Viktor Skripnik (Trainer Metalist Kharkiv/Ukraine)

Erschreckend, soweit ist es also schon gekommen. Muss aber auch zugeben, dass ich das Punktethema aus Selbstschutz verdrängt habe. Aber interessant wie sich die Gemengelage verändert hat. Vor Monaten wurde der Punkteschnitt von Skipnik immer als DAS Proargument herangezogen. Und jetzt hört und liest man dazu nichts mehr.

 

natürlich ist es in ordnung, den trainer und seine kompetenz, ein solches team wie werder zu führen, in so einer situation in frage zu stellen. ich habe ja selber geschrieben, dass ich skripnik nach dem frankfurtspiel entlassen hätte. das allerdings nicht, weil ich ihn für einen grundsätzlich inkompetenten trainer halte, sondern viel mehr weil ich der meinung war, dass es leider einfach nicht der richtige zeitpunkt für skripnik ist bzw. wir nicht die zeit haben, skripnik aus seinen fehlern lernen zu lassen. skripnik ist halt, zumindest was den profi herrenbereich angeht, immer noch ein relativ unerfahrener trainer, der dementsprechend noch einige fehler macht, der teilweise in seinen handlungen vielleicht noch unsicher ist, dem manchmal vielleicht der mut fehlt und der deshalb auch mal ziemlichen murks veranstaltet. das problem dabei ist, dass der kader einfach nicht gut genug dafür ist, um fehler des trainers durch individuelle klasse soweit wieder wettzumachen, um uns aus den größten problemen rauszuhalten, zumal wir auch wenig lautsprecher im team haben, die die mannschaft im spiel ordnen und führen können und an denen sich die jungen spieler aufrichten können. deswegen war ich zur winterpause der meinung, skripnik müsse unbedingt gehen. nun ist er geblieben und wir spielen bislang eine passable rückrunde, besser als ich gedacht hätte. sollten wir jetzt mit skripnik den nichtabstieg schaffen, sehe ich die chance, dass er aus der saison vieles mitnimmt, dass er sich durch den rückhalt, den er vom verein bekommen hat, gestärkt fühlt und dadurch in der neuen saison etwas freier und mutiger agieren kann und dadurch seine fähigkeiten besser zur geltung kommen. denn dass er nicht der komplett inkompetente trainer ist, als der er hier von einige gerne dargestellt wird, hat er für mich allein schon durch die grandiose letzte saison aufgezeigt.

@tyson: was willst du denn hören? den alten dutt/skripnik vergleich? da hat skripnik selbst in dieser schlechten saison einen gleichguten bzw. um genau zu sein, sogar minimal besseren punkteschnitt als dutt ihn in seiner gesamtzeit bei werder hatte.

 

Ich bin auch kein Skripnikfreund, ich bin immer noch der Meinung, dass mit der Truppe deutlich mehr drin sein sollte.
Und wie Dieter schrieb, ist er immer noch Novize und ich weiß nicht ob wir uns das leisten können, ohne Pizarro wäre das wesentlich düsterer alles.
Die Bundesliga ist aber wieder mal so komisch,da kannst du ausser Bayern und Dortmund wirklich jeden schlagen.
Wenn es gut läuft, startest du sowas wie Hertha, wenns schlecht läuft sowas wie Hoffenheim, für mich sind beide Truppen vom Potential absolut auf Augenhöhe.
Wird noch sehr spannend.
In Dortmund geht vermutlich nix aber dann gegen Augsburg zu Hause sollte ein Dreier wieder machbar sein.

 

Ich frage mich gerade, wenn ich hier lese, wie manche User es beurteilen können, ob VS ein fähiger oder unfähiger ein guter oder schlechter Trainer ist.

Ich glaube keiner von uns ist bei jedem Training und jeder Mannschaftsbesprechung Anwesend (oder ist hier ein versteckter Spieler unter uns) und kann deshalb hier auch nur seine Vermutungen bzw. seine Gefühle äußern, aber auf keinen Fall eine Beurteilung abgeben. Wir sehen doch alle nur die Spiele. Das wirft zwar Fragen auf und man sollte auch hinterfragen was Trainiert wird. Man kann auch gewissen Einwechselungen hinterfragen oder sein Unmut darüber äußern, auch über Taktik kann man diskutieren usw. Aber jemanden zu beurteilen gehört eine Menge mehr dazu. Wie viele von uns haben denn eine A-Trainerlizenz? Wer von uns ist Profifußballer?

