Thomas Eichin (Bayer Leverkusen, Leiter Nachwuchs- & Frauenfußball)

Ich habe die Sendung nicht gesehen, aber ich kann absolut nachfühlen, was er mit problematisch meint. Man sieht es doch, wenn man über mögliche Traineralternativen für TS diskutiert. Irgendwie sucht jeder, vielleicht sogar unbewusst, nach dem Nachfolger für TS, der hier mindestens eine genau so lange Zeit wie TS und Rehhagel erfolgreich sein kann. Nur lässt sich so ein Trainertyp einfach nicht finden, weil es in der BuLi solche Beispiele nun mal nicht gibt. Einzig vielleicht Hitzfeld oder Heynckes könnte man so etwas zutrauen, beide sind aber, vielleicht auch aufgrund ihres Alters, absolut unrealistisch.

 

Da ist schon was dran. Aber was zählt denn am Ende des Tages bzw. der Saison? Die gute Trainingsarbeit von TS jeden Tag oder der Tabellenplatz am Ende der Saison? Und ich überspitz jetzt mal noch: Was hilft uns die tolle tägliche Arbeit von TS wenn wir absteigen?

Deutlich widersprechen muss ich deiner Annahme, dass für mich nur das Endprodukt in Form der Tabelle zählt (auch wenn man das nach meinem ersten Absatz denken könnte). ABER für mich zählt auch die Leistung auf dem Platz. Und die ist in der Rückrunde in einzelnen Phasen einzelner Spiele höchstens durchschnittlich und ansonsten schlecht bis miserabel. Und in der vorigen Rüru war das genauso. Und das macht mir noch viel mehr Sorgen als unser Tabellenplatz.

 

Hervorragender Post!!! :daumen::daumen::daumen:

DANKE Mola!

 

Meiner Ansicht nach sind wir viel zu stark in der Vergangenheit verwurzelt. Schaaf war in dem ersten Jahrzehnt ein Glücksgriff für Werder, ein Rehagel-Reloaded und dazu noch aus unserer Mitte. Es ist absolut unwahrscheinlich, dass sich solche Erfolgsgeschichten wie Rehagel oder Schaaf nochmal einfach so in Bremen installieren lassen. Aber das hat auch viel mit unserem Ansprüchen zu tun.

Werder steht für Offensiv-Fussball, steht für das Wunder an der Weser, steht für Fussballungeheuer a la Völler, Herzog, Micoud und Diego. Für uns ist es der Anspruch international zu spielen, CL Abende mit Flutlicht, eine Top-Marke zu repräsentieren.

Bei soviel Ansprüchen ist man ein Stück gefangen. Und das erleben wir momentan in unserem Verein, der lieber bei vertrauten bleibt, als neue Wege zu gehen und damit natürlich auch das Risiko zu gehen, auf den Hosenboden zu landen.

 

Interessant, dass wenn jemand versucht mit einer positiven Ausstrahlung, Selbstbewußtsein im Abstiegskampf zu demonstieren, wo alles schon genug schwarz gemalt wird, als Blender gesehen wird.
Also wäre es den meisten doch lieber, wenn TE etwas grimmiger auftreten würde? Ach nee, das tut TS ja immer und wird diesem genauso vorgeworfen. Hmmm. Also einigen wir uns darauf, dass für viele alles negativ und schlecht gesehen wird, was Verantwortliche bei Werder aktuell leisten.

 

Zum Jugendleistungszentrum: Eichin wäre ja bekloppt, wenn er sagt, dass das hinterherhinkt und die jungen Leute dort keine guten Spieler werden. Denn: Wer würde dann dahin gehen?
Zum Marketing gehört auch immer ein positives Bild der Firma/ des Vereins.

 

Man ist ja auch mit ihm besser in die jetzige Situation rein gekommen als ohne ihn!
Was für ein Müll!

 

Am Ende des Tages geht es doch um die Bewertung, ob eine Personalie (TS) alles Menschenmögliche (Trainerarbeit) abgeliefert hat. Und es passiert in jeder Branche, in jedem Berufsfeld, dass jemand gut oder sehr gut arbeitet, allerdings das Endergebnis (in diesem Fall die Tabelle) dies nicht wiederspiegelt. Bei VW der Arbeiter am Band wie auch die Lehrerin in einer Schule. Genauso muss einfach auch jeder Spieler bewertet werden, womit wir wieder bei meiner Ursprungsaussage sind:

TE sieht, was und wie TS arbeitet und hat auch die Kompetenz, dies zu beurteilen. Wir, Du, ich sehen idR nur, was die Mannschaft/ein einzelner Spieler auf dem Feld am Spieltag davon umsetzen, und erlauben uns dann Rückschlüsse daraus auf die Trainerarbeit und bei einigen sogar auf den Charakter des Trainers oder seinen psychischen Zustand. Das ist einfach ein heftiger Unterschied.

