Wer liesst denn noch heutzutage?

Dieses Thema im Forum "Off Topic" wurde erstellt von Schmolle, 24. Juni 2008.

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  1. @Niedrsachse
    Oh! Einen der Ratten Romane habe ich. Also ich muß sagen da ist John Sinclair qualitativ guter Scheiß gegen! Ncihts dresto Trotz. R.I.P James!

    Wg. Fänger im Roggen: Das ist in meinen Augen eines der bekacktesten Bücher der "Moderne".
    Wenn man den Roman durch hat, weiß man irgendwie genau, warum er ne Pflichtlektüre in der Schule so ca. ab 1968 wurde. Immerhin ist es eines der ersten Bücher, daß einen ausgemachten Looser und Unsympathen zur Hauptfigur hat - warum das die 68er so "geil" finden? Weiß ich nicht. Da gefällt "Der talentierte Mr. Ripley" zumindest mir besser. Wahrscheinlich deshalb, weil Ripley durch und durch böse ist und das clever anstellt. Der Bekloppte im "Fänger" allerdings sich selber in die Scheiße reitet und sich darüber auch noch über seine eigene Dummheit beklagt und sich selber bemitleidet. Ich halte diesen Roman also wirklich für überflüssig

    Dead Poets Society ----- hatte garnicht gewußt, das das einen Romanvorleger hatte. Wieder was dazugelernt
     
  2. la_mariposa

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    Also James Herbert sagt mir ganz offen nichts, aber eine Literaturlegende ist heute trotzdem gestorben, der wohl größte afrikanische Autor überhaupt, Chinua Achebe. :(


    Edit: Schmolle - Kleinbaum hat Dead Poets Society auf Basis des Drehbuchs geschrieben, es handelt sich hier also tatsächlich um den Roman zum Buch. Ist auch einiges der wneigen Beispiele, wo ich den Film deutlich besser finde, als das Buch. Für den Englischunterricht ist es aber sicherlich gut geeignet, da die Sprache einfach ist, die Länge einer Novelle gleicht und man dann auch den Film im Unterricht gucken kann.

    Werder Fan 4 ever - höre nicht auf Schmolle, Fänger ist eines meiner Lieblingsbücher, aber da kann man wohl ewig drüber streiten, entweder man hasst es oder man liebt es. Holden Caulfield ist natürlich nicht sympathisch aber darum geht es ja auch nicht. Ich denke du bist auch noch jung genug um Fänger zu mögen, ich habe mir oft gewünscht ich hätte es schon in den Teens gelesen.

    Wieso Schmolle aber Dean Moriarty toll findet und Holden so hasst verstehe ich nicht. Klar, die Bücher sind total unterschiedlich, aber im Prinzip ist Dean auch ein Taugenichts :p

    Und High Fidelty ist eh ein must-read. Viel Spaß dabei :)
     
  3. @Schmolle: Ich lese das freiwillig, nicht für die Schule. ;) Statement später.

    Edit:
    @la_mariposa: Ich tendiere dazu, es zu lieben. :) Und jung genug bin ich auch noch.

    Danke!
     
  4. la_mariposa

    la_mariposa

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    Prima :daumen:


    Ich war 20 als ich es gelesen habe, war also auch noch jung genug. ;) Aber 3 oder 4 Jahre eher wäre vielleicht noch besser gewesen. Ich glaube wenn man Catcher zum ersten mal liest, wenn man die Teens schon deutlich hinter sich gelassen hat, hat es nicht mehr dieselbe Wirkung. :)
     
  5. Jarvis

    Jarvis Guest

    Ich habe den Catcher mit 18 gelesen und ich das war wie eine Offenbarung für mich. Ähnlich ging es mir nur mit 15 als ich Hesses Demian gelesen hatte. Ich glaube, das sind 2 Bücher, die mich enorm geprägt haben. Man muss sie wohl tatsächlich zur richtigen Zeit lesen. Mir wurde da halt oft aus der Seele gesprochen.
     
  6. Ich lese zwar aus Bequemlichkeit jedes Buch nur auf Deutsch, aber trotzdem wollte ich rein aus Interesse einfach mal Fragen, ob ihr Bücher kennt, die im Original nicht deutsch sind und bei denen die deutschsprachige Übersetzung in euren Augen besser als das Original ist.
     
  7. Jarvis

    Jarvis Guest

    Das ist schwerlich machbar, weil sich der Übersetzer dem Autor unterzuordnen hat. Wann immer er zu stark vom Original abweicht, gilt das als zu kritisieren. Man kann höchstens sagen: Die Übersetzung ist adäquat und passt.

    Es ist nicht wie im Film, wo man viel mit Stimmen arbeiten kann, die Leute vielleicht sympathischer finden (wie z.B. viele die Originalstimme von Tom Hanks öde finden) oder Witze durch Betonung anders, vllt. besser rüber kommen.

