Viktor Skripnik (Trainer Metalist Kharkiv/Ukraine)

Dieses Thema im Forum "Ehemalige Werderaner" wurde erstellt von gelöscht, 18. Dezember 2012.

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Mit Skripnik in die neue Saison?

  1. Ja!

    92 Stimme(n)
    20,8%
  2. Nein, ein neuer Trainer muss her!

    351 Stimme(n)
    79,2%
  1. Minko

    Minko

    Ort:
    Bremen
    Diese Konstellation halte ich für wahrscheinlich. Sinnvoll finde ich sie auch nicht.
     
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  2. DR AKR

    DR AKR Guest

    Selbstverständlich gingen die Performances der vergangenen Saisons uns Werderfans an die Nerven. Zuletzt wurden in 6 Saisons in Folge unbefriedigende sportliche Ergebnisse erzielt. Die Ursachen dafür waren vielfältig. Letztendlich kann man konstatieren, dass wir derzeit den Preis für die letzten guten Jahre bezahlen.

    Als Werderfan wurden wir in den fast 30 Jahren nach dem Wiederaufstieg weit über das Erwartbare hinaus mit Erfolgen, oft schönem Fußball und unglaublichen Erlebnissen (Wunder von der Weser) verwöhnt. Gerade deshalb steht uns in weniger erfolgreichen Jahren ein wenig Demut gut zu Gesicht.

    Reflektieren wir mal die 30 Jahre und fragen uns mal, wodurch diese Erfolge waren möglich waren. Es war die besondere Herangehensweise an die Herausforderungen, es waren innovative Überlegungen und deren Umsetzungen, es waren kluge und nachhaltige Personalpanungen, es waren Vertrauen, Geduld und Konsequenz. Kurz, es war die eigene Werder-Philosophie, die es erlaubte, als Aufsteiger direkt in den Uefa-cup zu gelangen, sich in Liga. Pokal und Europapokal zu etablieren, langsam aber stetig zu wachsen.

    Die Probleme, unter denen wir noch heute leiden, begannen genau dann, als man auch finanziell mit den "Großkopferten" mithalten wollte und die eigene Philosophie vernachlässigt hat.

    Wir dürfen davon ausgehen, dass die Entwicklung der vergangenen Jahre auch den Verantwortlichen genauso an die Nerven gegangen ist, wie uns Fans. Wir dürfen davon ausgehen, dass sie ihre Entscheidungen, gerade vor dem Hintergrund der oben beschriebenen Erfahrungen, nach bestem Wissen und Gewissen zu Gunsten des Vereins treffen. Das betrifft auch die Personalie Skripnik. Ob ihre Hoffnungen und Erwartungen tatsächlich erfüllt werden, steht auf einem anderen Blatt.

    Die Art und Weise, wie die handelnden Personen hier attackiert werden, geht überhaupt nicht. Man kann viele persönlich verletzende Postings durchaus mit dem von Dir angemahnten Abwurf von Gegenständen vergleichen. Auch in sozialen Medien darf die persönliche Schmerzgrenze nicht überschritten werden. Darauf hat die Moderation eines Forums zu achten und mit gutem Beispiel voranzugehen.

    Der hier häufig und stark kritisierte AR-Chef Bode hatte für sich und seine Familie eigentlich eine andere Lebensplanung vorgesehen als eine Funktionsstelle bei Werder. Warum übernimmt er diese Stelle trotzdem? Weil ihm der Verein am Herzen liegt, weil man ihn mehrfach dazu gedrängt hat. Warum sollte der eine für Werder angeblich von Beginn an bedrohliche Entscheidung treffen? Warum sollte er Werder schaden wollen? Ähnliches ließe sich auch über Baumann und andere Verantwortliche sagen. Dass Werder sie versorgen müsse, kann man bei Bode und auch Baumann mit großer Wahrscheinlichkeit ausschließen.

    Skripnik ist sicher nicht der kompetenteste Trainer der Liga. Offenbar entspricht seine Arbeit derzeit aber genau der Zielsetzung der Verantwortlichen. Dazu zählen ganz sicher neben sportlichen Vorgaben auch Attribute wie Ruhe, Verlässlichkeit Akzeptanz der vereinsinternen Gegebenheiten und Philosophie. Man kann sich in dem Zusammenhang nichts Gegensätzlicheres vorstellen als einen, hier auch kürzlich wieder vorgeschlagenen, Magath und seine z.B bei Schalke praktizierten Personalpolitik. Einen zweiten Fall "Dutt" möchte man ganz sicher ebenfalls und ebenso vermeiden wie ständige Trainer-Rochaden. Durchlässigkeiten, Homogenität, Konstanz wie etwa bei Barcelona sind das Ideal.

    Bei allen Zweifeln an den aktuell Verantwortlichen, ihren Zielen und deren Umsetzungen, darf man den Verantwortlichen den guten Willen nicht absprechen. Bei allen Zweifeln insbesondere an Skripnik bleibt festzuhalten, dass er den hier zuletzt mehrfach als aussichtslos dargestellten Klassenerhalt mit diesem Verein schon zweimal, unter schwierigsten Bedingungen, realisiert hat. Ein drittes Mal ist ihm durchaus zuzutrauen. Auch wenn ich persönlich glaube, dass die Unruhe im Umfeld des Vereins nicht ohne Wirkung bleiben wird.

    Schaun'mer mal.

    PS: Es sitzt übrigens niemand neben mir, der mir diesbezüglich irgendwas geflüstert hätte.
     
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  3. Minko

    Minko

    Ort:
    Bremen
    Wie unkritisch kann man eigentlich sein, um der Zugrunderichtung unseres Vereins auch noch zu applaudieren?

    Mir erschließt sich das nicht.
     
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  4. Die Wirklichkeit sieht leider anders aus und das ist das Problem von Werder Bremen. Immer die Abschweifungen in die Vergangenheit. Der Fußball und die damit verbundenen Gelder haben sich weiter entwickelt und Werder ist irgendwie stehen geblieben. Es wäre mal sinnvoll, wenn auf jeder Position auch mal Fachmänner tätig werden. Entweder, die ihr jeweiliges Tätigkeitsfeld von der Pike gelernt haben oder zumindest länger in diesem Zweig gearbeitet haben und nicht erst lernen müssen.

    Nach Baumanns Abgang als Spieler wurde zum Beispiel die Position 6 gar nicht mehr richtig besetzt. Dann wurden Spieler verpflichtet, wo schon ein durcheinander herrscht, wem er nun gehört (C. Alberto). Da hätte ich dann die Finger davon gelassen. Dazu noch Charakter schwache Spieler, die intern schon für Ärger in anderen Clubs gesorgt haben. Das sind Gelder, die man einfach so zahlt ohne groß zu überlegen.

    Aus diesen Fehlern sollte man endlich mal lernen und nicht ständig wiederholen. Warum verlängert man mit einem umstrittenen Trainer so früh? Da hätten sie auch mal die ersten Spiele abwarten können und dann wäre noch Zeit genug gewesen. Gruß Franky
     
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  5. Bremen

    Bremen Moderator

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    Ich gebe Dir vollkommen Recht, bei einem erneut blutleeren Auftritt wird gar nichts passieren - zumindest in der Werder-Familie nicht, weil man sich wieder in seine Wagenburg zurückzieht und den Sturm aussitzt. Idealerweise ist dann ja auch Länderspielpause, so daß die Wogen eine Woche mehr Zeit zum Glätten haben. Egal kann/sollte uns Fans ein erneut blutleerer Auftritt dagegen nicht sein.
     
