Wer liesst denn noch heutzutage?

Dieses Thema im Forum "Off Topic" wurde erstellt von Schmolle, 24. Juni 2008.

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  1. Ohne die Welle machen zu wollen: Thread erstmal hochhieven!
     
  2. Habe mir soeben "Die verrückte Welt der Paralleluniversen" von Tobias Hürter & Max Rauner bestellt, nachdem ich einen kleinen Ausschnitt davon in diesem Buch gelesen habe. Sah sehr interessant aus, war unterhaltsam und leicht verständlich geschrieben und hat sogar bei mir (der nach der 11.Klasse Chemie & Physik abgewählt hat) ein enormes Interesse an den ganzen Theorien über Paralleluniversen, Rare Earth und sowas geweckt. Ich freu mich drauf:thumb:
     
  3. Hat schon jemand das Buch von Matze Knop gelesen? Lohnt sich der Kauf?
     
  4. Matze Knops Buch kenne ich nicht, kann zumindest ich nichts zu sagen.
    An Manny mein Aufruf: Hier unbedingt was über das Paralell-Universums-Buch einzutragen sobald er es durchgelesen hat. Hört sich gut an.
     
  5. Es ist bald Sommer, liebe LeserätIinnen. Was ist eure Urlaubslektüre?
     
  6. Ich befasse mich gerade mit Königsmacher und Königsmörder von Karen Miller. Bisher ist das eher ein gedehntes "Na ja"...
     
  7. rheinbacher

    rheinbacher Guest

    Ich bin im Moment bei "Tausend strahlende Sonnen" von Khaled Hosseini. Bisher hat es sich echt gelohnt. :thumb:

    Obwohl es natürlich ziemlich klischeebeladen ist.
     
  8. Was ist das für`n Schmöker?
     
  9. mic28

    mic28

    Ort:
    NULL
    Ich habe mich zuletzt ein wenig mit Hooligan-Literatur auseinander gesetzt.
    Ich habe vor längerem schon "Geil auf Gewalt" von Bill Bufford gelesen.

    Letzte Woche nun "Der Zeuge von Lens".
    Darin geht es um einen MA des Schalker Fan-Projektes, der anhand von zeugenaussagen und diesem Legendären Foto den Haupttäter des Angriffs auf Daniel Nivel benennen konnte, davor aber große Bedenken hatte, weil er um sein Leben und das Leben seiner Familie fürchten musste.
    Das Buch ist eine Enttäuschung... völlig zusammenhanglos aneinander gereiht gibt es nur wenige Inhalte der Tat, der Täter und der Konsequenzen für diese... ein spannendes Thema was sehr gut als Mahnung für alle Chaoten hätte dienen können leider verrissen.

    Gestern hab ich nun das Buch "Auf dem Acker" von Michael Pettau durchgelesen. Das Buch wurde von einem Ex-Hooligan geschrieben, soll aber (angeblich) ein fiktiver Roman sein.
    Leider merkt man nur zu deutlich wie sehr sich der Autor in seine Hauptfigur hineinschreibt, sich als einzigen Normalo unter bekloppten Idioten (Nazis, Junkies, etc.) darstellt und die organisierten Fights zelebriert.
    Das Buch hat NICHTS mit Fussball zu tun, und ist für Leute, die sich einfach informieren wollen, was rund um ihren Sport abgeht ungeeignet.
    Dazu nervt es einfach nur mit vulgärer Ausdrucksweise und politschen Statements...
    Wenn man sich verdeutlicht, dass es ein Roman ist, nichts anderes noch ganz unterhaltsam (Im Stile eines Tommy Jaud)... mehr nicht.
    Schade...
     
  10. Hab mich in den letzten Monaten öfters auf das Gebiet der englischsprachigen Fantasy-Literatur gewagt, da mir das Übersetzen der Verlage zu lange dauert. ;) Ich schätze mal, dass 40 Prozent der Fantasy-Literatur ohnehin nicht ins Deutsche übersetzt wird, von daher schadet ein Wechsel ins Englische sicherlich nicht. Mal paar sehr kurze Worte zu den Büchern.

    Patrick Rothfuss - The Wise Man's Fear (7/10)
    Für insgesamt 1000 Seiten passiert im Buch erstaunlich wenig. :O Hoffentlich passiert im dritten Buch wieder mehr.

    Joe Abercrombie - The Heroes (9.5/10)
    Man bekommt genau das, was man von Abercrombie erwarten darf: Tragische Charaktere, teilweise schwarzen Humor, Sarkasmus und Blut... viel Blut. War jetzt Abercrombies zweites Stand-alone-Buch in Folge. Waren beide auch sehr gelungen, kann aber trotzdem nicht mehr abwarten, dass er den ersten Teil seiner neuen Reihe veröffentlicht.

    Douglas Hulick - Among Thieves: A Tale of the Kin (10/10)
    Mit gerade einmal 432 Seiten für Fantasy-Maßstäbe ein sehr kurzes Buch. Dafür allerdings sehr unterhaltsam und dann lieber kurz und prägnant statt wie bei Rothfuss lang und teilweise langweilig. Das Buch erinnert an Locke Lamora und da Locke nach wie vor meine Lieblingsserie ist, hat Hulick auf jeden Fall bei mir von Anfang an ein Stein im Brett. ;) Ich mag einfach diesen Mix aus (dezenter) Fantasy und einer clever geschriebenen Handlung mit einem hintertriebenen "Helden". ;) Schade nur, dass das Buch nach einmaligen Durchlesen fast schon auseinander fällt, aber dafür kann das Autor ja nichts.

    Komplett habe ich deutsche Büchern allerdings nicht aufgegeben:

    Jesse Bullington - Die traurige Geschichte der Brüder Grossbart (4/10)
    Das Buch wurde überwiegend positiv bewertet, aber ich hab irgendwo keinen Zugang zur Story gefunden. Zwei Antihelden, die größtenteils durch den Wald latschen und Leute abmurksen, finde ich jetzt nicht unbedingt sehr unterhaltsam. Hat allerdings einige nette Ansätze & Ideen, deshalb vergebe ich wenigstens ein paar Pünktchen.

    Ildefonso Falcones - Die Kathedrale des Meeres
    Mal ein historischer Roman, den ich vor einiger Zeit geschenkt bekommen habe. Viel kann ich dazu noch nicht sagen, da ich erst rund 60 Seiten gelesen habe (ich Trottel hätte die Beschreibung auf dem Cover nicht lesen sollen, denn da wird schon sehr weit vorweg gegriffen). Geht im Buch um den Bau einer Kathedrale - den geübten Lesern werden sicherlich nicht die Parallelen zu Ken Follett entgehen. ;) Vielleicht schreibe ich in paar Monaten mehr dazu, wenn ich den nächsten Schwung Bücher gelesen habe.
     
  11. la_mariposa

    la_mariposa

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    Was fuer ne Art von Fantasy sind die Buecher die du liest denn? (Edit: Ich hab jetzt doch mal bei amazon geguckt. Viel steht da nicht in den Buchbeschreibungen, wuerde aber eher den Stempel 'Maennerbuch' bei mir kriegen ;) Also Schlachten, Assassine usw. Ich mag lieber so 'mythologischen' Fantasay. ;))


    Uebrigens hab ich mich hier ja mal ueber Robinson Crusoe beklagt wenn ich mich recht erinnere und bin da auf Unverstaendnis gestossen. Ich habs jetzt aber fuer meine Klausur vorbereitet gehabt (und mich somit vorigen Monat auch endlich durchgequaelt) und im Nachhinein fand ich es gar nicht so schlecht. Die Sprache viel mehr sehr viel leichter als noch vor ein paar Monaten, auch wenn ich es nach wie vor das anspruchsvollste ist, was ich je auf Englisch gelesen habe. Und sobald Robinson endlich mal auf der Insel ist, wirds auch was spannender. Der Fehler den ich gemacht habe ist glaube ich, dass ich sowas erwartet habe, was man immer in den 'Kinderversionen' kennen lernt und nicht sowas religioes getraenktes. :D
     
  12. Meistens Low Fantasy, wenn dir das was sagt.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Low_Fantasy

    Wobei sowas in Genres zu unterteilen immer schwer ist. Aber grob gesagt gilt bei mir: Sobald irgendwelche Elfen, Gnome, Orks etc. die Bühne betreten oder Feen nackt um eine Birke tanzen, nehme ich in der Regel Reißaus.

    EDIT: Abercrombie ist dann sicherlich nichts für dich. :ugly: Hulick wohl auch eher nicht, dessen Buch teilweise als Mischung aus Scott Lynch (Locke Lamora) und Joe Abercrombie bezeichnet wird. Rothfuss ist eher eine andere Richtung, hat mit Schlachten jedenfalls nicht viel zu tun. ;)
    http://www.phantastik-couch.de/patrick-rothfuss-der-name-des-windes.html
     
  13. Hier kennt sich nicht zufällig jemand ein bisschen mit dem Œuvre (Jahre lang darauf gewartet dieses Wort endlich mal benutzen zu können. Jetzt ist es soweit ;)) Charles Bukowskis aus? Suche ein geeignetes "Einstiegsbuch".
     
  14. Zum Einstieg sind seine Kurzgeschichten sicher nicht verkehrt, aber wenn du dich damit nicht aufhalten willst, ist "Der Mann mit der Posttasche" eine gute Wahl.
     
  15. Zurzeit lese ich zwei Sachbücher:

    "Anleitung zum Unglücklichsein" von Paul Watzlawick. Ein Klassiker.

    "Auf eine Zigarette mit Helmut Schmidt". Die gesammelten Kurzinterviews aus der "ZEIT" mit Giovanni Di Lorenzo und dem Altkanzler.
     
