Wer liesst denn noch heutzutage?

Dieses Thema im Forum "Off Topic" wurde erstellt von Schmolle, 24. Juni 2008.

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  1. Ebenfalls, und war auch nicht so begeistert. Die Dan Brown Sachen sind mir mittlerweile einfach zu langweilig geworden. Ist quasi immer das gleiche.
     
  2. @jarvis und La mariposa
    Oh interessant. Das wußte ich alles nicht. Ich hatte eher im "Verdacht" (habe keinen sprach- und literaturwissentschaftlichen Background, bin autodidakt) das das Wort "Märchen" evtl. auch was mit den (Nacht)mahren zu tun hat, befaßte mich dann etwas damit, und fand dann raus, daß es einfach ein recht altes Wort ist. Im Sprichwort "Es ist eine Mär!" spiegelt sich die Bedeutung wohl eher wieder.
    Interessant beim Deutschen Wort für "phantastische Erzählungen" ist für mich halt das es "ohne Feen" auskommt :)
    Das mit dem französischem Ursprung für ein englisches substantiv finde ich nicht sooooo sensationell (einiges im englischen ist wohl französischen/romanischen Ursprungs) war aber überrascht zu lesen, das es bei fairytale so ist.
    Danke! Wieder was dazugelernt!
     
  3. In der Hinsicht sind die Deutsche und die Englische Sprache (sorry, den Anglizismus, Sprachen groß zu schreiben, werd ich mir wohl nie abgewöhnen) absolut gegensätzlich. Es hat sich zwar durch Übernahme und Eingliederung von Begriffen aus anderen Sprachen ein wenig geändert, aber im Grunde genommen stimmen die Thesen, dass die Deutsche Sprache eine germanische Sprache mit romanischer/lateinischer Grammatik und die Englische eine romanische Sprache mit germanischer Grammatik ist, ziemlich gut.
     
  4. Jarvis

    Jarvis Guest

    AHHHHHHHHH!!!! Englisch ist doch keine romanische Sprache!!!!!!

    Da gehen bei mir die Alarmglocken los! Englisch ist eine germanische Sprache, das wird dir jeder Sprachwissenschaftler bestätigen. Die französischen (und damit romanischen) Entlehnungen kamen vor allem durch die Normannen nach England.
    Das Altenglische entstand (so die These) aus dem Indogermanischen, von dem man nicht sagen kann, wie es klang, geschrieben wurde etc. weil damals noch nix aufgeschrieben wurde. Es gibt die These, dass die germanische Sprache sich mit der der Kelten gemischt hat, dann noch eine Prise Latein (Rom war ja noch groß und kämpfte gegen Asterix und Co.) und schließlich noch durch die Wikinger Skandinavisch dazu kam. Französische Entlehnungen kamen wie gesagt durch die normannische Eroberung. Da kam ein Haufen Wortschatz rüber. Du kannst bei fast jedem heutigen englischen Wort ganz gut nachverfolgen, wo es herkommt und wie es sich vom Ursprung entwickelt hat. Aber es bleibt dabei: Englisch ist eine germanische Sprache mit romanischen, keltischen und skandinavischen Einflüssen, die durchaus einen ziemlich großen Anteil haben. Dabei geht es um die gemeinsamen Wurzeln und nicht um die heutige Lexik. Da kannst du dem Englischen noch so viel Französisch reinhauen wie du willst. Es wird nie romanisch. So was kann man darin sehen, wo manche Entlehnungen angewandt werden. So sind die Namen der Bauernhoftiere meist noch aus dem Germanischen abgeleitet (cow), während das Nahrungsmittel (beef) aus dem Romanischen stammt. Es sind meist Wortschatzgebiete in denen die fremde Sprache eingegriffen hat, einfach um Dinge besser oder anders beschreiben zu können. Ähnlich sieht es bei kirchlichen Wörtern aus, wo viele Wörter aus dem Lateinischen und/oder dem Griechischen stammen.


    Davon abgesehen ist unsere Grammatik und die altenglische Grammatik äußerst ähnlich, sind also beide Germanisch. Die romanische Grammatik ist grundlegend anders, wenn ich mir da Dinge wie Subjunktiv oder den Unterschied zwischen verschiedenen einfachen Vergangenheitsformen ansehe. Oder den Genus, der absolut unterschiedlich ist. Oder die Mehrzahlbildung... oder den Satzbau...
     
