Wer liesst denn noch heutzutage?

Dieses Thema im Forum "Off Topic" wurde erstellt von Schmolle, 24. Juni 2008.

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  1. la_mariposa

    la_mariposa

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    An sich ist das doch aber keine Erfindung von MZB, oder täusche ich mich da? Die Frage ist natürlich, wie man es aufarbeitet und das kann ich natürlich beurteilen. Habe nur die Filmversion gesehen, in der die Thematik verwässert wurde. Mir hat aber ehrlich gesagt schon der zitierte Teil in deinem Link, in dem ein offensichtlich ein Mädchen vergewaltigt wird schon "gereicht", kanns mir also gut vorstellen... Sorry, wollte dir jetzt auch nicht die Bücher "versauen", dacte das wäre ohnehin längst bekannt...

    Das Konzept ist ja auch super spannend! Finde ohnehin, dass Morgaine die spanndendste Person in der Sage ist. Daher wollte ich es ja eigentlich auch mögen, zumal meine Mutter auch immer ein großer Fan war. Aber ich habe eh gelernt, dass wir bei Büchern leider nur eine geringe Anzahl an gemeinsamenen Nennern haben. De3n Hype um Diana Gabaldon verstehe ich nämlich zum Beispiel auch nicht so ganz. ;)



    Na, so viele sind es bei mir dann ja nicht also fällt mir die Wahl bestimmt doch noch was leichter. :lol:

    Im Moment habe ich mir aber mal ein anderes Leseiel gesetzt und zwar krame ich alle Bücher zusammen die ich halb gelesen und dann abgebrochen habe! Die will ich jetzt entweder beenden oder weggeben. Das passiert mir oft, weil mich ein Buch nicht so richtig packt. Manchmal liegt es allerdigs auch einfach daran, dass ich ein paar Tage wegfahre und es dann immer blöd ist ein Buch mitzunehmen, das ich schon zu dreiviertel gelesen habe. Das reicht dann nämlich nicht.
    Einen Kindle will aber trotzdem nicht. :p
     
  2. @la_mariposa
    Stimmt, den Plot um den Inzest hat sie nicht erfunden, wie du sagtest: wie sie ihn beschreibt bzw. ihre Romanperson Viviane ihn "rechtfertigt"...

    Und "verleiden" tust du mir die Freude, die ich beim Lesen dieser Bücher hatte, nicht. Das ist ja nun x-Jahre her ("Feuer" hab ich zwar mehrmals gelesen, aber das letzte mal dürfte knapp 15 Jahre+ her sein; "Nebel" habe ich glaube ich vor 20 Jahren zum letzten mal gelesen). Somit behalte ich also die Freude von damals in Erinnerung und echaufiere mich über die Autorin.

    Das "Trennen" von Werk/Autor ist mMn. nicht möglich. So wie man ist was man isst, so ist man auch, was man schreibt. Es gibt mehrere Schriftsteller, u.a. King, die sagen "Schriftsteller, die behaupten, in ihren Charakteren stecke nichts Autobiographisches, die lügen!" - oder so ähnlich.

    Vertiefen kann ich das nicht, aber wenn ich Bios über Schriftsteller lese, von denen ich "was" gelesen habe (also Bücher von denen) dann denke ich mir immer: "Aha, deswegen schrub er das so und so!" - gilt natürlich auch für sie!

    Wg. Diana Gabaldon
    Würde ich gar nicht lesen wollen. Rationale Begründungen kann ich dafür nicht liefern.
     
  3. Jarvis

    Jarvis Guest

    Wäre das beim Hobbit der Fall würde ich das sogar gerne weiterlesen. ;)
     
  4. la_mariposa

    la_mariposa

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    Finde den Punkt schon ganz interessant. Also Proklamationen wie "Der Autor ist tot" (Roland Barthes) halte ich für absoluten Humbug, obwohl es offensichtlich noch Leute gibt, die solche Theorien verteidigen. Allerdings ist ist die ganze Sache nicht ganz so schwarz und weiß wie man zunächsten denken mag. Was ist zum Beispiel mit Werken von deren Autoren wir nur wenig wissen. Shakespeare zum Beispiel. Klar kennt man ein paar Rahmendaten, aber wie er wirklich "getickt" hat, da gibt es nur Spekulationen. Wenn man noch weiter zurückgeht, dann wird das noch extremer. Was ist zum Beispiel mit den "originalen" Mythen. Homer? Sophokles?

