Wer liesst denn noch heutzutage?

Dieses Thema im Forum "Off Topic" wurde erstellt von Schmolle, 24. Juni 2008.

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  1. la_mariposa

    la_mariposa

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    Das ist übrigens ein beliebter Vrowurf - auch innerhalb des Herrn der Ringe an sich. Das Ganze hat aber überhaupt nichts mir der Klassifizierzung von Kinderbuch zu tun, sondern ist in der Mythologie von Mittelerde erklärt. Tolkien hat schon eine etwas andere Auffassung von Magie und wie die Zauberern als man sie sonst so aus der Populätliteratur kennt. Die Zauberer, oder Istari, wie sie eigentlich heißen sind nämlich von den Valar (so eine Art Halbgötter) nach Mittelerde geschickt worden, um den Elben und Menschen Beistand zu leisten und sie ein wenig zu führen, müssen sich und ihre Kräfte dabei aber bedeckt halten. Das ist im Silmarillion und den Unfinished Tales erklärt.

    Das ist übrigens nicht nur im Hobbit so, sondern auch in den späteren Büchern. Nachdem Gandalf der weiße Zauberer ist, ist er mindesten genauso fähig wie Saruman, vielleicht noch fähiger. Aber auch Saruman keine allmächtige Magie mit Boom-Effekt, sondern hat seine fleißigen Helfer.

    Zu guter letzt hat Gandalf in der Zeit zwischen den beiden Büchern auch eine große Entwicklung durchgemacht, und macht innerhalb von Herr der Ringe auch nochmal einen Sprung (wo er ja nicht zuletzt innerhalb der Ränge der Istari quasi aufsteigt).
     
  2. Jarvis

    Jarvis Guest

    Okay, dann ergibt das Sinn. Das wusste ich nicht.
     
  3. la_mariposa

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    Kann ja auch nicht jeder so ein Tolkien-Nerd wie ich sein... :ugly: ;)
     
  4. Jarvis

    Jarvis Guest

    Scheint mir aber auch etwas nachträglich bearbeitet. Kann mir vorstellen, dass Tolkien den Charakter fertig hatte und sich dann gefragt hat: "Wie stelle ich es jetzt an, dass er nicht durch das Buch marschiert und mit einer Handbewegung alle Gegner um die Ecke bringt?"
     
  5. Genau. Das ist dieselbe Situation wie bei Star Trek: Wenn man sich überall hinbeamen lassen kann, warum fliegen die dann noch?
     
  6. Jarvis

    Jarvis Guest

  7. Dieses "Dingen" (ich habe mir den links jetzt nicht angesehen) haben auch "Serienschreiber".

    Da erwähne ich mal Jason Dark. Insbesondere in der Zeit der Heftreihe nach der "Kreuztrilogie" (ich meine natürlich Deutschlands erfolgreichste Groschenroman Grusel reihe John Sinclair) bis ca. Band 300 waren insbesondere die Einzelromane davon geprägt, daß der Protagonist das Kreuz als quasi "Allheilmittel" mit dem berühmten Spruch "Terra pestem teneto salus hic maneto" einsetzte.
    Das war stellenweise ermüdend.

    (Die Serie habe ich als 14/15 jähriger allwöchentlich "verschlungen", habe sogar noch n dicken Packen Romane in Erstauflage bei mir "rumflattern", in einem versteckten Winkel in meinem Schelfie - nicht zu erkennen auf dem Foto :D )
     
  8. Vor Langeweile habe ich mit Teil 9 von Das Lied von Eis und Feuer begonnen. Es ist verhext! :D
     
  9. la_mariposa

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    Ich halte dagegen uns sage, dass in Tolkiens Welt nichts dem Zufall überlassen ist. Wer sich die Mühe macht und komplette Sprachen entwickelt, bevor er die Geschichte der Völker die diese sprechen aufschreibt, der hat auch die anderen Aspekte überdacht. Außerdem wurde die Mythologie von Mittelerde lange vorher aufgeschrieben. Dort ist zum Beispiel auch jenes über die Istari nachzulesen. Das Silmarillion hat er noch im ersten Weltkrieg begonnen und viele von den posthum veröffentlichten Notizen stammen ebenfalls aus der Zeit bevor er den Hobbit verfasst hat.
     
  10. Er hat da echt einen eigenen Kosmos geschaffen - mit deutlichen Anlehnungen an alte Mythologien und Sagen (Edda, Beowulf u.a.) - der vieles sprengt.
     
  11. la_mariposa

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    Ja klar, seine Mythologie hat er schon gekannt. Mittelerde soll ja auch ein Zeitalter Europas darstellen, oder so hat es zumindest begonnen. Aber welche Autor lässt sich nicht von den Geschichten inspirieren, die ihn faszinieren. :)

    Eigentlich sollte ich mich auch mal mit Tolkiens "mittelalterlichen" Werken beschäftigen, also seine Beowulf Version und dem Artus Gedicht, das jetzt neu veröffentlicht wurde, aber mir fehlt immer ein bisschen die Motivation für sowas. :zzz: ;)



    Ich lese übrigens aktuell auch ein ziemlich spannendes Buch: Erebos. Leider schon wieder ein Jugendbuch. Ich denke mir immer, ich sollte mal wieder was richtiges lesen, aber aktuell liegen einfach viele coole Jugendbücher auf meinem SUB. :grinsen:
    Ist jetzt aber auch schon wieder was her, dass das ein Bestseller war, aber ich lese die immer ein bisschen verspätet. ;) Ich werde mich jetzt nochmal ransetzen.
     
  12. seen54

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    Habe vor kurzem 'Noah' von Sebastian Fitzek ausgelesen und kann das Buch empfehlen, denn es ist durchweg spannend und entspringt einer sehr kreativen Fantasie. :daumen:

    Nun ja, es ist ein älteres Buch. Viele werden es schon gelesen haben.
     
  13. Nachteule

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    Das fand ich sehr gut als ich es vor einiger Zeit gelesen habe, wenn es dir gefällt, empfehle ich dir "Saeculum" ebenfalls von Ursula Poznanski ... das fand ich sogar noch besser, mega spannend und die Aufklärung der ganzen Story total überraschend.

    Ich lesen gerade "Die achte Wächterin", ist der Auftakt einer neuen Reihe, bei der es um Zeitreisen geht, die im Namen der amerikanischen Regierung durchgeführt werden, um die Vergangenheit zu optimieren. Ist ebenfalls ein Jugendbuch und hat mich auf Anhieb total überzeugt, habe leider nur noch 50 Seiten und die Fortsetzung erscheint erst im November.
     
  14. la_mariposa

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    Das finde ich auch so toll an Erebos. Ich habe noch keine Ahnung was oder wer dahinter steckt. Ein, zwei Ideen vielleicht
    Vor allem weil es micht im Moment ein bisschen an Die Welle erinnert, vom Grundprinzip her, hatte ich mal gedacht es könnte der Lehrer sein. ;) Allerdings wäre es was krass den Schülern nachzuspionieren und wieso der "Gedanken lesen" kann (ich denke mal Ereberbos hackt sich in den Computer ein und saugt da solche privaten Details raus. Wundert mich, dass Nick da nie drauf kommt. Evtl. kann ja sogar die Webcam gehackt werden!)
    Aber habe das Gefühl diese Vermutungen werden sich noch als falsch herausstellen. Leider geht es mir bei Thrillern oft so, dass man sich den Ausgang dann doch irgendwie denken kann bevor er einem verraten wird. Zum Beispiel "Ich darf nicht schlafen" - die erste Hälfte fand ich hammermäßig, das hatte richtig Potenzial und würde das Buch alleine deswegen weiterempfehlen. Leider hatte ich aber dann as Gefühl, dass ich die "richtige Lösung" schon erraten hatte als man das noch nicht sollte.

    Saeculum klingt auch gut. Hatte sonst nur mal noch "Fünf" im Buchladen gesehen und das klang eher wie so ein typischer Krimi/Thriller.

    Bei sowas erweist es sich immer als nützlich, dass ich so lange warte. Dann sind die Folgebände auch schon raus. :cool: Klingt aber auch interessant.
     
  15. Nachteule

    Nachteule

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    Bei "Fünf" und den Nachfolgebänden handelt es sich wohl auch um klassische Krimis/Thriller (sind auch offiziell für Erwachsene :D), aber dich will die auch noch mal lesen, allein schon, weil ich den Schreibstil der Autorin so mag.
    Ich habe von ihr noch die Eleria-Trilogie gelesen, meiner Meinung nach eine der besten Dystopien aktuell, auch da habe ich sehr lange gerätselt, wie sich alles auflöst und war am Ende doch völlig überrascht, obwohl man am Ende der ersten beiden Teile schon Teillösungen bekommen hatte.

    "Ich darf nicht schlafen" habe ich auch immer mal wieder in der Hand gehabt, vielleicht sollte ich es doch mal lesen.
     
  16. Tolkiens "mittelalterliche Bücher" habe ich noch nicht angecheckt. Wäre auch ne Möglichkeit, meine aktuelle "Buchflaute" zu überbrücken (was Belletristik anbetrifft), ich glaube da ist auch seine Version der "Tristan & Isolde" Version da drunter?

    Ich finde Tolkiens Anlehnungen insofern spannend, da ich mich für "diees Zeug" total brennend interessiere, und es auch spannend finde, wie er es für seinen Kosmos "spinnt" - und der ist unique, da gibts ja nun mal "nichts", wie man so schön sagt.
    Allerdings: Seine Zwergennamen aus dem Hobbit hat er fast allesamt aus der Edda "gestohlen" :D

    Beowulf oder Parzifal habe ich gelesen (also die "Originalsage" (Beowulf) / den Parsifal von Wolfram) - insbesondere die "alten" altenglischen bzw. mittelhochdeutschen Versionen sind sehr "aufschlußreich/anstrengend". Aber da gibts ja auch noch vielmehr "altes Zeug". glaube das alles hier zu erwähnen wäre zu müßig, langweilt nur und rühmen will ich mich dafür auch nicht.
     
  17. la_mariposa

    la_mariposa

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    Darfst dann gerne mal berichten. Bin bei Krimis und Thrillern schon extrem wählerisch. Ich kann mich eigentlich nicht erinnern, dass mir schon mal ein wirklicher Krimi gut gefallen hat, der nicht von Agatha Christie war. ;)
    Cool, die kannte ich noch gar nicht, aber Jugenddsytopien gehören ja wie du weißtr auch zu meinen Lieblingsgenres. Die kann man immer so toll auf ner langen Zugfahrt runterlesen, sind spannend ohne anzustrengen. =) Habe leider neulich aus Versehen diese Matched-Trilogie (?) angefangen. Habe die Bücher nicht bezahlt, ist also nicht so schlimm, aber war extrem schnulzig (ich hätte es aber beim Klappentext wissen müssen) und verstehe nicht wieso so viele die toll finden, die nicht mehr 13 sind. :face: Beim zweiten Buch ist mir eine Seite in der Mitte komplett (!) durchgerissen, weil ich auf einer Autofahrt mit dem Buch in der Hand eingeschlafen bin. Das sagt wohl alles. :ugly: Das Schlimmste ist aber, dass es mich jetzt trotz allem nervt, dass ich nicht weiß wie es ausgeht, aber ich mag mich auch nicht mehr quälen. :lol:

    Ich habs in einem durch gelesen, also so schlecht kann es nicht sein. ;) Am Ende war ich halt ein bisschen enttäuscht, dass das Ende dann doch relativ klar war und das hat dann so einen blöden Nachgeschmack, aber bis zu dem Punkt ist es schon spannend. Mein Vater hat es auch gelesen und fand es nicht so gut, meinte aber es würde ihn nicht wundern, dass ich es spannend fand, es sei ein "Frauen-Thriller". :O Ich glaube er spielt damit aber darauf an, dass ich kein Blut sehen kann und mir schon die Karen Slaughter Reihe wo die Protagonistin Pathologin ist zu viel ist, weil ich es auch nicht so mit Pathologen habe... :eek::lol:

    Äh, Tristan & Isolde als alleinstehendes "Werk"? Davon weiß ich nichts, aber wie gesagt kenne mich halt auch nicht so damit aus was er in dem Bereich gemacht hat. Oder sind Tristan & Isolde auch in dem Fall of Arthur Ding drin, das ich erwähnt hatte? Gehören ja auch zum Stoff in Malorys Version.


    Ja, meine Freundin musste das für die Uni lesen und sogar die Reihenfolge in der sie genannt werden ist genau dieselbe. :D Finde das aber nicht so schlimm, wenn ich ehrlich bin. Sehe das eher als einen Verweis, der möglicherweise mit einem Augenzwinkern versehen ist.

    Nee, also ich bin da ganz ehrlich, Altenglisch mag ich mir nicht aneignen. Ich habe zwar literatur studiert und meine Uni hat da (sowie in Old Norse) auch einen Schwerpunkt auf den sie wahnsinnig stolz sind, aber ich diese toten Sprachen sind einfach nicht so meins. Mir hat schon Latein gereicht und ich verschwende meine Energie dann lieber auf Literatur, die mich mehr anspricht.

    Während ich das so schreibe fällt mein Blick auch etwas schuldbewusst auf meine Ausgabe der Fairie Queene. :face: Das ist natürlich nochmal deutlich später, aber auch wenn ich wirklich gut Englisch kann und viel lese fällt es mir schwer das zu lesen. Ich hab mich tatsächlich so durch die ersten 50 Seiten oder so gequält, aber ich kann mich da auch nicht so dran ergötzen. Aber überraschenderweise habe nicht alles in Verform aus dem Zeitraum gehasst, mir gefiel zum Beispiel Sir Philip Sidney's Astrophel and Stella gut und noch besser Hero and Leander - besser noch als seine so beliebten Dramen. Ab dieser Phase kann ich erst so richtig was mit der Literatur anfangen.

    Beowulf sollte trotzdem mal gelesen haben wenn man Englische Literatur studiert hat. Aber eben in eine (annotierten) Übersetzung. Das reicht mir. ;)
     
  18. Weil mir der Thread gerade ins Auge sticht - hab letztens erst
    Tausend strahlende Sonnen - Khaled Hosseini gelesen.

    Kann ich jedem nur empfehlen :daumen: Mitreißende Handlung mit Schauplatz Persien, spannend bis zum Ende hin und ein mal anderer Schreibstil :wink:
     
  19. Nachteule

    Nachteule

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    Ich musste das jetzt erst mal googlen, um zu merken, dass ich da auch den ersten Teil von gelesen habe, allerdings auf deutsch und da heißt es anders.
    Ich fand ihn auch nicht so besonders, die nächsten beiden stehen hier im Regal, weil ich sie günstig als Mängelexemplare bekommen habe und optisch machen sie sich ganz gut im Regal. :D

    Richtig gut gefallen hat mir dagegen die Legend-Trilogie, falls du noch mal Lesestoff in Bereich der Dystopien suchst, kann ich die ganz eindeutig empfehlen.
     
  20. Wg. einer Tolkien`schen Version von "Tristan und Isolde"
    Da bin ich wohl einer Fehlinformation aufgesessen. Hatte gedacht, Christopher hätte das "gemacht", aber da gibts "nur" Sigurd und Gudrun (also die Siegfriedsaga - sogar in Versform). Das habe ich das wohl verwechselt
    Ob es in Arthurs Fall eine Passage zu Tristan und Isolde gibt, kann ich nicht sagen.

    Den Tristan Plot hat Cornwell in seine Arthur-Trilogie mit eingebaut und der ist komplett, ich sag mal, "undogmatisch".

    Wg. Beowulf
    Ich habe eine zweisprachige und kommentierte Ausgabe, dem Originaltext ist die deutsche Übersetzung im Stabreim gegenübergestellt und jedes Kapitel ist kommentiert eingeleitet und nacherzählt. Gibt ein überragendes Nachwort. Hat Spass gemacht zu lesen - Ob da jeder Spass dran hat, weiß ich zweifellos nicht!

    Wg. der Zwerge bei Tolkien
    Nee das ist überhaupt nicht schlimm, das ist eine Hommage! :D