 

Genau das, habe ich ja auch schon beschrieben. TE ist es ein absolutes Bedürfnis, das ramponierte Bild von Werder in der Öffentlichkeit positiver darzustellen. Absolut richtig und nachvollziehbar. Deshalb lobt er die dort vorherrschenden Bedingungen. Und auch dem eigenen Personal will er zeigen, dass es eigentlich ein Glücksfall ist, bei Werder arbeiten zu dürfen.

 

das eigene Personal fährt nach jeder Niederlage lustlos nach Hause und baut sich mit einem Blick auf das Online Konto wieder auf.

 

Und all die anderen Trainer, die letzten Jahren Ihren Job verloren haben.

Ohne Details zu wissen, aber ich nehme an die meisten haben Ihren Beruf sehr gewissenhaft gemacht, Pünktlich gekommen, Training geleitet, Taktische Planspiele tausendfach durchgespielt, ab und zu mal bisschen psychologische Aufbauarbeit geleistet usw.

Und den meisten Trainern wird "selbstverständlich" auch von den Mitarbeitern gute Arbeit bestätigt...Und ???

Wenn der Erfolg ausbleibt bzw. die Harmonie nicht mehr stimmt (siehe Schalke), dann geht der Trainer.
Und Ts hat die schlechteste Punkteleistung pro Spiel seit Jahren !!!
Einfach mal bei transfermarkt.de schauen.
Das ist der Vergleich, der auf objektiven Daten beruht und nicht auf "Gefühlsduselei"

Eichin ist in seiner Meinung natürlich eingenommen, Werder Bremen ist sein neuer Arbeitgeber. Für Ihn wurde ein Traum wahr.
Alles was von Eichin, Filby und Lemke kommt, darf gerne belächelt werden bezüglich der Loyalität gegenüber TS.

Warum berufen viele erfolgreiche Firmen immer wieder Unternehmensberater ???

Um zu vergleichen...da sie aus ihren "Biotop" die eigene geschäftliche Situation nicht richtig einschätzen könne, oder weil eine "externe Sicht" so machen faulen Apfel entdeckt.

 

Ich denke schon, dass diese Situation nicht spurlos an den Spielern vorbei geht. Aber das ist natürlich auch abhängig vom Charakter und der Verbundenheit zu Werder.
Aber ich verlange auch nicht, dass sie heulen nach ner Niederlage oder nur noch mit gesenktem Haupt umherrennen. Ich verlange nur vollen Einsatz auf dem Platz.

Aber generell will Eichin doch einfach ein bisschen Optimismus ausstrahlen nach außen hin und das können wir doch gut gebrauchen. Wenn er jetzt da wie ein Schluck Wasser rumhängen würde und sagt: Oh das wird aber jetzt verdammt schwer..... dann könnten wir ja gleich dicht machen.

 

Der Job von TE ist es, in Zusammenarbeit mit TS und FB einerseits (sportliche Schiene) und KDF und Filbry andererseits (Geschäftsführung), Lösungen zu produzieren, und eben nicht zu problematisieren. Und von meinem Eindruck her macht er genau das, zumindest bringt er durch seine optimistische Art, seine Schwerpunktsetzung auf Werder-Stärken, seine vordergründige Gelassenheit, genau dies so rüber.

 

In großem und ganzen war Eichins Auftritt im DoPa so zu erwarten und er hat die Marke Werder positiv nach Außen repräsentiert.

Trotzdem scheint mir Werders bedrohliche Lage mit Platz 14., Tendenz 15. auch von ihm verharmlost zu werden. Es wird eher darauf verwiesen, dass man bei 4 Punkten mehr voll im Soll wäre, als das Gespenst Abstieg in bedracht zu ziehen. Das wir erneut eine katastrophale Saison spielen, das wir erneut unsere Ziele nicht erreichen, das wir immer mehr einen Imageschaden bekommen wird mir zu leichtgläubig von den Verantwortlichen unseres Vereines gesehen.

 

Der Auftritt wirkt für mich etwas aufpoliert. Wie schon beschrieben, will man immer nach Außen das gute Image wahren, so ähnlich wie, als wenn dir jemand mit voller Wucht in den Magen haut und du aber danach lächeln sollst um keinen Schmerz zu zeigen.

Das geht mir gehörig auf den Keks. Ich bin mir sicher, dass das intern anders aussieht bei Werder. Ein wenig mehr Transparenz hätte ich mir gewünscht. Gute Arbeit von TS ( laut Eichin ) hin oder her, das "Produkt" jedes Wochende, was auf dem Platz abgeliefert wird, ist nicht hinnehmbar und es wirkt etwas aufgesetzt, will man dann das gute Nachwuchszentrum ins Licht rücken, die alten Erfolge und ein gutes Spiel gegen Mainz erwähnen. Auch auf die Frage warum TS seine Arbeit besser macht als ein anderer Trainer in der jetzigen Situation, wurde nicht hinreichend geantwortet. Ebenso wurde , als das Thema der mangelenden Perspektive der Mannschaft angesprochen wurde, auf Spieler wie Trybull und Barfrede verwiesen.

