Thomas Eichin (Bayer Leverkusen, Leiter Nachwuchs- & Frauenfußball)

Dieses Thema im Forum "Ehemalige Werderaner" wurde erstellt von Speed03, 27. Dezember 2012.

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  1. Bremen

    Bremen Moderator

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    Ja und Nein. Eine Messung zum Saisonstart gestaltet sich immer schwierig, weil man u.a. ja noch gar nicht weiß, wie die Neuverpflichtungen einschlagen bzw. ist es ja auch möglich, daß ein nominell stärkeres oder gleichgebliebendens Team unerwartet unter seinen Möglichkeiten bleibt. Als Beispiel sei hier die Meistermannschaft von 1993 genannt, die weitesgehend zusammengeblieben ist und mit Mario Basler sogar noch verstärkt wurde, aber trotz des DFB-Pokalsieg und dem wunderbaren CL-Spiel gegen Anderlecht weitesgehend enttäuschte und nur einen mageren 8.Rang in der Bundesliga erreichte.

    Der Qualitätsverlust durch KdB und Socke ist natürlich unübersehbar. Aber TERD haben auch die Hypothek, daß Werder im dritten Jahr in Folge ohne EC-Einnahmen auskommen muß, so daß der finanzielle Spielraum und die Attraktivität für potentielle Kandidaten überschaubar sind. Und ein Leihgeschäft, wie es KdB gelaufen ist, darf man nicht als Selbstverständlichkeit ansehen, denn auch bei den Leihgeschäften ist bei der Spielerqualität die buhlende nationale und internationale Konkurrenz größer als das verfügbare Spielermaterial. Zudem haben Leihgeschäfte ohne Kaufoption (bzw. wenn die taxierte Ablösesumme nicht stemmbar ist) die Folge, daß man sich i.d.R. nach einem Jahr wieder einen Spieler suchen muß, was den kontinuierlichen Aufbau einer Mannschaft durchaus neagtiv beeinflussen kann.
     
  2. dolablau

    dolablau

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    Nö, dass würde ich alles nicht tun und ich fühle mich auch nicht der Kaufen-Fraktion zugehörig.
    Aber wenn Eichin in Bezug auf mögliche Einkäufe sagt, dass "Werder handlungsfähig" ist, meint er damit bestimmt nicht Werders Notgroschen oder einen Bittgang in die Kreditabteilung der Bank.
    Sollte - wie von dir angedeutet - die Kasse tatsächlich leer sein, muss u.a. TE dafür sorgen das frischen Kapital ´reinkommt. Das ist ja eine seiner Hauptaufgaben und die Möglichkeiten dazu werden dem Topmanager bekannt sein.
     
  3. werderiti

    werderiti

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    Nur mal als Denkanstoß das Eigenkapital hat rein gar nichts mit dem Geld auf dem Konto oder der Kasse zu tun.
     
  4. in gewissem mass ist werder natürlich handlungsfähig und ich denke auch, dass es noch eine neuverpflichtung gibt. ich hoffe aber, dass werder sich nicht ganz nackig macht und eben kein hohes risiko geht.

    die hauptaufgabe des TE besteht darin, einen kalkulierten gewinn (oder verlust) einzuhalten und das unternehmen zu führen. dafür gibt es budgets. und um das ziel zu erreichen, müssen budgets eingehalten werden. in der planung fehlt schon mal der pokal... und verlustbehaftete abweichungen mögen banken nun ganz und gar nicht.

    ohne den verkauf einiger spieler wird er nicht sonderlich handlungsfähig sein. oder aber wir kaufen durchschnitt ein. aber den haben wir ja schon. und weniger.
     
  5. :tnx: gut das du das sagst, ich wollte das auch schon anmerken
     
  6. Allerdings sagt die Eigenkapitalquote viel über die finanzielle und wirtschaftliche Stabilität eines Unternehmens aus und ist somit sicher nicht unerheblich für die Frage, inwieweit weitere Transfers risikobehaftet sind oder nicht.
     
  7. Entsprechend dem Risiko was man eingeht, wird auch der zu erwartende Ertrag ausfallen, so ist es nun mal in unserer Wirtschaft. Und Fußball-Vereine sind längst so eine Art Wirtschaftsunternehmen geworden.


    Ich sehe da eher die andere Gefahr, dass man Jahr für Jahr, in dem man zu vorsichtig agiert weiter zurückfällt und sich so die sportliche und wirtschaftliche Abwärtsspirale weiter fortsetzt.
     
  8. Die Frage ist doch auch immer: wie definiert man Risiko?
    Wenn man eine Wundertüte wie Arnautovic oder Wesley verpflichtet, ist die Gefahr enorm, dass das Geld komplett in den Sand gesetzt wird, wenn diese Spieler nicht einschlagen. Und zwar aus dem Grund, dass man diese Spieler dann nur sehr sehr schwer wieder verlustfrei verkaufen kann.
    Anders ist es bei Spielern mit einem gewissen Namen: diese Spieler sind teurer im Unterhalt und bergen natürlich die Gefahr, das Gehaltsgefüge durcheinanderzuwirbeln. Aber: solche Spieler wird man in der Regel dennoch wieder los, ohne ein Riesenminus zu machen. Ich werfe jetzt einfach mal -nur als Beispiel, also bitte keine Diskussionen- den Namen Huntelaar in die Runde: wenn der bei Schalke nicht eingeschlagen hätte, wäre die Wahrscheinlichkeit hoch gewesen, dass man dennoch einen Abnehmer findet, da der Spieler einen gewissen Namen hat und sein Können bereits unter Beweis gestellt hat. So minimiert man das Risiko millionenschwerer Transferleichen, die man nicht mehr los wird.
    Und eins unser Probleme war meines Erachtens tatsächlich, dass all diese Spieler, Arnautovic, Wesley, Akpala, Avdic, Affolter, Junuzovic, Luki und und und genau diese Kategorie von Spielern war, auf die diese Gefahr zutrifft. Wenn von denen dann niemand einschlägt, hat man unterm Strich auch einen hohen zweistelligen Millionenbetrag ausgegeben und am Ende bleibt nichts davon übrig - überspitzt gesagt, das Geld ist voll in den Sand gesetzt.
    Insofern hat uns die Transferpolitik der letzten drei Jahre durchaus in diese Misere getrieben und jetzt ist es leider schon zu spät, noch umzuschwenken.
     
  9. sie sind wirtschaftsunternehmen! ein teil der wertschöpfungskette.
     
  10. :tnx:
     
  11. Tja, es gab hier allerdings auch einige, die das schon damals angeprangert haben (auch ich) und man wurde deshalb böse angefeindet. Wo sind all die Leutz hin, die immer meinten, dass wir nie diese Entwicklung haben würden? Und heute springt jeder auf den Zug auf, dass man sowieso einen Umbruch machen musste blablabla... Wie Fähnchen im Wind. :ugly:
     
  12. Bremen

    Bremen Moderator

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    @ DiegoDiez

    Jede Spielerverpflichtung ist ein Risiko, das aus wirtschaftlicher Sicht nahezu linear. mit der Ablösesumme steigt. Dieses Risiko macht aber auch vor dem auch "gute" Namen mit einem grundsätzlichen hohen Wiederverkaufswert wie Huntelaar (um bei dem Bsp. zu bleiben) nicht halt. Denn wenn ein solcher Spieler sich so schwer verletzt, daß es nicht mehr zu alter Form zurückfindet oder gar seine Laufbahn beenden muß, dann hat sich sein hoher Wiederverkaufswert größtenteils bzw. ganz pulverisiert und der Verein einen ähnlichen wirtschaftlichen Schaden, als wenn er eine Wundertüte nur schwierig los wird.
     
  13. Bremen

    Bremen Moderator

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    [Ironiemodus an]


    Außer der HSV. Bei dem ist der Profibereich Fußball immer noch ein Bestandteil des e.V.

    [Ironiemodus aus]
     
  14. Bremen

    Bremen Moderator

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    Richtig, und deshalb ist sie auch eines der Gradmesser beim Lizensierungsverfahen der Proficlubs.
     
  15. Bremen

    Bremen Moderator

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    Richtig, und deshalb ist sie auch eines der Gradmesser beim Lizensierungsverfahren der Proficlubs.
     
  16. werderiti

    werderiti

    Ort:
    Emsland
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    Das ist richtig seine Beiträge erweckten aber den Eindruck das mit dem Eigenkapital liquide Mittel dargestellt werden. Richtig ist aber das ein nicht unerheblicher Teil des Vermögens (Aktiva) aus Spielerwerten bestehen. Und von denen kann man sich nichts kaufen.
     
  17. Fakt ist doch, wir brauchen dringend (mindestens) 2 Spieler, die den Rest des Haufens stabilisieren. Und sofern man nicht bereit ist, dieses Risiko einzugehen, wird man sich auch nach dem Abstiegskampf in der nächsten Transferperiode nix leisten können. Dann können wir nur noch hoffen, dass in unserem Nachwuchs plötzlich mehrere Draxlers, Götzes, de Bruynes ... zu finden sind.
     
  18. SVW123

    SVW123

    Ort:
    jwd
    http://www.sport1.de/de/fussball/fussball_bundesliga/newspage_757780.html

    Der Titel ist jetzt mal nicht sooo überraschend, aber die anderen Aussagen finde ich richtig:
    Man beachte:
    Nicht etwa: "Die Mannschaft hat großes Potential und spielt unter ihren Möglichkeiten", so wie wir uns das in den letzten Jahren immer sinngemäß anhören mussten.

    Wir sind von der Qualität her "nicht schlecht", d.h. bestenfalls Mittelmaß aber nur dann wenn jeder alles gibt.

    Die Spieler denken anscheinend immernoch, wenn man mal 1, 2 Spiele gewinnt, dann läufts auch von alleine, weil die Mannschaft je eigentlich individuell ganz toll ist. Dass man hier ums internationale Geschäft spielen kann, dass sie sich hier präsentieren und größere Vereine auf sich aufmerksam machen können weil man sich ja in Bremen ach so gut entwickeln kann.
    Damit ist's vorbei. Der realistische Anspruch heißt: Klasse halten! Das bedeutet, beißen und kämpfen, genauso wie die Jungs aus Braunschweig, Nürnberg und Augsburg.

    "Potential" kann ich nicht mehr hören, ich will Charakter, und zwar gute Charaktere. Das sind keine großklappigen Bubis, mit riesigem Ego, die sich was auf ihre Unangepasstheit einbilden. Sondern solide Profis, die den Ernst der Lage für ihren Arbeitgeber und dessen Umfeld begreifen.

    Von der Sorte gerne noch 1-2 Leute holen
     
  19. Problem ist: Wir haben eine schlechte Mannschaft!
     
  20. Mir war schon klar, dass es sich eher nicht um direkt liquide mittel handelt, dass aber auch so nebulöse werte wie rechte an spielern in die bewertung des vermögen einfliessen allerdings nicht. danke der aufklärung.

    Ob man jetzt wirklich mehr risiko gehen sollte, das weiß ich auch nicht. Ich war die ganzen letzten jahre immer gegen mehr risiko, für langfristige stabilität. Aktuell ist die lage aber so dramatisch, dass man anfangen könnte an dieser maxime zu zweifeln. Drittletzter werden und dann die reli verlieren kostet halt einfach viel mehr als das was jetzt nötig wäre, sagen wir 10 mio, um das einigermassen sicher zu verhindern.