Wer liesst denn noch heutzutage?

Dieses Thema im Forum "Off Topic" wurde erstellt von Schmolle, 24. Juni 2008.

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  1. Masa

    Masa

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    Ich denke auch, dass Kinder, die sehen, was man mit Büchern anstellt, auch eher den Zugang dazu haben.
    Aber ob man deswegen nun liest, weil die Eltern lesen, bezweifle ich.
    Ich bin mit 3 Brüdern aufgewachsen.
    Ich lese sogar den Text auf Waschmittelpackungen, weil ich Lesen liebe.
    Diese Leidenschaft teilt nur einer meiner Brüder - die zwei anderen sind entweder gänzlich uninteressiert am lesen, oder eben "nur" Comic-Fans geworden.

    Und nicht das es hier zu Verwirrung kommt: ich bin mit Weltliteratur aufgewachsen. Für uns gehörten Dichter a la Goethe und Schiller genauso zur Kindheit wie Märchen, Krimis, Fontane, Eco, Manns, etl ;)

    Es ist zu einfach fehlende Lesebegeisterung bei Kindern auf das Elternhaus zu schieben, das nicht liest. Vielfach sehe ich den Fehler eher darin, dass dem Kind nichts angeboten wird, was es interessiert.
    Wenn man sich nicht die Mühe macht zu erkunden was seinem Kind gefallen könnte und ihm dann gezielt diese Literatur zugänglich macht, wird man damit keine Lesebegeisterung schaffen.

    Beispiel dazu aus meinem Bekanntenkreis. Die Eltern echte Leser - Weltliteratur, Klassiker, Sachbücher. Beide Eltern Akademiker - also fehlende Bildung kann man da kaum anführen.
    2 Kinder, eines begeisterter Leser, schon in jungen Jahren Goethe-Fan ;)
    Das Geschwisterkind mochte Comics total gern, aber die Eltern hielten das für keine Literatur und zwangen dem Kind immer wieder pädagogisch wertvolle Kinderliteratur auf.
    Begeisterung kannst du so nicht hervorrufen.
    Jetzt als Erwachsener liest der Bekannte die Comics, die er als Kind nie lesen durfte, sammelte richtige Comic-Bücher und liest das ausgesprochen gern ;)
     
  2. la_mariposa

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    Ich durfte als Kind auch an den Computer. Im Grundschulalter habe ich übrigens leidenschaftlich gegen meine Mutter Age of Empires im Mehrspielermodus gespielt, gegen meinen Vater bin ich Colin McRae Rally gefahren.

    Gilt eigentlich auch als kontraproduktiv, oder? :D Aber ich denke die Mischung macht es. Bei uns gab es halt Bücher neben Comics, Brettspiele (kommt ja heute auch kaum noch vor :() neben Computerspielen, usw.


    Ich habe während der Unendlichen Geschichte richtig lesen gelernt und angefangen lange Bücher alleine zu lesen, aber abgemacht war mit meinem Papa immer, dass er mir dieses Buch zu Ende vorliest. Ich habe aber in der Zeit so ca. 20 eigene Bücher gelesen, weil er so lange brauchte. :lol: Und da mir das auch viel zu langsam war, hat mir das das Vogelesen bekommen komplett abgewöhnt. :lol:

    Das ist sowieso dämlich. Donald Duck, Mickey Maus, Asterix & Obelix, Tim & Struppi waren alle ein großer Bestandteil meiner Kindheit, und es hat mir auch nicht geschadet. ;)
     
  3. Falscher kann man es wohl gar nicht angehen. Erstens einmal, das früh "gebildete" Kind an dem anderen zu "messen", schlimm genug.
    Und dann einem Kind die Literatur aufzwingen. Ein bessere Möglichkeit, ihm die Lust am Lesen zu nehmen, gibt es nicht.

    Es hat noch keinem Kind geschadet, wenn es auch mal Comics liest. (Ich kann mich noch heute über Donald und Onkel Dagobert herrlich amüsieren und Alf, den Burschen von Melmac, habe ich auch als Buch gelesen - und natürlich auch die Fernsehserie reingezogen -). So what? Meine Seele hat weiter keinen Schaden genommen.... Die Mischung macht es.
     
