Wer liesst denn noch heutzutage?

Ich habe mal wieder ein Entspannungsbuch gelesen, nämlich Becket´s "Kalte Asche" - ein spannender Thriller um eine Mordserie am nordwestlichsten Zipfel Schottlands. Protagonist ist hier ein forensischer Experte, der im Dienst der Polizei in Mordsachen ermittelt. Überraschendes Ende, soviel kann ich dazu sagen.

 

simon beckett macht im herbst mit mord am hellweg in dortmund station, da überlege ich zur lesung hinzugehen. habe bisher zwar noch keinen krimi von ihm gelesen, aber allein schon einen englischen roman vom autor vorgelesen zu bekommen reizt mich

 

Elend lange lag es schon in meinem Bücherregal, aber jetzt habe ich "Sofies Welt" endlich gelesen. Ganz nett, aber die "Philosophische Hintertreppe" von Wilhelm Weischedel ist mir doch lieber.

GWG Niedersachse

 

Moby Dick. Nicht zum ersten mal. Einfach immer wieder klasse.

 

Klingt gut, würd ich auch hingehen wenn das nicht zu weit von mir weg wäre.
Hab bisher die Chemie des Todes gelesen und krieg das neue wohl zum Geburtstag. Erstes fand ich auf jeden Fall super, hatte zwar von Anfang an schon ne Ahnung wer der Mörder war, aber insgesamt trotzdem ein super Buch!



Im Moment lese ich gerade Der Medicus von Noah Gordon. Ein SUPERBUCH! :applaus: Historisch sicherlich mal zu hinterfragen, wie viel Wahrheit ausm Mittelalter da noch drin steckt. Aber da kann ich ehrlich drüber weg sehen, da die Geschichte superfesselnd ist.
Der Nachfolger - Der Scharmane - liegt bereits hier
Werd dann mal ein ausführlicheres Fazit posten wenn ich ganz durch bin.

 

Der Medicus ist ein gelungenes und unterhaltsames Buch. Falls es Dir gefällt, empfehle ich für später, in dieser Reihenfolge: Der Schamane, Der Medicus von Saragossa (keine Verbindung zu Der Medicus). Du könntest auch mögen: Wolf Serno Der Balsamträger und Tod im Apotekenhaus vom selben Autor.

 

Danke für die Tipps!

Von Wolf Serno habe ich auch noch "Die Hexenkammer" im Regal stehen. Das hab ich bestimmt schon 3x bis zur Mitte gelesen und danach aus verschiedensten Gründen nie zuende geschafft (aber nicht, weil es nicht gut genug war). Ach ja, ein bisschen mehr Zeit wäre toll...

 

Zuletzt richtig gut gefiel mir "Tante Julia und der Kunstschreiber" von Mario Vargas Llosa. Der erzählende Ich ist ein Nachrichtenredakteur beim Radio in Lima. Er beschreibt den kometenhaften Aufstieg, die Persönlichkeit und Arbeitsweise des Hörspielschreibers Pedro Camacho ["...der Kunstschreiber"] und die eigene Liebesbeziehung zu seiner über 10 Jahre älteren Tante ["Julia"].

Jedes ungerade Kapitel im Buch setzt die Romanhandlung fort, jedes gerade Kapitel enthält eine literarische Fassung der Hörspiele des Pedro Camacho. Diese Hörspielideen sind eine Sache für sich - skurril, durchgeknallt, dramatisch, und zunehmend verworren - und handeln jedes mal von anderen Personen, die real in Lima leben könnten. Ich habe das Buch geliebt.

 

Hat schon jemand "Der kleine Bruder", das neue Buch von Sven Regener gelesen? Das Buch soll den mittleren Teil der Triologie abschließen, die mit "Neue Vahr Süd" und "Herr Lehmann" begonnen hat.

Speziell "Neue Vahr Süd" fand ich äußerst gelungen und sehr witzig.

 

ich hab die vorgänger nicht gelesen, aber im radio eine teil-lesung des autors aus dem neuen buch gehört. war okay.

 

Wir lesen im Unterricht gerade "Die Ratten" von gerhardt Hauptmann, weil es Abiturthema wird. Kennt ihr das?
Grausig. Ich finde solche sozialen Naturalismendramen einfach langweilig. Dass es schwer zu lesen ist kommt dazu. Ich bin keiner, der jegleiches Anspruchsvolle Buch ablehnt, auch in der Schule nicht, aber dieses Buch ist nicht mein Ding. Ich bin aber auch kein Freund vom Naturalismus.

 

Wir haben es schon gelesen (unsere Lehrerin hat die Reihenfolge der Themen geändert... wir machen jetzt Literaturkritik). Ich fand es ganz okay, allerdings waren wir alle froh, als wir endlich fertig waren.
Hast du Deutsch als Prüfungsfach? Erhöhtes Anforderungsniveau oder nicht? Wenn du mal irgendwie Denkanstöße brauchst, kannst du mir 'ne PN schreiben. Ich habe noch einige Analysen hier abgetippt rumfliegen und könnte sie dir mailen. Die verschiedenen Themen könnte ich dir dann sagen.