Um in einer Mannschaftsportart erfolgreich zu sein, gehört viel mehr dazu als einen guten Trainer zuhaben. Da müssen jede Menge andere Faktoren auch stimmen.

Z.B. Nagelmann in Hoffenheim ist gerade erst 28 Jahre alt, hat auch noch nie im Herrenbereich trainiert, trotzdem finde ich (als Außenstehender) macht er eine gute Figur. Aber beurteilen kann ich es selbstverständlich nicht.

Also ihr selbstgemachten Richter, mit welchem Recht dürft ihr hier richten.

 

Sorry, aber das ist doch total sinnentleert. Ich darf doch wohl beurteilen, ob mir ein Essen im Restaurant schmeckt oder nicht, auch wenn ich nicht ausgebildeter Koch bin? Ich kann auch sagen, ob ich ein Lied toll finde oder nicht, auch wenn ich vielleicht kein Musiker oder Songwriter/Producer bin? Genauso kann ich doch auch beurteilen, ob ich mit dem Fußball und den Ergebnissen von Werder zufrieden bin, ohne Trainer zu sein! Das ist ja auch der Sinn eines Forums, subjektive Meinungen zu diskutieren. Ein guter Trainer kann auch aus einer schlechten Mannschaft mehr herausholen, als möglich.

Btt: Ich bin mir bei Skripnik nicht sicher, wie ich das alles beurteilen will. Die Rückrunde fühlt sich irgendwie gar nicht so schlecht an, aber die Zahlen sind alles in allem nach wie vor sehr grottig - die Heimspielschwäche ist bezeichnend. Ich meine auch, dass in der Mannschaft mehr Potential steckt, als sie zeigt. Erstmal hoffentlich Klassenerhalt sichern und dann muss man die nächste Saison neu überlegen, ob wir mit dem derzeitigen Trainerteam wirklich am Besten aufgestellt sind!

 

Ich orientiere mich an den nackten Zahlen, die ein VS hier aufweist. Ständig neue Negativrekorde, schlechteste Heimbilanz, wieder schlechteste Defensive, mittlerweile 30 Spiele mind. ein Gegentor, schwächste Hinserie seit 41 Jahren, teilweise abenteuerliche Aufstellungen und Spielanalysen, fehlendes Nachwuchskonzept, extrem schwache mediale Präsenz usw usf.
An jedem anderen Standort wäre dieser Trainer mit einer solchen Bilanz längst entlassen worden. Nur seine über 20jährige Vereinszugehörigkeit schützt ihn davor. Das ist kein Argument sondern Nostalgie. Zurzeit wird die Mannschaft von CF und CP getragen. Ohne die wären wir längst abgestiegen und auf dem Niveau von Hannover.

 

Dem kann man eigentlich nichts hinzufügen. VS ist im Moment für mich der schlechteste Werdertrainer, den ich erlebt habe, und einer der schwächsten, die ich im gesamten Profifußball je sehen durfte

In einem anderen Club wäre er schon längst geflogen und wäre dann wohl auch ziemlich lange ohne Job in einer topliga

 

@MrDave7: Danke für diese Zeilen, wollte gerade Ähnliches schreiben. Diese Argumentation hatten wir bei Schaaf schon mal, dass ja niemand seine Arbeit beurteilen können, weil ja niemand Trainer sei und sich auskenne etc...
Nach dieser Argumentation dürfte es auch keine Meinung über Politik geben, außer von Berufspolitikern, weil anderer ja eh keine Ahnung haben und kein Recht, sich eine Meinung zu bilden.

 

In diesem Zusammenhang lässt sich dann durchaus die Frage stellen, wie sich zum Teil die gleichen Leute erdreisteten konnten RD oder aktuell TE zu kritisieren.

