Wer liesst denn noch heutzutage?

Dieses Thema im Forum "Off Topic" wurde erstellt von Schmolle, 24. Juni 2008.

Diese Seite empfehlen

  1. Jarvis

    Jarvis Guest

    Was ich nicht umsetzbar finde, ist die Tatsache, dass die Bücher nun einmal eine Geschichte beinhalten, die imho Bücher bleiben müssen. Ich weiß nicht, ob diese ganze Stephen King-Geschichte, der die Bücher schreibt, während sie als Charaktere im Buch agieren, funktionieren würde. Und auch der letzte Teil, als King selbst den Leser warnt, weiterzulesen... Solche Dinge finde ich ganz spannend und irgendwie nicht umsetzbar. Wenn ich einen Eddie lesen sehe: "Ich bin kein Charakter in einem Buch." hat das eine ganz andere Wirkung auf mich, als wenn ich eine Person auf dem Bildschirm den selben Satz sagen höre.
    Bei Die Unendliche Geschichte hat das zwar geklappt. Aber da gab's 'ne Rahmenhandlung...

    Außerdem glaube ich, dass der "Kampf" mit dem Crimson King nicht spannend genug für die Leinwand oder den Bildschirm ist. ;)
     
  2. Das mit dem Besuch bei Stephen King kann man doch ganz wunderbar lösen indem man es einfach so abdreht, als würden zwei Desperados aus dem wilden Westen bei einem menschen des 20ten Jahrhunderts klingeln. Da muß man nicht viel "rumtricksen". Diese Teile muß man halt dann entsprechend umgestalten, visuell machen. Oder halt weglassen oder umgestalten.

    @Boxmulla
    Kann sein, daß ich die mäkelige Fanschar überbewerte, yep.
     
  3. Ich lese momentan vor allem Fantasy-Romane. Zuletzt habe ich mit Geisterkrieger von Dan Abnett angefangen und es gefällt mir sehr gut. Ich denke da werde ich auch noch den Rest der Reihe lesen.
     
  4. Schreibe dann ruhig mal Rezensionen hier rein. Fantasy wird hier im allgemeinen immer gern gelesen!
     
  5. Momentan gehts bei mir etwas drunter und drüber. Bin gerade dabei zu lesen:
    "Das Trauma der Gewalt"- Wie Gewalt entsteht und sich auswirkt.
    Psychotraumata und ihre Behandlung.

    Da ich mich sehr für das Thema Psychologie interessiere möchte ich mich in das Thema hereinlesen und mich mehr darüber informieren.

    Desweiteren, aber das muss erst einmal warten, habe ich aus der Schule das Buch mitgenommen (gabs umsonst): Literatur in der DDR. Mal schauen was es so bringt :)

    Aber, und das hat dann auch wieder ein bisschen mit dem psychologischen Teil zu tun, es hat mich ein Thema heute gepackt. Ich weiß nicht ob euch "Der Fall Hinterkaifeck" etwas sagt?
    Jedenfalls hat mich dieser ungelöste 6 Fache Mordfall, von 1922 gerade gepackt. Es gibt extra eine Seite in der es nur darum geht, heißt man kann alles über den Fall lesen, sich informieren und mit anderen Usern austauschen. Und genau das habe ich vor. Ich möchte mich komplett in diesen Fall einlesen und dann mal schauen was wird. Es wird sehr viel Leserei sein. :)
     
  6. Wer ist denn der Autor vom "Trauma der Gewalt"?
     
  7. Horst Kraemer ist das.
    Kennst du das Buch?
     
  8. Ne, denke nicht.

    Die Preisfrage bei Psychologieliteratur ist die nach dem Stil. Wissenschaftliche Studie? Trivialer Zugang? Ratgeber? Theorienkonstrukt ohne Basis? Medizinische Einführung?


    Ich lese wie vor kurzem schon angedeutet Le Bons "Psychologie der Massen". Endlich, überfällig.
    Das ist über 100 Jahre alt und ein absoluter Klassiker mit großem Zeitgeist. Le Bon ist ein guter Beobachter und Analytiker.
     
  9. Horst Kraemer beschreibt die Verbundenheit zwischen Trauma und Gewalt, das die Gewalt die Ursache eines jeden Traumas darstellt. Natürlich ist der Typus der Gewalt in den Fällen unterschiedlich, ob nun naturbedingte Gewalt, Gewalt durch andere entweder körperlich oder durch verletzende Aussagen.
    Er nutzt hauptsächlich seine Erfahrungen als Psychologe, damit also auch die Studienlehren, die gelehrt werden. Des weiteren bringt er Beispiele seiner Patienten ins Buch mit ein, erklärt das Zustande kommen des Traumas, so wie die Folgen.
    Das Buch ist in 4 Teile aufgeteilt, einmal wie die Gewalt wirkt, dann wie Gewalt überhaupt entsteht, dann die Heilung von Gewalt, dann das Drama um das Trauma.
    Er stützt sich dabei auch auf die Aussagen anderer Psychologen, von denen er einige Zitate mit reinbringt.


    Scheint ein gutes Buch zu sein, also das von Le Bons. Werd ich dann mal, wenn ich wieder alle anderen Bücher hinter mir habe und die Themen vernünftig durchgearbeitet habe, auf alle Fälle in die Hand nehmen.


    Wird eine lange Nacht heute. Ich möchte heute noch anfangen, mich wirklich richtig in den Hinterkaifeck Fall einzulesen. Vor allem weil auch dort die Brutalität mit der der Täter vorgegangen ist, einen Auslöser gehabt haben muss, wobei mir vielleicht Horst's Buch eine wenigstens ganz kleine Stütze sein kann ;)
     
  10. Gewalt als Grundlage jedes Traumas würde ich so nicht unterschreiben. Bzw. nicht dann, wenn man den Gewaltbegriff nicht geklärt hat.

    Traumata können beispielsweise auch biologische Ursachen haben. Geburtskomplikationen können solche nach sich ziehen. Ein Traume bedeutet ja Druck - und sei es durch die Schädeldecke bedingt, die auf die grauen Zellen drückt. Oder aber man denkt an das "Schleudertrauma".
    Spricht der Autor von einer Art "psychologischen Druck" liegt er sicherlich nicht ganz falsch damit. Verallgemeinert bin ich da aber skeptisch.

    Halte uns auf dem Laufenden.
     
  11. :tnx: für diesen Einwand, bzw. Erklärung.

    Bin auch erst fast bei der Hälfte des Buches, mal schauen was noch kommt. Aber, vorne in der Beschreibung steht nämlich drinne:
    "Die Ursache eines Traumas ist immer Gewalt. Gewalt und Trauma sind eng miteinander verknüpft und bedingen sich gegenseitig."

    Bisher stand da noch nichts von ein Trauma durch "biologischer" Art. Da er sich auf das Trauma der Gewalt bezieht ist es schon verständlich, aber ich finde dann, wenn sowas auch "biologisch" gesehen möglich ist, sollte es nicht so verallgemeinert werden. Sonst entsteht eine falsche Sichtweise, ich zum Beispiel hab jetzt nämlich nicht daran gedacht, dass es auch biologische Ursachen haben kann.

    Naja, ich werde sehen was noch so kommt. Ich bin gespannt.
     
  12. Biologisch in "". ;)
     
  13. Von Trauma spricht man vor allem dann, wenn die Person sich in einer ausweglosen Situation befindet, die sie in Todesangst versetzt. Es ist vor allem dieses Ausgeliefertsein, sei es in einmaliger Form (Gewalteinwirkung, aber auch Naturkatastrophen) , oder in immer wiederkehrender Form (bei sex. Missbrauch), die in der Folge eine Posttraumatische Belastungsstörung hervorrufen kann. Mit Betonung auf "kann", denn nicht jedes Trauma verursacht die psychische Störung. DAS hängt von den Verarbeitungsmechanismen oder auch Resilienz der Person ab.
    Im allgemeinen gilt:
    Je jünger das Kind, desto schwerwiegender die Folgestörung.
    Je verständiger das Umfeld, z.B. durch Notfallseelsorger/Psychologen, desto besser die Verarbeitung.
    Je länger die Traumaeinwirkung, desto größer die Belastung.
     
  14. Geändert :)
    Du hast es aber nicht in "" ;)
     
  15. Resilienz, wie du weißt. ;-)

    Aber eben das ist eine klassisch psychologische-therapeutische Traumadefinition. Angesprochene Schleudertraumata belasten zwar auch psychisch, haben aber ihren Ursprung in einer anderen Dimension.