    Zum anderen glaube ich, dass manche Bücher "größer" als ihre Autoren sind. Habe das Lovecraft Beispiel ja eben schon mal erwähnt. Natürlich ist es etwas anderes, wenn die Zeiten damals einfach "anders" waren oder Rassismus "normal" war, rechtfertigt es aber trotzdem nicht. Man solche Bücher aber eben auch lesen um zu lernen, auch wenn das Fazit lautet: "So nicht". Wir haben letztens noch darüber geredet, wieso mir Gone With The Wind gefallen hat, ich würde aber behaupten Mitchell und ich selber finden sehr wenig "common ground" was unsere Werte betrifft. MZB ist natürlich nochmal ein deutlich krasseres Beispiel, keine Frage aber grundsätzlich finde ich es nicht "schlimmer" ihre Bücher zu lesen als solche die zum Beispiel von Befürwortern der Sklaverei geschrieben wurden. Künftige Leser sollten aber informiert sein, bzw. werden informiert sein und Avalon in anderem Licht sehen, das ist klar. Trotzdem glaube ich nicht, dass Positive, was viele Leute aus ihren Büchern ziehen, und das scheint ja für einige Fans nicht unerheblich zu sein, deshalb automatisch verschwindet oder verpufft.

    Also grundsätzlich halte ich es mit King (und Freud und Lacan und Co) und glaube in jedem Buch steckt ein Stück Autor, aber trotzdem kann eun gutes Buch 1. auch ohne Autor funktionieren und 2. ggf. trotz des Autors funktionieren.

    Ist eh Frauenliteratur, also lass dir von einer Frau sagen, dass du nix verpasst hast. :D


    Cloud Atlas findet eine Freundin von mir soooo toll, seitdem hatte ich mir das Buch mental vorgemerkt, aber irgendwie war bisher anderes wichtiger.

    Erinnert mich aber gerade an einen anderen Atlas der auch in meinem Hinterkopf ist - Atlas Shrugged (Atlas wirft die Welt ab). Ich liebäugele damit schon länger, ist irgendwie eines von diesen Muss-man-mal-gelesen-habe-Büchern, aber der Umfang schreckt mich sehr ab. Ich lese eigentlich ziemlich langsam in letzter Zeit. Hat das hier schon mal einer gelesen?
     
  5. SkankinPenguin

    SkankinPenguin

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    Damit kann ich leider nicht dienen. Im Moment stapeln sich hier Jazz-Bücher – v.a. über Miles Davis – für meine Diss:

    • Alkyer (Ed.): The MD Reader
    • Davis & Troupe: Miles. The Autobiography
    • Kerschbaumer: MD. Stilkritische Untersuchungen zur musikalischen Entwicklung seines Personalstils
    • Troupe: Miles and Me

    • Ake et al.: Jazz/Not Jazz
    • Wilmer: Mama Said There'd Be Days Like This

    und noch einige mehr... :cool:
     
  6. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Interessanter Punkt. Ich bin der "typische männliche Leser" und habe früher von Frauen geschriebene Bücher entweder gar nicht erst angefasst oder schnell beiseite gelegt.

    Am liebsten lese ich historische Romane, und da ist Ken Follet unerreicht. "Die Säulen der Erde" ist für mich das mit Abstand beste der ca. 1000 Bücher, die ich bisher gelesen habe.

    Direkt nach diesem Gott der Literatur kommt für mich aber Rebecca Gablé mit ihren historischen Romanen. Insbesondere die Waringham-Reihe und die Helmsby-Reihe möchte ich Euch ans Herz legen. Ganz großes Kopf-Kino.

    Was ich hier jedem unbedingt nahebringen möchte ist "Winston Churchill: Der Zweite Weltkrieg".

    Dafür hat der alte Winston immerhin völlig verdient den Literatur-Nobelpreis bekommen.
     
  7. la_mariposa

    la_mariposa

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    @Ammerlandbremer: Mit Frauenliteratur meinte ich aber auch eher für Frauen und nicht von Frauen. Ich mag keine Stereotypen bedienen, aber ChickLit ist ja auch nicht umsonst inzwischen ein Genre. Schmalztriefende Romantik ist dann doch meistens eher Frauensache.

    Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass mir das Geschlecht des Autors sowieso recht egal ist. Zumal es ja sowieso immer auch ein Pseudonym sein könnte. Dass Frauen bewusst männliche Pseudonyme wählen, um ernster genommen zu werden war ja leider nicht nur zu Zeiten von George Eliot so. Zum Beispiel war zunächst auch nicht bekannt, wer sich eigentlich hinter J.K. Rowling verbirgt weil der Verleger das gerne so wollte.