  16. rheinbacher

    rheinbacher Guest

    Wem galt das, Niedersachse oder mir?
     
  17. la_mariposa

    la_mariposa

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    Hehe, ok, alles klar. Low Fantasy kannte ich an sich nicht, aber da ich den Begriff High Fantasy kenne, kann ich es mir ganz gut vorstellen. Ich bin allerdings auch etwas waehlerisch. Ich hab nichts gegen Zauberer, Elfen und Feen, aber es muss mir realistisch erscheinen. Ich weiss, dass das bei einem Fantasybuch viel verlangt ist :D Ich denke deshalb hab ich mich noch nie an ein Buch aus deinem Genre gewagt, weil die mir schon meistens nicht so vorkommen (sorry). Ich mag viele der Klassiker (Herr der Ringe, Die Chroniken von Narnia), aber eben auch, weil die am besten geschrieben sind. Gerade die beiden Beispiele kommen mir beim Lesen manchmal so ueberzeugend vor, dass ich glatt glauben koennte es waere wirklich passiert. Es sind keine Logikfehler und aehnliches drin. 90% der Fantasyliteratur ist billiger Abklatsch. Wenn Vampire drin vorkommen, sind sogar 99% billig, dank Twilight :roll:
     
  18. yö08

    yö08

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    Wg. Uni komme ich momentan meist gar nicht dazu, Trivialliteratur zu lesen und wenn, dann nur Bücher, die ich bereits mehrfach gelesen habe. :( Momentan ist das HP und der Orden des Phönix.

    Für die Uni darf ich dann noch schöne epidemiologische Studien lesen, Texte zur Gesundheitsökonomie, insbes. Kostenkontrolle im Gesundheitswesen (gerade auf dem Tisch: Busse et al. - Regulation of pharmaceutical markets in Germany: improving efficiency and controlling expenditures?)...
     
  19. Ich habe kürzlich "Die Stimmen des Flusses" von Jaume Cabré, einem katalanischen Autor gelesen, der dafür mit dem Preis der spanischen Kritik ausgezeichnet wurde.
    Eine Wucht, muss ich sagen, und es hat mich sofort in seinen Bann gezogen.
    Aufgrund der Geschichte, aber auch aufgrund seines Schreibstils.
    Er versteht es aufs beste, den Leser mit in die Geschichte zu nehmen, und unversehens befindet man sich nicht mehr bei den Tagebauchaufschrieben, sondern mitten in der Geschichte.
    Er versteht es auch, die Personen und ihre Verflechtungen und Rollen immer wieder zu erwähnen, so dass ich das Buch, nachdem ich mal einige Wochen pausiert hatte, mühelos weiterlesen konnte, und sofort wieder auf dem Stand war, obwohl auf mehreren Zeitebenen geschrieben wurde.

    Eine Lehrerin :)D) findet in einer alten, abbruchreifen Schule ein altes Tagebuch, das der damalige Lehrer im Jahr 44 an seine Tochter geschrieben hatte.
    Was war in diesem kleinen Dorf genau geschehen, politische Unruhen, Frankisten gegen Maquisards, auf welcher Seite stand denn nun der Lehrer. War er wirklich Faschist, und welche Rolle spielt die reiche Witwe, die ein Verhältnis mit ihm beginnt.

    Klingt jetzt vielleicht schnulzig, ist es aber überhaupt nicht. Im Grunde ist es ein politisches Buch. :)

    Aber ich weiß, dass ich einen ziemlich ausgefallenen Buchgeschmack besitze. :D
     
  20. Ich habe gestern das Buch "Die verlorene Ehre der Katharina Blum oder: Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann" (Heinrich Böll) fertig gelesen. In meiner Klasse musste es jemand als Referat vorstellen, hat es aber sehr schlecht gemacht. Die Thematik des Buches hörte sich sehr interessant an, da sie, obwohl Die verlorene Ehre schon fast 40 Jahre alt ist, immer noch aktuell ist.
    Persönlich habe ich das Buch als sehr schwierig zum Lesen empfunden und bin mir deshalb auch in der Kernaussage unsicher:

    Böll kritisiert in dem Buch Zeitungen (v. a. aber die Bild), die Informationen erfinden und Personen gegen sich aufhetzen, die aber im Grunde unschuldig sind, ruiniert deren Leben für immer und lässt sie geächtet von der Gesellschaft zurück, ohne eine Strafe zu bekommen. (Katharina Blum erschießt zwar am Ende Tötges, den Chefredakteur der ZEITUNG, aber das ist dann auch keine "gerechte" Strafe)

    Ist das soweit richtig, wie ich es herausgelesen habe und/oder gibt es noch andere Kritiken Bölls in der verlorenen Ehre der Katharina Blum? Bin mir dort wie schon gesagt noch unsicher.

    Aber alles in allem: Ein sehr gutes Buch. :)