    Klar kann z.B. bei Wortspielen eine andere Wahl im Deutschen getroffen werden, die man besser findet, aber gleich ein ganzes Buch besser zu schreiben als der Originalautor es gemacht hat? Daran glaube ich nicht.
     
  8. Naja der Übersetzer darf die Handlung nicht verändern, wohl aber den Schreibstil. Wenn der Originalautor zu verwirrenden Ketten- und Schachtelsätzen neigt und der Übersetzer das vereinfacht, ist das für mich auch eine Verbesserung.
     
  9. Das ist keine Verbesserung, sondern ein Eingriff, für den ich als Autor dem Übersetzer mit dem nackten Hintern ins Gesicht spränge. Für einen komplizierteren Satzbau hat der Autor unter Umständen gute Gründe gehabt, und allenfalls der Lektor hätte die Kompetenz, dort einzugreifen. Ein Übersetzer, der sich herausnimmt, einen Text nach seinem Verständnis zu vereinfachen, hätte seinen Job absolut verfehlt.
     
  10. Ich als Schätzing-Fan würde einen noch komplizierteren Satzbau, als Schätzing ihn in Limit verwendet, allerdings auch als Grund sehen, ein Buch nicht zu kaufen. Der Satzbau von Limit ist schon recht komplex. Noch komplexer würde das Lesevergnügen zerstören, doch da sind die Vorlieben in verschiedenen Ländern und Sprachen unterschiedlich. Die englische Sprache sorgt durch ihre einfache Grammatik schon für einen einfachen Satzbau. Wenn komplexe Konstruktionen nicht erst durch eine grammatisch korrekte Wort für Wort-Übersetzung entstehen, kann man das meist stehen lassen. Anders sieht es mit osteuropäischen Sprachen aus. Das Russische ist für seine komplizierte Grammatik berühmt und Russen werden daher auch kaum Probleme mit schwierigen Konstruktionen haben. Wenn man das dann Wort für Wort ins deutsche Übersetzt und lediglich so anpasst, dass die Grammatik stimmt, kann das für den deutschen Leser eine regelrechte Zumutung sein. Ein Übersetzer hat in meinen Augen nicht nur die Aufgabe, das Buch zu übersetzen, ohne die Grammatik zu verletzen, sondern auch, für den Autor neue Märkte zu erschließen. Aber es ist immer eine Gratwanderung, was man ändern darf und was auf keinen Fall.
     

  11. Habe das Buch letzte Nacht zu Ende gelesen und es hat mich auf jeden Fall überzeugt. Anfangs hat mich das ständige "undso" und "Herrgott" ein wenig genervt, aber man gewöhnt sich daran. Schließlich sollte der Schreibstil auch der Zielgruppe, also Jugendlichen, angepasst werden, was durchaus gelungen ist. Die Gedanken von Holden konnte ich weitesgehend auch nachvollziehen, beispielsweise habe ich auch desöfteren den Eindruck, dass die gesamte Welt verlogen ist. ;) Hat sich auf jeden Fall gut lesen lassen, man hat gar nicht gemerkt, wie die Seiten verflogen sind. :daumen:
     
  12. Quark. Ein Übersetzer hat ein Buch so werkgetreu wie möglich zu übersetzen; für Marketing und Vertrieb sind andere zuständig.
     
  13. Jarvis

    Jarvis Guest

    Ich antworte mal mit einer renommierten Übersetzungs- und Literaturwissenschaftlerin:

    Literatur ist eine formbetonte Textart:
    Das heißt nicht, dass man Wort für Wort übersetzt, aber dass man adäquat in die Zielsprache übersetzt. Die Aufgabe des Übersetzers ist nicht, neue Märkte zu schaffen, sondern das Vorhandene in die Zielsprache so zu übertragen, dass möglichst nichts vom Wesentlichen verloren geht.

    Wenn du verlangst, dass Sätze in Schätzings Buch gekürzt werden sollen, dann erhälst du keine Übersetzung, sondern eine Adaption, in der vielleicht der Inhalt gleichwertig ist, aber nicht die Form. Und das macht kein Autor der Welt mit.
     