    Trotzdem sollte doch inzwischen jedem klar sein, dass sich diese Gewichtung verschiebt und Frauen "ernsttzunehmende" (was auch immer das heißen soll?) Bücher schreiben, während Nicholas Sparks eindeutig ein Kerl ist. ;)


    @SP: Studierst du denn Musik oder geht es um irgendetwas "kulturwissenschaftliches"?
     
  8. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Ich glaube, Du hast mich da etwas falsch verstanden Mariposa. Ich wollte eigentlich ausdrücken, dass ich früher ein ziemlich zementiertes Vorurteil hatte, das ich inzwischen als falsch erkannt habe.
     
  9. la_mariposa

    la_mariposa

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    Das habe ich auch so verstanden. :) Aber ich hatte das Gefühl du hattest mich vorher schon falsch verstanden, oder wie kamst du sonst überhaupt auf das Thema? Ich sprach ja über Frauenliteratur als Genre und nicht über weibliche Autoren, hatte das aber nicht so deutlich ausgedrückt. Denn Gabaldon ist halt eher "LiRo" als "HiRo", wie zB. Gablé, dass beide Frauen sind ist für mich dabei dann erst mal zweitrangig. Wollte nur nochmal klar stellen, dass ich das auch nicht so gemeint hatte.

    Der Rest (ab dem 2. Absatz) sollte eher eine Beipflichtung sein, bzw. eine Erklärung wieso ich das eigentlich "schon immer" so gesehen habe, aber dass es anscheinend leider immernoch viele Leute gibt, die das anders sehen als du und ich - daher das Beispiel mit Rowling. Also alles gut, :D
     
  10. Ich muss gerade für die Schule "Im Westen nichts Neues" lesen...Wer hatte gedacht, dass ein Autor das Leid im I. Weltkrieg so gut verdeutlichen kann, ohne dass das Buch deprimierend wird.:daumen:
     
  11. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Ein echter Klassiker, der zurecht schon seit Jahrzehnten in den Schulen gelesen wird.

    Bei mir ist das schon ca. 40 Jahre her.:unfassbar:
     
  12. SkankinPenguin

    SkankinPenguin

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    Ich studiere Musikwissenschaft. Die Diss ist im Bereich Musikpsychologie angesiedelt. Aber es wird wohl auch eine historische Einführung geben, um das "Material" einzuordnen...
     
  13. @skankin penguin
    Viel Erfolg dabei!

    @la_mariposa
    Dafür: Ist eh Frauenliteratur, also lass dir von einer Frau sagen, dass du nix verpasst hast. einen :daumen:

    Bin jetzt bei Fall zwei von Carl Morck
     
  14. Ich mache morgen und übermorgen einen Buchbindekurs an der vhs mit. Freue ich mich sehr darauf!
     
  15. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Die Nummern 3, 4, 5 und 6 wirst Du dann auch noch lesen wollen. Die Dinger sind einfach zu gut.
     
  16. SkankinPenguin

    SkankinPenguin

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    @Schmolle: Danke sehr! :tnx: Und viel Spaß beim Buchbinden! Klingt sehr spannend. :daumen: Wir waren mal im Rahmen eine Projektes drucken – so richtig mit Bleitypen aus'm Setzkasten – das hat sehr viel Spaß gemacht...
     
  17. @skankin penguin

    Das war klasse, heute mit dem ersten Teil "experimentelles Buchbinden" oder vielmehr ist: Ist ja richtiges Handwerk. Macht echt Laune. Mal sehen, zu was mich das noch "antreibt". Experimentel ist es hinsichtlich der Stoffe, die wir zum Buchbinden verwenden. Die Techniken sind die sog. bekannten. Ich habe ne Din A 4 Kladde in Fadenheftung gemacht. Morgen n kleines Notizbüchlein. Und ich hoffe, daß ich dann die Technik für und bei mir zu Hause adaptieren kann.

    @Ammerlandbremer
    Werd ich auch machen, die sind tatsächlich gut!
     
  18. SkankinPenguin

    SkankinPenguin

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    @Schmolle: Das klingt wirklich sehr cool. Viel Erfolg für's Notizbüchlein und beim Adaptieren zu Hause! :daumen: Muss gleich mal gucken, ob unsere VHS auch so schöne Kurse anbietet...
     
  19. la_mariposa

    la_mariposa

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    Klingt sehr cool. Zeig doch hinterher mal Fotos von den Endprodukten :)
     
  20. Werd ich Sonntag machen (Fotos hochladen). Bin gerade erst wieder zu Hause. War Sonntag nach dem Kurs für n paar Tage "weg"! :D