  5. la_mariposa

    la_mariposa

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    Die germanische Sprache selber hatte ja schon keltische Einflüsse. :) Und man müsste auch noch dazu sagen, dass "Skandinavisch" auch nicht so viel mit den Sprachen zu tun hat, die man heute dort spricht, sondern, dass es sich um Old Norse handelt.


    Dass Englisch französische Elemente enthält kam ja eigentlich auch - im Vergleich zu Sprachenbildung - recht spät. Die normannische Besetzung kam erst im 11 Jh AD. Altenglisch ist min 600 Jahre älter.


    Und ja, Altenglisch ist für Deutsche sogar meist vergleichweise einfach zu lernen. Ich habe es trotzdem gelassen. :lol: Älter als die englische Renaissance muss die Literatur für mich nicht sein... ;)
     
  6. not sure if you're serious... :lol:

    btw: in der zeit, in der du dich für das großschreiben der adjektive entschuldigst, hättest du längst eben diesen fehler korrigieren können ;)
     
  7. la_mariposa

    la_mariposa

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    Ganz ehrlich - Deutsch/deutsch verwirrt mich aber auch immer und dann nehme ich im Zweifwelsfall die Großschreibung, obwohl ich der Meinung bin, dass das früher nicht der Fall war. :zweifeln: Aber es wirkt sich doch aus, wenn man nur noch Chat- und Forendeutsch schreibt. :roll:
     
  8. Das finde ich auch ziemlich krass, wie schnell man im Ausland die Feinheiten der deutschen Sprache verlernt. Ging mir z.B. nach einem Auslandsjahr in der 9. Klasse so. Danach waren die Einsen im Diktat erstmal für eine ganze Weile passé, da sich immer ein einziger Fehler mit einschlich :roll:.

    Ansonsten finde ich das typische Foren- und teilweise auch Emaildeutsch eine totale Unsitte. Interessanterweise kenne ich eine ganze Menge Literaturwissenschaftler, welche in Emails generell nur klein schreiben... nehmen die das Medium nicht richtig ernst ?! :lol:
     
  9. Bei mir hat Werder dafür gesorgt, dass ich, wenn ich mich nicht gründlich konzentriere, sehr oft Schaaf statt Schaf schreibe.
     
  10. :p
    spiegel.de: Studenten-Mails an ihre Dozenten Betreff: Argh!

    :D

    Ich musste es mir nach Irland auch wieder antrainieren :D Gibt aber einen Grund, warum ich meine Zulassungsarbeit auf Englisch schreibe :cool:
     
  11. -ju-

    -ju-

    Ort:
    Essen
    Ich such schon seit Monaten den Namen und Autor von einer Kurzgeschichte, vielleicht hab ich bei euch Belesenen ja Glück und irgendwer kennt die Geschichte.
    Ist irgendwie eine Gruppe Leute aus der Zukunft und die reisen mit einer Zeitmaschine in die Vergangenheit und landen da zu Zeiten von Jesus, lernen Jesus glaube ich auch kennen und verkehren da mit den Jüngern. Und am Ende geben sie einem Mann namens Judas 30 Silberlinge.

    An mehr erinnere ich mich leider nicht. Das war aber irgendwie eine amüsant geschriebene Fantasy/Science Fiction-Geschichte, es kann sein, dass in dem Buch auch Geschichten von Terry Pratchett waren, aber ich bin mir nicht sicher, habe sämtliche Kurzgeschichtenbücher von Pratchett und anderen Autoren aus der Richtung, die ich hier habe, durchgeguckt, aber ich find die nicht mehr wieder.
     
  12. Was die Sprachentwicklung anbetrifft in England kann man daran ebenhalt auch erkennen, wer da alles "rüberrockerte". Das altenglische ist ja fast wie das plattdeutsche.
    Die keltischen Einflüsse in der indogermanischen liegen ja quasi auf der hand, da die kelten ja auch zu diesen Völkern gerechnet werden. Und entweder früher als die germanen da waren oder aber das herrschaftsvolk darstellten, was die sprache bestimmte.
    In der normannischen zeit so auch richard Löwenherz sprach der Adel französissch/altfranzösisch und der Pöbel eben halt die englische Sprache. Schriftsprache war entweder Latein/Griechisch/ oder französisch. Das wurde ja erst ganz später anders.
    Zu Zeiten des Sonnenkönigs war die gängige Hofsprache beinahe überall in Europa französisch, noch/schon an Freidrich des II Hof wurde. Im kölschen haben sich viele französische Begriffe z.B. "eingeschlichen". Das plattdeutsche und das friesische als auch das altenglische haben viele Ähnlichkeiten.
    Ist schon sehr spannend. Beschäftigt man sich mit Sprache dann beschäftigt man sich unweigerlich auch mit Völkern.
    Interessant finde ich so Inselsprachen, das Baskische z.B. ist ne eigene Sprache und der "ursprung" der Basken ist ungeklärt. Interessant finde ich auch das das finnische eher mit dem ungarischen verwandt ist als mit anderen slawischen oder aber germanischen sprachen (finnisch ugrische sprachen) aber das innerhalb dieser Sprachgruppe die Sprachen so extrem unterschiedlich sind.

    Oder ganz früher: Das Linear A und das Linear B als auch das Neogriechische trennen soviele Welten dass es verschiedene Sprachen sind. Neben Sprachen ist dann die Herkunft der Schrift interessant.

    @-ju-
    Hört sich fidel an, die Geschichte. Ist mir unbekannt. Ich reiche die Frage weiter!
     
  13. Den zweiten Teil namens "schwarzer Mond über Soho" habe ich gerade durch und fand ihn größtenteils ebenso gelungen wie den ersten Band. Die Hauptfigur ist aufgrund der Ereignisse im ersten Band weniger als Lehrling unterwegs, sondern bekommt mehr Eigenständigkeit zugestanden. Etwas unangenehm stieß mir auf, dass der Band wohl mehr oder weniger die Überleitung zum - noch nicht in Deutschland erschienenen - dritten Teil ist; das Ende ist für meinen Geschmack zu abrupt und zu offen.
     
  14. Ich lese gerade Roald Dahl- Bücher in Vorbereitung auf das English Literature- Staatsexamen :cool: Es gibt schlimmeres :D
    Zum Beispiel Bücher über die Stasi für das Geschichts- Staatsexamen :ugly:
     
  15. http://www.scifinet.org/scifinetboard/topic/5508-buchsuche-zeitreise-zu-jesus/

    Hast du hier schonmal geguckt? Da werden 3 Geschichten vorgeschlagen. Mit google-Suche in 3 Stichworten. :cool: ;)
     
  16. Jarvis

    Jarvis Guest

    Hab zum Geburtstag den ersten Band vom Graphic Novel The Dark Tower bekommen: The Gunslinger Born. Nette Umsetzung von Marvel, wobei man vieles rausgelassen hat (verständlich aber).
    War mir grafisch aber ab und an zu öde. Totaler Zoom auf Gesichter, abgedunkelte Köpfe, dass man quasi von der Person nur die Silhouette erkennen kann. Ist ein nettes Gimmick zum 4. Dark Tower Roman. Hätte ich es gelesen, ohne die Romane zu kennen, hätte ich wohl nix verstanden...
     
  17. -ju-

    -ju-

    Ort:
    Essen
    Nein, die sind es aber leider alle nicht. Hab schon seit mehreren Monaten google bemüht, aber nicht das richtige gefunden.
     
  18. Schade. Wäre ja auch zu einfach gewesen. :)
     
  19. @jarvis
    Der erste Band der Dark Tower Comic Reihe ist quasi ein Cliffhanger. Die weiteren Bände sind eigenständiger, die Story von Roland bevor er gen Westen marschiert wird erzählt.
    Die Umsetzung finde ich persönlich recht stark. Hat den Charakter von Screenshots/Einzelbildern aus einem Film. Daneben die ungewöhnlich entweder sehr grelle aber auch manchmal sehr düstere Hintergrundcolerierung gibt dem ganzen ein eigenleben - damit ist "Mittwelt" farblich gut eingefangen, finde ich!

    Für die "Wächter der Nacht" Freunde gibts gute Neuigkeiten. Der Zyklus von Sergej Lukianenko hat einen Sequel bekommen: "Wächter Des Morgens" - für die Seite des Lichts sowie der des Dunkels ist diese Bemerkung allerdings vernachlässigenswert und nicht von Belang! :D