  14. la_mariposa

    la_mariposa

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    Ich bin auch der Meinung, dass Übersetzen Originalgetreu arbeiten müssen, aber trotzdem wirken manche Bücher auf anderen Sprachen einfach anders, was am Grundgerüst der Sprache selber liegt. Ich mag aber zB. die deutsche Version von Harry Potter und der Stein der Weisen - klar ist das auch ein Kinderbuch, aber die deutsche Sprache wirkte auf mich teilweise weniger 'naiv'. Ist jetzt allerdings auch schon etwas her, dass ich das Buch auf Deutsch gelesen habe, deshalb kann ich nicht nicht mit 100%iger Sicherheit sagen, dass es nicht zum Teil am Alter lag. ;)

    Nein, das Buch besticht wirklich nicht durch seine Sprache ;) Es wurde schon oft gezählt wie oft bestimmte Wörter in dem Buch vorkommen (nicht von mir, so viel Zeit habe ich dann doch nicht :D), aber ich glaube die häufigsten Nennungen hatten 'hell' und 'goddamn' (was evtl mit Herrgott übersetzt wurde?) - das Vokabular ist in der Tat sich nicht so umfangreich. Aber nicht jedes gute Buch muss poetisch klingen, ich finde gerade dieses ist ein gutes Beispiel. Wie du ja schon sagst, Holden ist der Erzähler und er redet nun mal so. :)
     
  15. Jarvis

    Jarvis Guest

    Holden redet nicht nur so. Seine Sprache trägt und unterstreicht seine Charakterzüge und die zentralen Themen des Buches.
     
  16. @la mariposa
    Ja du hast recht. Man sollte nicht auf mich hören! Don't give an ear to this Schmolle! :D

    Allerdings:
    Dean Moriarty finde ich noch nicht mal gut - im Gegenteil. Ich wollte Sal schon beim ersten Malwo er auf ihn trifft zuschreien: "Schick ihn in die Wüste!" Aber manchmal muß man wohl (im Rreal Life) auf solche Leute stoßen, um etwas zu erleben.

    Natürlich gehts nicht darum, das H.C. einen an der Schüssel hat, nur: Ich mag den Roman nicht, ich mag nicht wo und wie er spielt, ich mag die Sprache und Tonality nicht, und ich mag weder H.C. noch die anderen Personen und ich glaube auch nicht an die Bedeutung, die man ihm beimisst. Ich finde den Roman einfach nur abgrundtief schlecht. Auch und gerade handwerklich. Warum auch immer. Meine Bücher sind mit Sicherheit schlechter. Jedoch ... ich kann nicht anders. Mit Sicherheit wird der Roman seinen Ruhm verdient haben :) Und ja: Ich gebe diese Kritik (darf man Klassiker verreissen? Ich weiß ja nicht...habe mich ja schon des öfteren mit sowas versündigt) mit einem Augenzwinkern. Ich möchte niemand davon abhalten, dies Buch zu lesen.

    Wg. des "richtigen" Alters:
    Ich habe den Roman halt nicht mit 20 oder gar 16 geleesen, sondern erst mit 40 und da denkt man nicht mehr so wie Caulfield. Da will man leuten wie Caulfield eine kleben oder übers Knie legen! :D - mit anderen Worten, ich bin jetzt einer von denen, gegen die ich in meiner Jugend aufbegehrte!
    Ich würde dieses Buch aber auch tatächlich nicht im Unterricht themtisieren - obwohl es als beredt Beispiel für Individualismus und Narzismus dienen kann.

    @Werderfan4ever
    Welches Buch liesst du aus "freien Stücken" - den Fänger? Das ist gebongt. Ich habe ihn auch nie in der Schule gelesen. Im Abi hatten wir Dürrenmatt, Borchert und anderes ähnliches Zeug.
     
  17. Jarvis

    Jarvis Guest

    Das wir das auch nochmal thematisieren. Schade ist das. Der Jüngste war er sicherlich auch nicht mehr. Er hat für die postkoloniale Literatur ganz schön was getan. Meine erste Hausarbeit in der Uni hatte hauptsächlich mit seiner Kritik an Joseph Conrad zu tun. Für mich der größte afrikanische Autor.
     
  18. Ich war bei der Lektüre zwar jünger, aber ansonsten ging es mir ganz genauso. Caulfield ist eine weinerliche, selbstmitleidige Nervensäge, und Salinger wird unglaublich gute Gründe gehabt haben, warum er sich immer gegen eine Fortsetzung gewehrt hat.
     

  19. :tnx:.

    Um ehrlich zu sein, verstehe ich die Frage nicht...:p

    Was haltet ihr eigentlich von Eragon? Habe hier den dritten Teil irgendwie rumstehen und überlegt, den ersten Teil nun einmal über die Ostertage zu bestellen!? Empfehlenswert oder eher nicht?
     
  20. Meine Frage bezog sich auf diesen Kommentar von Dir.

    @Niedersachse
    So ging es mir auch

    Wg. "Fänger": Wenn man Caulfield Gedanken nachvollziehen kann ist das wohl nicht verkehrt. Wenn man sie teilt und/oder es genauso sieht wie er, beginnt man meiner Ansicht nach Probleme zu haben. Caulfield ist ein Egomane und Narziss in meinen Augen. Das Problem das Caulfield hat, ist er selber.