    Deswegen habe mich ergänzt, weil meine Formulierung etwas unsuutje war. :)
     
  16. :tnx:

    Das alles stand auch im Buch drin.
    Jeder geht anders mit den Auslösern des Traumas um. Die einen Verdrängen es, schieben es auf. Wollen einfach nur vergessen. Und da kann das Trauma ja noch Jahrzehnte später auftreten, da wurden ein Fall von dem Autor beschrieben. Und vor allem kann so ein Trauma sich in den Jahren ja noch vergrößern. Eine kleine, scheinbar gar nicht so große Situation kann schwerwiegende Folgen haben und ein Trauma mit sich ziehen. Da liegt denke ich auch ein Gefahrenfaktor. Man selbst nimmt die Situation wahr und auf, aber unterbewusst und so, dass man nicht erkennt, was die Situation in einem auslöst. Das sie eben die Folge hat zu einem Trauma zu führen.

    Andere Stecken so ein Trauma, so eine Gefahrensituation, einfach besser weg, wie du schon sagtest, aufgrund der Verarbeitungsmechanismen.
     
  17. Achso, na dann ;)
     
  18. @werdergirl
    Hinterkaifeck sagt mir etwas. Gibts zwei Filme davon, die beide von sich behaupten auf das in den späten Nuller Jahren dieses Jhdt. erschienenen Buch über den tatsächlichen Mordfall im letzten Jahrhundert (bis heute nicht aufgeklärt) zu beruhen.
    Ich habe mich ne zeitlang lesemäßig intensiv mit Serienkillern beschäftigt und so typische Genre Literatur darüber bei mir rumzustehen (The Family, Kaltblütig, Das Bch von Robert Ressler, einem ehemaligen FBI Profiler, Ein Buch über Jeffrey Dahmer und ein paar andere) und gelesen. Da war ich Anfang zwanzig. Als ich in einem Vorspann irgendeiner DVD den Film mit Monika Bleibtreu und Alexandra Maria Lara als Trailer sah, dachte ich mir, den mußte mal angucken.
    Beängstigend in der Tat (Der Film Tannöd). Das Buch dazu auch. Der Film "Hinterkaifeck" fiel dagegen ab (der behandelt denselben Fall, ist aber irgendwie "Mummenschanz").
    Da ich mich mit Mythologie/europäishe Frühgeschichte ab Bronzezeit beschäftige, fällt auch irgendwann der Name C.G. Jung, der in einem seiner Werke auch den "Trickster" als einen Archetypus vorstellte (Kommt in vielen Mythologischen Stoffen der Frühkulturen, der Antike als auch bei den "naturvlökern" auf allen Kontinenten vor. Loki, Hermes, Pan, Enki (summerischer Gott), Anansi (afrikanische Gottheit), Trickster (bei den Nordamerikanischen Indianern wird er oft auch so genannt, oft in Form eines Coyoten).

    Ich kann dazu wenig sagen (von der psychologischen Seite her). Psychologie ist eher "nicht so meins". War Jung nicht der, der das "Unterbewußtsein" weiter versuchte zu ergründen, inwieweit es "Triebfeder" eines jeden von uns ist?

    Mit Serienkillerthematik habe ich dann irgendwann aufgehört - ist mir zu schauderhaft gewesen. Deutschland hat auch ein paar Fälle: Hamann und Honka und dann eben jenen Fall Hinterkaifeck.

    Das jüngere Buch über den Fall Hinterkaifeck heißt "Tannöd". Monika Bleibtreu spielt in diesem Film ihre letzte Rolle. Sehenswert. Sehr düster und spooky.
     
  19. :tnx:

    Den Film "Tannöd" werde ich mir auf jeden Fall ansehen. Ich denke den Film "Hinterkaifeck" werde ich mir auch angucken, auch wenn er etwas abfällt. Aber ich möchte so intensiv in das Thema reingehen, dass ich mir alles mögliche ansehen möchte und versuchen so viele Details wahrzunehmen wie es nur geht.
    Bisher habe ich die Darstellung der Tat in der 45 Minütigen Reportage "Der Fall Hinterkaifeck" angesehen.

    Es ist wirklich schaurig. Ich hab mir gestern Abend gegen 12 Uhr noch die Chronologie der Familie und die wichtigen Menschen drumherum angesehen und einfach von den Tagen vor der Tat und nach der Tat. Auch wenn das schon so lange her ist, bereitet es doch noch Gänsehaut.

    Also Jung kenne ich ehrlich gesagt nicht, da ich auch was die Psyche betrifft, gerade erst anfange. Wobei mir der Name doch etwas sagt, aber nur vom Hören.

    So ein Themengebiet wie Serienkiller halte ich eigentlich auch für sehr Interessant. Mit dem Thema habe ich mich noch gar nicht beschäftigt, aber wenn ich jetzt richtig in den Psychologischen Bereich reingehen sollte, werde ich früher oder später auch irgendwann auf das Thema treffen.