Wer liesst denn noch heutzutage?

Dieses Thema im Forum "Off Topic" wurde erstellt von Schmolle, 24. Juni 2008.

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  1. Um euch nicht zu entmutigen, schreibe ich meine lieber nicht hinein :D
     
  2. opalo

    opalo

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    Jetzt habe ich fertig gelesen - das Buch ist eine Empfehlung für alle, die Familiensagas mit historischem Hintergrund mögen.

    Es spielt in Burma, Indien und Malaysia zwischen 1885 (Absetzung des letzten Königs von Burma) bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. Ich finde die Beschreibungen (Städte, Dörfer, Landschaften, Personen) sehr gelungen (habe das englische Original gelesen) und die Handlung spannend. Die Lebensgeschichte der Romanfiguren wird in diverse historische Ereignisse eingebettet (insb. Exil des letzten burmesischen Königs, Entwicklung der Teakindustrie, zweiter Weltkrieg) und betrachtet neben den Beziehungen untereinander auch die Frage, was "Nation" eigentlich bedeutet, und die Suche nach der eigenen Identität in einer sich wandelnden Gesellschaft.

    Allerdings ist es schwierig, das Buch in Stücken zu lesen, da die Handlung immer wieder zwischen diversen Orten und den verschiedenen Protagonisten springt, so dass man die losen Enden "im Kopf behalten" muss, was nicht immer ganz einfach ist. Gerade zum Ende hin werden leider viele Ereignisse, die mich interessiert hätten, nur am Rande gestreift oder gar nicht betrachtet (z. B. Erlangung der Unabhängigkeit Indiens), denn es gibt Zeitsprünge über Jahre oder gar Jahrzehnte. Aber vermutlich wäre das Buch sonst nicht gut 500 Seiten, sondern 1000 Seiten lang geworden.... ;)
     
  3. la_mariposa

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    Ich bin so beim 7. oder 8. Buch. Im Studium und davor habe ich aber normalerweise mindestens 2 pro Woche gelesen, deshalb erscheint mir das nicht so viel, aber die Voraussetzungen ändern sich halt. ;)



    Ach zier' dich nicht, es ist doch kein Wettbewerb. ;)


    Wo opalovon "The Glass Palace" redet, auch sehr empfehlenswert "The Glass Castle" (Schloss aus Glas) von Jeanette Walls, geht allerdings in eine ganz andere Richtung. Eine Autobiografie über ein ungewöhnliches Leben in der Schattenseite des American Dream.
     
  4. @la_mariposa
    Seit dem Jahr 2012 bin ich im Schnitt bei einem Buch pro Tag - und das kann ich komischerweise auch nicht mehr einschränken, daß ergibt sich einfach, weil ich eigentlich (außer wenn ich mit netten Menschen in schummrigen Kellerkneipen sitze ;) ) überall lese - Angewohnheit. Das war sogar schonmal fast n Kündigungsgrund!

    Das nächste Futter:

    u.a. die ersten beiden Bücher der Chroniken von Thomas Covenant, dem Zweifler. Eine Fantasy-Reihe von Stephen Donaldson, die als Klassiker des Genres gilt. Ob zurecht werde ich berichten.

    Damit will ich die Fortsetzunglose Zeit bei GoT überbrücken (Buch nicht Serie!)

    Ansonsten die Tote Hosen Bio "Am Anfang war der Lärm"
    und den letzten Schätzing Schmöker, "Breaking News".

    Ihr seht: Mein Belletristik Hunger kriegt neues Futter
     
  5. Das aktuelle Buch über die Toten Hosen ist klasse. Aber auch sehr sehr emotional.
    Vor allem, weil man die Entstehungsgeschichte der Hosen nachvollziehen kann (ich zumindest, da ich gerade noch so annähernd dieselbe Generation bin).
     
  6. opalo

    opalo

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    Ein Buch pro Tag? Bei mindestens acht Stunden Arbeit pro Tag, mindestens sechs Stunden Schlaf und vielleicht auch noch Dingen wie essen, einkaufen, Haushalt.... Ich bin verwirrt.....
     
  7. Bin eigentlich nicht so der Lesetyp und 1 Buch pro Tag verwirrt mich auch sehr (wie soll das gehen?), aber so 1 Buch pro 2-3 Wochen schaffe ich dann auch. Absolut begeistert bin ich von meinen letzten beiden Büchern, die man wirklich mal gelesen haben sollte: 1. Leo Tolstoi - Anna Karenina und 2. Leo Tolstoi - Krieg und Frieden.

