben Cover rausgebracht, vielleicht hast du auch die erwischt. :)


    Ich geh jetzt in der Wanne ein bisschen lesen, habe heute ein neues Buch bekommen. :) Wenn das Buch was ist, dann darf Schmolle dazu auch demnaechst was bei Keks und Kaffee lesen :D Ist aber glaube ich eher ein Jugendbuch, habe aber gute Rezensionen dazu gelesen.
     
  20. Nachteule

    Nachteule

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    Bei mir ist im Moment Fantasylesezeit. :)

    Empfehlenswert und mal ein bisschen was anderes ist "Erebos" von Ursula Poznanski. Mich hat das Buch schnell gefesselt, die Verbindung von Computerspiel und realer Welt fand ich sehr gelungen und vor allem die Auflösung des ganzen war (für mich) sinnvoll und in sich stimmig.

    Etwas enttäuscht fand ich "Das Geheimnis der versteinerten Träume" von Ralf Isau. Als großer Fan des Autors bekam ich hier keinen rechten Zugang zu dem Buch. Weder die Hauptfigur Leo, noch die Story, in der es um Träume, deren Beeinflussbarkeit und besondere Traumfähigkeiten geht, haben mich wirklich überzeugt.
    Da hoffe ich einfach mal auf sein nächstes Buch!

    Dann habe ich "City of fallen angles" gelesen. Nachdem mich die ersten drei Bänden der Chroniken der Unterwelt absolut begeistert haben, war ich doch sehr skeptisch, ob die eigentlich abgeschlossene Triologie denn wirklich noch eine Fortsetzung braucht. Ich hab ein bisschen befürchtet, dass nichts neues kommen würde. Aber weit gefehlt, Cassandra Clare ist eine tolle Fortsetzung gelungen, die bekanntes aufgreift und fortführt, vor allem aber auch vieles neues und unerwartetes bringt. Schön, dass noch zwei weitere Bände folgen werden.
    Wer die Chronikeb der Unterwelt lesen will, sollte unbedingt mit "City of bones" beginnen.

    Gerade erst begonnen hab ich "Clockwork Angel", das ist die Vorgeschichte zu den Unterwelt-Chroniken, die ebenfalls eine Triologie werden wird.



    @ la mariposa
    Ohne zu wissen, was du gerade liest, finde ich gerade im Fantasybereich die Unterscheidung in Jugend- und Erwachsenenliteratur oftmals unnötig, mir begegnete da letzlich der Begriff "All-age-Bücher" ;)