Das ist ein totschlagargument in solchen Diskussionen. Um bei dem Beispiel der Politik zu bleiben: dort gibt es eben nicht selten tatsächlich einen Wissensvorsprung, da Berufspolitiker eben über entsprechende Referenten v verfügen und Zugriff auf wissenschaftliche Dienste haben.

 

und genau das kann ich nicht verstehen, wie man jemanden, der uns erst letzte saison vor dem abstieg gerettet und in die nähe der europa league plätze geführt hat, jetzt als den schlechtesten werder trainer bezeichnen kann. haben tatsächlich so viele schon vergessen, wo wir letzte saison nach dem 9.spieltag standen, wie sich die mannschaft da präsentiert hat bis skripnik kam?

 

Vielleicht mag ich falsch liegen, aber für mich profitierte VS allein von dem positiven psychologischen Effekt, den ein Trainerwechsel in den meisten Fällen mit sich bringt.
Dabei profitierte er nicht zu letzt auch davon, dass sein erstes Spiel gegen einen Viertligisten stattfand, wodurch man nach einer langen Durststrecke mal wieder ein Erfolgserlebnis verbuchen konnte. Das war psychologisch unglaublich wichtig. Aber schon früh deutet sich doch an, dass da nicht viel mehr als ein Motivator mit markigen Sprüchen an der Seitenlinie steht. Diese Sprüche haben ihre positive Wirkung so lange der Erfolg da ist. Sobald dieser ausbleibt, verfehlen diese ihre Wirkung. Sie können sich sogar ins Gegenteil verkehren.

Seit Mitte der vergangenen Rückrunde könnte man erahnen, dass VS keinerlei substanzielle positive Veränderung herbeigeführt hat. Seit Anfang dieser Saison ist es offensichtlich. Auch VS merkte das und war gänzlich hilflos. Er experimentiert seit dem mehr oder weniger planlos herum und ging zwischenzeitlich, in dem Wissen, dass er es wohl nicht hinbekommt, sogar öffentlich davon aus entlassen zu werden.

Sein Verhalten und seine Äußerungen sind mittlerweile sogar ziemlich strange, wenn bedenkt in welcher sportlichen und damit wirtschaftlichen Gefahr wir schweben.

 

ja, vielleicht liegtst du da falsch. immerhin lagen zwischen skripniks beginn und der späteren siegesserie einmal die winterpause und zudem auch klatschen wie das 2:5 in frankfurt, das 1:4 in gladbach und die derby niederlage. die starken spiele danach allein auf den psychologischen effekt des trainerwechsels zurückzuführen, halte ich deshalb für ziemlich fragwürdig. chemnitz war übrigens drittligist und auch kein sicheres erfolgserlebnis. vor allem nicht mit der damals so verunsicherten mannschaft.

die jetzige saison ist natürlich insgesamt schlecht, allerdings ist die rückrunde bislang in ordnung, wir haben gute chancen in der liga zu bleiben (auch wenn der kader sicher besser ist als die ganze saison im absteigskampf zu verbringen) und wir stehen immerhin im pokal halbfinale. das ist alles in allem sicher enttäuschend, aber wir hatten auch das ein oder andere gute spiel darunter, dass durchaus hoffnung macht, dass skripnik noch die kurve kriegt.

 

Für mich war die rettende Siegesserie in der letzten Saison auch Rückblickend noch immer eher eine glückliche Fügung als eine taktische Meisterleistung. Die richtigen Gegner zum richtigen Zeitpunkt, viel Glück in knappen Spielen und einen anschließenden kurzfristigen Push durch die sich einstellenden Erfolge. Als Glück und Gegner dann wieder auf Normalmaß waren stumpfte auch das Selbstvertrauen ganz schnell wieder ab und seitdem krebst die Mannschaft dort herum, wo wir 30 Spiele später noch immer stehen.

VS tägliche Arbeit kann ich natürlich schlecht beurteilen, aber einen klaren Plan scheint die Mannschaft zumindest nicht zu erkennen, oder umsetzen zu können. Und alles was Skripnik der Öffentlichkeit an Kommentaren und Analysen liefert ist eine liebenswürdige Katastrophe. Dann kann man auch nen Hundewelpen vors Mikro setzen, vielleicht noch süßer und keiner wundert sich wenn er Unsinn über Fußball erzählt.