    Ich lese eigentlich mehr Sachbücher, aber Leo Tolstoi ist einfach genial.
     
  8. opalo

    opalo

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    "Krieg und Frieden" möchte ich auch noch lesen, steht schon hier im Regal.... ;)

    Derzeit lese ich "Der Gott der kleinen Dinge" von Arundhati Roy. Leider auf Deutsch, aber vielleicht später noch einmal im Original - das Buch ist Sprachkunst pur und fasziniert mich schon allein deshalb. Die Handlung erschließt sich mir noch nicht ganz, bin aber auch erst am Anfang.
     
  9. la_mariposa

    la_mariposa

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    Schmolle liest ein bisschen schneller als wir. ;)

    Die Geschichte wie er wegen Lesens mal (fast) gekündigt wurde würde ich aber auch gerne mal hören? :D Wie bist du da wieder rausgekommen, Schmolle?

    Ansonsten kann man als Normalleser aber auch viel rausreißen, wenn man auch immer mal nur für eine kurze Zeit liest. Früher habe ich das nicht gemacht, da habe ich mir immer Zeit genommen und extra gelesen, aber da das jetzt auch nicht mehr so einfach geht lese ich auch fast überall, in der U-Bahn, beim Kochen nebenbei usw. und dadurch schaffe ich dann doch ab und zu mal ein Buch. Der Nachteil ist, dass ich für 5 Minuten natürlich nicht unbedingt in komplexere Lektüre einsteige, sind dann meistens eher Jugendbücher oder sowas.

    Krieg und Frieden möchte ich auch noch lesen, mich schreckte aber der Umfang ab, das ist dann doch eher mal ein Projekt wenn ich mehr Zeit habe. Welche Übersetzung ist denn da zu empfehlen?
     
  10. Tobbi

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    Wenn ein Text fesselnd genug ist, um meine Aufmerksamkeit hoch zu halten, dann schaffe ich in einer Stunde locker 100 Seiten.

    Leider drifte ich bei Uni-Lektüre immer so sehr ab, dass ich alles 5x lesen muss. :unfassbar:
     
  11. @la_mariposa Ich würde dir bei Krieg und Frieden die Übersetzung von Werner Bergengruen oder Barbara Conrad empfehlen.
     
  12. Jarvis

    Jarvis Guest

    Also 1 Buch pro Tag... mein Respekt.

    Dafür bin ich ich tagsüber einfach zu beschäftigt und letztendlich zu müde. Da kann das Buch so spannend sein, wie es will, irgendwann penn ich einfach ein.

    Aber nicht in 2-3 Wochen, oder?
     
  13. Nein, bei so langen Büchern brauch ich länger.
    Aber bei den meisten Büchern ist das so der Schnitt, ich hab aber auch nicht viel Zeit und auch nicht immer Lust zum lesen.

    Meine letzten Bücher davor waren:
    Karl Marx - Das Kapital, Kant - Kritik der praktischen Vernunft, Kant - Kritik der reinen Vernunft, Nietzsche - Der Antichrist, Kafka - die Verwandlung, Autor unbekannt - Was ist eigentlich Anarchie?, Mark Benecke - Mordspuren, Mark Benecke - Aus der Dunkelkammer des Bösen, Mark Benecke - Mordmethoden, Mark Benecke - Dem Täter auf der Spur, Stephan Harbourt - Das Hannibal Syndrom : Phänomen Serienmord
     
  14. Tobbi

    Tobbi

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    Es gibt Leute, die das Freiwillig lesen? :D

    Mein Vater zitiert immer wenn der Name Marx fällt:
     
  15. la_mariposa

    la_mariposa

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    Also Marx vielleicht nocht, aber Kant... :unfassbar: Lese ich auch nicht mal abends noch ein paar Seiten vorm Einschlafen. ;) Die Verwandlung reißt allerdings natürlich einiges im Schnitt raus, wenn man dafür nur ein paar Stunden braucht. :D
     
  16. Ja, Kant hab ich auch mehr gezwungener Maßen gelesen, da ich eine Arbeit darüber geschrieben hab.
     
  17. Wg. Schnellesen
    Ich habe mir das über jahre hinweg antrainiert - kann man sogar in diesem Strang hier verfolgen, daß mein Lesepensum immer mehr zunahm. Ich war schon immer, das ist kein Gag, so der "1 Buch pro Woche" Typ. Und dann habe ich das Mitte der Nullerjahre bewußt gesteigert - zunächst auf zwei Bücher pro Woche. Dann irgend wann drei, irgendwann 4. Und dann als "Quantensprung" habe ich dann irgendwann gesagt: 1 Buch pro Tag.
    Wie macht man das?

    1) Zunächst mit einem Buch/Kursus über Schnellesen. Tony Buzan "Speedreading" kann ich da empfehlen. Das ist eines der wenigen Bücher daß ich im übrigen nicht durchgelesen habe :D

    2) Dann: Bei allen Gelegneheiten die sich bieten lesen. anders gehts halt nicht. Klar kommt da Familie, Arbeit, etc pp - wie @opalo sagte, dann ist es eben so, daß man die wenige Zeit die man hat, komprimiert zum Lesen nutzt. Ich bin ganz selten ein "Entspannungsleser".

    3) Auf der Arbeit muß ich oft lesen, weil es halt berufliche Lektüre ist. Und da kam es dann mal zu dem zwischenfall daß ich mich wohl mehr auf das lesen als auf die Arbeit mit Kunden konzentrierte? So was muß es gewesen sein. Jedenfalls sagte der Chef dann zu meinen Kollegen, wenn ihr Schmolle noch was zu lesen gibt, dann wird er gefeuert, oder so ähnlich.

    4) Da ich beruflich viel lesen muß, komme ich auch auf eine stattliche Anzahl und habe immer wieder neues Futter.

    5) Man soll "Bücher auf Halde" haben. Für mich ist nichts schlimmer, als wenn ich nach nem fertigen buch nicht weiß welches ich las nächstes lese. Daneben habe ich immer mehrere Bücher "parallel" zu laufen - Arbeitslektüre und abends halt noch n Büschen in nem Belletristikwerk rumblättern.

    6) Die Masse machts. Klassiker würde/könnte ich nicht schnell lesen, da sie zu "kryptisch" sind und sich ihr Verständnis nicht aus dem Text sondern aus den "Zwischn den zeilen" ergibt. Das heißt automatisch: Je mehr rein faktische Bücher gelesen werden, desto höher die Schlagzahl. zu "Faktischen Büchern" rechne ich auch die meisten Belletristikwerke.
    Ich hab den Test mit Klassikern gemacht: Die "runterzulesen" (was rein faktisch geht) und hinterher inhaltlich wiederzugeben ist quasi unmöglich.


    Das ist jetzt so im Grunde mein "Geheimnis" - den rest erzähle ich nicht, weil das wie mit dem Zauberer und seinen Tricks ist :D

    Um da keine Illusionen zu wecken: WEnn man nicht sein lesetempo enorm steigert und die Zeit komprimiert zu ntzen beginnt, dann wird man da nicht hinkommen.
    Das ist wie beim Essen: Fragt euch ob ihr eher der Genießer (Stichwort Kopfkino) seid oder der der auf große Mengen steht (anzahl gelesener Bücher pro...). Das eine geht nicht mit dem anderen.
    Ich lese aber bestimmte Bücher (und das sind überwiegend Belletristikwerke) manchmal bewußt langsam. Weil mir manchmal das Kopfkino "wichtig" ist.

    Und es ist echt kein Hexenwerk, das kann ich sagen. Und ich bin sogar noch langsam. JFK las drei Bücher pro Tag und war damit nicht derjenige, der die meisten Bücher las/gelesen hatte.
     
  18. Jarvis

    Jarvis Guest

    Ich weiß nicht. Wenn ich ein gutes Buch lese, finde ich es eigentlich sogar ganz gut, wenn mich die Charaktere ein paar Wochen begleiten, bzw. ich sie. Wäre mir zu schade, das an einem Tag runterzurattern. Da bin ich wohl der Genießer.
     
  19. 1 Buch pro Tag - Ich schaffe nicht einmal eine Rolle Klopapier in gleichem Zeitraum.
     
  20. Nachteule

    Nachteule

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    :tnx:
    Ich bin definitiv nach Schmolles Definition auch der Genießertyp.
    Gerade bei Büchern, die ich besonders mag, gerate ich in den Konflikt einerseits schnell wissen zu wollen, wie es weitergeht und auf der anderen Seite noch möglichst viel von dem Buch zu haben.

    Wenn ich Zeit habe (also eigentlich nur in den Ferien), "schaffe" ich meist so zwei bis drei Bücher pro Woche.

    Was das auf Halde angeht, kann ich Schmolle nur zustimmen. Ich habe auch immer einige Bücher, die noch gelesen werden wollen, um so nach dem Beenden eines Buches eine gewisse Auswahl für das nächste zu haben. :)