Wer liesst denn noch heutzutage?

Dieses Thema im Forum "Off Topic" wurde erstellt von Schmolle, 24. Juni 2008.

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  1. :D Ich vermute, er hat einfach die Anführungszeichen vergessen. Hatte das zuerst auch nicht verstanden. Klingt ja schon etwas schräg. :D


    Da ich ein Fan von Helge Schneider bin, hab ich mich mal an ein Buch aus seiner "Kommissar Schneider"-Reihe gewagt. Und zwar "Kommissar Schneider und die Satanskralle von Singapur - Aprikose, Banane, Erdbeer".

    Also ich muss schon sagen, das ist selbst für Liebhaber seines Humors ziemlich harte Kost. Es gibt zwar so etwas wie eine Handlung - einen Kriminalfall - doch innerhalb dieses Rahmens lässt Helge seiner Phantasie freien Lauf. Im Grunde ist alles möglich, er folgt da ganz straight seiner eigenen Logik. Viel verpackter Wortwitz, vielleicht nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen.

    Ich bin jetzt knapp bei der Hälfte und mein Zwischenfazit fällt so aus, dass es eine Mischung aus zäh bis anstrengend ist, aber natürlich auch herrlich grotesk mit vielen Passagen oder auch nur einzelnen, scheinbar deplatzierten Wörtern die einem zum Lachen geradezu zwingen. Definitv nur für Fans zu empfehlen. Alle anderen werden wohl nicht sehr weit kommen. :D


    Leseprobe:

    "Die Sonne stand, beziehungsweise lag über den Baumwipfeln und Häusern der Stadt, es war Mittag und November. Kalt. Atem stieg aus den Mäulern der Millionen hoch. Die U-Bahn entleerte sich fünfminütlich wie der Darm einer Kuh. Platsch, platsch machte es, und die Leute wurden förmlich aus den Waggons herausgekackt. Es qualmte sogar wegen der Temperaturunterschiede."

    :D
     
  2. @Helge Schneider

    Bin ebenfalls ein großer Fan von Helge, habe auch alle "Krimis" von ihm gelesen.(gab' da mal so 'ne gebündelte Ausgabe mit allen 4 Bänden)
    Dass die Bücher nur was für hartgesottene Fans ist, stimmt mindestens genauso, wie bei seinen Filmen.
    Ich habe mich bei beiden(Filmen und Büchern) jedenfalls größtenteils herrlich amüsiert und würde die Bücher ohne Zögern zu den lustigsten zählen, die ich je gelesen habe.
    Besonders zu empfehlen ist meiner Meinung Guten Tach. Auf Wiedersehen
    Mal eine etwas andere Biographie. Trotzdem ist glaube ich auch einiges wahr, von dem was er da schreibt. So bekommt man wenigsten ansatzweise ein Bild davon, wie so eine skurrile Persönlichkeit wie Helge entstehen kann :p

    Aber wie gesagt, nur für Fans.(und selbst da sind die Meinungen gespalten :D)

    Jetzt, wo ich deine Leseprobe sehe, bekomme ich wieder unglaublich Lust auf ein Schneider-Buch. Seine 2. Biographie ist soeben in meinem Warenkorb gelandet ;)
     
  3. @Diego Love
    Du mußt dich für die lange Rezension nicht entschuldigen. Mag ich ausgesprochen lieber, als "Hab x gelesen. gut" - die freilich auch ihre Berechtigung haben (und manchmal auch genügend sind).
    Hornbys Themen sind - würd ich jetztmal deuten - daß Erwachsenwerden von Mittdreißigern. Das andere Thema von ihm sind Personen, die einen Riss in ihrem Leben machen oder erleben.

    @zoggg
    Für derlei Bücher tue ich mich schwierig mit Empfehlungen. Ich bin in diesem Bereich nicht besattelt, betreibe als mein Hobby die eurasische Geschichte mit vielerlei Facetten: Mythologie und Sprache, und kann also zum Beispiel keinerlei Position fundiert vertreten, die in diesem (oder anderen Büchern über Gesellschaften) Buch gmacht werden. Die Schlüsse, die Toynbee nimmt kann ihc im Grunde oftmls gar nicht nachempfinden, da mir dann einfach zu viel fehlt (hellenistische Gelehrtenschule und vieles mehr, vor allem Philosophie oder weitere Gesellschaftsbetrachtungen aus frühern Zeiten). Das Werk ist kurz nach dem zweiten Weltkrieg in dieser Form in Deutschland veröffentlicht worden - Ich glaube manches könnte veraltet sein oder muß eben vom Stand von damals (annähernd dreißiger Jahre des vorigen Jhdt.) betrachtet werden.

    Das was mich an diesem Buch interessiert ist wie er sich dazu auslässt wie die großen Kulturen der Frühgeschichte (Sumer, Ägypten) mit den Berührungen der Völker neben ihnen u.a. eben den Nomadenstämmen der eurasischen Steppe umgingen und warum letztere zu Wanderbewegungen animiert wurden.
    Was positiv ist (auch wenn er heute als politisch inkorrekte geltende Volksbezeichnungen/Kulturbezeichnungen verwendet) ist, daß er sämtlichen Theorien bestimmte Gesellschaften lassen auf Nachteile/Vorteile bestimmter Rassen die sie begründeten schließen, eine Abrede erteilt. Hier sieht man in welchem Kontext der Zeit sein Erscheinen eingebettet ist als sich Anthropologen als auch Soziologen noch zu solchen Urteilen verstiegen.
     
  4. MZ412

    MZ412 Guest

    Wer sich für Dark Fantasie bzw. Vampirliteratur interessiert und wen dieser Biss zum... Hype nervt, dem kann ich die Reihe Necroscope von Brian Lumley aus dem Hause Festa Verlag empfehlen. Es gibt inzwischen 25 Bände und mich hat jeder Einzelne gepackt. Auch aus dem Bereich und vom selben Verlag von P.N. Elrond die Reihe der Rote Tod, Der tanzende Tod etc... auch sehr zu empfehlen.
     
  5. Diese "Dark Fantasien" erleben ja ihren soundsovielten Frühling. Was ich an diesem Thema rein faktisch interessant finde, daß der "moderne Roman" mit genau solchen Themen anfing - u.a. waren Bram Stoker, Mary Shelly, Sir Arthur Conan Doyle, Edgar Allen Poe, H.G. Wells und Jules Verne ausschließlich für ihre phantastischen Romane/Kurzgechichten bekannt.
     
  6. MZ412

    MZ412 Guest

    Du hast Lovecraft vergessen ;)

    Aber du hast schon recht, was das Wiederauferstehen betrifft. Mir ging es in dem Falle auch nur um die genannten Veröffentlichungen.
     
  7. In die Reihe der historischen Schauerautoren gehören auch E. T. A. Hoffmann, Oscar Wilde, Rudyard Kipling, Robert Louis Stevenson und Charles Dickens.
     
  8. @MZ und Niedersachse
    Schön, daß Ihr die aufgelistet habt, die bei mir unter u.a. firmieren. Ich habe niemanden vergessen!
    :zweifeln:
     
  9. Hmm, lese gerade die "Die magischen Städte"-Reihe von Daniel Abraham. Sehr schicke Cover übrigens:
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    Der aufmerksame WOL-User wird vielleicht schon bemerkt haben, dass ich einen leichten Cover-Fetisch habe. :p Von der Story her doch sehr auf Intrigen und Verrat konzentriert, Action und Gemetzel gibt es eher weniger. Hat dementsprechend also auch ein anderes, langsameres Tempo als - sagen wir mal - "Racheklingen" von Joe Abercrombie. Kommt vom Tempo her eher an Scott Lynch mit "Locke Lamora" ran. Hmm, dumme Vergleiche, da die wenigsten hier die Bücher kennen werden. Aber ihr wisst, was ich meine... ;) Apropos "Locke Lamora" - das hat Scott Laynch (der Autor der Reihe) über den nächsten Bandes Ende Februar geschrieben:

    I have heard back from Gollancz that they are planning to publish The Republic of Thieves in Spring 2011 at the same time as the US edition of the book. They confirm the book has been delivered and is now being revised and edited to this end.

    Das dauert wirklich ein Jahr lang bis ein Verlag so ein Manuskript korrigiert, angepasst und abschließend in Buchform veröffentlicht? Das machen die doch nur um mich zu ärgern! ;)
     
  10. Ich kenne zumindest die erste Hälfte der "Lügen". Das war eins der wenigen Bücher, die ich irgendwann beiseite gelegt habe, weil mir die Hauptfigur so auf die Nerven gegangen ist...
     
  11. Blasphemie! ;) Was genau hat dich an der Hauptfigur genervt?
     
  12. Genau das habe ich auch vor. Stehen schon im Regal und warten. Und es macht süchtig!:)
     
  13. the_sheep

    the_sheep

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    Heute ist Welttag des Buches!

    Und Shakespeares Geburtstag/Todestag!

    :applaus::applaus::applaus:

    Will, vergiss den Earl of Oxford, Du warst der wahre, einzige und beste Shakespeare! :knutsch:
     
  14. Och nö ... ich dachte, das kommt schon diesen Sommer! Schade. Na ja, solange wenigstens das Lügen-Prequel The Bastards and the Knives noch dieses Jahr erscheint, bin ich glücklich.

    Freizeitlektüre momentan ist Pratchetts The Colour of Magic, aber irgendwie kann ich da so gar nichts mit anfangen. Wurde mir als sehr lustig empfohlen, liest sich auch gut weg, aber lachen musste ich bisher noch nicht.

    Für die Uni ist Grace Metalious' Peyton Place dran. Idyllische Kleinstadt, Neuengland, 50er Jahre, enthüllt die dunklen Seiten und nichts wird ausgespart: Alkoholismus, Inzest, Abtreibung, Mord ... das Buch war wohl damals, als es ursprünglich erschien, ein ziemlicher Skandal und in manchen Ländern sogar verboten.
     
  15. Einen auf seine furchterregende Wirkung bedachten Barbaren mit wollener Unterwäsche findest du nicht lustig? Humor ist sicher Geschmackssache, aber von allen Fantasy-Parodien ist die Scheibenwelt in meinen Augen noch mit Abstand die gelungenste.

    Im Detail kann ich das jetzt gar nicht mehr genau sagen - ich kann mich nur noch an den Widerwillen erinnern, der mich vom Weiterlesen abhielt. Es war vermutlich einfach nicht mein Ding...
     
  16. Wg. Pratchett
    Eigenartigerweise kann ich mit den drei bekanntesten englischen "Humorschreibern" (das ist nicht despektierlich in irgendeinerweise gemeint) nichts anfangen: Tom Sharpe, Douglas Adams und Terry Pratchett. Und ich weiß nicht worans liegt, denn ich glaube schon, daß sie gut sind, weil sie sonst nicht alle drei so sensationelle Erfolge erzielt hätten. Manchmal zweifel ich an mir selbst... :D
    Vielleicht nehme ich Fantasy zu ernst? Science Fiction/Utopie für bare Münze und Alltagskomik gibts für mich auch nicht, da ich selber gelegentlich "linkisch"/unbewußt komisch bin? Ich glaube das könnte es sein.
     
  17. Wobei das Etikett "Fantasy" dem Trio nicht gerecht wird, weil streng genommen nur Pratchett sich in diesem Genre betätigt. Adams hat neben seinen Science Fiction-Romanen auch ein sehr anregendes Buch über bedrohte Tierarten geschrieben, und Sharpe verfasst hemmungslos überdrehte Satiren auf die südafrikanische und britische Obrigkeit. Ich schätze alle drei sehr...
     
  18. Ich muss gestehen, dass ich erst auf Seite 103 bin. Vielleicht kommt ja noch was, worüber ich lachen muss. Ist der dritte Pratchett, den ich lese - Moving Pictures fand ich ziemlich langweilig, Mort hingegen war super.
     
  19. the_sheep

    the_sheep

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  20. Ich hab da mal ne Frage und zwar intressiere ich mich für die nordische Mythologie. Ich würde gerne ein Buch darüber lesen. Aber im Internet finde ich mehrere Fassungen und Versionen der Edda. Könnt ihr mir was Empfehlen oder so??
    Danke schonmal...