 

Wollte mich zu dieser Thematik eigentlich nicht mehr äussern, aber was ich zum Teil hier schon wieder lese ist atemberaubend.
Jetzt attestiert man uns eine "Rückrunde die in Orndung ist", soll das dann die Basis sein, Skripnik weiter arbeiten zu lassen.
Oder DFB Viertelfinale, nach dem Spiel gegen Bayern kräht da kein Hahn mehr nach und ne Wildcard gegen den Abstieg ist das auch nicht.

Selbst die Rückrunde der vorherigen Saison war äußerst dürftig und nur die kühnsten Optimisten haben von der EL gesprochen.
Was passiert, wenn ein Juno mal keine sensationelle Saison spielt und der Trainer immer denselben Anfänger Fehler begeht (bspw. System oder frühzeitig auf 2 Stürmer setzen) sieht man an der derzeitigen Tabelle. Jetzt sitzt ein 4,5 Mio Mann auf der Bank und weitere 4,5 Mios sind im Lazarett.
Wo sind eigentlich die "für die Bank/Tribüne" viel zu teuer Sager, wenn man sie braucht?
bei konsequenter Auslegung des Maßstabes (Dutt wurde nach 9 Spieltagen trotz toller Vorbereitung und keinem Glück) gelüftet.
Selbiges erwarte ich auch bei Skripnik und spätestens zum Sommer, bevor ich wieder was von Testosteron und Männer etc. hören muss und dann wieder sowas rum kommt wie diese Saison.

Damalige positive Effekt schreibe ich ebenfalls einzig dem Trainerwechseleffekt zu. Nicht aber der Kompetenz eines Skripniks sogern ich ihn menschlich habe.

 

wie bewertest du denn die rückrunde? und warum sollte man skripnik entlassen, wenn die rückrunde in ordnung ist und im vergleich zur vorrunde, die zum teil echt katastrophal war und in der man ihm trotzdem das vertrauen gegeben hat, verbesserungen zu erkennen sind?

wir stehen übrigens im halbfinale des pokals. und letzte saison hatten wir bis zum letzten spieltag chancen auf die el. nach einem start mit 4 punkte aus 9 spielen. die punkte hochgerechnet hätten wir letzte saison unter skripnik 53 punkte und damit den fünften platz erreicht. reicht das nicht, um skripnik insgesamt eine tolle erste saison zu attestieren? in der rückrundentabelle waren wir letzte saison sechster. das ist also "äußerst dürftig"?

 

doch, ich denke, es macht in dem fall sinn. denn wenn werder skripnik das vertrauen trotz einer so schwachen hinrunde weiterhin schenkt, dann wäre es doch irgendwie etwas sinnlos, ihm das nach einer besseren rückrunde zu entziehen.

für mich ist die rückrunde bisher klar in ordnung. wir haben auf schalke gewonnen, ein gutes spiel gegen die berliner gemacht und zwei sehr starke gegen lev und hannover. mainz war auch in ordnung. dazwischen natürlich viel murks. insgesamt also in ordnung, 11. platz in der rückrundentabelle (+ pokalsieg in leverkusen), was der stärke des kaders einigermaßen entsprechen dürfte. und ein relativ leichtes restprogramm.

 

Die 5 Siege in Serie waren auch beachtlich, nur ging es danach leider stetig bergab, was einen an der Kompetenz dieses Trainers zweifeln laesst. Was bringt es wenn ich mit jemandem arbeiten muss der kurzfristig Leistung bringt aber auf lange Sicht nicht den Finger aus dem Hintern bekommt. Was zaehlt sind Ergebnisse und ob es eine strukturierte, klar erkennbare positive Entwicklung gibt, beides ist in katatrophalen Masse nicht gegeben, und das seit einem Jahr! VS arbeitet schliesslich sehr hart daran als schlechtester Trainer in die Werder Historie einzugehen. Chapeau sag ich da nur...