Wer liesst denn noch heutzutage?

Dieses Thema im Forum "Off Topic" wurde erstellt von Schmolle, 24. Juni 2008.

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  2. Ich hab ja selbst ein grobes Schema für nen Fantasy-Roman im Kopf und in ner "Schmierdatei" und ich denke, dass Fantasy oft unterschätzt wird. Das schwierige an nem neuen Fantasyroman ist, sich von bisherigen abzuheben, insbesondere, nicht als Tolkien-Kopie rüberzukommen. Es gibt einfach schon sehr viele Fantasyromane und in vielen stecken gute Ideen, die man gerne aufnehmen und in das eigene Werk aufnehmen will. Die Kunst ist es, diese Ideen so abzuwandeln und mit eigenen, neuen Ideen zu verweben, dass man sie zwar womöglich erkennt (eine "Hommage" ist ja nichts schlimmes), das Werk als ganzes aber einen ganz eigenen Charakter bekommt. Dies ist meines Erachtens insbesondere bei Krimis, aber auch sonst bei realitätsnahen Romanen bedeutend einfacher, weil man hier reale Vorbilder aufnehmen, auf das aktuelle Zeitgeschehen eingehen kann. Es ist insgesamt vielleicht einfacher, einen Fantasyroman zu schreiben als einen Krimi, aber es ist weitaus schwieriger, einen eigenen, nicht als Kopie oder 08/15-wirkenden Fantasyroman zu schreiben als einen komplett eigenen Krimi oder Thriller.
     
  3. Mag sein, dass solche Fantasy wie "Etwas böses bedroht die Welt und nur der Auserwählte kann sie retten" nicht schwierig zu schreiben sein mag. Das will aber auch keiner (mehr) lesen!

    Aber: Wenn man sich Werke wie "Das Lied von Eis und Feuer" oder die "Das Spiel der Götter"-Reihe von Eriksson anschaut, dann kann man unmöglich behaupten, das sei einfach zu schreiben.

    Bei letzterem habe ich mal gelesen, dass der Autor 5 Jahre(!) mit der Konzeption seines Romans beschäftigt war, bevor er überhaupt anfing zu schreiben.
     

  4. :tnx:
    Oder "Die Nebel von Avalon" von Marion Zimmer Bradley" !!
     
  5. Ich hab mich mehr auf zoggg bezogen. Und selbst, wenn man sich dieses Tolkienmäßige Grundschema aussucht, ist es nicht einfach, eben gerade weil jeder Fantasyleser den Herrn der Ringe kennt und daher einen kritischen Blick für Kopien hat. Man darf durchaus Ideen anderer verwenden, aber man muss dann enorm aufpassen, dass das Werk am Ende auch ein eigenes ist.
     
  6. Wie ich schon sagte ist gute Literatur nie leicht.

    Die Schwierigkeit und Leichtigkeit gemein im Fantasy-Genre liegt darin, nahezu grenzenlose Möglichkeiten zu haben, da man ja mit Phantasie alles begründen kann. Wer in anderen Genres (z.B. historische Romane oder Thriller mit einem Funken (wissenschaftlichem) Wahrheitsgehalt), muss sich erstmal in einen miteinbezogenen Sachverhalt einarbeiten und den in seinem Buch so gut darstellen, dass er nicht komplett verfälscht, sondenr als künstlerisch adaptiert da steht. Schätzing z.B. brauchte für seine Romane viel wissenschaftliche Backs, die er berücksichtigen musste ohne die Story ihnen oder sie der Story zu opfern.
     
  7. @zoogg
    Also ich meine es ist schwer zu sagen, das ein Genre leicht und ein anderes Genre schwer ist. "Sachverhalte" können in Fantasy Welten schnell "undurchschaubar" werden - frag mal Tolkien oder Martin.

    Da gibts "Klassik" (Hoffmann oder Lovecraft, Tolkien) aber auch eben neue Spielarten dessen. einer ersinnt sich neue "Kreaturen, ein anderer lässt kreaturen in der realen Welt aufeinanderprallen wiederum ein anderer nimmt reale figuren und setzt sie einer Fantasywelt aus. die Grenzen scheinen unbegrenzt aber: Dann entdeckt man plötzlich "Gesetzmäßigkeiten" was geht und nicht. Als Leser wie auch als Schreiber. (Was ich gerade selber "qualvoll" feststelle - oh man ein bock jagt den anderen! :) )
    Was alles in allem in jedem genre bleibt ist die Interaktion der Personen, wenn das stimmt, dann kann man "jeden Scheiß schreiben".

    Vor zwanzig Jahren hätte jeder gesagt: Oooooch, grusel ist doch einfach oder auch thriller (Standardplots: Thriller: der noch brutalere Serienkiller aus irgendeiner Subkultur; Grusel: Der nächste Schockplot, der in einer Kleinstadt oder in der Großstadt spielt entweder als Geist oder als Monster oder als wild talent). Ich glaube das nicht. Wenn das so einfach wäre dann würde jedEr Fantasy schreiben und sich alle anderen zu diesem fGenre bekennen oder umsatteln. macht ja auch nicht jeder.
    Ich für meinen Teil halte eher so Geshcihten wie "von Mäusen und menschen" für extrem schwierig.
    Da sagt Steinbeck alles was es zur großen Depression zu sagen gibt in einem kleinen Büksken indem er nur etwa 10 Personen hat und der Plot auf einer Farm spielt und nirgends sonst. Feddich. Grandios.
    Irving brauchte dafür knapp 1000 Seiten.
     
  8. Jarvis

    Jarvis Guest

    Also ich schreibe auch öfter Fantasy, wobei ich mich da überhaupt nicht an Tolkien richte. Ich nehme eher Leute, die aus unserer Realität kommen und stecke sie mit magischen Wesen aus einer anderen Realität in eine völlig andere Realität, bzw. lasse diese aufeinanderprallen. Habe da eine komplette Romanreihe schon im Kopf. Ist aber noch nicht aufgeschrieben. :/
     
  9. Kennt noch jemand von Ira Levin "Rosemaries Baby"? (Einige werden zumindest den Film von Polanski kennen; genial: Ruth Gordon )

    Das z.B. ist für mich subtiler Horror vom Feinsten.
     
  10. Den Film gucke ich immer, wenn er wiederholt wird. Der ist Hammer. Das Buch habe ich dazu nicht gelesen.
     
  11. Das Buch ist aber auch sehr empfehlenswert. :daumen:
     
  12. Werd ich mir mal merken
     
  13. Hab jetzt mit "Wächter des Morgen" begonnen und kann die Frage beantworten, die sich die Freunde der Wächter Romane von Lukianenko stellen:

    Ja! Es ist ein neuer Band!

    Ein Geschöpf aus dem Zwielicht taucht auf, denn ein Prophet ist erschienen. Er wählt die Seite des Lichts und die Nachtwache gewährt ihm also Ausbildung. Doch: Das Geschöpf aus dem Zwielicht tritt immer auf den Plan, so ein Prophet auftaucht um: Diesen zu töten!
    Der Prophet muß seine erste Prophezeiung äußern und diese hat was mit Anton Gorodezki, dem "Helden" der Wächter Romane zu tun!
     
  14. Warum auch immer: Nachdem der Thread im worum lange nicht in Fahrt kam hat er in den letzten Monaten den Strang hier überholt.

    Ich muß dazusagen: Die dort beschriebenen Bücher sind unterschiedlich und eine angeregte Unterhaltung, wie hier mit dem (nicht despektierlich gemeint, liebe Damen!) "Tigerentenclub" ist dort auch nicht.

    Derselbe Thread, zwei völlig verschiedene Ausprägungen, was ich persönlich sehr geil finde!
     
  15. Wasndas? Geht über meinen Horizont ;)
     
  16. @Pingy
    Meine liebevolle Umschreibung einiger User die sich hier lang und brei und gern erwünscht austauschen! ;)
     
  17. Jarvis

    Jarvis Guest

    Versteh' ich nicht. Meinste da geht's mehr um hohe Literatur und hier nur um Krimis für Omas und leichte Trivialliteratur?
     
  18. @Jarvis
    Ich meine, das hier eine völlig anderer Diskussionstil herrscht. Die besprochene Literatur ist beinahe in den Strängen dieselbe. Nur der Diskussionstil ein völlig anderer. Und ich begrüße das ausgesprochen. Ich will es nicht anders haben! Im Gegenteil, ich will eher mehr davon und sage: Forza!
     
  19. Habe jetzt Ferien und möchte die Zeit nutzen, um etwas zu lesen. Gestern deshalb die Bücher "Fänger im Roggen" (Jerome David Salinger), "High Fidelity" (Nick Hornby) und, als Lektüre für den Englischunterricht, "Dead poets society" bestellt. :)
     
  20. Der britische Horrorautor James Herbert ist tot: Klick!

    Große Literatur hat er sicher nicht verfasst, aber unterhaltsam waren seine Werke, insbesondere die Ratten-Romane, allemal.