US Wahlen 2020

Dieses Thema im Forum "Archiv - Off Topic" wurde erstellt von Oberfrankenwerderanerin, 4. November 2020.

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  1. opalo

    opalo

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    12 % sind 12 % zu viel, aber noch lange keine Mehrheit. Von daher, jedem seine Meinung, aber vergleichbare Verhältnisse sehe ich hier bei uns nicht.
     
  2. Musst ja auch die Auswirkungen der unterschiedlichen Wahlsysteme mit einbeziehen. Wie gesagt, die deutschen haben eine extrem breite Auswahl und trotzdem kriegen die Faschisten 12%. Da sollte man sich moralisch nicht über die USA erheben.
     
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  3. Bremen

    Bremen Moderator

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    Verwunderlich war es in der Tat nicht, denn Bundespräsident Steinmeier äußerte ja in seiner Rede, dass der Sturm aufs Kapitol das Ergebnis von Lügen, Hass und Hetze auch von allerhöchster Stelle sei. Dennoch ist das mMn kein Grund, die US-Amerikaner pauschal zu stigmatisieren, denn auch dort gibt es Millionen von Menschen die über (politischen) Anstand verfügen.
     
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  4. opalo

    opalo

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    Diese Absicht habe ich mit meiner Aussage nicht. Mir geht es allein darum, dass die Dimensionen zum Glück aus meiner Sicht unterschiedlich sind. Unterschiedliche Wahlsysteme einbeziehen muss ich aus meiner Sicht nicht. Wir haben das Wahlsystem, das wir haben - zum Glück - und wie es hier mit einem anderen Wahlsystem aussehen könnte, ist nichts weiter als Glaskugel lesen.
     
  5. Bremen

    Bremen Moderator

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    Durch ein vielschichtiges Parteienspektrum wirkt die Wahrscheinlichkeit, dass demokratiefeindliche Kräfte an die Macht kommen können, auf dem ersten Blick zwar grundsätzlich geringer, aber ein Granat ist deswegen noch lange nicht. Denn zB Bei der Reichstagswahl im September 1930 mit 9 Partien zuzüglich Splittergruppierungen erhielt die NSDAP auch "nur" 18,3% der Stimmen. 2 Jahre und 2 Monate standen 8 Parteien zuzüglich Splittergruppierungen zur Wahl, bei der die Nazis mit 33,1% die stärkste Kraft wurden und kamen u.a. durch den nationalkonservativen "Steigbügelhalter" DNVP an die Macht. Und das ist das gefährliche dabei, denn gerade in politisch unruhigen Zeiten gewinnen die extremistischen Rattenfänger auch bei einem breiten Parteienspektrum enormen Zulauf; damals war es die NSDAP, heute ist es die AfD.
     
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  6. Flutlicht82

    Flutlicht82 Guest

    Auf dem rechten Flügel ist die AFD jedoch so ziemlich die einzige Partei.
    Die letzten Jahrzehnte standen u.a. NPD, DVU, Republikaner auf den Wahlzetteln. Diese Parteien werden vom rechten Spektrum nicht mehr gewählt, weil sie u.a. an der 5% Hürde scheitern.

    Es gibt zwar eine Fülle von Parteien, aber bei einer grundsätzlichen Unterteilung Links, Mitte, Rechts ist die Auswahl in Deutschland nicht viel größer.
     
  7. celine1912

    celine1912

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    Da fragen sich wirklich Leute, warum über dieses Vorkommnis nicht berichtet wird und lieber Filme o.ä. gesendet werden.
     
  8. Bremen

    Bremen Moderator

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    Eine Frage, die vermutlich nicht nur mich bewegt ist diese: während Black-Lives-Matter-Demonstrationen gingen US-Sicherheitskräfte in großen Mannschaftsstärken zum Teil mit äußerster Brutalität zu Werke. Gestern bei der Erstürmung des Kapitols waren nicht einmal genug Beamte anwesend, um ein Symbol der US-Demokratie zu schützen, obwohl Stunden vorher schon abzusehen war, dass sich nach dem Trump-Aufruf der Mob sich in Richtung Kapitol bewegte...
     
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  9. Naja, die Frage ist ja, ob die Dimensionen tatsächlich so unterschiedlich sind. Und da gehören die Beachtung der Auswirkungen der unterschiedlichen Wahlsysteme schon dazu, finde ich.
     
  10. Du begehst hier aber mMn. den Fehler den US-Präsidenten mit dem deutschen Amt der Kanzlerin zu verwechseln. In den USA liegt die politische Macht vor allem in den Bundesstaaten. Die Präsidentschaft hat viel mit Außenpolitik zu tun, viel mit dem großen und ganzen. Aber was interessiert es einen Bewohner von Wyoming ob Trump nun irgendwelche außenpolitischen Bande zertrennt? Und was interessiert es eine Bewohnerin aus Nebraska, wenn die sog. Küsteneliten unter die Trump'schen Räder geraten? Trump gilt dort als einer, der nicht zum politischen Establishment gehört. Ich denke viele seiner Wähler wissen schon ziemlich genau wen sie da wählen. Und es ist ihnen egal so lange er den Turbokapitalismus von "denen" schlicht zerschlägt. Es betrifft sie ja nicht. Jedenfalls nicht kurzfristig. Die Frage die man eigentlich als Vergleich stellen müsste, ist, wie viele Bundesstaaten einen narzistischen Irren zum Gouverneur wählen und meine vorsichtige Schätzung ist: Vermutlich keine. Weil nämlich die Gouverneure unmittelbar für die Politik verantwortlich sind und der Präsident eben nur mittelbar. Wir sind natürlich europäisch lange noch nicht so weit wie die USA, aber was interessiert es die meisten schon, wer gerade Chef der Kommission oder des Europaparlament ist?
     
  11. Das ist (noch) so, aber du wirst nicht übersehen haben was CSU und FDP zwischenzeitlich so gemacht haben als es ihnen gerade opportun erschien: Schamlos rechte Positionen bedienen um Stimmen zu gewinnen. Und was haben sie damit erreicht? Genau diese Positionen etwas mehr "sagbar" zu machen. Diese Idiotie eines Seehofer, Söder und Lindner werde ich nie verstehen und ich fürchte, das die es auch wirklich nicht begreifen. Und so verschiebt sich die Grenze des Sagbaren immer weiter ein Stück nach rechts und schon ist man an dem Punkt das in einzelnen Bundesländern die AfD 25% der Stimmen erreicht. Und das ist ja nur die sichtbare Auswirkung, viel schlimmer weil unsichtbar sind diese Gedanken in Behören und Ministerien, in Gerichten und im Polizeiapparat. Alles schon da, nur verschließt man in den "schlimmsten" Ländern weitgehend immer noch die Augen (und im Fall von Seehofer sogar im Bund). Wir sind noch nicht so weit, aber genau so lief es in den USA, Jahr für Jahr, Wahl für Wahl, wurden die Stimmen schriller und die Gräben tiefer und wo uns Ted Cruz gerade noch so erspart geblieben ist haben wir dann mit Trump trotzdem die Light-Version bekommen. Jedenfalls ist es meine Überzeugung das es mit Cruz noch viel schlimmer gekommen wäre.
     
  12. Flutlicht82

    Flutlicht82 Guest

    Die SPD hat es sogar geschafft in beide Richtungen ihre Wähler zu verlieren. Durch den Sozialabbau der Agenda 2010 gingen viele Wähler Richtung links.
    Ein großer Teil der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten, war jedoch ebenfalls nicht mit der Reform zufrieden.
     
  13. Die SPD hat mit der SPD die ich mal gewählt habe seit Schröder nichts mehr zu tun, alles nur noch Wirtschaftsexperten.
    Schröder,Müntefering,Clement,Gabriel,Heil,Nahles,Steinmeier,Scholz...Die sollten sich in Seeheimer Kreis umbenennen.
    Unwählbar für mich.
    Die beiden Vorsitzenden Esken und ääähhh der Andere ohne Profil und langweilig.
    Kühnert kommt da ganz schwer von links, wurde auch Zeit, mal sehen wie weit der kommt.

    US Wahl, ist noch nicht vorbei, da kehrt so schnell keine Ruhe ein.
    Irgendwie beunruhigend, wie sich eine Supermacht selbst demontiert.
    Der Trump soll Ruhe geben und verlieren lernen, für mich immer noch nicht zu fassen wie der Präsident werden konnte.
    Nur die Kohle? Der kann doch wirklich nix, nicht mal benehmen, dazu ist der sexistisch, rassistisch und macht sich über Behinderte lustig.
    Manche müssen da echt verzweifelt sein, den zu wählen.
    Hoffe das hat da bald ein Ende mit dem und der wandert in den Knast,genug Gründe wird es geben.
     
  14. Bremen

    Bremen Moderator

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    Die gab es 1974 bei Nixon auch. Doch sein ehemaliger Vizepräsident und Nachfolger Ford erließ eine Amnestie für die Straftaten, die Nixon während seiner Amtszeit vorgeworfen wurden. Wahrscheinlich auch deshalb, um den Riss in der damals sehr gespaltenen Nation nicht noch größer werden zu lassen. Daher ist es durchaus vorstellbar, dass Trump von Biden ebenfalls begnadigt wird.
     
  15. Da bin ich nicht so weit drin aber wäre auch vermutlich einmalig in der Geschichte, dass ein ehemaliger Präsident in den Bau geht.
    Da ist wohl wieder mal der Wunsch Vater des Gedanken.
     
  16. Das brauchen sie teilweise gar nicht mehr, bei vielen ist dies schon verinnerlicht. Und wir sprechen hier von über 70 Millionen Trumpwählern. Die Spaltung in der Gesellschaft ist enorm, die USA stehen vor extrem schweren Jahren. Bei allem Respekt vor Biden, aber ich kann mir kaum vorstellen, das der das in den Griff bekommen wird. Altersmäßig schon hochbetagt wird er sowieso maximal die nächsten vier Jahre regieren.
    Die Demokraten sollten alles versuchen, schon während seiner Amtszeit einen in der weiten Bevölkerung akzeptierten Nachfolger(in) aufzubauen. Ich denke da insbesondere an die künftige Vizepräsidentin Harris, von der ich viel halte und die als dann erste Präsidentin der USA vielleicht die Trendwende zum Guten schaffen könnte.

    PS: Gerade durch Zufall entdeckt: Es gibt sogar "berühmte" Deutsche, die Bidens Wahlsieg nicht anerkennen wollen (zitiert aus ExtraTipp):
    "Kein Wort über ihren Ehemann und seine jüngsten Aussagen - der Wendler ist ein großer Trump-Supporter und weigert sich den Wahlsieg des Demokraten Joe Biden anzuerkennen. Fans machen sich Sorgen: Zuerst die lange Instagram-Pause und nun spricht sie nichtmal über ihren Ehemann: Wurde es der Influencerin zuviel? Haben sich Laura Müller und Michael Wendler (430.813 monatliche Hörer auf Spotify*) etwa längst getrennt?"
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 8. Januar 2021
  17. Das ist sogar mehr als wahrscheinlich, eben aus deinen genannten Gründen. Biden wird alles versuchen, nicht noch mehr Öl ins Feuer zu gießen und die Spaltung der Nation nicht noch mehr zu vergrößern.
    Am spannendsten ist für mich die Frage, was Trump nach seiner Amtszeit macht und wie er sich (öffentlich) verhält. Kann ihm Schottland nicht ein Exil anbieten in einem gottverlassenen und von der Außenwelt abgeschnittenen Schloss? Meinetwegen auch mit Golfplatz, dafür aber ohne Internetanschluss...:D
     
  18. Bremen

    Bremen Moderator

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    Die Schotten leben seit ca. 1300 n.Chr. unter englischer Herrschaft, damit sind sie schon genug gestraft...

    Was Trump machen wird? Keine Ahnung, aber so wie er von sich überzeugt ist, sollte es nicht gänzlich ausgeschlossen werden, dass er siene Paladine bei Laune halten und 2024 wieder kandidieren möchte.
     
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  19. Hat er das nicht sogar schon angekündigt, das er zurück kommen will / wird?
     
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  20. opalo

    opalo

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    Ja, hat er....
     
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