  6. Punkt 1: Ich finde es nicht so toll, wenn man einen längeren Beitrag despektierlich bewertet, ohne sich inhaltlich damit auseinander zu setzen, @Minko.
    Punkt 2: ich würde jedem Verantwortlichen des SVW in sein Stammbuch schreiben, dass er nach bestem Wissen und Gewissen für den SVW handelt. Inwieweit das jetzt seine Lebensplanung beeinträchtigt, vermag ich nicht zu bewerten.
    Punkt 3: Ich will nicht jeden einzelnen Satz bewerten, aber dieser Post beschreibt den Verein SVW recht gut. Inhaltlich sind wir in der Bewertung der letzten Jahre auseinander. Ich will es zunächst global begründen:
    - der Fußball in D ist die Nummer 1 aller Sportarten. Er hat mittlerweile eine hohe sport- und wirtschaftspolitische Dimension angenommen. Damit einhergehend haben sich die Geldflüsse entsprechend dramatisch verändert. Das führt zwangsläufig zu einer Veränderung des Binnenverhältnisses Arbeitgeber zu Arbeitnehmer. Der Duktus dieses Posts beschreibt den Verein SVW aber nicht das mittelständische Wirtschaftsunternehmen mit der GmbH & Co KG aA. Werder versucht seit Jahrzehnten den Spagat zwischen dem familiärem, sozialdemokratischen Anspruch und der KG. Anstatt den Gestaltungsmöglichkeiten dieser o.g. Gesellschaftsform Rechnung zu tragen (Investoren, strategische Partnerschaften etc), hat man sich auf die Fernsehgeldtabelle als Hauptfinanzierungseinnahme festgelegt, die immer an den sportlichen Erfolg gekoppelt ist. Ergebnis: Kein Erfolg weniger Geld und die Abwärtsspirale nimmt dann richtig Fahrt auf, was wir hier seit Jahren erleben müssen. Die Möglichkeiten es anders zu machen, haben andere Bundesligisten ihnen vorgemacht.
    Punkt 4: das ist kein neues Szenario für Werder! 1996 nach dem Abgang von OR sah es bis 1999 hier genauso aus. Die Älteren erinnern sich. Damals waren KDF und WL die Krisenmanager. 2013 waren sie es wieder und haben nichts dazugelernt.
    Punkt 5: Skripnik ist 49 Jahre alt und somit kein heuriger Hase mehr. Er hat in der Jugend das sowjetische autokratische Sportförderungssystem am eigenen Leib erfahren. Diese Erfahrungen prägen. Das muss man von der jetzigen unsäglichen Staatsdoping-Diskussion loslösen. VS hat für sich selber trotz zig Jahren in D entschieden, seine sprachlichen Defizite nicht auszugleichen. Damit beraubt er sich des wesentlichen Mediums Sprache. Ich gehe soweit, dass die letzte RR in der Gruppendynamik mit der entsprechenden Sozialhygiene im wesentlichen von CF und CP vollzogen worden ist. Ein Juno ist zB ausgeschert. In diesem Konstrukt funktioniert ein VS sehr wohl und seine Schwächen kommen nicht so zum Tragen. Er selber hat aufgrund seiner verbalen Limitiertheit den Fehdehandschuh an die Medien in den Ring geworfen. Für Sportjournalisten, die sich nur über Schlagzeilen definieren, ist das ein gefundenes Fressen. FB hat mit einer gewissen Naivität geglaubt, dass man mit einer VVL das Problem kaschieren kann.
    VS muss im Grunde genommen, alle Spiele deutlich positiv gestalten, um aus der Kritik zu kommen. In Lotte allerdings hat er schon ein richtig negatives Statement abgegeben. Der Brummkreisel dreht sich um VS und Werder ist mittendrin. Das Heft des Handelns liegt nicht mehr bei ihnen. Die Wahrscheinlichkeit eine HR wie die letzte zu erleben, ist sehr hoch. Dann wird eine Dynamik in die Causa VS hineinkommen, die sie selber kaum noch steuern können.
     
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  7. KEINE Entscheidung in der Trainerfrage ist für normale Fans nicht mehr nachvollziehbar.Selbst die 5 Spiele abwarten Floskel zieht nicht mehr.
     
  8. beckstown

    beckstown Guest

    @AKR Gute Kernbotschaft, denn ich glaube auch das Werder Herzensangelegenheit ist. Die handelnden Personen entscheiden vielleicht nicht immer nachvollziehbar, aber den Guten Willen absprechen oder gar Böswilligkeit, sollten wir da nicht hinein interpretieren........

    Allerdings hatte ich letzte Saison bei Bode genau den Verdacht, er macht es halbherzig (möglicherweise aufgrund der privaten Situation) und nur den Grüßonkel auf der Geschäftsstelle. Erst seitdem er Baumann installiert hat und damit sozusagen selbst FLAGGE gezeigt hat bzw. WERDER seinen Stempel aufgedrückt hat bin ich mit ihm wieder "grün". Letzte Saison hatte er schlicht Glück, das wir nicht abgegangen sind. Den Abstieg hätte er sich ansonsten aber sowas von auf die Fahne schreiben können...... Vielleicht ist er ja ein Glücksschwein und Werder bekommt da endlich mal was von ab ;o)

    Deshalb bin ich auch so tiefenentspannt. Bode hat nun mit Baumi den Kurs vorgegeben und steht wie kein anderer in der Verantwortung und bevor Bode den Baumi fallen läßt (seinen Mann, für seine Strategie), läßt der Baumi eher den Viktor fallen. Da bin ich mir sicher! Das ist durchgängig und hat nicht so einen direkten Bypass wie bei Eichin oder besser an Eichin vorbei!

    Zu guter Letzt sehe ich auf beiden Seiten Verpflichtungen, bei uns Fans und bei dem Verein. Bei Werder sehe ich klar die Verpflichtung diesmal rechtzeitig zu reagieren und uns nicht wieder in so eine Lotterie zu schmeissen. Wenn wir denn wieder so scheisse sein sollten. Das steht ja aber noch gar nicht fest................... Und da bin ich automatisch bei der Verpflichtung der Fans; damit es nicht soweit kommt (das wir wieder da unten stehen) tun die handelnden Personen (Baumi, Trainer, Mannschaft) im Moment alles. Das erscheint uns vielleicht nicht alles richtig und ist es vielleicht auch nicht, aber wir sollten unterstützen und nicht nur schimpfen. Klar kann man Kritik äußern, aber hier wartet man ja teilweise auf Niederlagen, um dann vom Leder zu ziehen. Wir sollten auch alles tun, damit Werder erfolgreich ist!
     
  9. Ich bin Deiner Meinung, @beckstown, das keiner der Oberen dem Verein bewusst Schaden zufügen will.
    Aber ich finde sie mittlerweile alle etwas überfordert. Ihren Aufgaben nicht mehr gewachsen.

    Ich habe den Eindruck, als wären sie alle in den Neunziger Jahren gefangen, was die Art und Weise angeht, mit dem sie das Unternehmen Werder führen wollen.
    @syker1983 hat es sehr gut auf den Punkt gebracht und den Unterschied aufgezeigt zwischen dem Verein und dem Unternehmen Werder Bremen.
    Dazu noch so eine Äußerung von Lemke, in der er selber zugibt, das sie in den 2000er Jahren es verpasst haben, sich finanziell gut aufzustellen.
    Aber das verpassen ist der eine Punkt, was ich noch viel interessanter finde ist, das in den 2010er Jahren sich daran nichts geändert hat. Und, so hat es für mich den Anschein, dass sie nichts daran ändern wollen.

    In den letzten 5 Jahren haben die Werbe- und Sponsorengelder eine so große Entwicklung genommen, und wir hinken weiter hinterher. Wo sind denn die von Filbry versprochenen Sponsoren und Investoren?
    Wo ist ein Umdenken und zukunftsweisender Weg von Bode zu erkennen? Er lässt sich für mich nicht erkennen!
    Der wirtschaftliche Weg muss geändert werden, da ansonsten der Weg in andere Regionen führt. Und zwar nach unten.

    Werder war mal innovativ, Vorreiter, heutzutage hecheln sie der Entwicklung hinterher.

    Dazu passt auch der Trainer.
    VS mag alles sein. Aber kein Trainer, der mit der Zeit geht.
    Dazu gehören so viele Punkte: Entweder habe ich eine zusammengewürftelte Mannschaft, mit der ich nicht mein System spielen kann.... Dann lasse ich das spielen, was die Mannschaft kann. Das sehe ich aber nicht.
    Oder ich stelle mir meine Mannschaft so zusammen, das sie das System spielen kann, das ich möchte. Auch das sehe ich nirgendwo bei ihm.

    Warum versuchen denn die guten Trainer so schnell wie möglich die Landessprache so gut wie möglich zu lernen? Weil sie sich damit anpassen, antizipieren, weil man mit der Sprache soviel (Menschen) erreichen kann. Man kann mit ihr spielen und dadurch auch noch ein paar Prozente mehr an Leistung rauskitzeln kann.
    Ein Ancelotti spricht jetzt schon fast besser deutsch als VS. Ein Klopp besser englisch als VS jemals deutsch.
    Warum machen sie das? Um erstens ihre Spieler besser erreichen zu können. Zweitens um als Vorbild fungieren, was die Integration angeht (wieso soll sich der Spieler bemühen, sich anzupassen, wenn es der Trainer nicht tut), und um drittens die Presse auf ihre Seite zu ziehen und mit ihnen zu spielen.

    Ich erkenne nichts von alldem bei VS und auch nichts in dem Anforderungsprofil des Vorstandes. Das einzige was ich erkenne, ist der innerliche Verbleib in den 90'ern.
    Werder geht nicht mit der Zeit. Und wer nicht mit der Zeit geht, geht irgendwann. Und das wäre nur allzu schade, für diesen (meinen) Verein.
     
    Zuletzt bearbeitet: 26. August 2016
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  10. Felissilvestris

    Felissilvestris

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    Erstmal möchte ich @syker1983 zu 1899 % zustimmen. Allerdings möchte ich dann noch etwas zu diesem Satz sagen, den du ständig wiederholst.

    Du redest von "Großkopferten". Wer sind diese "Großkopferten"? Mittlerweile sind Klubs wie Mainz 05 (bitte jetzt nicht auf Öztunali beziehen) in der Lage auf dem Transfermarkt auszustechen. Gladbach, die vor ein paar Jahren noch deutlich hinter uns waren, kauf uns mittlerweile die besten Spieler raus. Das hat früher der FC Bayern getan.

    Werder hat es verpasst, das beschreibt eben @syker1983 sehr gut, den Schritt zum "modernen Fussball" zu gehen und das obwohl wir ab Mitte der 90er beste Voraussetzungen hatten die nötigen Schritte zu machen und uns so dauerhaft wirtschaftlich wie auch sportlich in der Ligaspitze aber eben auch in Europa zu etablieren. Da hilft mir eben keine Vereinsphilosophie, die dazu führt, dass man viel zu lange an einem verbrauchten Trainer mit einem veralteten System festhält. Da muss man die rationale Entscheidung treffen und sich trennen. Da ist in solchen Situationen vielleicht etwas weniger Herz und professionelle Distanz sehr gesund.
    Das Weserstadion ist für das in betogegossene Mahmal für die fehlerhafte denke bei Werder. Man versucht irgendwie den Spagat zwischen Fussballromantik und modernem Fussball hinzubekommen. Wenn ich Fussballromantik will, dann fahre ich aber in Bremen zum Panzenberg. Da ist das Weserstadion nach seinem Umbau auch Lichtjahre von entfernt. Gleichzeitig ist das Weserstadion kapazitätstechnisch imho mindesten 10.000 Plätze zu klein, ist verkehrstechnisch bescheiden erreichbnar und hat dafür deutlich zu viel Geld verschlungen und verschlingt es immernoch (Stichwort: Hochwasserschutz). Es ist ne wirtschaftliche Fehlplanung. Zudem werden sich weitere Investitionen neben dem Hochwasserschutz auch in den nächsten Jahren nicht vermeiden lassen. Da geht dann wieder der Blick nach Gladbach.
    Dieser Spagat misslingt, da die Bundesliga und der europäische Fussball eigentlich nichts mehr mit der "guten alten Zeit" zu tun hat als man auf brüchigen Stehtraversen und an seinem Bier genippt hat, welches durch den stetig herabfallenden Regen völlig verwässert wurde, man nach dem Spiel klitschnass, dennoch glücklich und vor allem nicht pleite ;) das Stadion verlassen hat.

    Wir haben es schon überreizt und ich würde behaupten, dass wir zum Teil einfach das Glück haben noch von unserem Namen zu leben. Das sieht man an Verpflichtungen wie der von Bauer. Er spricht eben immernoch vom "großen SV Werder". Aber eben auch bei Sponsoren. Im Vergleich zu unseren Leistungen zahl uns unser Hauptsponsor vergleichsweise viel Geld. Sportlich hatten wir letzte Saison dann nochmal das Glück nicht abgestiegen zu sein. Aber auf das Glück kannst du dich nicht dauerhaft verlassen und irgendwann verblasst auch der größte Name zusehends (vgl. KSC oder Lautern).
     
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  11. Sehr schön geschrieben, allerdings haben die Fans ihren Anteil mehr als geleistet. Ohne diese.....wären wir schon lange in der 2. Liga. Ich sehe aber keine vernünftige Bewegung im Bereich des Trainers. Mein Gott, warum sieht es keiner ein, dass VS nicht Bundesliga tauglich ist. Jeder, aber auch wirklich jeder spricht mich an, warum dieser Verein mit offenen Augen wieder die gleichen Fehler begeht. Warum auch noch den Vertrag mit dem wahrscheinlich schlechtesten Bundesligatrainer verlängern. Dafür gab es nun wirklich keinen Grund. Aber was solls........
     
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  12. Das selbst die größten Befürworter von Filbry, Skripnik, Bode, Baumann und Co (DR AKR, beckstown etc..) ihnen hier nur ein : "stets bemüht"
    ins Zeugnis schreiben, sagt viel mehr aus als alles andere.
     
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  13. Bremen

    Bremen Moderator

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    Ganz meiner Meinung. Die obersten Gremien bei Werder hinterlassen den Eindruck, nach dem Motto "Was gestern richtig war, kann heute nicht verkehrt sein" zu verfahren. So wie seinerzeit verfahren wurde, war es auch richtig, denn es waren sehr erfolgreiche Zeiten. doch mittlerweile sind die Veränderungen in der globalisierten Welt immer schneller geworden und davor machte auch die Entwicklung im (deutschen) Profifußball nicht halt: aus Vereinen wurden größtenteils Kapitalgesellschaft mit bis zu dreistelligen Millonenumsätzen und demzufolge muß ein Fußballbundesligist auch nach wirtschaftlichen wie professionellen Maßstäben eines mittelständigen Unternehmens geführt werden, auch wenn dabei ggf. unbequeme (Personal-)Entscheidungen getroffen werden müssen. Was bringt es z.B., aus alter Verbundenheit an einem massiv in der Kritik stehenden Trainer festzuhalten, wenn nach dessen bisherigen Wirken ein Abstieg gänzlich nicht auszuschließen ist und somit einen Umsatzverkust von ca. 40 Mio. € und dadurch auch den Verlust von zahlreichen Arbeitsplätzen bei Arbeitern und Angestellten im administrativen Bererich riskiert? Besonders diesen MitarbeiterInnen gegenüber trägt ein Proficlub eine soziale Verantwortung.

    Das Rad der Zeit lässt sich nicht anhalten bzw.sogar zurückdrehen. Bei Werder Bremen hat man es trotzdem versucht und somit nicht nur den Anschluß an die Fleischtöpfe Europapokal verloren sondern es zogen auch Konkurrenten wie z.B. Mönchengladbach oder Mainz an Werder vorbei, die vor 10 oder 12 Jahren deutlich schlechter aufgestellt waren. Dort wurden jedoch im Gegensatz zu Werder die Hausaufgaben gemacht, die von dem modernen Profifußball gestellt werden und man möchte es sich nicht wirklich ausmalen, was hier noch alles passiert, wenn bei Werder weiterhin ie eigene Philosophie des "Werder-Wegs" (die für die eigene Identifikation nicht nur eine Daseinsberechtigung hat, sondern auch wichtig ist) weiterhin über die Erfordernisse des Profifußballs stellt.
     
  14. Maternus

    Maternus Guest

    Eben in diesen zentralen Punkten kann man so sicher nicht sein. Es ist ja nicht so, dass hier alle einen sofortigen Direkteinzug in der CL fordern, aber ein engagiertes, kämpferisches Auftreten und ein Sich-Stemmen der Mannschaft kann man schon erwarten. Wenn man dann einen Käpt'n Fritz mit hängenden Schultern sieht, dem dann wieder ein Drittligist-Aufsteiger wegläuft (also eigentlich ein Viertliga-Spieler(!)), begleitet von anderen, die nicht mal in der Lage sind, als Profis einen 15-Meter-Pass unfallfrei zum eigenen Mitspieler zu bringen, dann ist jedewede Geduldt aufgebraucht. Und das zurecht. Denn wenn nicht mal elementare Sachen mehr im Team funktionieren, hofft keiner, dass morgen brasilianisch gezaubert wird. Dann wird nur noch gehofft, dass man den Klassenerhalt irgendwie schafft. Und wenn das mehrere Jahre nacheinander zelebriert wird, dann werden auch manche ungeduldig. Weil sich die Vorbereitung abgezeichnet hat und in Lotte genau das vollendet wurde, fliegen dann auch mal Sachen. Natürlich sollte das nicht sein. Aber es ist die nächste Eskalationsstufe.
    Und ich kann Dir sagen, dass alle, die nicht von dem Zeug rauchen wie Du, zusehends ungeduldiger werden, wenn man sich nicht vom Verein abwendet. Das heißt, die Auseinandersetzung mit den Fans wird für Bremen wichtiger und heftiger – wenn sich nicht etwas ändert. Da eine Veränderung ausgeschlossen scheint, sind es Bode und Baumann, die den Eklat beschwören. Weil Baumann öffentlich keine Ansagen macht sondern Entschuldigungen für Skripnik ausstellt (....das Team konnte die guten Vorgaben nicht umsetzen....). Und weil Bode sich (AR-gemäß eigentlich korrekt) zurückhält. Er sollte aber soviel Gefühl haben, zu erkennnen, dass Zurückhaltung zur falschen Zeit eskalierender wirkt als jegliche Aktion.
     
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  15. In Anlehnung an @Bremen Post noch dazu:
    WL & Co betonen immer, dass sie nicht mehr ausgeben dürfen, als sie effektiv einnehmen. Das sie dann dabei das Weserstadion zu unmöglichen Finanzkonditionen umbauen, drücken sie in den Skat. Aber dieses Denken gilt für den Gesamtverein SVW, nicht für die GmbH & Co KG aA.
    Wenn jedes Wirtschaftsunternehmen in D nur aus Eigenmitteln seine Investitionen tätigen würde, würde es keine wirtschaftliche Entwicklung in diesem Land mehr geben und man würde ganz schnell den Anschluss an die Weltspitze verlieren. Außerdem bekommt man Gelder derzeit zu historisch tiefen Konditionen seit Jahren.
    Kein Mensch erwartet hier, dass sie zig Millionen aufnehmen und zB in irgendwelche südamerikanische Wundertüten investieren. Aber gezielte Investionen bringen zumeist einen return on invest. Eine Garantie gibt es dafür nicht. Es geht nur um höhere Wahrscheinlichkeiten. Mich erinnert das hier alles an die Mäusestrategie. Altes Buch aber immer noch aktuell.
     
  16. Bremen

    Bremen Moderator

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    Mach ihn nicht älter als er ist. Er wurde im November 1969 geboren und wird somit "erst" 47 Jahre alt.

    Außedem nehme ich Dir das mit den 49 Jahren persönlich, weil ich auch Jahrgang 1969 bin :motz::beer:
     
  17. Tja, ich bin Jahrgang 1964. Aber natürlich gefühlte 25 Jahre! :) Du wohl nicht???:wink:
     
  18. Bremen

    Bremen Moderator

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    Sagen wir mal so: Montagmorgen fühle ich mich wie 80 :opa:, Freitagabend wie 18 :dance: (wobei das subjektive Empfinden am heutigen Freitagabend so oder so massiv vom heutigen Spiel beeinflusst wird). :wink:
     
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  19. Bremen

    Bremen Moderator

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  20. Torstininho

    Torstininho Guest

    Für mich stellt sich die Frage, ob dass das Ziel sein kann!? Ihm "durchaus zuzutrauen", dass er den Klassenerhalt schafft. Mir ist das zu vage, wenn das die Botschaft sein soll, warum er der richtige Trainer für uns ist. Diese Botschaft impliziert für mich Stillstand und nicht Entwicklung. Entwicklung ist das mindeste, was ich erwarte. Ich kann mich auch mit ein paar Jahren "Dürre" anfreunden, wenn ich Konzepte und Weiterentwicklung erkennen kann. Mit Baumanns Ver- und Einkäufen scheint m.E. wieder die richtige Richtung angepeilt worden zu sein, aber das Festhalten an diesem Trainer ist für mich einfach nicht nachvollziehbar und eher eine Entscheidung, die der Werderfamilie und nicht dem Verein guttut. Wenn Baumann, Bode und Co. meinen, diese Entscheidung so vertreten zu müssen, okay. Sie dürfen sich dann aber nicht über irgendwelche Konsequenzen, wie z.B. verärgerte und evtl. wegbleibende Fans oder "böse" Pressemitteilungen wundern.