  4. la_mariposa

    la_mariposa

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    :tnx:

    Kommt auch immer auf die Situation an. Generell lese ich auch lieber anderes, aber als ich neulich mit Fieber im Bett lag, aufwachte und neben mir ein Tim & Struppi Comic lag, den meine Mitbewohnerin mir hingelegt hatte, hat es mir absolut den Tag versüßt. :D Im Bus kann ich z.B. auch nichts "Anspruchsvolles" lesen, weil ich sonst die Haltestelle verpasse. Aber manchmal habe ich schon das Gefühl mich für bestimmte Sachen schämen zu müssen. :unfassbar:
     
  5. Nö, da habe ich absolut kein Problem mit. Was ich lese, dazu stehe ich (ich "lese" auch beim Friseur die "Bildungsblätter". Wenn ich auch keinen Cent dafür ausgeben würde, das ist der richtige Ort, um sich über Königs und Möchtegern-Promis zu amüsieren). Sonst kann man ja gar nicht mitreden ....;)

    Ansonsten bin ich der absolute Stimmungsleser. Selbst wenn meine Favoriten Zeitgeschichte, Politik und Biographien sind, irgendwann fliegt das alles in die Ecke und dann kommt "Entspannungsliteratur", Krimis u.ä. (Und in der Weihnachtszeit kommt mit Sicherheit zum mindestens 3 Mal Grishams "Das Fest" (aber ganz klar auch Dickens "A Christmas Carol" :applaus:)

    Gottogott, wir haben ja schon Morgen ...
    Und Tschüss.
     
  6. Also lesen GELERNT hab ich an Straßenschildern in Kindergartenalter. Im späten Kindergarten- und frühen Grundschulalter hab ich dann Lexika verschlungen wie andere Romane. Dann hatte ich eine erstaunlich kurze Phase der typischen Kinderliteratur und hab...da bin ich mir jetzt im Jahr/der Klassenstufe unsicher, fällt aber ungefähr mit dem Erscheinen von die Gefährten als Film zusammen, zunächst den Hobbit und den Herrn der Ringe gelesen. Mit HP hab ich ziemlich sicher noch in der 4. Klasse angefangen und davon hab ich dann auch alle 7 Bücher gelesen. Zwischendrin gabs immer wieder Phasen, in denen ich sehr wenig gelesen hab, aber in jüngerer Vergangenheit hab ich überschneidend die Eragon-Reihe und Schätzing gelesen, von Schätzing zunächst den Schwarm, dann Nachrichten aus einem unbekannten Universum und zuletzt Limit. Mein Vaddi will mich jetzt an Follett ranführen, ich hab auch Sturz der Titanen hierher mitbekommen, bin bislang leider noch nicht zum Lesen gekommen. Die Klassische "ernste Literatur" hab ich jetzt weniger gelesen, meine Familie hat da naja nicht wirklich gar keinen, aber doch eher weniger Bezug zu und meine DeutschlehrerInnen hams mir dann völlig versaut. Lesen an sich ist in meiner Familie aber schon recht wichtig, also schon meine Oma liest viel, meine Eltern auch nicht gerade wenig und ich, wenn ich dazu komme auch. Aber das, was wir lesen, würde ich doch eher als "hochklassige Unterhaltungsliteratur" bezeichnen.
     
  7. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Es ist aber auch kein indiz dafür, dass das Kind diese Gewohnheiten annimmt. Meine Eltern sind Leser, mein Bruder ist ein Bücher-Junkie, meine Schwester liest ebenfalls sehr viel und ich ... hatte eine Phase zwischen 19-21 wo ich Stephen King gelesen habe. Das war es aber auch. Inzwischen lese ich nur noch viel im Internet aber interessiere mich absolut nicht für Bücher.

    Zudem: Videosopiele haben damals unter anderem meine Freizeit gefüllt, ebenso wie bei meinem Bruder. Gelesen hat er damals aber auch, so wie auch heute. Und auch die Videospiele gehören weiterhin zu seiner Freizeitgestaltung dazu.

    Bei der Entwicklung spielen zweifelsohne äußere Eindrücke eine Rolle. Aber wie so oft entwickelt sich auch jeder individuell, unabhängig von den äußeren Einflüssen. Aber sowas ist natürlich auch eine Frage des Charakters.
     
  8. Fazit:
    Ein lesendes Elternhaus ist keine Garantie, kann aber durchaus hilfreich sein !

    Für mich ist ein Haus ohne Bücher eben unvorstellbar, der Andere wird es nicht einmal wahrnehmen. Isso !
     
  9. gelöscht

    gelöscht Guest

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    So schaut es aus. Und jetzt gehe ich zum Arzt und werde dort den Stern lesen! :D
     
  10. Kein Fan vom "Goldenen Blatt" o.ä. ? Tztztztz; Du solltest Dich mal weiterbilden ......;)
     
  11. flava05

    flava05

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    Ein kleiner Traum von mir wäre es ja, eine eigene (wenn auch seeeeehr kleine) Bibliothek zuhause einzurichten. Vll ein paar hundert Bücher :) Mal sehen.

    Ich habe mich nun endlich mal überwunden, die Potter-Bücher zu lesen. Bin jetzt beim 3. Band und dieses finde ich bis dato am Besten. Hätte echt nicht gedacht, dass die einen so "fesseln" können. Klar, sie sind relativ einfach geschrieben (eben für heranwachsende jugendliche), aber mir gefallen sie.

