Trauerflor wegen Erdbebens

Im Prinzip hast du recht, aber bei Diskussion wo bei der einen Seite sehr stark Emotionen mit eingehen, ist es quasi unmöglich zu einem Ergebnis zu kommen.

 

Natürlich war sie nicht angebracht (und hierbei geht es mir nur um das Natürlich in deiner Aussage).

Viele Ausrufe- und Fragezeichen machen eine Aussage/Frage übrigens nicht bedeutender.

Ich fand es gestern ansich ok, aber es wird langsam echt etwas viel an Schweigeminuten, sodass diese ihre "Besonderheit" verlieren.

Was mMn garnicht geht, selbst wenn man die Schweigeminuten ablehnt, dann dazwischenzubrüllen. Unwesentlich dämlicher sind natürlich auch die Leute die sich dann vion den Zwischenrufen zu "Antworten"(z.b. Halt die Fresse) provozieren lassen.

 

Unabhängig davon, dass ich die Schweigeminute für absolut richtig halte und sogar für moralisch verpflichtend, weil wir alle miteinander auf diesem Planeten leben und als denkende Wesen uns sowas wie Mitgefühl und Sensibilität innewohnen sollte, sei allen Kritikern nochmal ein ganz konkreter Punkt nahe getragen, der diese spezielle Schweigeminute nochmal nahliegender macht: Die Region um Udine im Friaul ist vor etwas mehr als dreißig Jahren (1976) von einem schweren Erdbeben erschüttert worden, es gab annähernd 1000 Tote. Nicht, dass die Katastrophe in den Abruzzen nicht genug Anlass wäre, dem Land des Gegners Respekt und Beistand entgegen zu bringen, so aber wird das Ganze zumindest für mich eine logische Sache. Es gehört sich so und wenn wir nicht in der Lage sind, füreinander zu trauern, ob in Bremen, Winnenden, Kobe oder auf den Osterinseln, dann fehlt uns was Entscheidendes. So eine Schweigeminute tut niemanden weh, aber ich bin überzeugt, dass sie auf ihre Weise hilft.

 

Dann würde ich gerne mal deine Meinung zu den "fehlenden" Schweigeminuten hören..
(z.b. Köln)

 

Das einzige was in meinen Augen Heuchelei wäre, wäre, wenn wir eine Schweigeminute für verhungerte Menschen in Afrika machen würden, denn da könnten wir konkret ohne weitere Probleme etwas dran ändern, wenn z.B. jeder Fußballfan auf ein Spiel in der Saison verzichten würde und das Geld für die Welthungerhilfe o.ä. spenden würde.. oder wenn das Land Deutschland das Geld, das in Militär fließt, in Aufbauhilfe stecken würde... oder die Exportsubventionen für Lebensmittel stoppen... Naturkatastrophen und Amokläufe sind natürlich zum Teil durch langfristigen gesellschaftlichen Wandel verhinderbar (Klimawandel stoppen, mehr Zivilcourage, bessere soziale Programme), aber nicht kurzfristig.

 

Das ist, so unpassend das hier auch sein mag, ein Totschlagargument. Wir entscheiden nicht darüber und wenn es eine Schweigeminute gibt, dann gibt es sie. Dann bin ich still und gehe in mich und heuchel da auch nicht rum. Wenn es keine gibt, mache ich mir trotzdem meine Gedanken.

 

Das sehe ich genauso, dennoch ist es mMn OK über deren Sinn zu diskutieren ohne gleich ein "A**loch" zu sein.

 

es müsste aber auch für die jenigen die im stadion sind und nicht trauern, sondern feiern wollen, die chance geben einfach weiter zu feiern und nicht zwangs weise ruhig zu sein. man kann einen nunmal nicht zum trauern zwingen aber genau das macht man mit der schweigeminute.

 

Das sehe ich wiederum genauso. Ich weiß allerdings nicht, wer hier von wem denkt, er sei ein *********.

 

Selbst, wenn man die Schweigeminute nicht okay findet, kann man sich die 30 Sekunden mal zusammenreißen, wo ist da das Problem? Es drückt einfach Respekt für die Opfer und deren Hinterbliebene aus, wie gesagt. Wer da meint, dazwischenbrüllen oder weitersingen zu müssen, ist einfach nur dämlich.

Ich denke, jetzt kann man die ganze Diskussion wegen der Sinnhaftigkeit auch mal beenden. Wir sind schon bei der Schweigeminute gegen St-Etienne auf keinen gemeinsamen Nenner gekommen, werden es hier also auch nicht schaffen. Hoffen wir, dass die Welt uns demnächst keinen guten Grund mehr für eine Schweigeminute geben wird.

 

@mcburn: Ich finde es durchaus zumutbar, mal EINE Minute ruhig zu sein!

Du musst ja auch nicht trauern oder beten, aber Du kannst durch eine Schweigeminute Deinen Respekt und Dein Mitgefühl gegenüber den Opfern ausdrücken. Setzt allerdings voraus, dass einem solche Gefühle nicht grundsätzlich fremd sind!

 

Das sehe ich nun überhaupt nicht so...

Wenn es dann der Fall ist, hat man es mMn zu respektieren...

 

Ich bin weiterhin gegen Schweigeminuten im Fußball, die nicht direkt etwas mit dem Verein oder dem Sport zu tun haben.
Dennoch beteilige ich mich weiterhin immer an solchen "Aktionen" und würde auch nicht anderen die Gelegenheit nehmen, zu trauern.
Vielleicht können einige nur so ihre Anteilnahme zeigen, dann sollte man sie auch lassen.
Jeder geht halt mit solch traurigen Ereignissen anders um. Ich habe nicht das Bedürfnis,durch Schweigen ein Zeichen setzen zu wollen, besonders nicht dann, wenn die Anlässe erst nach ihrer Bedeutung von Verbänden zugelassen oder wegen Trivialität ausgelassen werden.
Denn jede nicht gegebene Trauerminute ist somit eine Zensur.

 

in block 58 war auch einer, der 35 sekunden rumgenervt hat "...twin-tower...bla bla auch nicht getrauert...bla bla und ..." war aber dann ruhig.

war gestern der rassisten-trailer eigentlich. habe ich nicht genau verfolgt, oder fiel das der schweigeminute zum opfer oder hat man berlusconi zu liebe darauf verzichtet?


kann man nicht, wenn in der welt mal etwas lustiges passiert, eine minute gemeinsames lachen verordnen?

 

Verstehe ich das jetzt richtig? Es geht um EINE Minute, dann kannst Du weiterfeiern.

Du MUSST weder trauern noch an die Opfer auch nur denken, aber EINE Minute Respekt vor Andersdenkenden, ist das zuviel verlangt?

 

*grins* so ein Dussel. Also ich meine mich erinneren zu können, das es damals sogar mehrmals Schweigeminuten gab....

 

Für manche leider schon!!!

 

jap, da es mir nicht um den hintergrund sondern ums prinzip geht.

 

das Prinzip vielleicht der freien Entfaltung der eigenen Persönlichkeit ungeachtet der Begleitumstände unter und mit denen sie lebt, getreu dem Motto "ich will Party und lasse mich durch nichts auch nur eine Minute davon abhalten"??? Wer generell so verfährt und das zur Maxime des Handelns erklärt ist ein asoziales Wesen und ich weiß nicht, ob Du Dich wirklich so sehen möchtest. :stirn: