Thomas Schaaf

Das mag ja sein, maddin. Aber trotzdem muss der Trainer doch wenigstens vorgeben, welchen Spielertyp er für welche Position gerne hätte. Und dann darf man sich schon fragen, wie ein Marin oder ein Arnautovic zu Werder kommen konnten, obwohl es damals gar keine Position im Schaaf'schen System gab, in die sie reingepasst hätten.

 

Glaubst du etwa, dass ein Cheftrainer sich die Spieler nicht anguckt auf Video oder auch im Stadion wenn es zeitlich passt. Mittlerweile ist jeder Verein so gut vernetzt.
Ein Transfer wird im Team getätigt. Scouts,Chef-Trainer mit seinem Trainer-Team und Sportdirektor. Jeder hat da seine Verantwortung.

Ein Thomas Schaaf hätte einen Boubacar Sanogo oder einen Carlos Alberto ablehnen können wenn er diese Spieler nicht für gut genug gehalten hätte.
Was glaubt ihr denn wer bei Bayern München entscheidet wer verpflichtet wird. Glaubt ihr etwa Sammer entscheidet das. Das entscheidet alleine nur Pep Guardiola.
Lies dieses Interview, dann wirst du merken das auch ein Trainer für Transfers verantwortlich.

http://www.transfermarkt.de/lemke-effenberg-hatte-werder-schon-zugesagt/view/news/146392[/url]

http://www.ardmediathek.de/tv/Sport...berg/Video?documentId=23114742&bcastId=249964

Schaut euch dieses Interview an, dann wird keiner mehr behaupten das ein Spieletransfer eine One-Man-Show ist.

 

was man schaaf ganz sicher nicht absprechen kann, ist, dass er in der double saison eine trainerleistung abgeliefert hat, wie sie nur die allerwenigsten trainer jemals in ihrer karriere hinbekommen. da hat werder ganz sicher nicht die individuelle qualität der spieler zu den titeln geführt, sondern ein perfekt auf die spieler zugeschnittenes spielsystem, das seiner zeit in der bundesliga voraus war und mit dem die anderen mannschaften der liga nicht klarkamen. das alleine hätte aber auch nicht gereicht. schaaf hat auch den richtigen menschlichen umgang mit sensiblen spielern wie micoud, ailton oder klasnic gefunden. unter ihm haben all diese spieler ihren klaren leistungszenit erreicht und hatten sichtbaren spaß am fußball und der mannschaft mit der und für die sie gespielt haben. das war ganz große trainerarbeit.
irgendwann passte es aber zwischen ihm und werder nicht mehr. er wirkte ausgebrannt, verpasste taktisch ein paar entwicklungen im fußball, versuchte am ende vieles, was am ende nicht funktionierte und wirkte daraufhin nur noch ausgebrannter. die trennung von ihm war absolut richtig und sie könnte auch wichtig für ihn gewesen sein. mal schauen.

 

Am qualitativ schlechten Kader war TS selbst dran beteiligt, den starken Kader bekam er aufs Silbertablett serviert, so dass der Erfolg für ihn eh ein Selbstläufer war? Also wenn man schon immer mit diesen Totschlagargument kommt, dann entscheide dich mal.

 

Da entscheiden sich viele halt nicht, sondern sehen es so, wie sie es sehen wollen.

Ich halte mich lieber an Ex-Spieler und deren Aussagen entnehme ich, dass Schaaf seine größte Qualität als Fußballlehrer hat, als Trainer auf dem Trainingsplatz. Da haben enorm viele Spieler von ihm profitiert und Werder mit ihnen. Natürlich braucht man dafür aber auch das richtige Material, Spieler, die voll mitziehen. Wer in Bremen erlebt hat, wie sich all die Marins, Arnautovics etc. neben dem Platz gebährdet haben, der wird nicht umhinkommen, dass man ab einem gewissen Zeitpunkt die alte Rehhagel-Weisheit, dass man mit einem Abiturienten besser arbeiten kann als mit einem Idioten, vergessen hat. Da kamen zu viele Pseudostars, die auch nicht mehr in ein Gebilde eingebaut waren, sondern die sich für geiler hielten als den Vizewelltmeister, Meister und Pokalsieger Torsten Frings. Solche Eierköppe kannst Du halt nur einbauen, wenn der Wind in die andere Richtung weht, temaintern. Und wenn Du kluge Teamplayer hast, die sie gut aussehen lassen. Nach Özil hatten wir das nicht mehr.

 

"Da sehen einige nur das was sie sehen wollen", dass sagt mir dir gerade der richtige.

Ich habe geschrieben, das für Transfers Sportdirektor, Scouts und Trainer-Team verantwortlich sind. Was ist daran nicht zu verstehen?

 

Du schreibst generell viel Krempel, den ich zwar insofern verstehe, als ich die Sätze und die Wörter lese und aufnehmen kann. Nur der Sinn dahinter, den muss man in der Regel mit der Lupe suchen.

Ich habe hier ausführlich dargelegt, wo ich bei Schaaf Stärken und Schwächen sehe, welche Fehler es gab und was gut war. Und warum ich glaube, dass Schaaf anderswo, zum Beispiel in Frankfurt, gute Chancen hat, erfolgreich zu arbeiten. Und dass ich sehr hoffe, dass er das auch hinkriegt und es einigen nochmal beweist.

Wenn Dir das zu wenig "Schaaf ist aber voll der altmodische Trainer, der vom modernen Fußball keine Ahnung hat und dessen Taktik gar nichts taugt" ist, dann musst Du halt warten, bis Mick mal wieder was schreibt.

 

Mit dem "Krempel" sagt das mit dir genau der Richtige. Ich habe auch schon oft genug die Stärken und Schwächen dargestellt.
Warten wir doch mal ab wie sich das mit Frankfurt entwickelt. Denn das ist seine letzte Chance im deutschen Profi-Fußball.

 

Wenn Du das sagst, muss es ja stimmen !

Du hattest ja auch nicht geglaubt, dass TS noch mal in die Bundesliga zurückkehrt uns bist (mal wieder) eines besseren belehrt worden !:daumen:

 

Da hast du Recht. Das hätte ich auch nicht gedacht. Nur was kein Spitzenteam das euren "Spitzentrainer" haben wollte sondern ein Team aus dem unteren Mittelfeld.

 

Das kann man, als Werder-Fan, beinahe gar nicht anders sehen.

 

Du gönnst TS nichts ... das wird nun offensichtlich ! Hoffentlich hast Du schön das Double gefeiert.... (wenn Du da schon laufen konntest)

Hat Frankfurt nicht letzte Saison international gespielt ?

 

ich hab noch nie einen einzigen differenzierten beitrag von dir zum thema schaaf gelesen. wenn es da einen geben sollte, wäre ich sehr überrascht.
was sind denn so seine stärken? :grinsen:

 

Dann müsstest du einfach nur ein wenig blättern und schön würdest du es wissen.

 

Auf welche Seite? Mich würde es nämlich auch interessieren.

 

Jetzt erst gesehen :daumen:

Schaaf ist ein toller Mensch. Lässt sich nicht verbiegen, bleibt einfach er selbst.

Ich kann es nur nochmal erwähnen... Jeder Trainer, der bei einem Verein war hat sich danach in Expertenrunden, sonstigen Interviews usw immer mal wieder zu seinem Ex-Verein geäussert... ob das nun Finke bei Freiburg war, Klopp bei Mainz, Hitzfeld über Bayern und Dortmund.

Das ist nicht Schaafs Ding. Dass er sich ein Jahr komplett verkrümelt hat, sich um sich selbst und seine Familie gekümmert hat und sich in keinster Weise irgendwie zur Lage von Werder oder zu Dutt, Eichin oder sonstiges geäussert hat, hat mir höchsten Respekt abgerungen... mehr noch, als ich sowieso vor dem Menschen TS habe.

Dieser Trainer ist im heutigen Geschäft Bundesliga einfach einmalig, was seine Loyalität angeht. Als ich damals in einem Bericht las, dass er zu den Bossen gesagt hat: "Wenn ich ihr wärt, würde ich mich entlassen." hat mir eine Gänsehaut beschert.

Ich bin auch immer noch total davon überzeugt, dass die Trennung von beiden Seiten gewollt war, was nicht als Schwäche TS ausgelegt werden kann. Er wird selbst erkannt haben, dass er nach 14 Jahren Bundesliga ohne Pause (wo andere Trainer zwischen Vereinswechsel immer mal Urlaub haben) ausgezehrt war, ausgebrannt, die Ideen abhanden gekommen sind... gerade auch, weil das Projekt zu Beginn der Saison 12/13 letztendlich nicht funktioniert hat. Der überraschende Absprung seines Freundes KA wird da ebenfalls einen Teil dazu beigetragen haben. Auch das Zitat spricht dafür. Ich bin mir aber auch sicher, dass wenn die Bosse um TE ihn gebeten hätten, weiterzumachen, er auch weitergemacht hätte, weil er sich in den Dienst Werder Bremens gestellt hätte, allem Gegenwind zum Trotz. Er hat weder gesagt: "Ich mache hier weiter, unter allen Umständen", noch hat er gesagt: "Macht euren Dreck alleine." Und das ist bemerkenswert. Die Lösung, die er mit TE gefunden hat, war denke ich, die beste und von beiden Seiten gewollt. Ich glaube auch, dass wenn TS auf seinen Platz beharrt hätte, TE dies akzeptiert hätte. Das ist meine persönliche Meinung. Umgekehrt hätte aber auch ein TE, der TS gerne behalten hätte, akzeptiert, wenn dieser nicht mehr gewollt hätte. Auch da bin ich mir sicher.

Dass er das letzte Spiel nicht mehr angetreten ist, spricht ebenfalls für Schaaf, der damals keinen großen Rummel um sein "letztes Spiel für Werder" machen wollte, und die Mannschaft, die den Nichtabstieg geschafft hat, in den Vordergrund zu stellen, und nicht sich selbst.

Dass er nochmal den Schritt der Luftveränderung wagt, nachdem er sein ganzes Leben in Bremen verbracht hat, inklusive Umzug mit Familie hätte ich nicht gedacht. Aber ich glaube, für den Menschen TS kam nur ein Verein im Norden (um in Bremen wohnen zu bleiben) oder eben in der Region, wo er jetzt ist (um nach Mannheim zurück zu kehren) in Frage.

Egal wie kritisch ich über TS in den letzten Jahren geurteilt habe (wobei ich ihn lange verteidigt habe) und egal was ich ihm bei Frankfurt noch zutraue... dem Menschen TS wünsche ich alles Glück dieser Erde, vor dem habe ich höchsten Respekt.

 

Das kann doch nicht sein. Schaaf wollte weitermachen aber Werder wollte nicht mehr. Denn wenn Schaaf seinen Posten zur Verfügung gestellt hätte, hätte man den Vertrag zum 30.06.2013 aufgelöst bzw. eine Abfindung gezahlt die niedriger gewesen wäre als sein Jahresgehalt. Jedes Unternehmen der Welt hätte dies gemacht. Aus welchem Grund hätte das klamme Werder Bremen denn noch ein Jahr das Gehalt weiter zahlen sollen? Wo wäre da die Gegenleistung des Arbeitnehmers gewesen?

 

Wie erklärst du dir dann das Zitat in meinem Beitrag? Ich bin mir sicher, dass Schaaf ebenfalls gesehen hat, dass eine Fortführung seiner Karriere bei Werder nur noch Quälerei gewesen wäre, eben weil von ihm keine neuen Impulse ausgingen. Man setzt einer Mumie auch keinen Herzschrittmacher mehr ein.

Das ist falsch. Eine Abfindung deckt grundsätzlich das ausstehende Gehalt, wenn ein Vertrag aufgelöst wird. Die Kosten wären die Gleichen gewesen, allerdings hätte man die Chance auf evtl Ablösesumme verschenkt, wenn Schaaf vor Ablauf des Vertrages einen neuen Arbeitgeber gefunden hätte.

 

Ein Wunder ist es eher, wenn ein Club, der jahrelang im unteren Mittelfeld herumdümpelt plötzlich ohne Personalveränderungen Meister wird und im Folgejahr wieder in der Versenkung verschwindet.

Nein, die erfolgreichen Jahre unter TS sind das Resultat intensiver und hervorragender Arbeit aller Beteiligten. Das Double kam schließlich nicht von heute auf morgen, sondern ist das Ergebnis der 4jährigen Aufbauarbeit und Annäherung an den internationalen Fußball, nachdem TS den Verein vor dem Abstieg bewahrt hatte.

Das Wort "Wunder" wird in Verbindung mit dem SVW mMn etwas sehr überreizt und die Aussage, daß ein ähnliches Erfolgsjahrzehnt unter einem anderen Trainer nicht möglich gewesen wäre, halte ich für sehr gewagt. Ds klingt für mich so, als wenn man die Jahre 81 bis 95 komplett ausblendet ...