Ich fand den Auftritt nicht gut, allerdings angesichts seiner neuen Position nachvollziehbar, jedoch nicht authentisch.

 

Alles schön und gut und was sollte er nach gerade erstmal zwei Monaten bei Werder auch sonst sagen?

Das Werder innerhalb von drei Jahren vom Dauer-CL-Teilnehmer zum Abstiegskandidaten verkommen ist wissen wir Werder-Fans und auch alle anderen Fußballfans in Deutschland sowieso. Und das so etwas nicht ohne grobe Fehler und Fehleinschätzungen einfach so passiert wissen wir auch.

Eichins Arbeit werde ich erst im Herbst anfangen zu bewerten. Und auch dann muß man immer noch berücksichtigen, das viele grobe Fehler in der Vergangenheit nicht binnen paar Monaten auszumerzen sind sondern das es wahrscheinlich einige Jahre dazu bedarf. Aber ob er den richtigen Weg für diese Fehlerbehebung einschlägt, das kann man durchaus im Herbst schon anfangen zu beurteilen.

Das Werder in den nächsten Jahren mit Europapokal nicht im entferntesten mehr etwas zu tun haben wird, weiß ich auch. Da habe ich auch kein Problem mit. Aber der BL-Abstieg muß unbedingt vermieden werden und ein neues Werder mit neuen Ideen und Schwerpunkten (u.a. eigener Nachwuchs!) entstehen. Und das bitte ohne Thomas Schaaf, dem ich das nicht mehr zutraue. Und jedes Jahr länger in welchem wir an Schaaf festhalten ist ein verlorenes...

Gruß vom
Werder-Oldie

 

Ich finde das ist ein guter Vergleich. Wenn du oder ich als Führungskraft ein Team übernehmen (nicht im Sport) und wir mit dem Team bestimmte messbare Ziele erreichen sollen (z.B. Vertriebzahlen, Marketingergebnisse, Kostenziele) dann werden wir irgendwann daran gemessen ob wir die Ziele erreicht haben. Und wenn unsere Vorgesetzten dann der Meinung sind, wir haben gut gearbeitet aber das Ziel zwei oder drei Jahre lang nicht erreicht, dann werden die überlegen ob nicht ein anderer auf unserem Posten mehr erreicht. So kenne ich es aus dem Arbeitsleben.

Und so ist es auch bei jedem anderen Verein mit dem Trainer. Nur bei Werder nicht. Und ich rede ausdrücklich nicht davon, den Trainer schon zu feuern, wenn er gerade mal 6 Monate oder ein Jahr gearbeitet hat.

Was Eichin angeht, kann man vermutlich tatsächlich derzeit keine anderen Aussagen erwarten. Und eine Bewertung seiner Arbeit kann man schon gar nicht vornehmen. Trotztdem klang es für mich so ein wenig nach Wischiwaschi. Man hätte schon mal deutlich sagen können, dass man mit der aktuellen Situation überhaupt nicht zufrieden sein kann.

 

Das ist sehr schön in Worte gefasst, was ich eigentlich sagen wollte.

 

Das ist genau der Knackpunkt!
Die schlechten Leistungen ziehen sich nun über Jahre hin.So das man annehmen kann das TS zwar toll im Training arbeitet,aber leider ohne Erfolg!
Erfolg braucht man aber um mit angeblich guter Trainingsarbeit den Fans zu zeigen das hier etwas gutes entstehen kann.
Da dieser Erfolg aber leider seit nunmehr 3 Jahren völlig ausbleibt und die Probleme die daraus resultieren sogar jedes Jahr grösser werden ,wird es immer deutlicher das dem Fan hier halt nichts mehr gezeigt wird was Hoffnung auf Besserung macht!
Daraus kann man nun schliessen das gute Trainingsarbeit hier alleine nichts mehr bewirkt oder das TS zwar gut arbeitet ,nur leider in die falsche Richtung!
Für mich steht fest:Wenn Werder die Klasse hält,dann muss nächste Saison endlich ein anderer Trainer her.
Wobei ich mir aber nicht mehr sicher bin das Werder mit solchen Leistungen die Klasse halten wird.
Dann ist hier eh alles aus,dann bricht hier das Kartenhaus zusammen.

 

Es war ein perfekter Auftritt von Eichin.

Aber: Das er selbst nicht gesagt bekommen hat, weshalb er genommen wurde?!

Nun, ein Grund könnte sein, das die Betriebsblindheit sich selbst unter den Prüfstand stellt, bzw. stellen soll. Ist das gut, was wir bei Werder so haben, oder ist da etwas besser zu machen und wo besteht Handlungsbedarf.

Was den Abstiegskampf betrifft, wozu die Medien mit Wahrheit anreichern? Wo doch super Experten alles besser wissen und an dieser Situation doch nur herummäkeln können, mit Lösungen völlig überfordert sind.