    Ich persönlich finde allerdings auch, dass man jetzt nicht nur solche Fantasy Bücher lesen sollte, sondern dann eben auch etwas, was einem etwas beibringt. Sach- und Fachbücher (+ Biographien/Allgemeinwissen).
    Die Abwechslung macht's :)
     
  12. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Ich wiederum finde das jeder das lesen sollte was er mag, denn Lesen soll ja Spaß machen.
     
  13. :daumen: Fachbücher hab ich schon für die Uni, die muss ich nicht noch privat lesen. Was Sachbücher angeht, da kann ich Nachrichten aus einem unbekannten Universum von Schätzing empfehlen. Darauf passt der Begriff "Sachroman" ganz gut, weil es wie ein Roman geschrieben ist ohne, dass der Sachbuchcharakter verschwindet.
     
  14. flava05

    flava05

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    So kann man es natürlich auch sehen. Gar keine Frage. Ich frage mich dann allerdings auch manchmal, was ich meinem Kind eigentlich antworten soll, wenn es mich fragt warum der Himmel blau ist, wie Wolken entstehen, wie der Nebel zustande kommt usw. :) Ich bin mir ziemlich sicher, die einfachsten Fragen können längst nur die wenigstens beantworten. Auf den Kindergarten verlasse ich mich nicht :p
     
  15. Vor die richtigen Fernsehsendungen setzen. Es gibt es noch, das hochwertige Kinderfernsehen. Es hat sich gehalten. Nur breiten sich die Verblödungssendungen/-Serien inflationär aus.
     
  16. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Also für Kinder sich mit solchen Wissensbüchern befassen, finde ich aber auch noch was anderes als jetzt selber auf Krampf sich irgendwas zu suchen, wo man unbedingt einen Lerneffekt haben will.

    Für meinen Neffen haben wir auch schon etliche Bücher im Schrank, die etliche Dinge erklären. Dann zusammen mit dem Kind das zu entdecken, finde ich persönliche ne tolle Sache. Hat aber dann mit dem eigentlichen Lesen, für mich nicht mehr so viel zu tun!
     
  17. Wie ich schon sagte, das wäre genau das richtige Mittel, um einen Kind das Lesen zu vermiesen. Wenn man dann merkt, dass ein Kind Interesse hat, bieten sich zig Bücher "so nebenbei" an.
    Meine Mama hat mir z.B. "Das Findelkind vom Watt" und "Hilfe, mein Gefieder ist voll Öl" (beides Bücher die "spielerisch" darüber informieren, wie durch eine kaputte Umwelt für die Tiere das Leben zur Qual werden kann).

    Später habe ich dann solche Bücher wie "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" und die Nachfolgebände bekommen; Literatur, die sich aus Sicht eines Mädchens mit unserer jüngeren Geschichte befasst. Leider gibt es immer weniger Buchhändler, die diese Bezeichnung verdienen und hilflosen Eltern behilflich sein können.
    Alte Weisheit: Lesen muss Spaß machen, erst danach kann man auch davon profitieren.
     
  18. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Leider ist bei meinem Hausarzt immer nur die aktuelle Ausgabe da und der Stern wurde bereits gelesen. Also musste ich auf ne Alternative zurückgreifen, was dann eben bspw. das goldene Blatt gewesen wäre. Rate mal was ich gemacht habe ... richtig, Handy raus und den Kicker angesteuert. ;)

    Morgen beim Chirurgen gibt es dann wieder die letzten vier Ausgaben vom Stern und somit werde ich wohl auch einen abbekommen.
     
  19. Das mach mal, habe ich auch. Je mehr Bücherregale, je weniger mußt Du tapezieren ;)
     
  20. la_mariposa

    la_mariposa

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    Ich finde es gibt noch hervorragende Buchhandlungen. Meistens ist der Service im Einzelhandel besser und ich vermeide Thalia & Co, aber auch bei letzteren gibt es gute Buchhändler.

    Ich bin zwar "Hobby-Buchberater" und treffe angeblich auch meistens ganz gut (es sei denn die Leute sind nur zu nett mir die Wahrheit zu sagen). Aber in bestimmten Genres kenne ich mich einfach nicht aus. Wenn ich sowas verschenken will, gehe ich zum Einzelbuchhandel meines Vertrauens und die haben bisher immer ins Schwarze getroffen. :)

    Schön, dass er so eine Tante hat. :) Was ist Was? gehört immernoch zu meinen besten Kindheitserinnerungen und ich glaube meine Mutter hat auch noch einiges daraus gelernt ;)


    Darf ich den Spruch klauen? Wenn meine Eltern nochmal meckern (parke meine Bücher immer bei ihnen, weil ich keinen Platz mehr habe ;)) dann würde ich das gerne mal bringen :lol: