Umbruch möglich?

Dieses Thema im Forum "Saisonrückblick 2008 / 2009" wurde erstellt von Werder Freak, 5. November 2008.

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  1. systemanalyse

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    Die Spieler gleich en Gro zum Teufel zu jagen würde keinen positiven Effekt haben. Es gibt sicher Spieler bei denen es sinnvoll wäre sie von der Gehaltsliste zu bekommen. Für mich zählen dazu Sanogo, Tosic, Niemeyer, und Hunt. Ich will dies auch begründen.
    Sanogo hat wie in seinen Stationen zuvor nur kurzweilig sein Können unter Beweis gestellt und bleb danach alles schuldig. Man fragt sich berechtigt warum das wohl so ist. Tosic war ein Fehleinkauf (ein weiterer in der langen Liste), er wird sich auf links nicht mehr durchsetzen. Hunt muss den Verein verlassen weil seine Entwicklung rückläufig ist. Als Lieblingsschüler von TS genießt er noch Artenschutz, seine Zeit ist aber abgelaufen. Niemeyer konnte sich nie durchsetzen. Zwar haben ihn Verletzungen geschwächt, aber nachhaltig sehe ich da keine Chance für ihn. Zumindest nicht wenn Werder international dabei bleiben will.
    Zwei AV, ein DM ein OM (ein Typ wie Boro) und zwei Stürmer müssen her.
    Allofs wird Piza keinen nachvollziehbaren Grund liefern können in Bremen zu bleiben. Diego wird es in die Ferne ziehen. Kombiniert mit den Spielern die gehen sollten, wäre das ein Umbruch. Der m.E. auch wichtig und richtig wäre.
    Es müssen neue Reizpunkte geschaffen werden. Hungrige Spieler müssen geholt werden.

    Zu Fritz bleibt zu sagen: Eine Gehaltserhöhung von über 50% ist nicht mehr nachvollziehbar. In der NM spielt er keine gewichtige Rolle mehr, seine allgemeine Leistung stagniert. Ich sehe ihn zwar immer noch in Bremen, aber längst nicht mehr so stark wie vor einem Jahr
     
  2. Und warum sollten die Knaller jetzt kommen 5 Jahre CL jedes Jahr um den Titel spielen reichte den meisten ja nicht als Argument für Bremen aber Mittelmaas und kein Internationales Geschäft da kommen sie plötzlich alle.

    Kracher werden wir hier sehr lange nicht mehr sehen wir müssen jetzt Spieler kaufen die irgendwo nicht mehr gewollt sind oder wo anderes versagt haben und aus genau diesen Spieler kracher machen .

    KA muss halt endlich wieder Micouds und Vales entdecken für Kleines Geld und nicht nur nach tollen Hupi Flupi Talenten suchen.
     
  3. Ein Umbruch ist und wird immer möglich sein. Wenn dies nicht der Fall wäre, hätten wir den Verein nach dem Karriereende der Mannschaft des 1899er Jahrgangs bereits dicht machen können. Natürlich erfordert es Zeit, Entbehrlichkeit und mitunter auch Geduld wieder ein Team zusammenzubekommen, dass sich weiterentwickelt und auch weiterentwickeln will. Wenn man bei Werder zur neuen Saison diesen Mut zeigen würde, und sagt: "Wir machen jetzt bewusst einen Schnitt, geben einige Spieler aus der 2. oder auch 1.Reihe ab, und bauen ein komplett neues Team auf, in dem neue Hirachien und Strukturen gebildet werden sollen", hat hat man von meiner Seite aus auf alle Fälle die Unterstützung, und ich würde dann auch sportliche eher maue Leistungen verzeihen. Dem Millionaires Club schon weniger.
     
  4. systemanalyse

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    1. Es wird sich kein Knaller mehr an die Weser verlaufen. Auch nicht für viel Geld. Die Bremer Vita liest sich nicht so optimal.

    2. Und das wird immer schwerer. Bei den hunderten von Scouts, die die Welt beackern fällt ein Micoud kaum noch durch die Raster
     
  5. systemanalyse

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    Einen Umbruch mal eben so durchziehen wird nicht gehen. Es gibt Ansprüche denen man gerecht werden muss. Der Welt zu verkaufen das man nun mal ein, zwei Jahre mit Platz 6-12 zufrieden ist, geht nicht. Wenn ein Umbruch kommen soll, muss der so von statten gehen, das die Qualität erhöht wird.
     
  6. :confused: hast du eigentlich gelesen was ich geschrieben habe :confused:

    zu Punkt 2 ja natürlich wird es schwere aber es gibt solche Spieler noch immer zuletzt war da zum Beispiel Cassano den keiner mehr wollte und wo man schon dachte diesen karriere wäre schon vorbei dann hat ihn aber doch noch ein Verein geholt und er ist wieder der alte geworden also es gibt sie noch .
     
  7. Das es dem eh schon angespannten Publikum schwer zu vermittel wäre, ist klar. da bin ich Realist genug. Die Frage ist doch aber, wie ein vernünftiger Umbruch bei Werder bremen, unter den gegeben Vorrausetzunegn wirklich stattfinden kann? An einen Tausch Stars gegen Stars glaube ich nicht, da dies einfach nicht unser Metier ist. Qualität muss von innen heraus entstehen, und das ist in den letzten Jahren zu wenig passiert. Man kann auch mit jungen Spielern Erfolg haben, nur hat unser Scouting in den letzten Jahren leider zu viele Fehler bzgl. der Qualitätseinschätzung der jungen Talente begangen.
     
  8. systemanalyse

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    Ich habe Deinen Beitrag gelesen. Meine Reaktion war als Bestätigung Deiner Meinung gedacht :)

    Ob ein Spieler noch einmal der "Alte" wird hängt nicht nur daran ob er wieder entdeckt wird. Da brauchts ein wenig mehr.
     
  9. systemanalyse

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    Wichtig wäre starke Reizpunkte, Konkurrent zu schaffen. Die wichtigsten Positionen (AV, DM, Sturm) müssen mit starken, hungrigen Spielern besetzt werden.
    Die Stammelf braucht Druck. Zur Zeit stellt sich die Elf von ganz alleine auf, egal wie langsam Merte läuft, egal wie schlecht Diego die Bälle verteilt, egal
    wie schlecht Frings wegen der NM drauf ist, sie stellen sich von ganz alleine auf und wissen das sie eh spielen. Und da müssen TS und KA anknüpfen und Spieler verpflichten. Perspektivspieler haben wir nun genug
     
  10. Also, ich findes es ja einerseits ganz lustig, dass man als Reaktion auf die Krise in unserem Spiel den Rausschmiss von Tosic, Niemeyer, Husjenovic (oder wie auch immer fordert)! Andererseits sind es doch gerade die, die nichts dafür können, weil sie nicht gespielt haben.! Insofern stünden wir danach nicht besser da. Die Stammspieler, die die Lust am Spiel verloren zu haben scheinen, haben dadurch keine Konsequenzen zu fürchten. :stirn:

    Einen Vander in Frage zu stellen, finde ich auch ein wenig merkwürdig. Der Junge hat doch so gut wie keine Spielpraxis und wird dann auf einem Mal in die CL geschickt. Werder hat sich doch nun entschlossen, dass Wiese die unantastbare Nr. 1 ist und keine Konkurrenz im Hintergrund lauert. Wenn wir also über die Torwartposition reden sollten, dann über die Nr. 1.

    Wo wir drüber nachdenken müssen, ist meines Erachtens das Mittelfeld. Baumann und Frings kommen in die Jahre, sind verletzungsanfälliger und brauchen auch die gesunde Konkurrenz. Özil ist noch unheimlich jung. Wir können uns aber glücklich schätzen, dass wir ihn haben! Hunt hat mal als Stürmer angefangen und scheint im Mittelfeld nicht die Erwartungen zu erfüllen. Jensen spielt scheinbar immer dann gut, wenn der Vertrag verlängert werden muss.

    Und auf den Außenverteidigerpositionen muss etwas passieren. Ein Fritz in dieser Form ist eine Katastrophe. Den Vertrag zu besseren Konditionen zu verlängern, halte ich für eine Fehlentscheidung. Damit wird das Leistungsprinzip und der Anreiz außer Kraft gesetzt. Ein Boenisch kann zwar vorne tolle Flanken schlagen, ist aber hinten immer für ein Tor gut.

    Irgendwie hat man den Eindruck, dass nach Jahren des gezielten Aufbaus mittlerweile ein Haufen herausgekommen ist, der als Mannschaft nichts taugt. Das ist der Unterschied zu früher.
     
  11. Vorsicht! Sowas ähnliches hat man bei Rolfes auch gedacht... Ich sehe Niemeyer als einen möglichen Frings/Baumann-Nachfolger.

    Zu Fritz: Außer Form, keine Frage, aber er hat schon gezeigt, was er kann. Er ist ja außerdem auch keiner, der sich schon darüber Gedanken machen muss, was er nach seiner aktiven Karriere macht. Also, gebt ihm ein bisschen Zeit, wieder in Form zu kommen.

    Was ich mich gerade frage: Was will KA in der Winterpause groß machen, wen will er vekaufen? Ich meine, es müssen sich ja auch noch Vereine finden, die angemessene Ablösesummen zahlen... :confused:

    Bei folgenden Spielern würd ich zumindest mal überlegen, ob sie sich nicht doch woanders wohler fühlen würden:

    - Tosic
    - Sanogo
    - Hunt

    Darüber hinaus werden uns wohl Baumann (Karriereende), Diego & Pizza (beide Wechsel) zur neuen Saison nicht mehr zur Verfügung stehen.

    Daraus folgt: Spätestens zum Sommer 2 neue Stürmer, einen neuen OM (wobei ich da noch auf die Entwicklung von Mesut gespannt bin), einen neuen LAV und evtl. noch einen Mittelfeldspieler (je nachdem, wie sich Niemeyer entwickelt).

    JM

    P.S: Sollte ich irgendeinen Unsinn geschrieben haben, bitte entschuldigt. Ich schaue mir gerade nebenbei das Schützenfest in Wolfsburg an.
     
  12. Mick_666

    Mick_666 Guest

    Die Fragen, die sich mir an dieser Stelle auftun,sind:
    Warum durfte ein Niemeyer, den andere BL-Vereine damals auf der Liste hatten, den Ajax beobachtete, so selten spielen? Freilich hatte der viele Verletzungen, es kann aber nicht nur darauf zurückzuführen sein. Ich habe schon immer viel von ihm gehalten, schon als er noch bei Twente spielte. Daher kann ich mir nicht erklären, was da läuft, zumal wir gerade auf dieser Position eindeutig Schwierigkeiten haben.
    Ich habe vor ein paar Jahren Nico Pellatz noch in der A-Jugend in Berlin spielen sehen. Ich fand es absolut stark von Werder, den zu holen und glaubt mir, die Herthaner waren darüber alles andere als froh. Mittlerweile ist er nur noch 4.Mann. Stattdessen wurde im Frühjahr demonstrativ mit Vander verlängert, der weder in Uerdingen, noch in Bochum, noch bei uns wirkliches Bundesliga-Format nachweisen konnte. Ohne, dass ich ihn jetzt niedermachen möchte, aber was soll das?
    Verpflichtungen von Leuten wie Andersen oder Husejnovic wurden von Kennern der Szene als überaus gescheiter Schachzug gesehen. Warum aber spielt ein Andersen nicht mal, zumindest eine Halbzeit, bei den zweifelsohne grossen Problemen in der Deckung?
    Und schließlich - ich unterhalte mich desöfteren mit echten Schalkern - gratulieren die uns noch heute für Boenisch und Özil. Die hatten dort ein echtes Standing, nur spielten besondere Umstände mit, wodurch die gehen durften.
    Dazu der eigene Nachwuchs, wo ich Harnik oder Max Kruse durchaus für fähig halte, in der Bundesliga spielen zu können. Wie auch Kevin Schindler, der muss unbedingt zurück.

    Was ich mit alledem sagen will: Werder hat ja den Blick für talentierte,entwicklungsfähige Spieler nicht verloren. In dieser Hinsicht haben wir nach wie vor Marktvorteile, weltweite Scoutingabteilungen hin oder her. Nur glaubt der Verein scheinbar, sich in der Rolle als ,,Grosser Verein" so definieren zu müssen, als dass diese Talente zwar noch immer geholt werden, dann aber nicht zum Zug kommen. Ähnlich, wie es bei Bayern und anderen ist. Fehlt den Jungs allein der Ehrgeiz, sich durchsetzen zu wollen oder werden sie schlichtweg nicht gelassen? Allerdings - wenn nicht jetzt, wann dann? Es gibt einige Routiniers, die eine Pause brauchen, da sollte es doch nicht so falsch sein, wenn hier mal ein, zwei der Talente ran dürfen, oder nicht? Allen Sentimentalitäten, die da vielleicht entstehen, zum Trotz. Für Gejammere ob irgendwelchem fehlenden Respekt vor gestandenen Spielern ist bei Werder ohnehin keine Zeit mehr. Denn bis zur Winterpause können wir sowieso keine Neuen holen und auch der derzeitige Stamm hat Punkte genug verspielt.
     
  13. Paneb

    Paneb

    Ort:
    NULL
    @Mick

    100% ige zustimmung!:tnx:

    Man hat in den letzten Jahren kaum das gefühl bekommen das da mal den "jungen hungrigen" (mal abgesehen von Özil) die Chance gegeben wird sich zu zeigen und wenn dann nur für kurz einsätze (ich denke da insbesondere an Harnik)
     
  14. systemanalyse

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    Im Grunde liegst Du nicht falsch. Leider ist TS nicht der Typ der da Risiken eingeht. Im übrigen können wir aus unserer Position letzlich nicht entscheiden ob ein Andersen reif ist. Da müssen wir auf Schaaf vertrauen.

    KA wird extrem aktiv werden müssen um für die Saison 09/10 erfahrene, qualitätiv gute Spieler mit Biss und Hunger zu bekommen.
    Wenn es be den Vermutungen bleibt, Almeida, Sanogo und der eine oder andere gehen muss. Baumann aufhört und mit großer Wahrscheinlichkeit Pizarro und Diegon gehen werden, muss der Kader runderneuert werden.
     
  15. Genau meine Meinung. Ich würde jetzt auch einfach einen radikalen Umbruch vornehmen. Der wird zwar auch 6,7,8 Spiele brauchen, doch haben wir dann vielleicht die jungen Wilden auf dem Platz. Ich glaube, dass Täte in dieser Situation ganz gut.

    Allerdings sollten wir endlich auch mal einen Torwart verpflichten, der den Strafraum beherrscht....oder zumindest die Lufthoheit im 5-Meterraum hat!
     
  16. systemanalyse

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    Einen radikalen Umbruch in der Saison halte ich für unmöglich. Wenn die Mechanismen nicht schnell greifen findet man sich ziemlich weit unten wieder.
    Fakt ist, die Abgänge der letzten Jahre wurden extrem falsch bewertet. Die Zugänge sind ausnamslos Persepektivspieler.
    Es gilt jetzt schnellstmöglich Reizpunkte zu setzen und klar anzusagen wer auf der Abschussliste steht. Dabei darf man gerne übertreiben um den einen oder anderen zu neuen Taten zu bewegen. Verpflichtungen im Winter sind zwingend. Insbesondere auf der AV und Stürmerposition. Im kreativen MF sind wir ausreichend besetzt. Auch die Position des DM ist nicht vakant, hier kann man eventuell Niemeyer aktivieren, sofern dieser mal Fit wird. Auch Lutscher kann hier agieren.
    Leider hat KA in den letzten Jahren keinen "Kracher" mehr verpflichten können, sondern sogar 14 mio mit Sanogo und Alberto in den Sand gesetzt. Da wird der Aufsichtsrat allergisch reagieren wenn KA um Gelder bittet.
     
  17. Bremen in der Sinnkrise
    Werder Bremen befindet sich in einer schwierigen Lage. Auf der einen Seite ist der Kader überdimensioniert teuer, rechtfertigt aber die in ihn gesteckten Erwartungen nicht - und blockiert den Zukauf neuer Spieler. Der Transfer des Ungarn Marko Futacs wirkt daher wie reiner Aktionismus.
    Es kommt nicht alle Tage vor, dass sich Klaus Allofs bei trübem Wetter und Temperaturen um die Null Grad raus auf den hintersten der zahlreichen Bremer Trainingsplätze begibt und sich das Treiben seiner Angestellten von Nahem aus betrachtet.

    Vielleicht wollte Werder Bremens Sportdirektor seinem Trainer Thomas Schaaf bei der morgendlichen Übungseinheit nur demonstrativ den Rücken stärken, vielleicht aber auch seinem Argwohn über die unberechenbaren Leistungen seiner Mannschaft Ausdruck verleihen.


    "Keine deprimierten Spieler"

    Immerhin hat Allofs spätestens jetzt ein Bild davon, wie es um den Geist innerhalb der Mannschaft, im Jogi-Löw-Jargon auch Teamspirit, bestellt ist.

    "Ich denke, die Stimmung war für unsere Lage normal. Es ist doch klar, dass beim Training jetzt kein Scherz den nächsten jagt. Aber ich sehe auch keine deprimierten Spieler", erläuterte Allofs seine Eindrücke gegenüber SPOX.

    Ebenfalls nicht zu sehen bekam der Chef seine beiden Stars Diego und Claudio Pizarro. Diego weilte am Dienstag in München zu einer Podiumsdiskussion auf der Sportartikelmesse ISPO und meldete sich danach erkrankt ab. Pizarro sei verletzt, wie Trainer Schaaf versicherte.

    Immer ein Vorbild

    Dem Rest der Belegschaft redete Schaaf scharf ins Gewissen. Der Trainer, selbst erkrankt, verbesserte seine Spieler immer wieder wild gestikulierend. Es muss sich etwas ändern, schon am Samstag auf Schalke - in einem der wichtigsten Spiele der Saison für Werder.

    Es ist keine Krise, die die Bremer befallen hat. Dafür ist es nach zwei Pflichtspielen im Jahr 2009 zu früh. Aber erste Ausläufer eines Tiefs ziehen heran und die Verantwortlichen beziehen Stellung.

    In den letzten Jahren galt Werder immer als Vorbild dafür, wie man den schmalen Grat zwischen Wirtschaftlichkeit und sportlicher Existenz schlendert und am Ende mit offensivem Fußball auch Erfolg haben kann.

    Keine Konstanz bringt Misserfolg

    Nun scheinen viele Faktoren auf einmal verschwunden. Werders neue Heimat in der Liga ist nicht erst seit der schmerzhaften Niederlage gegen Arminia Bielefeld das graue Mittelmaß. Insofern beschränkt sich auch der Erfolg derzeit auf das Mitwirken im DFB-Pokal und im UEFA-Cup. Dort allerdings warten mit Wolfsburg (auswärts) und dem AC Milan zwei richtig schwere Brocken.

    Der Offensivfußball funktioniert rudimentär bisweilen auch noch - allerdings nur, wenn der Gegner auch mitspielen will und den Bremern damit ins offene Messer läuft. Die einzige Konstante ist die Unkonstanz und die wiederum ist der natürliche Feind sportlicher Höchstleistung.


    Geld sollte genügend da sein

    Die Leistungen auf dem Platz sprechen für sich und für jeden ersichtlich. Beim Thema Finanzen will sich Werder aber nicht in die Karten schauen lassen.

    Nur so viel steht fest: Rund zehn Millionen Euro soll die Citibank - eine Tochter des größten Finanzkonglomerats der Welt, der amerikanischen Citigroup - jährlich auf Werders Konto überweisen. Damit liegen die Hanseaten im Bundesliga-Ranking immerhin auf Rang fünf - hinter Bayern (20 Mio., Telekom), Wolfsburg (16 Mio., VW), Dortmund (14 Mio. Evonik) und Schalke (12 Mio., Gazprom).

    Ab Juli kommen durch den neuen Ausrüstervertrag mit Nike (bisher Kappa) nochmal rund vier Millionen pro Jahr dazu und obendrein noch eine Million von Auto-Sponsor VW. Derzeit beliefert Kappa die Profis und bezahlt dafür 1,3 Millionen Euro. Macht im Moment satte zwölf Millionen, ab Sommer 15 Millionen Euro garantierte Einnahmen pro Jahr.

    "Schwimmen nicht im Geld"

    Dazu erwirtschaftete Werder 2008 so viel Geld wie noch nie in seiner Vereinsgeschichte: 112,4 Millionen Euro gingen über den Thresen, insgesamt wurde 2,4 Millionen Euro Gewinn erzielt. Die fünfte Champions-League-Teilnahme in Folge sollte eigentlich finanzielle Geborgenheit bieten.

    Und trotzdem halten sich hartnäckig Gerüchte, dass dem Verein im operativen Geschäft das Geld fehlt. "Tatsache ist, dass wir nicht im Geld schwimmen. Wir haben in den letzten Jahren viel über die Champions-League-Teilnahmen finanziert. Stand heute ist, dass wir mit diesen Einnahmen nicht rechnen können", sagt Allofs.

    Und weiter: "Rekordumsätze bedeuten nicht gleich Gewinne. Wir haben eine Mannschaft, die sich seit Jahren in der Spitzengruppe der Liga bewegt. Zudem haben wir Verträge mit diversen Spielern verlängert. Das alles kostet auch Geld."

    Teurer Kader, wenig Leistung

    Etwa 50 Millionen Euro, wie die "Welt" rechnet. Ein kostspieliger Unterhalt, der drittteuerste der Liga nach den Bayern und Schalke. In den letzten Jahren hielt Werder seine Leistungsträger mit deutlich besser dotierten Verträgen. Ein normaler Vorgang für ein erfolgreiches Team.

    Jetzt allerdings bleiben die Erfolge aus und die Diskussionen fangen an. Wofür Allofs noch vor ein paar Monaten gepriesen wurde, sei jetzt einer seiner größten Fehler. Spieler wie Clemens Fritz, Naldo oder Torsten Frings kosten viel und zahlen in Form von Leistung wenig zurück. Das Kartenhaus aus Geben und Nehmen wackelt und für Allofs stellt sich die Frage nach der anzuwendenden Strategie.

    Futacs-Transfer wirft Fragen auf

    Die hohen Fixkosten blockieren Gelder für Neuverpflichtungen, im Winter kam neben Alexandros Tziolis (Leihgeschäft mit Panathinaikos Athen) nur der völlig unbekannte Ungar Marko Futacs. Der spielte bisher in der zweiten Mannschaft vom AS Nancy und wirft Fragen auf.

    Für Werders U 23 ist Futacs nicht spielberechtigt, da Nicht-EU-Ausländer mindestens zwölf Monate bei einem deutschen Klub unter Vertrag stehen müssen, um auch im Amateurteam einsatzberechtigt zu sein.

    Und den Sprung ins Profiteam traut Allofs seiner Neuerwerbung auf Anhieb nicht zu. Richtig schlüssig ist der Transfer nicht, auch wenn Allofs beteuert, dass "jetzt ein günstiger Zeitpunkt war, ihn zu verpflichten und der Konkurrenz damit zuvorzukommen. Wir müssen auch Talente verpflichten". Es bleibt der Geruch des Aktionismus.

    Allofs formuliert es auf die Bremer Art, gewohnt zurückhaltend. "Es ist nicht unsere Vorgehensweise, Spieler verpflichten zu wollen, die wir mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht finanzieren können. Zum jetzigen Zeitpunkt gab es daher keine Möglichkeit, einen größeren Transfer zu realisieren. Manchmal haben wir im Winter Transfers vorgezogen, die wir eigentlich erst im Sommer tätigen wollten. Doch auch das war nicht machbar."

    Stadion als Einnahmequelle

    Bleibt das Weserstadion als finanzieller Hoffnungsträger - oder doch als Hemmschuh? Vermehrt kursieren Gerüchte, dass Geld aus dem operativen Geschäft in den Umbau des Stadion fließen würde. "Das ist unsinnig, das geschieht nicht. Und das haben wir auch schon häufig genug klargestellt", so Allofs.

    Als einer der wenigen Bundesligisten hat Werder die Namensrechte am Stadion noch in eigener Hand. Ein Verkauf würde auf einen Schlag etliche Millionen in die Kasse spülen. Unter anderem deshalb wird im Moment modernisiert.

    Zwei neue Kurven sollen her und natürlich mehr Platz für die VIP-Zonen, die das nötige Kleingeld bringen. 50 bis 60 Millionen Euro wird der Umbau kosten, nächstes Jahr soll alles fertig sein. In der Zwischenzeit muss Werder wieder zurückfinden auf den Pfad der Tugend. Tabellenplatz zehn würde dem neuen Stadion nicht gerecht werden.
     
  18. Nach dem Umbruch bei Bayern vor ein paar Jahren sehen einige diesen als Maßstab kommt mir oft vor. Solch einen Umbruch wird es nie geben ! Aber es ist klar es muss etwas passieren ....