Wir lesen jetzt für Deutsch "Der Turm" von Uwe Tellkamp. Hat das jemand gelesen und kann etwas dazu sagen? Weil es so lang ist, werden wir alle wohl drei Kapitel zugeteilt bekommen und sie im Kurs vorstellen.

 

Ja, P2, somit erhöhtes Niveau. Ich komme mit dem analytischen kram aber ganz gut zurecht, fande das Stück nur langweilig. Wenn ich was brauche, melde ich mich, danke. Klappt aber bisher ganz gut.

 

ich habs auch behandelt...bin aber nur deutsch abdecker...so schlecht fand ichs gar nicht! habs sogar komplett gelesen !

 

Gut, man muss eben Naturalismus mögen.

 

Wir werden jetzt auch damit anfangen. Ich befürchte auch das ich es nicht mögen werde aber mal schauen.
Wir haben bis jetzt "Der Hofmeister" gelesen. Eins der wenigen Bücher die mir im Deutschunterricht wirklich gefallen haben.

 

Die Zeit in der der "Naturalismus" groß war war historisch gesehen eine sehr interessante (das "golden dawn" brach an: die Zeit zw. 1890 u.1914)
Zu den großen Naturalisten zählt man auch z.B. Samuel Taylor Coleridge, der u.a. "the Rime Of The Ancient Mariner" schrob und damit die Steilvorlage für ein großes Metal-Epos legte (Iron Maidens 14 Min. Stück gleichen namens! :applaus.
Aber auch der hier schon mal erwähnte "Storm" darf zu den Meistern des Naturalismus gezählt werden, insb. durch "Schimmelreiter".
Die Naturalisten wühlten sich - oft verquast: Eben durch die Natur gesprochen - durch nationale Tendenzen, wahrscheinlich wird diesem Abschnitt der Literatur nirgendwo mehr beigemessen als bei uns als (mit Ausnahme Nachkriegsliteratur).
Andere Zeitgenossen der Naturalisten: Fontane, Büchner.
Vorläufer der Naturalisten: Die "Romantiker" z.T. aber auch der Sturm und Drang. Aber auch Wagner dürfte zu diesem "Mief" einiges beigetragen haben.

Gegenparts: Ibsen und Nietzsche

 

Klugscheißer! Weiß ich selber.



Den Naturalismus als solchen finde ich auch alles andere als uninteressant. Die Bücher sind mir nur meist zu trocken. Der Schimmelreiter ist an vielen Schulen Pflichtliteratur. Ich habe ihn auch gelesen, müsste so 8. Klasse gewesen sein. Schon heftig sowas in dem Alter zu lesen.

Zum Naturalismus gehört aber auch eine möglichst realistische Wirklichkeitsdarstellung, dazu ein sozialer handlungsstrang. Viele Sachen sind deshalb detailliert dargestellt, ellemlange und detaillierte Regieanweisungen sind typisch, Dialekt ebenso (bei den Ratten u.a. recht deutlich).

Der Gedanke ist eigentlich der, dass es nicht um den Menschen als sensibles geht, sondern um das Umfeld des Menschen und wie dieses den Menschen beeinflusst, welche Auswirkungen dieser äußere Raum auf sein Handeln nimmt. So seh ich das.

Das ganze spielt sich dann häufig in einem Konflikt sozialer Schichten ab.

 

Leseratten die gerne einen Einstieg in die sogenannte "Weltliteratur" bekommen möchten, aber nicht genau wissen welches Buch die richtige Wahl ist, empfehle ich (falls nicht schon gepostet)

"Das Buch der 1000 Bücher" aus dem Harenberg Verlag.
"Werke, die die Welt bewegten. Autoren und Entstehung, Inhalt und Wirkung"

http://www.literaturtipp.com/rezensionen2005/harenberg.html

Zu finden sind sowohl Romane, Novellen, Lyriksammlungen, Kinderbuchklassiker, Sachbücher, Reiseberichte, Monografien als auch die großen anonymen Werke der Kulturgeschichte wie Bibel oder Koran.
In den Randspalten kann man kurze Auszüge aus dem Werk, Autorenzitate oder Äusserungen Dritter lesen.

Leider hab ich den Link nicht mehr in dem alle enthaltenen Bücher aufgelistet sind.

Ich besitze dieses Buch zwar selbst noch nicht, habe aber schonmal hineingesehen und werds mir dieses Jahr zu Weihnachten schenken lassen.

:applaus:

 

@zoggg
Danke für das Kompliment!

Als conferencier wollte ich der erlauchte Userschaft den Kontext "Naturalismus" ein wenig näherbringen - das ich dabei nebenbei klugscheißere war nicht die Intention, eher ein Nebenprodukt.

Danke!