Wer liesst denn noch heutzutage?

Dieses Thema im Forum "Off Topic" wurde erstellt von Schmolle, 24. Juni 2008.

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  1. @basti
    Nee ich kenne den nicht. Ist das Horrorliteratur weil es sich so grausam liesst? (nur ne Frage keine Wertung!)

    @la mariposa
    Von Dickens habe ich nur Große Erwartungen gelesen, tatsächlich. Sehr empfehlenswert, nicht vor der Länge des Romans zurückschrecken. Gibt auch nen tollen Film der grob auf dieses Buch basiert (haißt auch so, ist mit Gwyneth paltrow und Ethan Hawke).

    Bei Antigone kann ich nichts zu beisteuern (klassische Klassiker sind abgesehen von Odyssee, Illias und Aeneas sowie n büschen Seneca und Tacitus Germania noch nicht in meinen Händen gelandet).

    Ich wollte auch mitnichten so klingen, daß du "was gegen Trivialliteratur" haben könntest. Beileibe nicht.
    The Da Vinci Code laß ich im Übrigen auch - die Grals "Facts" waren mir leider auch schon bekannt, so daß ich die Lösungen schon immer eher hatte, bevor die Protagonisten sie hatten - das machte den Lesegenuß irgendwie nicht "rund".
    Von Dan Brown finde ich daher "Diabolus" und "Meteor" besser gelungen. Lost Symbol kenne ich allerdings noch nicht.
     
  2. la_mariposa

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    @Flo: Achso, es klang so, als haettest du es schon gelesen. Ich persoenlich finde das Stueck toll! Hatten Oedipus Rex (noch besser!) in der Schule gelesen und das gefiel mir so gut, dass ich Antigone noch freiwillig nachgeschoben habe. Aber was das betrifft war ich vielleicht auch nicht so der 08/15 Schueler :D



    Und BTT, momentan lese ich zwar leider nicht so viel privat, aber wenn, dann Moll Flanders von Defoe. Bin jetzt so bei der Haelfte angekommen und ich muss sagen ich bin total begeistert. Robinson Crusoe fand ich echt enttaeuschend mit seiner ganzen religioesen Selbstfindung, aber Moll ist bisher mal so ganz anders - anders als Crusoe aber auch als andere Frauenfiguren die mir so in den letzten Monaten begegnet sind. Schade, dass sie immer so im Schatten von Robinson Crusoe steht.

    Edit:

    Je dicker das Buch, desto besser ;) Und ich wuerde dir dann A Tale of Two Cities natuerlich waermstens and Herz legen. Hammer Buch! Geht leider oft ein bisschen zwischen den ganzen anderen Grosswerken unter. Fuers Studium haben wir voriges Jahr Bleak House durchgenommen, das war jetzt aber nicht so meins. Gab aber einige Leute, denen es sehr gefallen hat, allerdings ist das Buch natuerlich unvollendet. :O

    Ich mag ja generell keine Literaturverfilmungen. Bei Theaterstuecken kann ich die noch so gerade ertragen, aber nur wenn der Text 1:1 uebernommen wird :roll:

    Wenn du The Da Vinci Code vorhersahbar fandest, lass bloss die Finger von The Lost Symbol! Ich wusste schon vor der Haelfte des Buches wo das Objekt, dass dieses Mal gejagt wird, versteckt ist. :wall: Mal abgesehen davon, dass das Schnitzeljagd-Prinzip und die Rahmenhandlung um eine geheime Organisation gepaart mit eine revolutionaeren, wissenschaftlichen Entdeckung 1:1 aus den beiden Vorgaengen uebernommen wurde. Ich habe mich ehrlich geraergert, dass ich so viel Zeit auf dieses Buch verschwendet habe :roll:
     
  3. Von Dickens kann ich noch David Copperfield empfehlen. Beim ersten Mal lesen (ist aber schon ewig her ;)) fand ich das Buch total langweilig, aber dann habe ich es noch ein zweites Mal in die Hand genommen und fand die Geschichte dann richtig gut.

    Und von Moll Flanders habe ich vor Jahren mal eine ziemlich gute Episodenverfilmung im frz. Fernsehen gesehen, wirklich interessante Geschichte.
     
  4. So ging es mir ebenfalls. Ich mag ja solche Schnitzeljagdbücher wirklich, aber bei Brown gibt es einfach nix neues mehr. Illuminati fand ich super, das war auch das erste, was ich von ihm gelesen hab. Dann Da Vinci Code, war auch noch ganz okay, auch wenn man sehr bald wusste, was Sache ist. Aber bei Lost Symbol wusste man ja wirklich direkt wo der "Showdown" stattfinden wird. Was mich an diesen Büchern aber eigentlich am meisten stört ist die Tatsache, dass es immer Männlein und Weiblein sind, die gemeinsam auf der Suche sind und es aber wirklich JEDESMAL gleich ausgeht zwischen den beiden. Vielleicht ist auch gerade das der Grund, warum ich Diabolus nicht ganz so abgeneigt bin. Wobei ich jetzt ehrlich zugeben muss, dass ich nicht mehr genau weiss wie wo was. Darum kann ich da jetzt falschliegen, aber ich meine, dass es da ausnahmsweise mal nicht zu so einem Ende kam.

    Habe gestern mit Steve Altens Maya Testament (Domain oder glaub 2012 bei euch) angefangen. Bisher scheint es ganz gut zu werden.
     
  5. Brown schafft es zumeist (wobei ich Lost Symbol nicht gelesen habe und somit nicht sagen kann, ob da mittlerweile ein Abnutzungseffekt entstanden ist) spannend konstruierte Plots zu schreiben. Sowohl Sakrileg als auch Illuminati waren mMn klare Pageturner. Alles andere bleibt bei seinen Büchern eher unterentwickelt. Insbesondere die Charaktere.

    @Schmolle
    Richard Laymon kann man am besten so beschrieben: Trash in Buchform. Ich habe nur eins gelesen (Die Insel), obs noch eines weiteren Bedarf? Nun da hab ich so meine Zweifel. Dennoch kann ich nicht leugnen, dass mich die Insel kurzweilig unterhalten hat.

    Ich habe, nachdem ich mit dem Buch fertig war, mir einige Rezensionen zu dem Elaborat bei Amazon angeschaut. Ich erlaube es mir einfach mal, hier 2 davon zu zitieren. Die erste, weil sie schreiend komisch ist und die zweite, weil sie gut widergibt, was man von Laymon erwarten darf:

    Edit: SPOILERALARM :D

     
  6. @basti
    solche Schreiber sind doch cool. Muß ich mal checken ob meine Bücherei den hat.

    @la mariposa
    Danke für den Tipp. Werde ich dann demnächst mal anchecken. Für Weihnachten oder so? Mal sehen.

    Die Verfilmung von Great Expactations die ich meine ist deswegen so schön, weil sie eben nur rudimentär am Stoff ist und zudem in unserer Zeit spielt.

    wg. Dan Brown
    Gibt Munkeleien darüber, daß er diverse Plots bei sich "rumfliegen" hat und sie dann bei Bedarf bearbeiten kann oder halt nicht. Er ist übrigens ein sehr schüchterner Zeitgenosse und wollte ursprünglich Musiker werden - das ging nicht, weil er Angst vor Publikum hat (deswegen kommt es auch kaum zu Lesereisen mit ihm). Seinen Bucherfolg ist er sehr stringent angegangen. Die Frau die ihn damals managen sollte, wo er noch Musiker in LA war (er zog nach seiner gescheiterten Musikerkarriere wieder nach Neuengland, er war Lehrer an der Schule dessen Gebäude für "Club der toten Dichter" die Kulisse bildete) ist seine Gattin. Nachzulesen in einer bio über ihn: Lisa Rogak "Dan Brown", Rowohlt Verlag
     
  7. Jarvis

    Jarvis Guest

    Ich lese übrigens gleichzeitig "El Pintor de Sombras" (deutschen Titel kenne ich spontan nicht). Da geht scheinbar Pablo Picasso mit einem Schüler Sherlock Holmes' auf Jagd nach Jack the Ripper in Barcelona.:ugly: Oder so ähnlich, bin erst auf Seite 50 und es leben noch alle.
     
  8. la_mariposa

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    Naja, das kann aber auch in die Hose gehen. Romeo und Julia mit Leonardo DiCaprio war zwar irgendwie dann doch so schlecht, dass es schon wieder lustig war, aber ernstnehmen darf man den Film nicht :lol:
    Das find ich ganz interessant, meistens mache ich mir nicht so wirklich Geanken ueber die Person "hinter" dem Buch, es sei denn es ist ein Klassiker :)

    Apropos, der Club der Toten Dichter ist eine der ganz, ganz wenigen Ausnahmen wo ich den Film fast besser finde als das Buch :eek:
     
  9. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Wird man gesteinigt wenn man "nur" den Film kennt:D
     
  10. la_mariposa

    la_mariposa

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    Ja, so ist das nunmal "heutzutage" :( Das Buch ist ja auch gut, nur sehr kurz, hat das gute, dass sie fuer den Film nicht viel wegkuerzen mussten ;) Und Robin Williams ist einfach super im Film.
     
  11. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Wir haben den Film in der Schule gesehen. Und du weisst wie alt ich bin:D! Ist also schon ein wenig her. Aber ich mochte den Film auch sehr!
     
  12. @la mariposa
    Ich lese gern Biographien und die gabs fürn Zwickel (2€ Stück) in einer Remittenden-Schütte, da griff ich zu. Weiteres Bonmot: Seine Eltern waren am besagten College/Internat auch schon Lehrer, so daß er die "Hütte" in und auswendig kannte und dort auch zur Schule ging - insofern gibts einerseits ne kleine Parallele zu Herrn Keating (Hauptfigur aus "Club der toten Dichter") aber auch andererseits, sicherlich ungewollt, zu "Der goldene Kompass" (Erster Teil von "His Dark Materials" von Phillip Pullman) wo die Hauptfigur an einem College aufwächst, als auch zu Irvings "Garp oder wie er die Welt sah" der deswegen eine sehr gute Ausbildung im Roman genoß, weil seine Mutti Krankenschwester an einem College in New England war.
    Eigenartig aber das stach mir beim Lesen der Bio sofort ins Auge, wie man so schön sagt.

    "Club der toten Dichter" ist in der Tat ein sehr großer Film, zu schön um wahr zu sein, wie ich manchmal sage und wo selbst ich hartgesottener Typ mir am Ende Tränen verkneifen mußte wg. des Freitods und der klassischen Stand on Desk Szene ("Oh Käpt`n my Käpt`n). Und letzterer (der Verfasser der Zeilen "Oh Käpt`n my Käpt`n) - Walt Whitman - gilt noch heute neben Poe als einer der besten Lyriker Amerikas :applaus: und lebte völlig zurückgezogen in der Wildnis, um möglichst wenig Einflüssen von außen ausgesetzt zu sein für seine Schreibe (es hieß sogar daß die Tiere um ihn herum keine Angst vor ihm hätten und sehr sehr zutraulich waren). Mit Captain meinte er - ich glaube das wird im Film gesagt - Abraham Lincoln.

    Und dem Great Expactations Film gib ruhig ne Chance. Ist sehr schön gemacht - und ich vergaß zu sagen, daß auch Robert de Niro ne Nebenrolle spielt. Und wo spielte der männliche Hauptdarsteller dieses Films, Ethan Hawke seine erste große Rolle? Rüüüüchtig: Dead Poets Society - jetzt sage mal einer, der Kreis habe sich nicht geschlossen.

    Und: Mit genauso solchen "Zufällen" arbeitet Dickens immer sehr gerne in seinen Büchern - die ursprünglich Fortsetzungsgeschichten in Tageszeitungen waren. Dickens gilt auch als einer der Erneuerer der Literaturgattung "Roman" bzw. "Erfinder des "modernen" Romans.

    Aber jetzt genug von unnützem Wissen....
     
  13. Die Irvings spare ich mir grade auf. Lese jetzt "Der weiße Brasilianer" Bio über Ansgar Brinkmann. Herrlich. Pflichtlektüre!
     
  14. Hier in Berlin wurden diese Woche im Rahmen des Projektes "Eine STADT. Ein BUCH." 100.000 Bücher kostenlos verteilt. Und zwar handelt es sich um "Der Geschichtenerzähler" von Mario Vargas Llosa, also wirklich ein lesenswertes Buch. Da ich mir gleich 2 Stück geholt habe, "verlose" ich hier eins und wer mir als erster eine PN schickt bekommt das Buch zugeschickt :)
     
  15. la_mariposa

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    Ich lese an sich auch sehr gerne Biografien und aehnliches (also Erfahrungsberichte). Die sind aber in der Regel von Schriftstellern, die meistens schon tot sind, Sportlern oder ungewoehnlichen Events/Zeitgenossen. Saenger, Schauspieler und aktuelle Schriftsteller interessieren mich da nicht so. Ich finds ja bei Sportlern schon immer komisch, wenn die erste Biografie lange von Beendung der aktiven Karriere kommt.


    Die erste Parallele war gewollt? :confused: Oder ist das jetzt nur ungeschickt ausgedrueckt :D Und His Dark Materials wollte ich auch schon laenger lesen, mein "Problem" ist nur, dass ich so eine doofe Ausgabe habe - alle drei Baende in einem und dann auch noch als Taschenbuch. Das Gewicht und die Unfoermigkeit des Buches haben mich bisher abgehalten das zu lesen, ist leider wirklich so :( Habe letztens ueberlegt ob ich mir noch eine 3 Baendige Ausgabe im Schuber kaufen soll. Ich frage mich auch was die Verlage sie bei so unlesbaren Ausgaben denken. Hab auch noch eine komplette Lewis Carroll Ausgabe als wabbeliges Riesentaschenbuch. Kann man nur am Tisch lesen, wenn man es im Bett oder so hochhaellt faellt es quasi in sich zusammen :stirn:

    Interessant, dass du Poe als den amerikanischen Lyriker bezeichnest. :confused: Das ist sicher auch persoenliche Ansichtssache, aber ich finde Poe hat seine Genres sehr gepraegt und war da sicherlich ein Vorreiter, aber er ist wenn eher ein Alllrounder. Klar 'The Raven' ist sehr bekannt geworden und ich denke auch Poe ist der bekannteste amerikanische Dichter in Europa. Ich will seinen Gedichten jetzt auch nicht die Qualitaet und Massentauglichkeit absprechen, aber die "grossen" amerikanischen Poeten sind fuer mich doch eher

    - Whitman (auf jeden Fall an vorderster Front da gebe ich dir recht!)
    - Emily Dickinson
    - Wordsworth
    - T.S. Eliot (obwohl man hier wohl streiten kann, wer das 'Recht' auf ihn hat, die USA oder England :D)

    Naja, das waeren jetzt die, die mir so spontan einfallen, bei denen ich glaube, dass ihr Einfluss auf die amerikanische (bzw. Englischsprachige) Dichtung von groesserer Bedeutung ist als Poe.


    Das gab's ja schon oefter mal, Thoreau z.B. :)
    :D
    Vielleicht, muss aber erst das Buch lesen ;)
     
  16. @la mariposa
    Bitte nicht jedes Wort "sezieren" (Stichwort gewollt/ungewollt).

    Poe ist wegen "Raven" der wichtigste amerikanische Lyriker. Manche brauchen eben halt nur ein Gedicht um die Elite anzuführen. Daß er nebenbei noch zig Genres und Gattungen innovierte, runderneuerte und erfand macht ihn zu einem der Top Schreiber aller Zeiten.

    Ich weiß nicht vor welchem "Format" du zurückschrickst, bei His Dark Materials, es gibt die Deutsche Ausgabe in drei Bänden Schubern und zwar a) als Taschenbuch Version und b) als Hardcover Version - beides astreine Formate.
     
  17. la_mariposa

    la_mariposa

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    Ich war mir wirklich nicht sicher wie du es meintest, sorry :(

    Also ich habe gerade extra mal im Handbuch nachgeguckt, Poe wird im Modul "American Poetry" nicht mal durchgenommen :lol:
    Meiner Meinung nach hat Bekanntheitsgrad/Popularitaet auch nichts mit der "Wichitgkeit" eines Autors zu tun. Sonst muessten wir diese Diskussion auch ueber Stephanie Meyer fuehren.


    Naja, ich lese englische Buecher eh nicht in der Ubersetzung ;) Ich habe diese Ausgabe (23.4 x 15.2 x 5.8 cm) und diese Masse machen ein Taschenbuch meiner Meinung relativ unfoermig, weil es, wenn man es auf dem Ruecken liegend lesen will, beim Hochhalten immer in sich zusammen faellt. :roll:
     
  18. @la mariposa
    Nach Handbüchern geht es nicht immer und ein Kracher allein reicht aus. Ob er nun in einem Modul oder in einem Schulfach durchgefallen wäre oder gar nicht erst erwähnt wird im entsprechenden KUrsbuch dazu war gleube ich nicht sein Antrieb :lol: Aber der war es auch nicht, das beste Gedicht in der englischen Sprache zu schreiben und der wichtigste Lyriker Amerikas zu werden. Er schaffte es trotzdem. Er wollte nur seine Geister loswerden.
    Aber das ist Ansichtssache, wie generell alles :tnx:

    Hab ich so mißverständlich geschrieben? Na ja. Dann ist es wohl mein Fehler gewesen Entschuldigung freilich angenommen :beer:

    Ach englische Taschenbücher. Ja alles klar. Der ganze Klumpatsch auf beschissenen Papier und in nem weichen Deckel, schon vom Angucken zerknittert das komplette Buch.
    Ließ ruhig die Deutsche Übersetzung die ist gut.
     
  19. Die Übersetzung vielleicht aber das Buch? Band 1 sicherlich. Band 2 war so lala und schließlich bei der Hälfte von Band 3 hab ich aufgegeben. Das war dann irgendwie nix mehr für mich
     
  20. Nun, man muß die Thematik natürlich mögen.